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Schaltungsanordnung zum selbsttätigen Abschalten eines Rundfunk- oder
Fernsehempfängers Es ist zweckmäßig, wenn sich ein Rundfunk- oder Fernsehempfänger
bei Sendeschluß selbsttätig abschaltet. Vielfach besteht auch der Wunsch, den Empfänger
während der Sendezeit nach Ablauf einer wählbaren Zeitspanne, also verzögert, selbsttätig
außer Betrieb zu setzen. Hierfür sind Schaltuhren bekannt, die auch zur Ein- und
Abschaltung des Empfängers zu einer bestimmten Uhrzeit dienen. Die Abschaltung erfolgt
beispielsweise über ein Relais, dessen Kontakte die Netzzuleitung des Empfängers
unterbrechen.
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Es ist ein tragbares Funksprechgerät bekannt, bei dem ein Teil des
Empfängers als Pendelaudion geschaltet ist, welches erst bei Ankunft eines HF-Signals
den übrigen Teil des Empfängers einschaltet. Der Pendler hält die übrigen Teile
des Empfängers dann so lange eingeschaltet, wie ein HF-Signal eintrifft. Andere
Betriebsweisen des bekannten Funksprechgerätes bestehen darin, daß der übrige Teil
des Empfängers vom Zeitpunkt des HF-Signalbeginns ab eine festgelegte oder einstellbare
Zeit geöffnet bleibt; oder er wird bei Eintreffen des HF-Signals geöffnet und erst
nach dem Ende des HF-Signals um eine festgelegte oder einstellbare Zeitspanne verzögert
wieder abgeschaltet. Zur Steuerung der Schaltvorrichtung, z. B. eines Relais, dient
eine vom Pendelaudion oder bei eingeschaltetem Empfänger vom übrigen Empfängerteil
gelieferte Steuerspannung, die zum gewünschten Zeitpunkt einen vorgegebenen Schwellwert
über- bzw. unterschreitet und dadurch die Ein- oder Abschaltung des Empfängers auslöst.
Als Steuerspannung stehen beispielsweise die Regel- und Begrenzerspannung sowie
das bei Trägereinfall unterdrückte Empfängerrauschen zur Verfügung. Sofern eine
Verstärkung der Steuerspannung bzw. eines entsprechenden Steuerstromes erforderlich
ist, können hierzu wie üblich Transistoren oder Röhren benutzt werden, in deren
Ausgangskreis die Steuerwicklung des Relais eingeschaltet ist. Bei Verwendung eines
Relais mit großer Empfindlichkeit, beispielsweise eines Drehspulrelais, kann eine
solche Verstärkung der Steuerspannung unter Umständen entfallen.
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Ebenso wie bei dem bekannten Funksprechgerät wird bei der Schaltungsanordnung
gemäß der Erfindung die Steuerspannung für die Abschaltung des Rundfunk- oder Fernsehempfängers
bei Sendeschluß aus der empfangenen Trägerspannung abgeleitet. Als nur während des
Empfangs eines Senders vorhandene Steuerspannungen stehen die Verstärkungsregelspannung,
die Abstimmanzeigespannung und bei einem Fernsehempfänger die Differenzträgerspannung
zur Verfügung. Im letzten Fall ist es zweckmäßig, die Steuerspannung dem Tonkanal
des Fernsehempfängers zu entnehmen, um die Verstärkung der Tonverstärkerstufen auszunutzen.
Eine andere Möglichkeit besteht bei Fernsehempfängern darin, daß die Steuerspannung
vorzugsweise hinter dem Amplitudensieb aus der empfangenen Synchronisierimpulsfolge
abgeleitet wird. Um bei kurzzeitigem Trägerausfall bzw. beim Umschalten auf einen
anderen Sender ein sofortiges Abschalten des Empfängers zu vermeiden, wird die Steuerspannung
zweckmäßig verzögert wirksam gemacht.
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Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum selbsttätigen
Abschalten eines Rundfunk- oder Fernsehempfängers mit Hilfe einer ein Relais steuernden,
bei eingeschaltetem Empfänger vorhandenen, zu einem gewünschten Zeitpunkt einen
vorgegebenen Schwellwert unterschreitenden Steuerspannung. Der grundsätzliche Erfindungsgedanke
besteht darin, daß je nach Stellung eines Umschalters die Abschaltung des Empfängers
verzögert nach Ablauf einer bestimmten, vorzugsweise einstellbaren Zeitspanne oder
in Abhängigkeit von einer aus der empfangenen Trägerspannung abgeleiteten Steuerspannung
erfolgt. Hierfür ist gemäß der Erfindung ein Umschalter mit zwei beweglichen Kontaktteilen
(Kontaktarmen) vorgesehen, der in der einen Schaltstellung mit dem einen beweglichen
Kontaktteil das Relais bzw. eine ihm vorgeschaltete Verstärkerstufe mit der vom
empfangenen Hochfrequenzträger abgeleiteten Steuerspannung verbindet und mit dem
anderen beweglichen Kontaktteil einen Kondensator an dessen Ladestromkreis, z. B.
