DE1594287B2 - Polysulfid-Dichtungsmasse und deren Verwendung - Google Patents
Polysulfid-Dichtungsmasse und deren VerwendungInfo
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Description
Schwefelzahl können demnach blockiert werden, nachdem sie gebildet wurden, indem man das Blockierungsmittel mit ihnen in Gegenwart eines Amins umsetzt.
Oder sie können gleichzeitig mit ihrer Bildung blockiert werden, indem man das Blockierungsmittel zu einem
Reaktionssystem zusetzt, das Schwefel, Amin und herkömmliches flüssiges Polysulfidpolymer enthält.
Die blockierten Polymere mit hoher Schwefelzahl können auch gewonnen werden, indem man zuerst ein
Klebeverbindung zwischen der gehärteten Polysulfidgummidichtung
und den dampf undurchlässigen Einfassungselementen, wie Glasplatten, Gummi, Kunststoff,
Metall, undurchlässigem Stein oder anderen 5 dampfundurchlässigen strukturellen Einfassungsmaterialien
bewirken, vermischt. Die Dichtungsmassen können durch gleichmäßiges Vermischen der Bestandteile
auf einer Farbenmühle oder in einem Schaufelmischer vermengt werden. Die Arten und Mingen der
herkömmliches flüssiges Polysulfidpolymer mit dem io Bestandteile des Dichtungsmittels sind mit Ausnahme
Aldehyd- oder Keton-Blockierungsmittel in Gegenwart des flüssigen Polysulfidpolymers mit hoher Schwefeleines
Amins blockiert und anschließend das blockierte zahl im allgemeinen die gleichen, wie sie bei der Herherkömmliche
flüssige Polymer mit Schwefel umsetzt. stellung herkömmlicher Dichtungsmassen mit Hilfe
Gewöhnlich benötigt man etwas mehr des Amins, der flüssigen Polysulfidpolymeren mit niedriger Schwewenn
Schwefel nachträglich zu einem carbonyl- 15 feizahl gemäß US-PS 24 66 963 verwendet wurden,
blockierten herkömmlichen flüssigen Polymer zugesetzt Die für die Durchführung dieser Erfindung verwendwird.
Erwünschterweise wird nur wenig oder kein H2S baren Dichtungsmassen sind verformbar oder fließentwickelt,
wenn Schwefel zu dem blockierten her- fähig und können bequem zwischen die benachbarten
kömmlichen flüssigen Polymer zugegeben wird. Wenn Elemente mit Hilfe einer Dichtungspistole eingeschossen
man Schwefel zu dem unblockierten Polymer zugibt, 20 werden, oder sie können statt dessen eingespachtelt
oder wenn Schwefel, das herkömmliche flüssige Poly- werden, um beim Aushärten eine abgedichtete Einsulfidpolymer
mit niedriger Schwefelzahl und Blockie- fassungsstruktur nach der Erfindung zu bilden. .
rungsmittel gleichzeitig miteinander umgesetzt werden, Es wurde gefunden, daß bestimmte Adhäsionsentwickeln
sich merkliche Mengen von H2S. Diese verbesserer für die vorliegende Verwendung speziell
Umsetzungen führt man vorzugsweise unter einer 25 wirksam zu sein scheinen, wenn Glas wenigstens eines
Inertgasatmosphäre, wie unter einer Stickstoffatmo- der Einfassungselemente ist. Obwohl mit Dichtungsmassen aus Polysulfidpolymeren mit niedriger Schwefelzahl
Adhäsionsverbesserer vieler Sorten für spezielle Endzwecke wirksam sind, wie beispielsweise mehrere
Furfural und Acetaldehyd in Mengen von etwa 2 30 Grundierungen und Adhäsionszusätze, scheinen für
bis 10 Gewichtsprozent des Gewichtes von flüssigem die vorliegende Verwendung jedoch nur bestimmte
Adhäsionszusätze, die hier als »Adhäsionsmittel« bezeichnet werden, gut zu arbeiten, um eine feste Adhäsionsverbindung
des vulkanisierten Polysulfide mit Aceton, das in Mengen von etwa 10 Gewichtsprozent 35 hoher Schwefelzahl auf der Unterlage zu liefern und
des flüssigen Polymers mit hoher Sehwefelzahl ver- so im wesentlichen den Durchtritt von Wasserdampf
wendet werden sollte. an der Grenzfläche zwischen Einfassungselement und
Aminkatalysatoren, die zur Förderung des Blockie- Gummidichtung zu verhindern und die zwischen der
rungsverfahrens benutzt werden, können, sind etwa gehärteten Gummidichtung und den angrenzenden
Triäthyiamin, Dibutylamin und n-Butylamin. Der be- 40 Einfassungselementen erwünschte hohe Abschälfestigvorzugte
Katalysator ist Triäthylamin, der in Mengen keit des Haftmittels zu erreichen. Beispiele von Adhäsionsmitteln
sind phenolische Harze und Silanmaterialien, wie sie etwa in der US-PS 3123 495
beschrieben sind, und speziell Silane und Siloxane mit 45 funktioneilen Glycidoxy- und Mercaptangruppen. Das
Adhäsionsmittel nach der vorliegenden Erfindung wird als Mischkomponente mit den anderen Dichtungsmassenbestandteilen
innig vermengt, bevor die Dichtungsmasse zwischen benachbarten Einfassungseleoxyden
gehärtet werden. Beispiele solcher Härtungs- 5° menten eingebracht wird.
