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Verfahren zur Herstellung von 4-Alkyl-5-acylimino-8 21,3, 4-thiadiazolin-2-sulfochloriden
Aus der USA.-Patentschrift 2 783 239 und der deutschen Auslegeschrift 1 017 171
sind in 4-Stellung substituierte 5-Acylimino-Z12-1,3,4-thiadiazolin-2-sulfochloride
bekannt. Diese werden hergestellt durch Einwirkung von Chlor auf die entsprechenden
2-Benzylmercapto-Verbindungen in saurem Milieu.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 4-Alkyl-5-acylimino-S
2-1,3,4-thiadiazolin-2-sulfochloriden, die durch Einwirkung von gasförmigem Chlor
auf die entsprechenden 2-Benzylmercapto-Verbindungen in wäßriger Suspension bei
etwa 20 bis 25"C in Gegenwart von FeCl3 erhalten werden. Die durch das erfindungsgemäße
Verfahren erzielten Ausbeuten sind merklich größer als die Ausbeuten an Sulfochloriden,
die nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2 783 239 und der deutschen Auslegeschrift
1 017 171 erhalten werden. Der erfindungsgemäß erzielte Fortschritt zeigt sich bei
Vergleichsversuchen, bei denen mit FeCl3 in Wasser bzw. ohne Katalysator in saurem
Milieu gearbeitet wurde. Bei Verwendung der gleichen Ausgangsstoffe wurden dabei
folgende Ergebnisse erzielt: 1. MitFeCl3; 2. ohne Katalysator (saures Milieu).
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Aus 68 Gewichtsteilen 5-Acetylimino-4-äthyl-2-benzylmercapto-d 2-1
,3,4-thiodiazolin erhält man:
Mit Fell3 | Ohne FeCI3 |
52,1 Gewichtsteile 43,5 Gewichtsteile |
Sulfochlorid (43,5 Ge- Sulfochlorid (35 Ge- |
wichtsteile Sulfonamid) wichtsteile Sulfonamid) |
Aus 50 Gewichtsteilen 5-Benzoylimino-4-methyl-2-benzylmercapto-Z12-1,3,4-thiodiazolin
erhält man:
Mit FeCI, | Ohne Fell, |
40,5 Gewichtsteile 36,0 Gewichtsteile |
Sulfochlorid (34,9 Ge- Sulfochlorid (30,5 Ge- |
wichtsteile Sulfonamid) wichtsteile Sulfonamid) |
Aus 50 Gewichtsteilen 5-Benzoylimino-4-äthyl-2-benzylmercapto-S2-1,2,4-thiodiazolin
erhält man:
Mit FeCl3 | Ohne FeCI3 |
41,3 Gewichtsteile 36,8 Gewichtsteile |
Sulfochlorid (35,3 Ge- Sulfochlorid (31,2 Ge- |
wichtsteile Sulfonamid) wichtsteile Sulfonamid) |
Die erfindungsgemäßen Verfahrensprodukte können in bekannter Weise in die entsprechenden
Sulfonamide übergeführt werden, die bekanntlich äußerst wichtige Inhibierungsmittel
der Carbohydrase sind und zur Behandlung z. B. von Herzschwächeerkrankungen oder
Epilepsie geeignete Verwendung finden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird in den nachstehenden Beispielen
erläutert.
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Beispiel 1 55,7 g 5-Acetylimino-2-benzylmercapto- 1,3,4-thiodiazol
werden in 100 cm3 Wasser, das 13,1 g 850/0ges Kaliumhydroxyd enthält, gelöst. Es
wird gerührt, und man führt 100 cm3 950/0eigen Äthylalkohol ein. Nach einigen Minuten
gutem Durchrühren werden 33 g Diäthylsulfat hinzugegeben. Es wird 15 Minuten am
Rückfiußkühler gekocht und danach abgekühlt. Man verdünnt die Mischung mit 160 cm3
10 obigem Natriumhydrat. Sobald die Erhärtung einsetzt, werden 100 bis 150 cm3 kaltes
Wasser zugegeben.
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Das an der Luft getrocknete Rohprodukt schmilzt bei 71 bis 75"C.
Aus Methylalkohol auskristallisiert, besitzt es die Form von weißgelben Nadeln und
schmilzt in reinem Zustand bei 80 bis 81"C. Die so erhaltene Verbindung ist das
5-Acetylimino-4-äthyl-2-benzylmercapto-Z12-1,3,4-thiodiazolin.
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68 g kristallisiertes 5-Acetylimino-4-äthyl-2-benzylmercapto-A2-1,3,4-thiodiazolin
werden in 250 cm3 Wasser, das 2 g Ferrichlorid enthält, suspendiert. Die Mischung
wird gut durchgerührt, und unter Einhaltung einer Temperatur von 20"C mit Hilfe
eines Kühlbades wird ein Chlorstrom eingeleitet. Die Umsetzung dauert einige wenige
Minuten, wonach die Temperatur rasch absinkt.
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Das erhaltene Sulfochlorid wird auf einem Trichter mit poröser Scheidewand
gesammelt, gut mit kaltem Wasser gewaschen, gepreßt und an der Luft getrocknet.
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Die Ausbeute an Rohprodukt beträgt 52,1 g. Aus Äther auskristallisiert,
schmilzt es bei 67 bis 69"C.
