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Einstellvorrichtung für elektronische Geräte Die Erfindung betrifft eine solche Einstellvorrichtung für elektronische Geräte, mittels welcher beispielsweise zum Empfang von Rundfunksendungen eine wahlweise Abstimmung eines gewünschten Senders auf mehrfache Art möglich ist ; nämlich von Hand aus, mittels Drucktasten und/oder mittels einer Suchlaufautomatik. Hiebei ist angenommen, dass als Energiequelle für diese Geräte Gleichstrom dient, der i z. B. einer Batterie entnommen wird. Nach der Erfindung wird für die Suchlaufautomatik ein SynchronWechselstrommotor mit Permanentmagnet verwendet, der nicht von der Energiequelle des Gerätes angetrieben wird, sondern sich eines Teiles des im Gerät eingebauten Verstärkers als Energiequelle bedient.
Beim Ingangsetzen der Suchlaufautomatik wird nämlich dieser Verstärkerteil vom übrigen vorangeschalteten Teil des Gerätes getrennt und durch Zuschaltung eines Rückkopplungsgliedes zu einem Oszillator mit für den Motor passender Frequenz gewandelt. Die hiezu nötigen Verfahrensschritte werden im folgenden noch näher erläutert.
Eine beispielsweise Anordnung ist in dem Prinzipschema dargestellt und es bedeutet darin : 1 den Hochfrequenzverstärker, 2 den Zwischenfrequenzverstärker, 3 den dazugehörigen Demodulator, wobei das Signal über ein Potentiometer Pl übergeleitet wird. in 4 als ersten Niederfrequenzverstärker, in 5 zur Endstufe, bis zum Lautsprecher L ; hinter der Endstufe ist ein Motor M angeordnet. Vor dem Demodulator 3 zweigt eine Leitung zum Automatikdemodulator 6 ab, an welchen sich ein Schaltverstärker 7 und eine Schaltstufe 8 anschliessen. Mit P2 ist ein weiteres Potentiometer bezeichnet, mit R ein Relais (mit den Kontakten rl-r5), mit T eine Drucktaste und mit F ein Anschluss für Fernbedienung.
Diese Teile sind nicht besonders beschrieben, da sie konventionell geschaltet bzw. in bekannter Art ausgeführt sein können, insofern die nachfolgende Beschreibung nicht besonders Bezug nimmt.
Bei batteriebetriebenen oder ganz allgemein gleichstrombetriebenen Geräten bestand bisher für den Antrieb von Suchlaufautomatiken lediglich die Möglichkeit, einen Gleichstrommotor zu verwenden.
Wesentliche Verbesserungen lassen sich durch die Verwendung von Wechselstrommotoren erzielen, wobei insbesondere vielpolige Synchronmotoren gute Ergebnisse liefern.
Die Erfindung bedient sich für den Suchlauf eines vielpoligen Synchron-Wechselstrommotors mit Permanentmagnet. Der Vorteil gegenüber den bisher verwendeten Gleichstrommotoren besteht darin, dass der Wechselstrommotor nach Abschaltung der Stromzuführung sofort, d. h. beim nächsten Pol stehen bleibt, während der Gleichstrommotor hiezu entweder eine elektrisch gesteuerte Bremse oder eine Kupplung benötigt ; der Gleichstrommotor kann auch nicht wirtschaftlich in vielpoliger Ausführung erzeugt werden, es ist ein viel grösserer Aufwand an Zahnraduntersetzung notwendig als beim Wechselstrommotor. Nachteilig ist beim Gleichstrommotor die notwendige Entstörung, da ohne diese die Suchautomatik beeinflusst würde : der Wechselstrommotor erzeugt keine Hochfrequenzstörungen.
Weiters ist ohne besondere Vorkehrungen die Drehzahl des Gleichstrommotors sehr spannungsabhängig und erfordert dadurch Schaltstufen mit sehr kurzer Schaltzeit ; beim Synchronmotor hingegen ist die Drehzahl von der Spannung unabhängig, die Batteriespannung des Empfängers kann beispielsweise pro Zelle einer Fahrzeugbatterie zwischen 1, 8 und 2,7 V schwanken.
Die nach der Erfindung vorgeschlagene Verwendung eines Wechselstrommotors in einem Gerät, dem Gleichstrom als Energiequelle dient, wird erst durch einen weiteren Verfahrensschritt nach der Erfindung möglich, der weiter unten beschrieben werden wird. Die Erfindung kann sowohl mit Röhren und/oder auch mit Transistoren ausgeführt werden ; zur Vereinfachung bezieht sich die vorliegende Beschreibung auf ein Ausführungsbeispiel mit Transistoren.
