DE1107358B - Fugenausfuellmasse bzw. Deckmasse fuer Waende und Fussboeden - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

S56685IVc/22g

ANMELDETAG: 23. J A N U A R 1958

BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABEDER
AUSLEGESCHRIFT: 25. MAI 1961

Gegenstand der Erfindung ist eine Fugenausfüllmasse bzw. eine Deckmasse für Wände und Fußböden aus einem vernetzbaren, kautschukbildenden, flüssigen, organischen Polysulfid und Zinkoxyd, welcher ein einen Katalysator enthaltendes Gemisch aus einem ungesättigten Polyester und Styrol zugesetzt ist und die gegebenenfalls noch chloriertes Diphenyl enthalten kann.

Die Verwendung von gehärteten Polysulfid-Kautschuk-Mischungen als zähes und dauerhaftes Material und die Verwendung von Mischungen auf der Basis von vernetzbaren, kautschukbildenden, organischen Polysulfiden als Fugenfüllmaterial ist an sich bekannt. Die Anwendung von Mischungen auf der Basis eines flüssigen organischen Polysulfides mit Härtungs- oder Vernetzungsmitteln gilt als vorteilhaft, da diese Mischungen in der Kälte reagieren und dadurch das Ausfüllen von Fugen und das Beschichten von Oberflächen auf der Baustelle sehr erleichtert ist.

An sich sind zahlreiche Vernetzungsmittel für Polysulfid-Kautschuk bekannt. Bei Verwendung des dunkelfarbigen Bleidioxyds als Härtungsmittel waren die so hergestellten kautschukartigen Massen stets dunkel gefärbt. Natürlich stellt dieser Umstand einen bedeutenden Nachteil der bisherigen Verfahren dar, da man sehr gerne auch hell getönte Fugenfüllmassen bzw. Deckmassen für Wände und Fußböden auf PoIysulfid-Kautschuk-Basis herstellen möchte.

Zum ferneren Stand der Technik sei noch angegeben, daß selbsterhärtende, flüssige Mischungen aus einem Polyepoxyd und einem flüssigen aliphatischen PoIysulfidpolymeren, bei dem das Verhältnis zwischen der Epoxydgruppe zu den Thiolgruppen wenigstens 0,5 beträgt, bekannt sind.

Weiterhin wurde schon ein Verfahren zur Herstellung von Anstrichfarben aus Pigment, Auflösungen natürlicher und/oder künstlicher organischer Bindemittel in flüchtigen organischen Lösungsmitteln oder Emulgatoren vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß zusätzlich eine wäßrige Dispersion von Polyäthylen-Polysulfid verwendet wird.

Es ist weiterhin bekannt, daß Polysulfidpolymere mit Zinkoxyd vulkanisierbar sind und daß diese Polymere sich mit Phenolformaldehyd, Resorcinformaldehyd, Furfurylalkohol und Epoxydharzen mischen lassen.

Es wurde gefunden, daß man die Vernetzung bzw. Härtung von flüssigen Polysulfid-Kautschuk-Mischungen auch mit anderen Mitteln als mit Bleidioxyd durchführen kann, wobei hellfarbige Produkte entstehen. Erfindungsgemäß ist der Fugenausfüllmasse bzw. Deckmasse für Wände und Fußböden aus Fugenausfüllmasse bzw. Deckmasse für
Wände und Fußböden

Anmelder:

Semtex Limited, London

Vertreter: Dipl.-Ing. E. Rathmann, Patentanwalt,
Frankfurt/M., Neue Mainzer Str. 40-42

Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 30. Januar 1957

Peter Harrington Gibbs und Peter Hutchinson Robin,

London,
sind als Erfinder genannt worden

einem vernetzbaren, kautschukbildenden, flüssigen, organischen Polysulfid und Zinkoxyd ein einen

a5 Katalysator enthaltendes Gemisch aus einem ungesättigten Polyester und Styrol sowie gegebenenfalls noch chloriertes Diphenyl zugesetzt.