den Heizkreis des Empfängers, anschließt. In der anderen Schaltstellung des Umschalters
verbindet der
eine bewegliche Kontaktteil das Relais bzw. eine ihm
vorgeschaltete Verstärkerstufe mit dem zur zeitlich verzögerten Abschaltung des
Gerätes vorgesehenen Kondensator. Mit dem anderen beweglichen Kontaktteil wird der
Kondensator an seinen Entladekreis angeschlossen.
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Die Erfindung zeigt eine kontaktsparende Umschaltanordnung, die wahlweise
die Abschaltung des Empfängers nach einer bestimmten Zeitspanne oder bei Sendeschluß
gestattet. Dabei ist durch eine sinnvolle Ausgestaltung des Umschalters erreicht,
daß während der Zeit, in der die vom empfangenen Hochfrequenzträger abgeleitete
Steuerspannung wirksam ist, gleichzeitig ohne zusätzliche Schaltmaßnahme der zur
zeitlich verzögerten Abschaltung vorgesehene Kondensator aufgeladen wird, so daß
bei einer anschließenden Umschaltung auf verzögerte Abschaltungen die Abschaltvorrichtung
sofort betriebsbereit ist. Die Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung stellt eine
vielseitige Abschaltvorrichtung dar, die dem Bedienenden mit einem einzigen Handgriff
die Umschaltung auf verschiedene Betriebsarten gestattet.
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Die Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung ermöglicht außerdem die
Abschaltung eines mit einem motorisch angetriebenen Kanalwähler ausgestatteten Fernsehempfängers
mit Hilfe des Fernbedienungsgerätes, ohne daß zur Abschaltung eine besondere Steuerleitung
im Fernbedienungskabel erforderlich ist. Die Abschaltung wird vielmehr dadurch erreicht,
daß man den Kanalwähler mit Hilfe des Fernbedienungsgerätes auf einen nicht besetzten
Fernsehkanal umschaltet. Infolge Fehlens einer aus der empfangenen Trägerspannung
abgeleiteten Steuerspannung wird nach entsprechender Verzögerung die Abschaltung
des Gerätes ausgelöst. Die Verzögerung wird so groß gewählt, daß der Empfänger beim
Umschalten von einem Kanal auf einen anderen nicht abgeschaltet wird. Die Abschaltverzögerung
hat also etwa die Größenordnung der Zeitdauer eines vollständigen Umlaufs der Kanalwählertrommel.
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß eine solche Abschaltung des Empfängers auch
bei drahtloser Fernbedienung möglich ist.
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Zur Abschaltung des Empfängers während der Sendezeit nach einer bestimmten
Zeitspanne dient, wie bereits erwähnt, als Steuerspannung die Spannung an einem
vorzugsweise durch den Heizstrom des Empfängers aufgeladenen Kondensator, dessen
Entladezeit durch Hinzuschalten unterschiedlicher Entladewiderstände einstellbar
ist. Der Kondensator wird dabei um eine der Entladezeit von der Aufladespannung
bis zum Erreichen der Schwellspannung entsprechende Zeitspanne vor dem gewünschten
Abschaltzeitpunkt von der Ladestromquelle getrennt und mit seinem Entladestromkreis
verbunden.
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Die Abschaltanordnung ist wahlweise auf um eine bestimmte Zeitspanne
verzögerte Abschaltung während der Sendezeit oder auf selbsttätige Abschaltung bei
Sendeschluß umschaltbar. Ein Ausführungsbeispiel für eine solche Schaltungsanordnung
wird nachfolgend an Hand der Zeichnung erläutert.
