DE2000956C3 - Tetramethylthiurampolysulfid als Beschleuniger für die Härtung von Polyalkylenpolysulfidpolythiolpolymer mit Zinkverbindungen - Google Patents
Tetramethylthiurampolysulfid als Beschleuniger für die Härtung von Polyalkylenpolysulfidpolythiolpolymer mit ZinkverbindungenInfo
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Description
CH3
CH,
N-C-Sx-C-N
CH,
CH3
worin χ 2,3 oder 4 bedeutet, und als Zinkverbindung
Zinkperoxid oder Zinkcarbonat — letzteres gegebenenfalls zusammen mit einem alkalischen Metallhydroxid
— verwendet
3. Verwendung nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man je 100 Gewichtsteile
flüssigen Polyalkylenpolysulfidpolythiolpolymers mit SH-Endgruppen 3 bis 15 Gewichtsteile Zinkverbindung
und 3 bis 18 Gewichtsteile Tetramethylthiurampolysulfid und gegebenenfalls bis zu 1,5 Gewichtsteile
eines alkalischen Hydroxids verwendet.
45
3°
Die vorliegende Erfindung betrifft die Härtung flüssiger Polysulfidpolymergießmassen, die zur Herstellung
komplizierter Formlinge verwendet werden können, wenn die vermischte Masse in Formen
gegossen und stehengelassen wird und bei Raumtemperatur von etwa 24°C aushärtet, wobei das Aushärten
ungewöhnlich schnell erfolgt, wie beispielsweise innerhalb von etwa 2 bis 15 Minuten, je nach den Mengen der
verschiedenen Bestandteile. Die Geschwindigkeit der Härtung bei Raumtemperatur erhält man mit Hilfe eines
Härtungsmittelsystems aus einer Zinkverbindung und Tetramethylthiurampolysulfid. Die Gießmasse besitzt
besonders Brauchbarkeit zum Gießen elastomerer Gegenstände zur Freizeitbeschäftigung und zu Lehrzwecken.
Polysulfidpolymere sind durch die Tatsache gekennzeichnet, daß sie sich wiederholende Polysulfidbrücken
zwischen organischen Resten mit wenigstens zwei primären Kohlenstoffatomen zur Bindung an die
Disulfidbrücken besitzen. So haben beispielsweise Disulfidpolymere eine allgemeine Struktur entsprechend
der Formel
HS-f-RSS-^RSH
worin die Gruppen R organische mehrbindige Reste, vorzugsweise hauptsächlich zweibindige Alkylenoxakohlenwasserstoff-
oder -thiakohlenwasserstoffreste, wie Diäthylformalreste, bedeuten und χ eine Zahl
größer als 1 ist, die zwischen einer relativ kleinen Zahl im Falle flüssiger Polymere mit einem Molekulargewicht
von etwa 500 bis 1200, wie beispielsweise von etwa 3 bis 100, wenn R die Gruppe
t CH2CH2 t «5
bedemet, und einer relativ großen Zahl im Falie fester
Polymere variieren kann, die ein Molekulargewicht von etwa lOOOOO bis zu einigen Millionen besitzen können.
Die Polysulfidpolymere mit niedrigem Molekulargewicht, wie beispielsweise mit einem solchen von 500 bis
12 000, sind normalerweise bei 25° C flüssig und werden
vorzugsweise durch Umsetzung eines organischen Dihalogenids mit einem Grundgerüst entsprechend R
mit einem organischen Polysulfid, wie Na^ worin Y
größer als 2 ist, gewonnen. Auf diese Weise gewinnt man feste organische Polysulfidpolymere, die dann
gemäß USA-Patentschrift 24 66 963 aufgespalten werden können, um flüssige Polysulfidpolymere zu ergeben.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Härtung solcher flüssigen Polymere und speziell ihre kontrollierte
Verarbeitung und schnelle Härtung bei Raumtemperatur zu Gießzwecken.
Gießfähige härtbare Massen flüssiger Polysulfidpolymere sind auf dem Gebiet der Elastomerbildung
bekannt Gewöhnlich werden solche Massen bei erhöhten Temperaturen und unter Druck gehärtet oder
vulkanisiert um ihre Härtungszeiten zu verkürzen, die sonst einige Stunden bis Tage oder Wochen betragen
würden.
