DE1963222C3 - Lufthärtbare Dichtungs- und Verstemmasse auf Basis von Polythiolpolymeren - Google Patents

Lufthärtbare Dichtungs- und Verstemmasse auf Basis von Polythiolpolymeren

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DE1963222C3 DE19691963222 DE1963222A DE1963222C3 DE 1963222 C3 DE1963222 C3 DE 1963222C3 DE 19691963222 DE19691963222 DE 19691963222 DE 1963222 A DE1963222 A DE 1963222A DE 1963222 C3 DE1963222 C3 DE 1963222C3
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Description

Härtbare Dichtungs- und Verstemmassen, die Polythiolpolymere, besonders Polysulfidpolythiolpolymere, und oxidative Härtungsmittel enthalten, sind in der Bau- und Automobilindustrie für die Verwendung in merklich beweglichen Verbindungen bekannt. Diese elastomeren Massen mit hoher Qualität, die gewöhnlich etwa 100 Teile Polymer und etwa 20 bis 100 Teile Füllstoffe, wie Rußarten, Titandioxid, Calciumcarbonat, Kieselsäure usw., enthalten, sind relativ teuer wegen ihres hohen Polymergehaltes und der erforderlichen speziellen Härtungsmittel. Diese Dichtungsmassen haben auch eine relativ kurze Verarbeitungszeit, was manchmal ein Nachteil ist. Sie werden sowohl in Einkomponentensystemen wie auch in Zweikomponentensystemen verwendet, je nach dem verwendeten Härtungsmittel.
Feste Polysulfidpolymere, die jedoch keine Polythiole sind, wurden in nicht härtbaren Kitten verwendet, die gewöhnlich etwa 800 bis 1200 Gewichtsteile Füllstoff und 400 bis 1000 Gewichtsteile Weichmacher je 100 Gewichtsteile Polysulfidpolymer enthalten. Diese Kitte haben den Nachteil, daß sie wegen der hohen Viskosität des Polysulfidkautschuks ziemlich schwierig zu vermischen sind. Auch haben diese Kitte eine stärkere Neigung kaltzufließen, und unangenehme Gerüche zu verbreiten als gehärtete Dichtungsmassen auf der Grundlage der oben erwähnten flüssigen Polysulfidpolymere. Außerdem können sie dann nicht verwendet werden, wenn die Verbindungen übermäßig bewegt werden.
Feste Polysulfidpolymere wurden auch bereits als Komponenten von hydraulischen Zementmassen, die als Mörtel verwendet werden, eingearbeitet oder in situ gebildet. Diese Massen werden vor der Verwendung mit Wasser vermischt und härten innerhalb weniger Minuten bis zu einigen Stunden zu einem harten, relativ spröden Zustand aus, der nur zur Gewinnung starrer Verbindungen geeignet ist. Die Polysulfidpolymere sind in Mengen von etwa 0,1 bis 15 Gewichtsprozent des Zementes enthalten. Beispiele dieser Mörtel sind in den USA.-Patentschriften 29 62 467 und 31 98 644 beschrieben,
Es ist Aufgabe der Erfindung, billige, verpackungsstabile, elastomere Dichtungs- und Verstemmassen zu schaffen, die besonders für Verwendungen geeignet
222
sind, wo keine übermäßige Bewegung der Verbindungen erfolgt Die Dichtungs- und Verstemmassen sollen ferner langsam härten, sich aber auch nicht senken und nicht schrumpfen und relativ frei von unangenehmen Gerüchen sein.
Schließlich sollen die Komponenten relativ leicht miteinander zu vermischen sein.