systeme würden in der Verwendung von Bleiperoxyd Nach dem Einbringen der Dichtungsmasse läßt man
oder Bleioxyd bestehen. diese unter Bildung einer Gummidichtung, dem Dich-
Die flüssigen Polysulfidpolymere mit hoher Schwe- tungsmittel der vorliegenden Erfindung, aushärten. Im
feizahl, die oben beschrieben wurden, bilden geeignete allgemeinen wendet man für die Dichtungsmassen auf
Dichtungsmassen für die vorliegende Verwendung, 55 der Grundlage organischer flüssiger Polysulfidpolywenn
man das ungehärtete flüssige Polysulfidpolymer merer mit hoher Sehwefelzahl Härtungstemperaturen
mit hoher Sehwefelzahl mit verstärkenden Füllstoffen, von etwa 16° C, allgemein Raumtemperatur, bis etwa
wie Ruß oder Siliciumdioxyd, nichtflüchtigen Weich- 1210C an, um wirksame Härtungszeiten von etwa
machern, Pigmenten zur Farbgebung, Härtungsbe- 0,5 Stunden bis etwa 3 Monaten je nach den speziellen
schleunigem zur Steigerung der Härtungsgeschwindig- 60 Härtungstemperaturen und Zusammensetzungen der
keit oder Härtungsinhibitoren, wie Stearinsäure, zur verwendeten Dichtungsmassen an.
Verlangsamung der Härtungsgeschwindigkeit, Härtungsmitteln, wie Oxydationsmitteln, beispielsweise
den vielen Metalloxyden oder organischen Peroxyden,
die in der Technik als Härtungsmittel für flüssige 65
Polysulfidpolymere mit niedriger Sehwefelzahl und
Merkaptanendgruppen bekannt sind und einem oder
mehreren chemischen Adhäsionsverbesserern, die eine
den vielen Metalloxyden oder organischen Peroxyden,
die in der Technik als Härtungsmittel für flüssige 65
Polysulfidpolymere mit niedriger Sehwefelzahl und
Merkaptanendgruppen bekannt sind und einem oder
mehreren chemischen Adhäsionsverbesserern, die eine
Sphäre, durch.
Typische Aldehyde, die bei den Blockierungsreaktionen
verwendet werden, sind etwa Formaldehyd,
Polymer mit hoher Sehwefelzahl. Formaldehyd ist der bevorzugte Aldehyd. Ein typisches Keton, das bei der
Blockierungsreaktion verwendet werden kann, ist
von etwa 0,5 bis 10 Gewichtsprozent vorhanden sein sollte und vorzugsweise in Mengen von etwa 0,5 Gewichtsprozent,
bezogen auf das flüssige Polysulfidpolymer mit hoher Sehwefelzahl, vorhanden ist.
Die blockierten Polysulfidpolymere mit hoher Sehwefelzahl können mit herkömmlichen Vulkanisiermitteln
für Polysulfide mit niedriger Sehwefelzahl, wie beispielsweise mit organischen und metallischen Per-
Beispiel 1
A. Herstellung der Polymere I und II
A. Herstellung der Polymere I und II
Ein flüssiges Polysulfidcopolymer mit einer Sehwefelzahl von 2,0, das nachfolgend als Polymer I bezeichnete
Polymer, wurde nach dem Verfahren der US-PS
5 6
24 66 963 aus 65,5 Molpjozent Dichlordiäthyl-gem- Beispiel I, dann wurden die Dichtungsmassen gehärtet
diäther, 32,5 Molprozent Äthylendichlorid und 2 Mol- und auf ihre Wasserdampfdurchlässigkeit geprüft, was
prozent Trichlorpropan mit Nätriumpolysulfid mit folgende Ergebnisse erbrachte:
einer Schwefelzahl von 2,25 hergestellt. Dieses Poly- ^. , rTT . „ „„ „ ,_. , „
mer I wurde mit Paraformaldehyd in Gegenwart von 5 Dichtungsmasse III: 0,79 ■ 10-» l/Tag/m2;
Triäthylamin zur Blockierung der SH-Endgruppen Dichtungsmasse IV: 0,48 · 10~2 l/Tag/m2.