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Aus der Zeichnung ist zu ersehen, dass in der HF-Stufe l ein Potentiometer P2 (beispielsweise im Emitterkreis der Vorstufe) eingeschaltet ist ; normalerweise ist dieses Potentiometer über den Kontakt r2 kurzgeschlossen. Wie man sieht, legt das Relais R beim Drücken der Taste T den Kontakt r2 um, beim Beginn des Suchlaufes wird also dieses Potentiometer P2 wirksam. Es hat den Zweck, während des Suchlaufes die Gesamtverstärkung des HF-Teiles stufenlos nach Wunsch des Benutzers auf einen Wert einzustellen, welcher eine bestimmte gewünschte Suchlaufempfindlichkeit ergibt.
Soll die Empfindlichkeit der Suchlaufautomatik gross sein, damit auch Sender empfangen werden können, die mit geringer Feldstärke eintreffen, dann ist vom Benutzer das genannte Potentiometer P2 so einzustellen, dass während des Suchvorganges die Verstärkung des HF-Teiles ebenfalls gross ist. Eine derartige Ausführungsform stellt einen beachtlichen Fortschritt gegenüber den bisherigen, durch Stufenschalter betätigten Suchempfindlichkeitsreglern dar, da sie gestattet" die Empfindlichkeitsschwelle durch ein Regelorgan zu bestimmen, welches eine kontinuierliche Schwellwertsregelung Uber dengesamten möglichen Empfindlichkeitsbereich des Empfängers erlaubt.
Das Relais R zieht beim DrUcken der Taste T, also bei Inbetriebsetzung des Suchlaufes, auch den Kontakt rl an. Dieser Kontakt rl schaltet die Betriebsspannungsversorgung für den Schaltverstärker 7 und die Schaltstufe 8 ein, so dass gleichzeitig für das Relais R eine Selbsthalteschaltung über die Schaltstufe 8 in bekannterweise geschaffen wird und sohin die Taste T losgelassen werden kann.
Der Schaltverstärker 7 und die Schaltstufe 8 bleiben so lange in jenem Betriebszustand, der das Relais angezogen hält, bis der Automatikdemodulator 6 anzeigt, dass das Gerät auf einen Sender genügender Signalstärke in bezug auf die durch P2 eingestellte Empfindlichkeit präzise abgestimmt ist ; in diesem Moment veranlasst die vom Automatikdemodulator 6 abgegebene Schaltspannung den Schaltverstärker 7 und damit auch die Schaltstufe 8 zur Änderung ihres Betriebszustandes, wodurch das Relais R wieder abfällt.
Wenn auch die Schaltung, mit welcher die präzise Abstimmung erzielt wird, nicht Gegenstand der Erfindung ist, diene zum Verständnis eine kurze Erklärung wie folgt. Im Automatikdemodulator 6 wird einerseits die erwähnte Schaltspannung für den Schaltverstärker 7 (z. B. Schmitt-Trigger) und anderseits eine Gegenspannung erzeugt, welche proportional der Grösse der Eingangsspannung des betreffenden Senders ist. Sie wird zur Eingangsspannung addiert, wodurch unabhängig von der Stärke des einfallenden Senders amEmpfangsort die amSchaltverstärker 7 weitergegebene Umschaltspannung stets nur um einen konstanten Wert den Umschalt-Schwellenpegel übersteigt.
Dieser konstante Wert ist so gewählt, dass vom Zeitpunkt des Umkippens des Schaltverstärkers (Schmitt-Trigger) bis zum endgültigen Stehenbleiben der Abstimmeinrichtung unter Einbeziehung aller Verlustzeiten (Relais-Abfallzeit u. dgl.) sich die Einstellung auf Sendermitte (und nicht auf einer Flanke) ergibt.
Die Erläuterung der Erfindung ist von der Annahme ausgegangen, dass übliche elektronische Geräte zum Empfang von Rundfunksendungen in der Regel auf den gewünschten Sender von Hand aus abgestimmt werden und dass sehr oft zum Wiederfinden gewünschter Sender Drucktasten vorhanden sind, wobei als Energiequelle für das Gerät Gleichstrom zur Verfügung steht. Die Erläuterung der Erfindung enthält den Vorschlag, wie eingangs gesagt, diese Geräte mit einer Suchlaufautomatik auszustatten, welche durch einen Wechselstrommotor betätigt wird.
An sich wäre es kein Problem, einen Wechselstrommotor über irgendeinen Umformer von Gleichstrom zu betreiben ; hier handelt es sich aber um die Aufgabe, eine möglichst einfache Lösung in konventionellen Geräten zu treffen, Da der Motorantrieb nach der Erfindung eine besonders einfache Lösung dieses Problems darstellt, kann er selbstverständlich in andern Geräten mit ähnlicher Problemstellung verwendet werden, da die hier gewählte Erklärung an Hand handelsüblicher Empfangsgeräte nur eine beispielsweise ist.