Vorzugsweise ist das erfindungsgemäß zu verwendende Polyesterharz ein flüssiges Gemisch aus einem Iangkettigen Kondensationsprodukt eines Glykols mit einer ungesättigten zweibasischen Säure und genügend Styrol zum Vernetzen der Ketten in der Kälte in Anwesenheit eines geeigneten Katalysators zwecks Erzeugung eines unschmelzbaren Harzes. Man verwendet vorzugsweise eine niedrigviskose flexible Polyesterharztype, die durch die Verarbeitung von Iangkettigen Ausgangsstoffen für die Herstellung von Polyester erhalten wird, um zu erreichen, daß der Polysulfid-Kautschuk nach der Härtung nicht zu steif ist.

Weitere Bestandteile der Mischungen können Füllstoffe, Pigmente und Weichmacher für das vernetzbare, kautschukbildende, flüssige, organische Polysulfid sein. Der Weichmacher, chloriertes Diphenyl, wird zur Änderung der Härte der verfestigten Mischung gebraucht. Geeignete Füllstoffe sind Kreide, Kalksteinpulver und andere feinkörnige Arten von Calciumcarbonat, Schiefermehl, Ziegelstaub, Asbest und sonstige faserige Füllstoffe.

Die neuartigen Mischungen werden in der Kälte hergestellt und erhärten auch in der Kälte. Die normale Härtezeit beträgt 6 bis 8 Stunden. Nach der Erfindung

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können Massen hergestellt werden, die ohne merkbare Schrumpfung erhärten. Die Konsistenz der gehärteten Mischungen kann zwischen fest und weich schwanken. Die neuartigen Mischungen haben den Vorteil, daß sie nicht dunkelfarbig sein müssen. Durch Einarbeitung von Pigmenten können Mischungen mit hellen Farbtönen erhalten werden. Weiterhin kann diesen durch Einarbeitung von Aluminiumpulver oder anderen metallischen Pigmenten ein glänzendes metallisches Aussehen gegeben werden. Die Mischungen sind in diesem Falle für besondere Zwecke geeignet, wie etwa zum Abdichten der Fugen an Trennwänden, die aus stranggepreßten Aluminiumteilen zusammengesetzt sind.

Beispiel

Eine geeignete Mischung zum Ausfüllen von Fugen und als Beschichtungsmaterial für Oberflächen von Wänden und Fußböden wird durch Vermischen folgender Stoffe in der Kälte hergestellt:

15 Gewichtsteile kautschukbildendes, flüssiges, organisches Polysulfid, 30 Gewichtsteile chloriertes Diphenyl (Weichmacher), 2 Gewichtsteile flüssiger Polyester, 2 Gewichtsteile Zinkoxyd, 50 Gewichtsteile Kreide oder ähnliche helle Füllstoffe und 5 Gewichtsteile Titandioxyd.

Der bei der Herstellung der vorliegenden Mischung verwendete "flüssige Polyester enthält einen kleinen Anteil an Styrol. Dieses Polyester-Styrol-Material ist als Handelsprodukt erhältlich.

Die Mischung erhärtet in der Kälte nach ungefähr Stunden ohne merkbare Schrumpfung.

Claims (1)

1. Patentanspruch.

   Fugenausfüllmasse bzw. Deckmasse für Wände und Fußböden aus einem vernetzbaren, kautschukbildenden, flüssigen, organischen Polysulfid und Zinkoxyd, dadurch gekennzeichnet, daß ein einen Katalysator enthaltendes Gemisch aus einem ungesättigten Polyester und Styrol sowie gegebenenfalls noch chloriertes Diphenyl zugesetzt ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschrift Nr. 747 739;
   französische Patentschrift Nr. 1 094 624;
   Ind. and Eng. Chem., 1951, S. 324 bis 328.

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