Es wurden bereits Methoden und Materialien zur Vulkanisation flüssiger Polysulfidpolymere vorgeschlagen.
So wurden beispielsweise Metalloxid-Härtungsmittel für flüssige Polysulfidpolymere in der obenerwähnten
USA-Patentschrift sowie in den USA-Patentschriften 21 95 380 und 22 06 643 vorgeschlagen.
Außerdem beschreibt die USA-Patentschrift 27 01 192 die Verwendung von Zinkverbindungen, Schwefel und
Thiuram-monosulfid in einem Härtungsmittelsystem für ein synthetisches Kautschukpolymer vom Polysulfidtyp,
wobei die Vulkanisation nach der oben beschriebenen Methode durchgeführt wird, d. h. durch Erhitzen des
unter Druck in einer Form gehaltenen Gießformlinge.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein schnell wirkendes Härtersystem, das verwendet werden kann,
um in neuartiger Weise Formlinge herzustellen, wie beispielsweise Abgüsse natürlicher Proben, wie von
Insekten und Schalen, Miniaturwerkzeuge, Embleme usw., zur Freizeitgestaltung, zu Lehrzwecken und zu
anderen Zwecken, wobei ein Minimum an Erfahrung und handwerklichem Können erforderlich ist, wie es
beispielsweise bei 6- bis 12jährigen Kindern anzutreffen ist, und wobei Sicherheit besteht, sowohl hinsichtlich der
Gießmethoden, der verwendeten Materialien und der gebildeten Produkte.
Die Ziele der Erfindung erreicht man durch die Verwendung eines Thiurampolysulfids, besonders Tetramethylthiuramdisulfids,
zusammen mit einer Zinkverbindung als Härter, besonders Zinkperoxid oder Zinkcarbonat. Die Gießmasse kann noch Weichmacher,
Füllstoffe, Abbindeverzögerer oder Verarbeitungszeitverlängerer oder andere Bestandteile, die gewöhnlich
bei solchen Gießmassen eingearbeitet werden, enthalten. Zu Lager- und Transportzwecken werden die
Komponenten in zwei oder drei Unterkombinationen der verschiedenen Komponenten unterteilt, die dann
getrennt voneinander verpackt werden. Zur Bildung der fließfähigen, gießfähigen und schnelthärtenden Masse
werden die Bestandteile einfach miteinander vermischt, sodann gerührt, um sie zu homogenisieren, und die
fertige Masse in eine Form gegossen. In Gegenwart von Feuchtigkeit, die aus der umgebenden Atmosphäre
absorbiert wird, beginnt das Abbinden innerhalb weniger Minuten, und die Härtung ist in den meisten
Fällen in weniger als 1Z4 Stunde im wesentlichen
beendet.
Es können mit Vorteil Tetramethylthiurampolysulfide der allgemeinen Formel
CH,
CH3
/
CH3
CH3
N-C-Sx-C-N
CH,
verwendet werden, worin χ 2,3 oder 4 bedeutet Andere
Tetraalkylthiurampolysulfide, wie jene, bei denen die Alkylgruppe eine Äthyl-, Amyl-, Decyl-, Octyl-, Cyclohexyl-
oder Dipentamethylengruppe oder dergleichen ist, sind wegen der längeren Härtungszeit bei Raumtemperatur
nicht vorteilhaft
Die verwendete Zinkverbindung ist vorzugsweise eine sauerstoffringe Verbindung, besonders Zinkoxid,
Zinkperoxid oder Zinkcarbonat. Es wurde gefunden, daß das Zinkkation wesentlich ist, um die Härtung zu
bekommen, und daS das Anion der Zinkverbindung, obwohl es auch eine Wirkung auf die Häriungsgeschwindigkeit
hat, weniger wichtig ist So können auch Zinksalze von Fettsäuren benützt werden, speziell wenn
eine etwas langsamere härtungsgeschwindigkeit erwünscht ist Zinkoxid ergibt auch eine etwas langsamere
Härtungsgeschwindigkeit als Zinkperoxid und Zinkcarbonat
Die bevorzugten Mengen der Zinkverbindung liegen bei 3 bis 15, besonders 4 bis 10 Gewichtsteilen und die
des Tetramethylthiurampolysulfids bei 3 bis 18, besonders 5 bis 15 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile des
flüssigen Polyalkylenpolysulfidpolythiolpolymers.