Erfindungsgegenstand sind unter Ausschluß von Feuchtigkeit und Sauerstoff beständige, an der Luft härtende Dichtungs- und Verstemmassen aus schwefelhaltigen Polymeren und Füllstoffen. Die Massen sind dadurch gekennzeichnet, daß sie aus 100 Gewichtsteilen eines oder mehrerer flüssiger Polythiolpolymere mit einem Molekulargewicht von etwa 500 bis 25 000 und 150 bis 900 Gewichtsteilen Füllstoff, von dem 50 bis 100% fein verteilter alkalischer, hydraulischer Zement sind, sowie gegebenenfalls üblichen Zusätzen bestehen.
Die Massen sind extrem stabil, wenn sie vor Feuchtigkeit und Sauerstoff geschützt werden, doch härten sie schnell, wenn man sie Luft aussetzt, ohne daß man ein zusätzliches Härtungsmittel verwenden müßte, und sie bilden dabei nicht spröde gehärtete Produkte, die ohne Schrumpfung auf verschiedenen Substanzen haften.
Es ist bekannt, daß feste und flüssige Polysulfidpolymere mit entsprechendem Aufbau nach ihrer Härtung bis zum gleichen Härtungszustand ähnliche physikalische Eigenschaften, wie Festigkeit, Härte und Sprödigkeit, zeigen. Es war daher überraschend, daß die erfindungsgemäßen Dichtungs- und Verstemmassen im Gegensatz zu den aus den USA.-Patentschriften 29 62 467 und 31 98 644 bekannten Massen bei der Härtung zu Produkten führen, die nicht die Sprödigkeit der aus den genannten USA.-Patentschriften gewonnenen Produkte besitzen.
Die Massen nach der Erfindung besitzen gute Haftung auf Substraten, wie Glas, Keramikfliesen, Metall, Holz und Beton, was für mehr als anderthalb Jahre nachgewiesen wurde, selbst wenn die Verbindungen Witterungsbedingungen ausgesetzt wurden, und dabei konnten keinerlei Anzeichen für einen Adhäsionsverlust festgestellt werden. Obwohl eine vollständige Härtung mehrere Monate einnimmt, härtet die Oberfläche innerhalb weniger Tage aus.
Die Dichtungs- und Verstemmassen nach der vorliegenden Erfindung enthalten zwei wesentliche Bestandteile, nämlich ein flüssiges Polythiolpolymer und einen hydraulischen Zement. Für gesteigerte Wirtschaftlichkeit und Leichtigkeit der Verarbeitung sollten die Massen vorzugsweise ein nicht flüchtiges, flüssiges Verdünnungsmittel enthalten. Diese Bestandteile sind nachfolgend noch eingehender beschrieben. Außerdem kann die Masse je 100 Teile Polymer 10 bis 20 Gewichtsteile Metallnaphthenattrockner, wie Zink-, Kobalt- oder Eisennaphthenate, 10 bis 50 Gewichtsteile Äthylenglykol oder Glycerin oder 50 bis 150 Gewichtsteile Calciumhydroxid enthalten, um die Zeit bis zum klebfreien Zustand zu verkürzen. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, da diese Verbindungen dazu neigen, die Bildung einer Oberflächenhaut auf den gelagerten Massen zu bilden, und in größeren Mengen können sie eine vollständige Härtung hervorrufen, wenn die Verpackungen nicht ausreichend gegen Feuchtigkeit und Sauerstoff geschützt sind. Größere Mengen der Glykole verursachen auch eine unangenehme Härte in den gehärteten Massen. Wenn Farben erwünscht sind, können auch Pigmente zu den weißen oder hellgrauen Massen zugesetzt werden. Titandioxid ist ein besonders
wertvolles Pigment, um eine weiße Farbe und nicht färbende Eigenschaften zu erhalten.