Der Motorantrieb nach der Erfindung wird durch das Drücken der Suchlauftaste T eingeleitet, wodurch, wie früher beschrieben, das Relais R anzieht und dabei auch seinen Kontakt r3 umlegt ; hiedurch wird der Verstärkerteil 4/5 des Gerätes vom vorausgehenden Teil des Gerätes abgeschaltet.
Beim Umschalten des Kontaktes r3 wird weiters im Eingang des Verstärkerteiles 4 ein Rückkopplungsglied RK zugeschaltet, welches derart wirkt, dass in der beispielsweise gewählten Darstellung zumindest ein Teil des Verstärkers 4/5, nämlich der Verstärkerteil 4, als Oszillator zu arbeiten beginnt ; dieses Rückkopplungsglied RK kann in verschiedener Weise auf bekannte Art gestaltet werden ; vorzugsweise ist der Einfachheit halber eine Rückkopplung über ein RC-Glied möglich. Natürlich hat in jedem Falle die Rückkopplung so zu erfolgen, dass die entstehende Oszillatoranordnung auf einer für den verwendeten Motor passenden Frequenz schwingt.
Mit dem Anziehen des Relais R wird schliesslich auch sein Kontakt r4 geschlossen. Hiedurch wird im Verstärkerteil 5 eine Gegenkopplung zugeschaltet, welche eine Anhebung der Verstärkung jener Frequenz hervorruft, auf welcher die Anordnung 4 schwingt. Die Gesamtverstärkung des Teiles 5 muss so eingestellt
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sein, dass sichamAusgang des Verstärkers 5 eine für den Antrieb des-Motors M ausreichende Leistung ergibt.
Das Relais R hat gleichzeitig mit dem Kontakt r5 den Lautsprecher abgeschaltet und den Suchlaufmotor angeschaltet.
Wie man sieht, dient der Verstärkerteil 4/5 als Energiequelle für den Suchlaufmotor ; in der Zeichnung ist zu sehen, dass der Motor an die Endstufe 5 angeschlossen ist, wobei ein Umschaltkontakt mit x bezeichnet ist. Dieser Kontakt dient zur einfachen Umschaltung der Richtung des Suchlaufes, wenn im Zuge dessen das Ende des abzusuchenden Bereiches erreicht wird, wobei diese Umschaltung auf eine der bekannten Arten erfolgen kann.
Aus dem Stande der Technik ist es an sich bekannt, ein bestimmtes Schaltelement eines elektronischen Gerätes zu einer andern Funktion umzuschalten. So finden wir z. B. in der österr. Patentschrift Nr. 186011 ein Tonbandgerät, in welchem der zur Löschung dienende HF-Generator auch als Senderohr verwendet werden. kann, der durch die abgetastete Niederfrequenz moduliert wird. Auf nahe dabei liegender Linie liegt die Erfindung nach der deutschen Patentschrift Nr. 1023 602, in welcher eine schon vorhandene Verstärkerröhre wahlweise auch als HF-Generator dienen kann. An sich ist auch der motorische Antrieb einer Suthlaufautomatik mit Wechselstrombetrieb bekannt ; so z. B. in der Patentschrift der DDR Nr. 2494.
Doch liesse sich mit der hier gezeichneten Kollektormaschine und der dazugehörigen Einstellvorrichtung keineswegs die in der angemeldeten Erfindung unter Schutz gestellte Suchlaufautomatik realisieren.
Eine Suchlaufeinrichtung gemäss der Erfindung bietet demnach zusammenfassend eine Reihe von Vorteilen gegenüber dem bekannten Stand der Technik. Die Verwendung eines im Gerät vorhandenen Verstärkerteiles, welcher während des Suchvorganges zum Empfang nicht benötigt wird, als Antriebsenergiequelle für den Suchlaufmotor stellt nicht nur eine aufbaumässig überaus wirtschaftliche Lösung dar, sondern sie bringt gemäss den vorausgehenden Erörterungen eine Reihe von Vorteilen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einstellvorrichtung für elektronische Geräte mit vielpoligem Synchron-Wechselstrommotor mit Permanentmagnet, vorzugsweise mit wahlweiser Abstimmung von Hand, mit Drucktasten und motorisch, dadurch gekennzeichnet, dass als Energiequelle für diesen Motor (M) ein schon vorhandener Verstärkerteil (4/5) des Gerätes dient, indem der Verstärkerteil (4) beim Drucken der Suchlauftaste derart umgeschaltet wird, dass seinem Eingang ein Rückkopplungsglied (RK) zugeschaltet wird.