Außer den obenerwähnten Komponenten können die Ansätze für die Erfindung auch verschiedene andere
Zusatzstoffe enthalten, die üblicherweise in Elastomeren für Dichtungszwecke verwendet werden. Solche
Zusatzstoffe sollten im wesentlichen inert gegenüber den oben erwähnten Komponenten sein.
Die Gießmassen können daher einen oder mehrere als Füllstoffe, Pigmente und/oder Verstärkungsmittel
brauchbare Materialien enthalten, wie Ruß, Tone, Schiefermehl, Kalkstein, Calciumcarbonat, Asbest, Aluminiumoxid,
Titandioxid, Zinksulfid, Siliciumdioxid, Magnesiumsilicat, Eisenoxid und Kunstseideflocken. Im
allgemeinen führt die Verwendung dieser Materialien zu einer Abnahme der Dehnung und zu einer Zunahme der
Shore-Härte, der Zähigkeit und Zerreißfestigkeit der gehärteten Polymersysteme. Bis zu etwa 500 Gewichtsteile solcher Materialien können je 100 Gewichtsteilo
Polymer verwendet werden.
Andere Weichmacher als jene beschriebenen chlorierten Biphenyle können ebenfalls verwendet werden
und sind beispielsweise
Phthalate, wie beispielsweise
Dibutylphthalat und Butylbenzylphthalat,
Polyaikylenglykolbenzoate, wie
Polyäthylenglykoldibenzoat und
Dipropylenglykoldibenzoat, Di-(butoxy-äthyl)-adipat,
Di-(butoxy-äthoxy-äthyl)-formalund
Tricresylphosphat.
Dibutylphthalat und Butylbenzylphthalat,
Polyaikylenglykolbenzoate, wie
Polyäthylenglykoldibenzoat und
Dipropylenglykoldibenzoat, Di-(butoxy-äthyl)-adipat,
Di-(butoxy-äthoxy-äthyl)-formalund
Tricresylphosphat.
Der bevorzugte Weichmacher ist ein chloriertes Biphenyl. Die Weichmacher sollten zweckmäßig aromatischer
Natur sein, um die Verträglichkeit mit den anderen organischen Verbindungen der Massen zu
gewährleisten. Etwa 25 bis 200 Gewichtsteile der Weichmacher können je 100 Gewichtsteile Polymer
verwendet werden.
Auch können Haftmittelzusätze, wie Organosilanverbindungen
und die Phenol- und Epoxyharze in Mengen von bis zu etwa 10 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile
Polymer verwendet werden.
Das verdünnte Lösungsmittel kann irgendein hechsiedendes,
nichtwanderndes Lösungsmittel sein, in dem das Tetramethylthiurampolysulfid löslich ist Vorzugsweise
ist das Lösungsmittel ein Diäthylenglykoläther, beispielsweise Diäthylenglykolmonobutyläther. Jedoch
können auch andere Lösungsmittel verwendet werden, wie andere Diäthylenglykolderivate, die auf den Seiten
375 bis 377 des Condensed Chemical Dictionary, 6. Auflage, Reinhold Publishing Corporation, New York,
Copyright 1961, zusammengestellt sind.
Das alkalische Metallhydroxid kann das Hydroxid eines Alkali- oder Erdalkalimetalls sein, wie NaOH,
KOH, LiOH, Mg(OH)2, Ca(OH)2, Ba(OH)2 oder Sr(OH)2.
Auch können andere Zusatzstoffe zugegeben werden, wie beispielsweise Duftstoffe, Thixotropiermittel, Ultraviolettlichtstabilisatoren
und Verlaufmittel.