Polymer
Flüssige Polythiolpolymere verschiedener Typen sind in der Technik bekannt, und von diesen können bei dem Verfahren nach der Erfindung typischerweise folgende verwendet werden:
(1) Flüssige Polyalkylenpolysulfidpolythiolpolymere, die gemäß der USA.-Patentschrift 24 66 963 hergestellt werden und ein Molekulargewicht in der Größenordnung von 500 bis 25 000 besitzen und viskose Flüssigkeiten mit Viskositäten im Bereich von 300 bis 100 000 Centipoise bei 25° C sind. Die handelsüblichen wichtigen flüssigen Polymere dieses Types sind besonders ia Artikeln von Fett rs und Jorczak in »Industrial and Engineering Chemistry«, Bd. 42, S. 2217 (1950), und Bd. 43, S. 324 (1951), beschrieben. Sie werden allgemein aus Bis-0-chloräthylformal hergestellt und sind im wesentlichen aus sich wiederholenden
(- SCH2 - CH2OCH2OCH2CH2S - )-Gruppen
aufgebaut und haben freie Mercaptoendgruppen, durch die sie unter Bildung eines festen Elastomers gehärtet werden können. Bei der Herstellung dieser handelsüblichen Polymere wird gewöhnlich ein kleiner Prozentsatz von Trichlorpropan mit dem Bis-ß-chloräthylformal vermischt, um bei der Härtung eine etwas quervernetzte Struktur zu erhalten. Besonders gewerblich wertvolle Polymere sind jene mit vorzugsweise folgenden sich wiederholenden Gruppen: Bis-(äthylenoxy)-methan, Bis-(butylen-oxy)-methan, Bis-(äthylen)-oxy und Bis-(butylen)-oxy, und mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 2000 bis 10 000 und vorzugsweise von 3500 bis 8000.
(2) Flüssige Polyalkylenpolysulfidpolymere mit — SSH-Endgruppen und hoher Schwefelzahl, die gemäß der USA.-Patentschrift 33 31818 durch Umsetzung der herkömmlichen flüssigen Polysulfidpolymere der USA.-Patentschrift 24 66 963, die oben beschrieben sind, mit elementarem Schwefel hergestellt werden. Die resultierenden Produkte haben eine Schwefelzahl von etwa 1,6 bis 5,0 und vorzugsweise von etwa 2,5 bis 3,5 und wenigstens einige Schwefelbindungen, die mehr als zwei Schwefelatome enthalten. Sie können gehärtet werden, wenn man sie der Atmosphäre aussetzt, oder schneller, indem man die Härtungsmittel verwendet, die in dem genannten Patent aufgeführt sind, wobei sich feste Elastomere mit größerer Lösungsmittelbeständigkeit bilden, als sie herkömmliche gehärtete Polysulfidpolymere mit niederiger Schwefelzahl besitzen, die unter (1) beschrieben sind.
(3) Flüssige Polyätherpolythiolpolymere, wie Polypropylenglykol mit SH-Endgruppen, wie sie in der USA.-Patentschrift 32 58 495 beschrieben sind.
(4) Flüssige Kohlenwasserstoffpolythiolpolymere, wie Polybutadien mit SH-Endgruppen (Chem. & Eng. News, 4. April 1966, S. 37), Butadien-Acrylnitrilmischpolymere mit SH-Endgruppen und die Alkanpolythiol-, Aralkanpolythiol- und Arenpolythiolpolymere, die in den USA.-Patentschriften 22 30 390, 24 36 137 und 32 43 411 beschrieben sind.
(5) Flüssige Polyurethanpolythiolpolymere, wie sie in der USA.-Patentschrift 34 66 780 beschrieben sind.
(6) Flüssige Poly-(alkylensulfid)-polvthiolpolymere, wie sie in den USA.-Patentschriften 30 55 841 und 30 70 580 beschrieben sind.
