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Rundfunkdrehkondensator Gegenstand der Erfindung ist ein mittels eines
Schneckentriebes indirekt angetriebener Drehkondensator, der insbesondere dort zum
Einsatz gelangen soll, wo große übersetzungen bis 1 : 10 und darüber gefordert werden.
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Drehkondensator mit Schneckentrieb sind bekannt. Es handelt sich dabei
überwiegend um Schneckentriebe als Feintriebe mit eigener Einstellhandhabe neben
gleichzeitig vorhandenen Grobtrieben. In anderen Fällen sind zwei getrennte Triebe
ersetzt durch einen einfachen Schneckentrieb, dem eine Kupplung und zwei verschiedene
übersetzungsgetriebe vorgeschaltet sind, beispielsweise derart, daß von einem einfachen
Trieb als Grobtrieb mittels der Kupplung auf einen Planetentrieb als Feintrieb übergegangen
werden kann.
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Die Schneckentriebe in bekannten Anordnungen sind im wesentlichen
so aufgebaut, daß ein Schneckenrad aus Metall oder Kunststoff von einer Schneckenwelle
angetrieben wird, die aus einer aus einem Stück bestehenden metallischen Welle mit
eingeschnittener Schnecke besteht oder aus zwei Teilen, einer glatten Achse und
einem mit dieser mechanisch starr verbundenen Schneckenwellenabschnitt oder einer
im äußeren Umfang mit einem Schneckenprofil versehenen Hülse, zusammengesetzt ist.
Bei einer ähnlichen Antriebsvorrichtung werden ein Schneckentrieb und nachgeschaltete
mehrstufige übersetzungsgetriebe verwendet, um einen Anschlagmechanismus zur Begrenzung
des axialen Verschiebungsbereiches einer von einer Schneckenwelle angetriebenen
Hülse bzw. eines Schiebers zu steuern. Ein weiterer bekannter Schneckentrieb kombiniert
Grob- und Feintrieb, indem eine Schneckenhülse über ein im Hülseninnern eingeschnittenes
Gewinde zum Zweck der Feineinstellung auf dem Gewinde der in die Hülse geschraubten
Achse, welche die Antriebswelle darstellt, durch Schraubbewegung über einen kleinen
Bereich verschoben und dabei das Schneckenrad in Drehung versetzt wird. Durch einen
Anschlagmechanismus wird die Axialverschiebung der Schneckenhülse stillgesetzt und
der Grobtrieb in Gang gebracht.
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Die Herstellung der vorgenannten Schneckentriebe ist verhältnismäßig
teuer und aufwändig. Die Schneckentriebe selbst sind - man könnte sagen naturgemäß
- entweder nicht spielfrei oder besitzen einen zu harten Gang. Es sind deshalb auch
schon Versuche gemacht worden, diese Nachteile durch besondere Konstruktionen auszuschalten.
Eine derartige Lösung besteht darin, daß ein Schneckenrad aus Kunststoff mit konkav
eingeschnittenen Zähnen mit einer von einer flexiblen Antriebswelle angetriebenen
Schneckenwelle zusammenwirkt, wobei die Schneckenwelle vermöge zweier federnder
Elemente an den Enden der Welle elastisch gegen das Schneckenrad gedrückt wird.
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Bei einem weiteren Antrieb wird die Schneckenwelle durch eine Schraubenfeder
ersetzt, die vorzugsweise nicht tangential, sondern über einen Kreisbogen um das
Schneckenrad gelegt wird, wobei das Schneckenrad gleichfalls konkav eingeschnittene
Zähne besitzt. Die Schraubenfeder wird am einen Ende festgehalten, jedoch um ihre
eigene Achse drehbar gelagert; der Drehantrieb erfolgt am anderen Ende. Die Schraubenfeder
dieses Triebes steht nach Betätigen desselben zu beiden Seiten der nicht mit dem
Schneckenrad im Eingriff stehenden Gänge unter verschiedener bzw. entgegengesetzter
Vorspannung, so daß, je mehr aus einer vorgebbaren Nulllage mit sich ausgleichenden
Vorspannungen herausgedreht wird, die Gefahr besteht, daß sich das Getriebe von
selbst zurückstellt oder die Schraubenfeder über das Schneckenrad unter Ausgleich
der Vorspannungen in die Nullage zurückspringt.
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Wie ersichtlich, sind die bekannten Schneckentriebe mit mehr oder
weniger großen Nachteilen bezüglich ihrer wirtschaftlichen Herstellung und ihrer
Funktion behaftet.
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Die vorliegende Erfindung überwindet diese Nachteile fast ausnahmslos
und vereinigt die Fortschritte einer wirtschaftlichen Herstellung mit den Vorteilen
einer einwandfreien Funktion. Sie betrifft einen mittels eines Schneckentriebes
indirekt angetriebenen Drehkondensator, bei dem eine auf der Antriebsachse angeordnete
Schnecke mit einem auf der Rotorachse befestigten Schneckenrad im Eingriff steht,
und ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Schnecke eine Schraubenfeder
ist, - die an ihren Enden auf der durchgehenden Antriebsachse befestigt ist und
im Eingriffsbereich von Federschnecke und Schneckenrad hohl liegt.