Die festen Bestandteile der Gießmassen verwendet man als im Handel erhältliche feinteilige Materialien,
wie beispielsweise Pulver mit einer Teilchengröße von 100 Maschen nach US-Standard oder feiner. Aus
Stabilitätsgründen ist es bevorzugt, daß die verwendeten Materialien im wesentlichen wasserfrei sind und
zweckmäßig insgesamt weniger als 0,3 Gewichtsprozent Feuchtigkeit enthalten.
Wenn hier der Ausdruck Raumtemperatur verwendet wird, bedeutet er eine Temperatur der umgebenden
Atmosphäre von etwa 21 bis 24°C. Diese Temperatur kann aber von etwa Gefriertemperatur bis etwa 66° C
variieren, ohne daß nachteilige Wirkungen auf die Härtung der Gießmasse auftreten. Die Härtungsgeschwindigkeit
ist etwas langsamer bei Temperaturen unterhalb 210C und viel schneller bei 660C. Durch
Variieren der Menge der verwendeten Härter ist der Fachmann jedoch in der Lage, die Härtungsgeschwindigkeit
zu bekommen.
Die Bereiche der Mengen der verschiedenen Bestandteile, die je 100 Teile flüssigen Polysuifidpolymers
mit SH-Endgruppen verwendet werden können, um eine schnellhärtende Gießmasse nach der Erfindung
herzustellen, sind folgende:
Bestandteile | Gewichtsteile |
Flüssiges Folymer | 100 |
Zinkverbindung | 3 bis 15 |
Tetramethylthiurampoly | |
sulfid | 3 bis 18 |
Schwefel | 0 bis 10 |
Weichmacher | 25 bis 200 |
Füllstoffe, Pigmente usw. | 50 bis 500 |
Verdünnendes Lösungsmittel | 0 bis 25 |
Duftstoff | 0 bis 1,5 |
Allgemein besitzen die erfindungsgemäß erhaltenen gehärteten elastomeren Gießlinge eine Zerreißfestigkeit
im Bereich von 0,7 bis 5,6 kg/cm2, eine Dehnung von 100 bis 450%, einen Modul bei 200% von 1,0 bis
2,8 kg/cm2, eine Shore Α-Härte im Bereich von 6 bis 25 und eine Einreißfestigkeit von 0,2 bis 1,0 kg/cm2,
bestimmt nach den Methoden in ASTM D 412-64 T. »Tension Testing of Vulcanized Rubber«.
Die Gießmassen können verschiedenen Zwecken dienen, wie für Freizeitgestaltung und zu Lehrzwecken.
Sie sind aber auch für industrielle und gewerbliche Zwecke anwendbar, wo eine Masse mit schneller
Härtung erforderlich ist und wo Härtungssysteme, bei denen erhitzt werden muß, unpraktisch sind. So können
die Gießmassen verwendet werden, um eine schnellhärteride
Dichtung leckgewordener Behälterwände aus Metall oder Kunststoff zu erhalten. Auch können die
Gießmassen als Einbettmasse, wie zur Konservierung verderblicher Bodenproben, benützt werden, indem
man die Masse um die Probe herum in den Boden eingießt Die elastomere Umhüllung kann später
entfernt werden. Auch kann die Masse bei der Polizeiarbeit zum Abgießen von Reifenspuren und
Fußspuren verwendet werden.
Die Erfindung wird nun an Hand von zwei repräsentativen, im Handel erhältlichen flüssigen
Polysulfidpolymeren mit SH-Endgruppen erläutert. Das
Polymer I besitzt die Formel
HS-^QH4OCH2OCH2H4SSi0-C2H4O-CH2 —
Unterkombination A: Polymermasse
OC2H, — SH
ein Molekulargewicht von 4000 und eine Verzweigung in den Seitenketten von 2%. Das Polymer II besitzt eine
ähnliche Formel und ein ähnliches Molekulargewicht, unterscheidet sich aber von dem Polymer I dadurch, daß
es in den Seitenketten 0,5% Verzweigungen aufweist. Das Polymer II führt zu gehärteten Elastomeren, die
weicher sind und eine größere Dehnung besitzen als diejenigen aus dem Polymer I. Von den beiden
Polymeren ist II besonders für das Verfahren nach der Erfindung zur Herstellung von GieQlingen, wie beispielsweise
nachgeahmten Insekten, mit hin- und herwackelndem oder zitterndem Körper bevorzugt,
während das Polymer I für Gießlinge mit einer festeren Struktur bevorzugt ist.