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Es ist auch in reinem Zustand sehr unstabil und läßt sich in Äther,
Alkohol und Chloroform lösen.
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Die so erhaltene Verbindung ist das 5-Acetylimino-4-äthyl-A2- 1 ,3,4-thiodiazolin-2-sulfochlorid.
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Beispiel 2 22,3 g 5-Amino-2-benzylmercapto- 1 ,3,4-thiodiazol werden
in 50 cm3 10°/Oiger Natronlauge suspendiert.
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Der Suspension werden 16 g Benzoylchlorid unter heftigem Rühren zugegeben.
Die Mischung wird etwa 60 Minuten gerührt, dann abgekühlt und filtriert. Man erhält
31,4g Rohprodukt, das bei 184 bis 186"C schmilzt. Aus wasserfreiem Äthylalkohol
auskristallisiert, schmilzt das Produkt bei 190,5 bis 192,5°C. Die so erhaltene
Verbindung ist das 5-Benzoylamino-2-benzylmercapto- 1 ,3,4-thiodiazol.
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65,4 g 5-Benzoylamino-2-benzylmercapto-1,3,4-thiodiazol werden in
100 cm3 Wasser, das 13,1 g 850igel Kaliumoxid enthält, gelöst. Die Lösung wird mit
150 cm3 950Iojgem Äthylalkohol verdünnt und unter Rühren 26 g Dimethylsulfat zugegeben.
Man läßt 10 Minuten am Rückflußkühler kochen, kühlt dann ab und fügt 100 cm3 15°/Oiges
Natriumhydroxyd hinzu.
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Man erhält 48,4 g Rohprodukt, das bei 112,5 bis 114,5°C schmilzt.
Aus wasserfreiem Äthylalkohol auskristallisiert, erhält man das Produkt in Form
von Nadeln, die in reinem Zustand bei 121,5 bis 123"C schmelzen. Die so erhaltene
Verbindung ist das 5 - Benzoyiimino - 4- methyl - 2 - benzylmercapto - zl 2 1 ,3,4-thiodiazolin.
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50 g 5-Benzoylimino-4-methyl-2-benzylmercaptod2-1,3,4-thiodiazolin
in kristalliner Form werden in 250 cm3 Wasser, das 2 g Ferrichlorid enthält, suspendiert.
Bei 20"C wird Chlor eingeleitet und die Temperatur mit Hilfe eines Kühlbades auf
25"C gehalten.
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Die Umsetzung dauert 20 Minuten, es wird dann abgekühlt, durch eine
poröse Scheidewand filtriert, zuerst mit kaltem Wasser und dann mit Äther gewaschen
und an der Luft getrocknet. Man erhält 40,5 g Roh-
produkt, das bei 152 bis 153"C
schmilzt. Das Produkt kristallisiert aus Essigsäure aus und schmilzt in reinem Zustand
bei 156 bis 158" C. Es ist in Äther und Alkohol unlöslich. Die so erhaltene Verbindung
ist das 5-Benzoylimino -4-methyl-d 2 1,3,4- thiodiazolin-2- sulfochlorid.
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Beispiel 3 65,4 g 5-Benzoylamino-2-benzylmercapto-1,3,4-thiodiazolin
(erhalten wie im Beispiel 2) werden in 100 cm3 Wasser, das 13,1 g 850/0ges Kaliumhydroxyd
enthält, gelöst. Die Lösung wird mit 150 cm3 95 0/0igem Äthylalkohol verdünnt und
unter Rühren 31,7 g Diäthylsulfat zugegeben. Man läßt 10 Minuten am Rückflußkühler
kochen, kühlt dann ab und fügt 100 cm3 150/0ges Natriumhydroxyd hinzu. Man erhält
53,25 g Rohprodukt, das bei 78 bis 81"C schmilzt.
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Das Produkt kristallisiert aus Methylalkohol in Form von gelblichen
Nadeln aus und schmilzt in reinem Zustand bei 87,5 bis 89,5°C. Die so erhaltene
Verbindung ist das 5-Benzoylimino-4-äthyl-2-benzylmercapto-il 2-1,3,4-thiodiazolin.
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50 g 5- Benzoylimino -4-äthyl -2- benzylmercapto-212-1,3,4-thiodiazolin
21 ,3,4-thiodiazolin in kristalliner Form werden in 350 cm3 Wasser, das 2 g Ferrichlorid
enthält, suspendiert. Bei 20"C wird mit dem Einleiten von Chlor begonnen und die
Temperatur mit Hilfe eines Kühlbades dabei auf 25"C gehalten. Die Umsetzung dauert
25 Minuten, danach wird abgekühlt, durch eine poröse Scheidewand filtriert und mit
kaltem Wasser und dann mit Äther gewaschen. Nach dem Trocknen an der Luft erhält
man 41,3 g Rohprodukt, das bei 131,5 bis 132,5°C schmilzt. Das Produkt kristallisiert
aus Eisessig aus und schmilzt in reinem Zustand bei 135 bis 137,5°C. Es ist in Äther
und Alkohol unlöslich. Die erhaltene Verbindung ist das 5-Benzoylimino-4-äthyl-212-1,3,4-thiodiazolin-2-sulfochlorid.