umgesetzt und dann weiter mit zusätzlichem Schwefel
unter Bildung eines flüssigen Polysulfidcopolymers mit B e i s ρ i e 1 3
einer Schwefelzahl von 3,5 umgesetzt, das nachfolgend . _. ,
als Polymer II bezeichnet wird. lo A" Dichtungsmasse V
„ „. . ., ....... Eine Dichtungsmasse V wurde im wesentlichen nach
B. Wasserdampfdurchlassigkeit der Rezeptur und der Methode hergestellt, die für die
Die wie oben hergestellten Polymere I und II wur- Dichtungsmasse III angewandt wurden, mit der Aus-
den zu getrennten fließfähigen Dichtungsmassen ver- nähme, daß 3 Gewichtsteile eines anderen Adhäsions-
mischt, die nachfolgend als Dichtungsmasse I und 15 mittels, eines y-Glycidoxypropyltrimethoxysilans, an
Dichtungsmasse II bezeichnet werden, wobei folgende Stelle der 5 Teile des phenolischen Adhäsionszusatzes
Rezeptur angewandt wurde: in den Beispielen 1 und 2 eingesetzt wurden.
Komponenten Gewichtsteile
Polymer 100,0 B- Herstellung von abgedichteten Prüfeinfassungs-
Ruß 30,0 30 strukturen IV und V.
Flüssiges BiphenyL als Weichmacher 5,0 ,. , _ , . , , .,,-,
Stearinsäure 10 Abgedichtete Isolationsglasstrukturen von 15,24 χ
Phenolisches Adhäsionsmittel".'.'.'. 5^0 15'24 cm u mit Doppelgläsern wurden für Taupunkt-Härtungspaste·
Untersuchungen unter Verwendung der Dichtungs-Bleiperoxyd
PbO 7 5 as massen ^ UIK* W hergestellt, die nachfolgend als
Chloriertes Biphenyl 75 Strukturen V und IV bezeichnet werden. Bei der Her-
' stellung dieser Prüfstrukturen wurden stabartige Me-
Die Komponenten wurden auf einer Farbenmühle tallabstandshalterelemente mit einem mittigen Kanal,
zu einem gleichmäßigen Gemisch vermählen. Die der das Entwässerungsmittel Silicagel enthielt, ver-Härtungspaste
wurde zuletzt zugegeben. 30 bunden, um eine rechtwinklige Struktur von etwa
Die Dichtungsmassen I und II ließ man etwa 14,05 X 14,05 cm zu bekommen. Die Dichtungsmasse
3 Tage bei etwa 21° C aushärten, breitete sie dann in wurde mit Hilfe einer Dichtungspistole als Kugel enteiner
Gummimühle aus und härtete sie in einer Gummi- lang der offenen Umfangsfiäche des rechten Winkels
presse unter Druck während 6 Minuten bei 121° C eingeschossen, und ein eine Glasplatte einschließendes
und bei 1701 at um Versuchsbögen zu bilden. Die 35 Element-von 15,24X 15,24 cm wurde daraufgelegt,
Versuchsbögen wurden dann gemäß ASTM E-96-53T um eine Dichtungsverbindung zwischen dem rechtverwendet,
um die Wasser/Wasserdampfdurchlässig- winkligen Abstandshalter und dem Glas zu gewinnen.
keit zu bestimmen. Dies wurde mit der anderen offenen Fläche des recht- _. , T Λ „ Λη „,._ , , winkligen Abstandshalters wiederholt, um eine iso-Dichtungsmasse
I: 0,22 · 10-* 1/Tag/m«; ^ ^6 abgedichtete Doppelglasstruktur zu bekommen.