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Zur Umschaltung dient ein zweiarmiger Schalter S 3, der in der Schaltstellung
a (Abschaltung bei Sendeschluß) mit dem Kontaktarm I das Relais bzw. eine ihm vorgeschaltete
Verstärkerstufe mit der vom empfangenen Hochfrequenzträger abgeleiteten Steuerspannung
verbindet und mit dem Kontaktarm 1I den Kondensator 7 an dessen Ladestromkreis,
z. B. den Heizkreis des Empfängers, anschließt. In der Schaltstellung b (verzögerte
Abschaltung während der Sendezeit) verbindet der Schalter S3 mit dem Kontaktarm
I das Relais bzw. die ihm vorgeschaltete Verstärkerstufe mit dem zur zeitlich verzögerten
Abschaltung des Gerätes vorgesehenen Kondensator 7, während der Kontaktarm 1I den
Kondensator an den Entladekreis anschließt. Das Relais 1 liegt in Reihe mit einem
Widerstand 2 im Anodenkreis des zweiten Systems 3 einer als Gleichstromverstärker
geschalteten Doppeltriode. In der Stellunng a des Umschalters S 3 ist das Steuergitter
des ersten Systems 4 der Doppeltriode an die Regelspannungsleitung 5 für die Verstärkungsregelung
angeschlossen. Die am hochohmigen Spannungsteiler 16,17,18 abgegriffene, gegenüber
dem Bezugspotential negative Steuerspannung sperrt das System 4, so daß der durch
das System 3 fließende Strom das Relais 1 erregt und dessen in Reihe mit dem Netzschalter
S 1 liegender Kontakt 11 geschlossen ist. Sobald bei Sendeschluß die Verstärkungsregelspannung
verschwindet, zieht das System 4 Strom, und die Spannung am Anodenwiderstand 6 dieses
Systems sinkt. Hierdurch wird das System 3 gesperrt, und das Relais 1 fällt ab.
Um zu verhindern, daß sich der Empfänger bei kurzem Trägerausfall oder beim Umschalten
auf einen anderen Sender abschaltet, ist dem Widerstand 18 ein Kondensator 19 parallel
geschaltet, der zusammen mit dem Widerstand 18 die erforderliche Zeitkonstante für
die Abschaltverzögerung darstellt.
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In der dargestellten Schaltung ist weiterhin eine Anordnung zur verzögerten
Abschaltung des Empfängers auch während der Sendezeit vorgesehen. Zu diesem Zweck
wird über den Kontaktarm II des Schalters S3 ein Kondensator 7 von Heizstrom des
Empfängers aufgeladen. Der Ladestromkreis ist schematisch durch die Reihenschaltung
der Röhrenheizfäden 8 und den Gleichrichter 9 dargestellt. Wird der Schalter
S 3 in die entgegengesetzte Lage b umgeschaltet, so verbindet der
Kontaktarm Idas Steuergitter des Systems 4 mit dem Entladestromkreis des Kondensators
7 und der Kontaktarm II den Kondensator 7 mit seinen Entladewiderständen 13,14 und
15, von denen die beiden letztgenannten zur Einstellung der Entladezeit und damit
der Abschaltverzögerung getrennt einschaltbar sind. Die gewünschte Abschaltverzögerung
kann natürlich auch mit Hilfe eines Potentiometers eingestellt werden, an dem zweckmäßig
eine in Zeiteinheiten, z. B. Minuten, geeichte Skala angebracht ist. Sobald sich
der Kondensator über die eingeschalteten Entladewiderstände so weit entladen hat,
daß infolge Absinkens der negativen Steuergittervorspannung für das System 4 dieses
System leitend wird, fällt das Relais 1 ab und trennt den Empfänger vom Netz.
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Der Umschalter S 3 ist mit dem Netzschalter S 1
des Gerätes
vorteilhaft derart gekuppelt, daß die Kontaktarme beim Einschalten des Gerätes in
die Stellung a gehen und über den Kontaktarm I des Umschalters die vom empfangenen
Hochfrequenzträger abgeleitete Steuerspannung an das Relais bzw. die ihm vorgeschaltete
Verstärkerstufe 4 gelegt wird, während der Kontaktarm 1I den Kondensator
7 an seinen Ladestromkreis anschließt.
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Die Anordnung zum selbsttätigen Abschalten des Fernsehempfängers (Abschaltautomatik)
ist zweckmäßig mit Hilfe eines besonderen Schalters S2 ein-und abschaltbar. Er ist
normalerweise geschlossen
und überbrückt dabei den in der Speiseleitung
des Empfängers liegenden Relaiskontakt 11. Beim Öffnen des Schalters S2 wird die
Automatik wirksam. Die zweckmäßig als Drucktastenschalter ausgebildeten Schalter
S1 bis S3 sind, da sie verschiedene, nicht zwangläufig zeitlich gekoppelte Schaltfunktionen
zu erfüllen haben, einzeln einstellbar. Zweckmäßig sind sie aber derart gekuppelt,
daß beim Schließen des Schalters S l, also beim Einschalten des Gerätes,
selbsttätig einerseits auch der Schalter S2 geschlossen wird und den Relaiskontakt
11 überbrückt und andererseits der Schalter S3 in die in der Zeichnung dargestellte
Schaltstellung a geht.