(7) Andere Polythiolpolymere, wie sie in den USA.-Patentschriften 34 13 265 und 3446 775 beschrieben sind
Zement
Der in den Massen nach der vorliegenden Erfindung verwendete Zement kann irgendein fein verteilter, alkalischer, hydraulischer Zement mit großer Oberfläche sein, wie Portlandzement, LaFarge, ein von hydraulischem Kalk hergeleiteter Zement, Patentzement, ein durch Erhitzen von Ton und Kalkstein gewonnener Zement, Hochofenschlackenzement, Tonerdezement und Puzzolanzement Portlandzement, entweder grau oder weiß, ist der bevorzugte Zement, hauptsächlich wegen seiner niederigen Kosten. Der Zement wird in Mengen von 150 bis 900, vorzugsweise etwa 500 bis 800 Gewichtsteiien je 100 Gewichtsteüe Polymer verwendet Die höheren Zementanteile liefern kittartige Massen, während die niederigeren Zementanteile mit eintr Spritzpistole aufbringbare Dichtungsmassen liefern.
Wenn erwünscht, können bis zu 50 Gewichtsprozent des Zementes durch andere Füllstoffe, wie Ruß, Calciumhydroxid, Calciumcarbonat, Calciumsulfat, Korkpulver, Holzmehl, Talkum, Tone, Kieselsäure und Titandioxid ersetzt werden, ohne daß die erwünschten alkalischen und thixotropen Eigenschaften der Masse beeinträchtigt werden. Massen, die eine große Menge dieser anderen Füllstoffe enthalten, neigen jedoch dazu, sehr dick zu sein, und sind nur für die Verwendung als Kitte geeignet.
Titandioxid in einer Menge von etwa 5 bis 100, vorzugsweise von etwa 10 bis 50 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteüe Polymer ist ein erwünschter Zusatz, um ein Ausblühen oder Färben der Massen auf dem Substrat zu verhindern. Die höheren Anteile, d. h. etwa 50 bis 100 Teile, liefern auch weiße Massen, die getönt werden können, um Pastellfarben zu liefern, wenn dies erwünscht ist.
Wenn erwünscht, kann auch ein thixotropes Mittel, wie hydratisiertes Magnesiumaluminiumsilikat, zugesetzt werden, um die Verarbeitbarkeit mit einer Spritzpistole zu verbessern oder das Kaltfließen der Masse zu vermindern. 0,1 bis 50 Gewichtsteüe thixotropes Mittel können je 100 Gewichtsteile Polymer verwendet werden.
Verdünnungsmittel
Die in den Massen nach der vorliegenden Erfindung verwendeten Verdünnungsmittel sollten nicht flüchtige, nicht leicht hydrolysierbare Flüssigkeiten sein, die mit flüssigen Polythiolpolymeren verträglich sind. Geeignete Beispiele solcher Verdünnungsmittel sind hochsiedende halogenierte aromatische oder aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie chloriertes Biphenyl, halogenierte aromatische Äther, wie chlorierte Biphenyloxide oder Diphenyläther, polyaromatische Kohlenwasserstoffe, wie Terphenyle und Poly-(a-methylstyrol), Polyäther, wie Tridecylalkoholformal, Mono- und Dialkyläther von Äthylenglykol und Diäthylenglykol und Acetale von Monoalkyläthern von Äthylenglykol und Diäthylenglykol, Kumaron-Indenharze, Kohlenteer, Kiefernharz usw. Das Verdünnungsmittel wird in Mengen im Bereich von 150 bis 350, vorzugsweise von etwa 200 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteilen Polymer benutzt.
Es wurde festgestellt, daß, wenn das Verdünnungsmittel weggelassen wird, die Massen einen viel größeren Polymeranteil enthalten müssen, um verarbeitbar zu sein, wie beispielsweise etwa 400 Gewichtsteile Polymer und 600 Gewichtsteile Zement Solche Massen sind teuer und härten sehr langsam, da mehr Sauerstoff absorbiert werden muß, um die größere Polymermenge zu härten und da die Masse als Ganzes wegen des geringeren Zementgehaltes weniger durchlässig für Waswr und Sauerstoff ist Die Porosität und große Oberfläche des Zements ist ein wichtiger Faktor, um praktisch verwendbare Massen nach der Erfindung zu erhalten.