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Der Gegenstand der Erfindung wird dadurch vorteilhaft erweitert und
ausgestaltet, däß die im Eingriil stehenden mittleren Gänge der Schraubenfeder bei
über der ganzen Länge der Schneckenwelle konstantem Durchmesser derselben - einen
größeren Windungsdurchmesser besitzen als die auf der Welle aufliegenden Endgänge.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist in der Einstellvorrichtung
zur stetigen Veränderbarkeit der Ganghöhe der Federschnecke innerhalb eines gewissen
Bereiches zu sehen.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung können Schraubenfederschnecke
und/oder das Schneckenrad aus Metall oder aus einem Kunststoff auf Phenolharz- oder
Thermoplastbasis, beispielsweise einem Phenolkunstharz, Polyamid, Polystyrol oder
Polyäthylen, bestehen.
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Weitere Merkmale einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung,
einen Anschlag- oder Sperrmechanismus betreffend, gehen aus der Erläuterung der
Zeichnung hervor.
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Mit dem erfindungsgemäßen Schneckentrieb lassen sich mühelos Übersetzungen
von 1 : 10 bis 1 : 20 verwirklichen. Der Trieb zeichnet sich, wie aus dem Vorgenannten
und Nachfolgenden ersichtlich, durch eine sehr einfache und wirtschaftliche Bauweise
aus und erfüllt dennoch alle Anforderungen hinsichtlich Synchronismus, Spielfreiheit,
Geräuscharmut und eines weichen Ganges. Da es sich ohne weiteres ermöglichen läßt,
daß jeweils nur ein oder zwei Gänge der Schraubenfeder in das Schneckenrad eingreifen,
kann die Ganghöhe der Federschnecke innerhalb eines weiten Bereiches durch eine
Einstell- bzw. Spannvorrichtung verändert werden, ohne daß dabei die einwandfreie
Funktion des Triebes gestört würde. Es läßt sich aber auch erreichen, daß durch
entsprechende Vorspannung der Federschnecke und damit Veränderung der Ganghöhe die
Elastizität der hohl liegenden Gänge der Federschnecke gegen die durchgehende Antriebsschnecke
verändert werden kann, wenn das Material für die Federschnecke und/ oder das Schneckenrad
entsprechend gewählt wird.
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Nähere Einzelheiten der Erfindung sind nachfolgend an Hand der Figuren
der Zeichnung beispielsweise geoffenbart: Die durch das Kondensatorgehäuse
1 hindurchgeführte Antriebsachse 2 trägt über der Eingriffslänge die
Schnecke 3, die vorteilhaft als gewöhnliche Schraubenfeder mit geeigneter Federkonstante
und Steigung ausgebildet ist. Diese Schraubenfeder 3 steht im elastischen, .jedoch
kraftschlüssigen Eingriff mit dem Zahnrad 4, das auf der Rotorachse 5 des Kondensators
sitzt. Die elastischen Eigenschaften der Schraubenfeder 3, die vorteilhaft nur auf
die Achse 2 geschoben ist, bieten Gewähr für einen geräuscharmen, spielfreien und
vollsynchronen Lauf in jeder Richtung. Die Steigung der Antriebsschnecke 3 und damit
auch das Übersetzungsverhältnis sowie die Verspannkraft zwischen Antriebs- und Abtriebselement
sind mittels der abgesicherten Mutter 6 einstellbar bzw. regelbar. Der Antrieb
kann noch weicher, insbesondere noch geräuscharmer gestaltet werden, wenn für die
im Eingriff stehenden Elemente in an sich bekannter Weise verschiedene Werkstoffe
verwendet werden. So ist es gegebenenfalls vorteilhaft, an Stelle des metallischen
Zahnrades 4 ein solches aus Kunststoff aus Phenolharz- oder Thermoplastbasis,
z. B. Bakehte, Polyamid, Polystyrol oder Polyäthylen, vorzusehen.
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Die Lagerung der Rotorachse erfolgt zweifach, und zwar mittels eines
Fest- und eines Einstellagers. Die Lager können in an sich bekannter Weise als Gleit-.
Zapfen-, Kugel- oder Spitzenlager ausgebildet sein. Natürlich läßt sich der Antriebsmechanismus
auch außerhalb des Kondensatorgehäuses anordnen.
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Mit Rücksicht auf das große Übersetzungsverhältnis eines solchen Schneckentriebs
ist ein besonderes Augenmerk auf einen geeigneten Anschlagmechanismus zu lenken.
Dieser ist so zu konstruieren, daß eine Entlastung der im Eingriff stehenden Elemente
erfolgt, ehe Beschädigungen am Rotor, an den Zähnen des Zahnrades usw. auftreten
können, d. h. also bevor eine wesentliche Überschreitung des Betriebsdrehmomentes
auftritt. Eine beispielsweise Ausführung eines solchen Anschlags geht aus der Fig.
3 hervor. Auf der Schneckenwelle 2 ist ein Sperrelement 7 befestigt, während das
Zahnrad 4 mit einem weiteren Sperrelement 8 ausgerüstet ist. Dieses
ist zweckmäßigerweise aus der Zahnradebene so abgewinkelt bzw. herausgeführt, daß
die 360°-Rotation des Zahnrades 4 nicht beeinträchtigt ist. Gegebenenfalls
ist es vorteilhaft, noch ein weiteres ortsfestes Entlastungsstück 9 anzuordnen.
Die Wirkungsweise des Entlastungsmechanismus ist nunmehr aus der Fig. 3 ohne weiteres
verständlich.