Obwohl die Erfindung an Hand der obigen beiden flüssigen Polysulfidpolymere erläutert ist, kann sie
natürlich auch mit anderen Dimercaptan-Reaktionspartnern der Formel HS—R-SH durchgeführt werden,
worin R einen organischen Rest mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen je Molekül bedeutet, wenn sehr
schnelles Härten bei Raumtemperatur bei der gießfähigen Masse keine wesentliche erwünschte Eigenschaft
ist.
Eine dreiteilige, in drei Packungen abgepackte Gießmasse, in der das flüssige Polysulfidpolymer
Polymer I war und das Härtungsmittelsystem aus Zinkperoxid und Tetramethylthiuramdisulfid bestand,
wurde folgendermaßen hergestellt, gegossen und gehärtet:
Ein härtendes Polymersystem in der Form einer polymerhaltigen Unterkombination A und zwei getrennte
Härtungspasten in Form härtungsmittelhaltiger Unterkombinationen B und C. Jede Unterkombination
ist getrennt abgepackt haltbar, bis alle miteinander vermischt werden. Die Unterkombinationen A, B und C
haben die folgenden Zusammensetzungen:
Bestandteile | Gewichts |
teile | |
Flüssiges Polysulfidpolymer I | 100 |
Calciumcarbonat (Füllstoff) | 45 |
Chloriertes Biphenyl | |
(Weichmacher) | 65 |
Diäthylenglykolmonobutyläther | |
(Verdünner, Lösungsmittel) | 6 |
Duftstoff | 0,4 |
Unterkombination B: Härterpaste | |
Bestandteile | Gewichts |
teile | |
Zinkperoxid | 10 |
Butylphenylphthalat | 20 |
Calciumcarbonat | 15 |
Unterkombination C: Zubereitung des erfindungsgemaß zu verwendenden Beschleunigers
Bestandteile | Gewichts |
teile | |
Tetramethylthiuramdisulfid | 5 |
Diäthylenglykolmonobutyl | |
äther | 15 |
Calciumcarbonat | 15 |
Schwefel | 2,5 |
Titandioxid (Pigment) | 1,2 |
Eine erste Gruppe von Anteilen frisch hergestellter Unterkombinationen A, B und C wurden homogen
miteinander vermischt und innerhalb von 2 bis 3 Minuten nach dem Vermischen in eine längliche Form
gegossen, wobei folgende Mengenverhältnisse gewählt wurden:
Unterkombination
Gewichtsteile
A
B
C
B
C
5,59
1,16
1,00
1,16
1,00
Die Gießmassen ließ man stehen, bis sie bei Raumtemperatur gehärtet waren.
Eine zweite Gruppe von Anteilen der frisch bereiteten Unterkombinationen A, B und C wurden
getrennt bei Temperaturen von 54 0C eine Woche
gelagert und dann miteinander vermischt und bei Raumtemperatur gehärtet.
Eine dritte und eine vierte Gruppe von Anteilen der frisch bereiteten Unterkombinationen A, B und C
wurden getrennt bei Temperaturen von 54°C und 24°C 14 Tage bzw. 91 Tage gelagert.
Mehrere Proben jeder Gruppe wurden dann homogen miteinander vermischt, um Massen 1, 2, 3 und 4 zu
ergeben, die dann in Formen von 25 χ 51 χ 76 mm gegossen und bei Raumtemperatur (21 bis 24°C)
gehärtet wurden. Die Verarbeitungszeit, Härtungszeit, Zeit bis zum klebfreien Zustand und Shore-A-Härte
wurden bestimmt und sind in Tabelle I zusammengestellt.