Da die Dichtungs- und Verstemmassen nach der vorliegenden Erfindung keine Härtungsmittel enthalten. sind sie außerordentlich stabil, wenn sie in verschlossenen Behältern gelagert werden, die sie von Sauerstoff und Feuchtigkeit abschließen. Auf diese Weise gelagerte Proben blieben über 1 Jahr stabil. Es wird angenommen, daß die Porosität und große Oberfläche des Zements nicht nur die Absorption von Wasser und Sauerstoff aus der Luft erleichtert sondern auch die Luftoxidation oder Härtung der Polythiolgruppen des Polymers zu Disulfidbindungen katalysiert. Die für diese Oxidation erforderliche alkalische Umgebung wird
Tabelle I
durch Wechselwirkung des Zements mit der Feuchtigkeit aus der Luft geliefert Die vollständige Härtung ist langsam und kann mehrere Monate bis zur Vollständigkeit erfordern. Eine Oberflächenhaut erhält man jedoch in einer relativ kurzen Zeit, wie beispielsweise in 1 bis 10 Tagen. Wenn die ungehärteten Massen einer großen Menge Wasser ausgesetzt werden, wie beispielsweise durch Untertauchen oder durrh einen starken RegenfaÜ, werden sie merklich härter, obwohl sie trotzdem nicht spröde werden. Diese Härte kann bis zu einem gewissen Grad verhindert werden, wenn man etwas Calciumhydroxid oder Calciumcarbonat in die Masse einschließt.
Das Vermischen kleiner Mengen der Massen nach der vorliegenden Erfindung kann von Hand mit einem Spatel oder einer Porzellanplatte erfolgen. Größere Ansätze können in geeigneten Mischern hergestellt werden, wie sie bei der Herstellung von Dichtungs- oder Kittmassen benutzt werden. Da die Zusammensetzungen langsam härtend sind, brauchen nur geringe Vorkehrungen getroffen zu werden, um sie davor zu schützen, daß sie übermäßig der Luft oder Feuchtigkeit während des Vermischens und Verpackens ausgesetzt werden, es sei denn, sie enthalten eines der Materialien, die oben zur Verkürzung des Zeitraumes bis zum klebfreien Zustand erwähnt wurden.
(Variation der Füllstoffe und Verdünnungsmittel)
Beispiel Nr. 3 4 5 6 7 8
1 2 100 125 125 100 100 100
100 100 200 250 250 200 200 200
200 200 250 625 625 250 250
500 250 50
125
10
Polymer A
Verdünnungsmittel A
weißer Portlandzement
Calciumhydroxid
Calciumcarbonat
Calciumsulfat
Grauer Portlandzement
Talkum
Verdünnungsmittel B
Zeit bis zur Hautbildung einer Perle
bei Raumtemperatur (in Tagen) Zeit bis zur Hauptbildung einer
Perle im Freien (in Tagen)
Bemerkungen
100 400
500 600
250 50 -
250 -
500 -
250 -
NS
14
SWT
SNT
SWT 9
SWT
SWT
SWT
NS
SWT
NS
7
SNT
6
100
SNT
5
NS
14
SWT
a = Extrem dick, mußte von Hand geknetet werden.
b = Gute Konsistenz, um mit einer Spritzpistole aufgetragen zu werden.
c = Kittartige Konsistenz.
NS = Keine Haut SNT = Haut, nicht klebrig. SWT = Haut, klebrig.
Polymer A ist ein flüssiges Polythiolpolysulfidpolymer mit einem mittleren Molekulargewicht von 4000 und einer Durchschnittsstruktur der Formel
HS(C2H4OCH2OC2H4SS)21C2H4OCH2OC2H4Sh
mit 0,5% Quervernetzung.
Verdünnungsmittel A ist ein hochsiedendes chloriertes Biphenyl und Verdünnungsmittel B das Formal von Diäthylenglykolmonobutyläther.
Tropfen der obigen Zusammensetzungen, die auf einer" Porzellanplatte gemischt worden waren, wurden auf Betonblöcke gelegt und in vertikaler Lage bei Raumtemperatur die angegebene Zahl von Tagen stehengelassen und dann während der restlichen angegebenen Tage Bedingungen im Freien ausgesetzt. Die Trcpfen senkten sich nicht. Nach einigen Monaten war die Härtung nach Innen fortgeschritten, und die Massen waren noch elastomer und nicht spröde. Die Haftung war gut.
Tabelle II
(Variation der
Polymere) 13 14 15
Beispie! Nr.
11 12
100 -
Polymer B
Polymer C
Polymer D
100 -
- 100
"ort sclzung
Beispiel Nr.
11 12
200
600
13 14 15 Wochen.
Polymer E
Polymer F
Verdünnungsmittel A
Weißer Portland
200
600
40
6
200
600
100
200
500
100
200
500
zement
Thixotropiermittel ■
Zeit bis zur Haut
bildung einer Perle
(in Tagen bei Raum
temperatur)
40
6
*) Keine Hautbildung oder Härtung 40
2
2 2
nach 4
Polymer E — ein Polysulfidpolymer mit hoher Schwefelzahl, eine Durchschnittsstruktur der Formel
HSS(C2H4()CH2OC\H4SV|„C2H4OCH2OC,H4SSH
mit 2% Quervernetzung besitzt, wobei χ einen mittleren Wert von 3,5 und η einen mittleren Wert von 10 bis 30
hat.
ίο Polymer F — ein Polysulfidpolymer mit hoher Schwefelzahl und der gleichen Struktur wie Polymer E, wobei jedoch die SSH-Endgruppen mit Formaldehyd blockiert sind.
Beispiel 15 zeigt die Notwendigkeit, daß frei verfügbare, oxidierbare Endgruppen vorliegen, um lufthärtbare Massen nach der vorliegenden Erfindung zu liefern.
Das Polymer, der Zement und das Verdünnungsmittel wurden miteinander auf einer Porzellanplatte vermischt. Es wurden Tropfen auf Zementblöcke gelegt. Die Massen, die Polymer B, C und D enthielten, besaßen zuviel Kaltfluß. Am folgenden Tag wurde das Thixotropiermittel zu den vorher vermengten Gemischen zugesetzt, die in Schraubdeckelgefäßen gelagert worden waren. Das Thixotropiermittel schaltete das KaUflußproblem aus.
Die in den obigen Beispielen verwendeten Substanzen sind folgendermaßen zu identifizieren:
Thixotropiermittel — ein hydratisiertes Magnesiumaluminiumsilikat.
Polymer bis 3000 und einen SH-Gehalt von 2,3% besitzt.
Polymer C — ein Polyäther, der aromatische Gruppen enthält und ein Molekulargewicht von etwa 4780 und einen SH-Gehalt von 1,38% besitzt.
Polymer D — ein Polyäther mit der Struktur Tabelle IU (thixotrope Mittel)
R O(C,H,OInCH,OH j
CH-CH1SH
worin R eine Alkylgruppe, π 20 bis 25 und m 2 bis 3 bedeutet, ein Molekulargewicht von etwa 4000 und einen SH-Gehalt von 1,28% besitzt.
Beispiel Nr. 16 17 18
19
Polymer A
Verdünnungsmittel A
Weißer Portlandzement
Titandioxid
^0 Thixotropiermittel
100 100 100 100
250 250 250 250
600 600 600 600
5 5 48 48
4-38
Bemerkungen
Beispiel 16 — leicht zu vermischen, hellgraues Aussehen. Könnte etwas mehr thixotrop sein. Hautbildung der Tropfen in 4 Tagen im Freien. Material verpackungsbeständig.