Unterkombination B
Bestandteile
Unterkombination A
Lagerzeit der Unter- keim 7 14 91
kombinationen vor
dem Vermischen,
Lagertemperatur, C 21-24 54 54 24
Verarbeitungszeit, 3-7 3-4 3-6 4
Minuten
Härtungszeit, Minuten 5-9 5-8 5-7 6
Zeit bis zum kleb- 5-9 8-13 11-27 8
freien Zustand,
Minuten
Shore-A-iliirte 5-12 5-8 6-8 7
Die Werte in Tabelle I zeigen, daß der gebrauchsfertige Ansatz Verarbeitungszeiten im Bereich von 3 bis 7
Minuten, Härtungszeiten von 5 bis 9 Minuten und Shore-A-Härten anfänglich von 5 bis 12 besitzt und daß
nach einer Lagerung der Unterkombinationen bei 54° C während 91 Tagen (3 Monaten) sich diese Zeiten nicht
merklich verändert haben. Die Zeit bis zum klebfreien Zustand, die anfänglich 5 bis 9 Minuten beträgt, steigt
etwas an, bleibt aber unter ' /2 Stunde.
Eine zweiteilige Gießmasse, in der das flüssige Polysulfidpolymer das Polymer I war, wurde in
folgender Weise hergestellt, gegossen und gehärtet:
Ein Zweikomponentensystem besteht aus einer polymerhaltigen Unterkombination A und einer härtungsmittelhaltigen
Unterkombination B. Obwohl derartige Unterkombinationen A und B als Zweikomponentensystem
zur Durchführung der Erfindung verwendet werdan können, ist es bevorzugt, daß die
Unterkombination B nicht vorgemischt als Teil eines Zweikomponentensystems verpackt wird, weil die
Möglichkeit einer chemischen Umsetzung zwischen Zinkperoxid und Thiuramdisulfid in der Unterkombination
B besteht, besonders bei Lagerung bei erhöhten Temperaturen. Es ist also bevorzugi, daß Zinkperoxid
und Tetramethylthiuramdisulfid bis kurz vor der Verwendung nicht miteinander vermischt werden. Die
Unterkombinationen A und B besitzen die folgende Zusammensetzung:
Zinkperoxid
Tetramethylthiuramdisulfid
Chloriertes Biphenyl
Schwefel
Chloriertes Biphenyl
Schwefel
Gewichtsteile
10
4,8
11
2,5
Die Unterkombination A wurde in 4 im wesentlichen gleiche Anteile geteilt, um Gruppen 1 bis 4 von
Testproben herzustellen. Jeder Anteil der Unterkombination A wurde unmittelbar vor der Verwendung zum
Gießen mit einer härtenden Menge der Unterkombination B homogen vermischt, wobei das Verhältnis der
verwendeten Unterkombination A zur Menge der verwendeten Unterkombination B bei etwa 10:1
Gewichtsteiien lag. Vier Gruppen von Gießmassen wurden angemacht und nach unterschiedlichen Alterungszeiten
der Unterkombinationen in längliche Formen gegossen, wobei man die in Tabelle II
aufgeführten Ergebnisse erzielte.
Tabelle II | Gießmasse | 2 | 3 | 3 | 7 | 4 |
1 | 14 | |||||
keine | ||||||
Lagerzeit der Unter | 54 | 54 | ||||
kombinationen vor dem | 6 | 6 | 54 | |||
Vermischen, Tage | 24 | 1 | ||||
Lagertemperatür, C | 2 | 9 | 8 | |||
Verarbeitungszeit, | 15 | 13 | 2 | |||
Minuten | 3 | 14 | ||||
Härtungszeit, Minuten | 4 | 12 | 9 | |||
Zeit bis zum kleb | 9 | |||||
freien Zustand, Minuten | 8 | |||||
Shore-A-Härte | ||||||
Die Werte in Tabelle II zeigen, daß die obige zweiteilige Masse nach der Erfindung anfänglich und
selbst nach Lagerung der Unterkombinationen bei 54° C während unterschiedlicher Zeiten vor dem Vermischen
Verarbeitungszeiten, Härtungszeiten und Zeiten bis zum lclebfreien Zustand unterhalb etwa 1A Stunde und
Shore-A-Härten von 8 bis 12 besitzen.
Eine zweiteilige Gießmasse zur Durchführung der Erfindung, bei der das flüssige Polysulfidpolymer das
Polymer II war, wurde folgendermaßen hergestellt, gegossen und gehärtet:
Bestandteile | Gewichts- | Unterkombinalion A | Gewichts |
teile | |||
teile | Bestandteile | ||
100 | |||
60 | |||
Flussiges Polysulfidpolymer I | 100 | Flüssiges Polysulfidpolymer II | 10 |
Calciumcarbon at | 75 | 65 Calciumcarbonat | 85 |
Titandioxid | 5 | Titandioxid | 0,5 |
Chloriertes Biphenyl | 90 | Chloriertes Biphenyl | |
Schwefel | 0,5 | Schwefel | |
Diäthylenglykolmonobutyiäther | 6 | ||
ίο
Unterkombination B
Bestandteile
Zinkperoxid
Tetramethylthiuramdisulfid
Butylbenzylphthalat
Calciumcarbonat
Butylbenzylphthalat
Calciumcarbonat
Gewichtsteile
10
15
10
Die Unterkombination A wurde mit der Unterkombination
B in einem Verhältnis von etwa 5,5 : 1 bei Raumtemperatur von etwa 21°C vermischt, in die Form
einer Eidechse gegossen und gehärtet. Die Verarbeitungszeit
betrug weniger als 20 Minuten, die Härtungszeit lag unter 20 Minuten und die Zeit bis zum klebfreien
Zustand unter 30 Minuten. Das gehärtete Produkt besaß eine Skore-A-Härte von 14.
Beispiele 4bis8
Zweiteilige, in zwei Verpackungen abgepackte Gießmassen zur Durchführung der Erfindung, in denen
das flüssige Polysulfidpolymer das Polymer I war, wurden folgendermaßen hergestellt, gegossen und
gehärtet:
Eine für die Verwendung in der Unterkombination B eines Zweikomponentensystems geeignete Zinkverbindung,
d. h. eine solche, die nicht in nachteiliger Weise mit dem Thiuramdisulfid reagiert, ist das Zinkcarbonat. Es
wurde herausgefunden, daß das Zinkcarbonat, um einen festen Gießling zu erhalten, im wesentlichen in
Gegenwart einer zugesetzten Menge eines alkalischen Metallhydroxids verwendet werden muß, wie beispielsweise
in Gegenwart von Calciumhydroxid, welches ein Gasen oder eine COvAbgabe ausschaltet, die sonst
auftrat und die Bildung eines schwammartigen Produktes verursacht, wenn die Unterkombinationen miteinander
vermischt wurden. Demnach können entweder durch Zugabe des Calciumhydroxids feste Gießlinge
oder ohne einen solchen Zusatz schwammartige Gießlinge hergestellt werden. Unterkombinationen A
und B mit und ohne Calciumhydroxid und mit und ohne Schwefel wurden gemäß den Beispielen 4 bis 8 in
Tabelle IH hergestellt. Die beiden Teile wurden miteinander vermischt und bei Raumtemperatur (etwa
240C) in längliche Formen gegossen. Die physikalischen Eigenschaften der Gemische vor und nach dem Härten
sind in Tabelle IH aufgeführt.
Ein Vergleich der physikalischen Eigenschaften der Beispiele 4 und 5 mit denen der Beispiele 6 bis 8 zeigt,
daß bei Abwesenheit von Calciumhydroxid ein sehr schwammartiger Körper als Gießling erhalten wird,
während bei Anwesenheit von Calciumhydroxid das Produkt fest ist. Auch zeigt der Vergleich, daß die
Zugabe von etwa 1,25 bis 2,5 Gewichtsanteilen Schwefel je 100 Teile des flüssigen Polysulfidpolymers die
Shore-A-Härte des Produktes von einem Wert von 8 bis auf einen Wert von 14 bis 17 steigert.