Beispiel 17 — leicht zu vermischen, hellgraues Aussehen. Gute thixotrope Eigenschaften. Hautbildung der Perlen in 4 Tagen im Freien. Material verpackungsbeständig.
Beispiel 18 — leicht zu vermischen, weißes Aussehen s Gute thixotrope Eigenschaften. Hautbildung der Perler in 4 Tagen im Freien. Material verpackungsbeständig.
Beispiel 19 — schwierig zu vermischen, weiße: Aussehen. Verbindung zu viskos (kittartig). Die Perlei härten bei der Herstellung teilweise aus.
Tabelle IV
(Beschleuniger zur Verkürzung der Zeit bis zum klebfreien Zustand)
Beispiel Nr. 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31
20 21 100 100 100 95 95 95 95 95 400 400
Polymer A 125 100 200 200 200 238 238 238 238 238
Verdünnungsmittel A 250 200 600 600 600 540 540 540 540 540 600 600
Weißer Portland 625 600
zement 5 1
Äthylenglykol 10 5 5
Glycerin (95%ig) 20 10 15 15 20 20 15
Zinknaphthenat 609 650/13
v 10
Fortsetzung
Iieispiel Nr.
20 ' 2\ 22 2i 24 .'5 2b 27 28 24 JO i\
Zeh bis zur Haut- SNT SNT SWT SWT SWT SWT SWT SWT SWT SWT NS
bildung der Perle 1 2Std. 1 2 1 d 4 1 Std. 1 Std. 1 Std. 4 4
bei Raumtempera- a a bc c d e f bg bh b b
tür (in Tagen)
Bemerkungen:
a = Das Äthylenglykol (oder Glycerin) wurde mit einem Teil des Zements eingemischt.
b = Unter Stickstoff hergestellt.
c = Das Äthylenglykol wurde mit dem Aroclor eingemischt.
d = Beim Vermischen teilweise gehärtet
e = Die in einem Behälter gelagerte Probe war noch am Ende von 5 Tagen ungehärtet. Der Tropfen war leilweise vom Block
abgelaufen.
f = Die Behälterprobe war nach einer Woche ungehärtet aber käsig, g = Die Behälterprobe war nach einer Woche ungehärtet aber körnig, h = Die Behälterprobe war nach einem Tag ungehärtet aber körnig.
Das verwendete Zinknaphthenat war eine 8%ige Lösung in Naphtha.
Die Massen wurden auf einer Porzellanplatte vermischt, und Tropfen wurden auf Betonblöcke gelegt, die in eine vertikale Lage gebracht wurden.

Claims (2)

Patentansprüche: 1963
1. Unter Ausschluß von Feuchtigkeit und Sauerstoff beständige, an der Luft härtende Dichtungs- und Verstemmassen aus schwefelhaltigen Polymeren und Füllstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus 100 Gewichtsteilen eines oder mehrerer flussiger Polythiolpolymeren mit einem Molekulargewicht von etwa 500 bis 25 000 und 150 bis 900 Gewichtsteilen Füllstoff, von dem 50 bis 100% fein verteilter alkalischer, hydraulischer Zement sind, sowie gegebenenfalls üblichen Zusätzen bestehen.
2. Dichtungs- und Verstemmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich 150 bis 350 Gewichtsteile eines nicht flüchtigen, nicht leicht hydrolysierbaren, flüssigen Verdünnungsmittels enthalten, das mit dem (den) Polythiolpolymer(en^ verträglich ist.
DE19691963222 1968-12-20 1969-12-17 Lufthärtbare Dichtungs- und Verstemmasse auf Basis von Polythiolpolymeren Expired DE1963222C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US78580868A 1968-12-20 1968-12-20
US78580868 1968-12-20

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Publication Number Publication Date
DE1963222A1 DE1963222A1 (de) 1970-06-25
DE1963222B2 DE1963222B2 (de) 1976-04-15
DE1963222C3 true DE1963222C3 (de) 1976-12-09

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