Bestandteile | Beispiel Nr. | - | 3 | 5 | - | 10 | 3 | 6 | 7 | 8 |
4 | 30 | 6 | 6 | |||||||
Gewichtsteile | 10 | - | 15 | 10 | ||||||
Unterkombination A: | 5 | - | 100 | 15 | 8 | 100 | 100 | 100 | ||
Flüssiges Polysulfidpolymer | 100 | 15 | sehr | 60 | - | sehr | 60 | 60 | 60 | |
Calciumcarbonat | 60 | 15 | schwammig | 85 | schwammig | 85 | 85 | 85 | ||
Chloriertes Biphenyl | 85 | - | 6 | 6 | 6 | 6 | ||||
Diäthylenglykolmonobutylälher | 6 | 0,4 | 0,4 | 0,4 | 0,4 | |||||
Duftstofr | 0,4 | 1 | 1 | 1 | ||||||
Calciumhydroxid | ||||||||||
Unterkombination B: | 10 | 10 | 10 | |||||||
Zinkcarbonat | 5 | 6 | 7 | |||||||
Tetramethylthiuramdisulfid | 15 | 15 | 15 | |||||||
Calciumcarbonat | 15 | 15 | 15 | |||||||
Butylbenzylphthalat | 1,25 | 2,5 | 2,5 | |||||||
Schwefel | ||||||||||
Physikalische Eigenschaften: | 3 | 2- | 3 | |||||||
Verarbeitungszeit, Minuten | 7 | 5 | 4 | |||||||
Härtungszeit, Minuten | 11 | 9 | 5 | |||||||
Zeit bis zum klebfreien Zustand, Minuten | 14 | 17 | 14 | |||||||
Shore-A-Härte | fest | fest | fest | |||||||
G i eßii ngsstruktur | ||||||||||
Wenn die Unterkombinationen A und B von Beispiel 8 bei 54°C 7 bzw. 14 Tage gelagert wurden, bekam man
nach dem Vermischen und Gießen folgende physikalischen Eigenschaften der Gießmassen und der gehärteten
Produkte:
Lagerzeit, Tage | 7 | 14 |
Verarbeitungszeit, Minuten | 2 | 3 |
Härtungszeit, Minuten | 6 | 6 |
Zeit bis zum klebfreien Zustand | 14 | 14 |
Shore-A-Härte | 16 | 9 |
Vergleichsversnrh A
Die Spezifität der Tetramethylthiuramdisulfide unter dem Thiuramdisulfiden für die schnelle Härtung der
Gießmassen wird dadurch gezeigt, daß das Tetramethylthiuramdisulfid
in der Unterkombination B des Beispiels 9 gegen Tetraäthylthiuramdisulfid ausgetauscht
und dann die so geänderte Unterkombination B mit der Unterkombination A des Beispiels 9 vermischt
wurde. Es wurde gefunden, daß die Gießmasse nach dem Stehen während einer Zeit von über 18 Stunden bei
Raumtemperatur von 21°C bis 24°C noch flüssig und
ungehärtet war.
Vergleichsversuch B
Zum Vergleich wurde die Härtungsgeschwindigkeit einer Gießmasse gemäß der USA-Patentschrift
27 01 192 bei Raumtemperatur bestimmt.
Bestandteile
Gewichtsteile
Flüssiges Polysulfidpolymer 1
Schwefel
Zinkoxid
Zinkstearat
Tetramethylthiuram-monosulfid
Benzothiazyldisulfid
Dibutylphthalat
100 4 3 2
0,3 2,6 6,6
Physikalische Eigenschaften nach dem Vermischen und Halten auf 24°C
Verarbeitungszeit
Härtungszeit
Härtungszeit
Zeit bis zum klebfreien Zustand Struktur
7 Tage 7 Tage
7 Tage flüssig
Nach eintägigem Stehen bei Raumtemperatur bildete das obige Gemisch auf der Oberfläche eine Haut, aber
der Hauptteil der Masse war noch flüssig. Nach 7 Tagen hatte die Hautbildung eine Dicke von 1,5 mm erreicht,
aber die Hauptmasse des Gemisches war immer noch flüssig.
Claims (2)
1. Verwendung eines Tetramethylthiurampolysulfids zusammen mit wenigstens einer Zinkverbindung
zum beschleunigten Härten von PolyalkylenpolysulfidpolythioIpolymer-Gießmassen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Tetramethylthiurampolysulfid
der allgemeinen Formel
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US79223969A | 1969-01-16 | 1969-01-16 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2000956A1 DE2000956A1 (de) | 1970-07-30 |
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