Dichtungsmasse II: 0,69 · ΙΟ-3 l/Tag/m2. Der Umfang der Glasplattenelemente und rechtwinkligen Abstandshalter wurde außerdem mit Dich-Beispiel
2 tungsmasse abgedichtet, um gegebenenfalls äußere
. ,, . „ ~ , TTT ungedichtete Spalten dazwischen zu füllen. Abstands-
A. Herstellung von Polymer III 45 ^ {15j24x\5)24 cm) ^1nJ6n in die Struktur ge_
Das nachfolgend als Polymer III bezeichnete flüssige legt, um diese in einen »Rahmen« zu fassen und auf
Polysulfidpolymer mit einer Schwefelzahl von 3,5 dieser mit Hilfe von Dichtungsmasse befestigt. Die so
wurde nach dem Verfahren von Beispiel 1 unter Ver- gebildeten Prüfstrukturen wurden etwa 7 Tage bei
wendung von 4000 g eines flüssigen Polysulfidpolymers etwa 21 bis 27° C gehalten, um eine vollständige Aus-
mit einer Schwefelzahl von 2,0 mit im wesentlichen 50 härtung der Dichtungsmassen zu Gummidichtungen
der Struktur zu ermöglichen. Die abgedichteten Strukturen wurden
HS -(- C2H4OCH2OC2H4SS -)* C2H4OCH2OC2H4SH dann in u einer Vakuumkammer auf Undichtigkeiten
untersucht, wobei man fand, daß sie hermetisch ab-70
g Paraformaldehyd in Gegenwart von 10 cm3 gedichtet waren. Tetraäthylamin und 1,158 g Schwefel hergestellt. 55
B. Wasserdampfdurchlässigkeit C Taupunktbestimmungen
In ähnlicher Weise wie im Beispiel 1 für die Po- Die zur Taupunktbestimmung der Prüfstrukturen
lymere I und II wurden Polymer III und ein flüssiges verwendete Methode wurde im wesentlichen von
Polysulfidpolymer mit einer Schwefelzahl von 2,0 60 Wilson et. al. in deren Artikel »Performance of
und im wesentlichen der Struktur Sealed Double-Glazing Units«, J. Canadian Ceramic
Society, Bd. 31, S. 68 bis 82 (1962), vorgeschrieben.
HS -<- C1H4OCH2OC2H4SS -Jg- C2H4OCH2OC2H4SH Alle 24 Stunden, mit Ausnahme am Wochenende,
wurden die Prüfstrukturen 17 Stunden bei 57° C und
zu getrennten fließfähigen Dichtungsmassen vermischt, 65 100% relativer Feuchtigkeit, 3 Stunden bei 2° C und
die nachfolgend als Dichtungsmassen III und IV ge- 4 Stunden bei Raumtemperatur gehalten, wobei bei
nannt werden. letzterer Periode die Taupunkttemperaturen aufge-
Das Vermischen erfolgte nach der Rezeptur im nommen wurden.
Taupunkt in 0C
Struktur IV Struktur V
weniger als
Gesamtstunden bei
57°CundlOO%
relativer Feuchtigkeit
57°CundlOO%
relativer Feuchtigkeit
43 | -41 | O2) |
40 | 1V | 34 |
-74 | 105 | |
-57 | 141 | |
34 | i) | 154 |
26 | i) | 222 |
-43 | 236 | |
-40 | 270 | |
25,5 | i) | 273 |
-37 | 287 | |
22 | i) | 290 |
-22 | 673 |
1J Die Prüfmaßnahmen für die beiden Strukturen erfolgten bei
verschiedenen Zeiten; bei dieser Zeit wurde für diese Struktur kein Taupunkt aufgenommen.
2)Die Taupunkttemperaturen bei der ZeitO wurden aufgenommen,
nachdem man die Dichtungsmasse 7 Tage bei Raumtemperatur härten ließ. Demnach konnte während
dieser Zeit Wasserdampf die Dichtungsmasse durchdringen und führte zu den unterschiedlichen Taupunktwerten bei
der Zeit 0.
Aus den Beispielen kann man sehen, daß flüssige Polysulfidpolymere mit hoher Schwefelzahl in Dich-
tungsmassen für die vorliegende Verwendung bei der Aushärtung eine wesentlich höhere Widerstandsfähigkeit
gegen Wasserdampfdurchtritt durch die daraus gehärteten Dichtungen ergeben als gehärtete
Dichtungen aus flüssigen Polysulfidpolymeren mit einer Schwefelzahl von 2,0. Auch kann man sehen,
daß die vorliegenden verbesserten gedichteten Strukturen unter Verwendung von mit flüssigen Polysulfidpolymeren
mit hoher Schwefelzahl gebildeten Dichtungen wesentlich herabgesetzte Taupunkttemperaturen
liefern, beide anfänglich gleich nach der Raumtemperaturhärtung sowie nach wesentlichen Temperaturintervallen
bei hohen Temperaturen und relativen Feuchtigkeiten, um Taupunkttemperaturen wesentlich
unterhalb jenen zu liefern, die man bei abgedichteten Strukturen erhält, für die Dichtungen aus
flüssigen Polysulfidpolymeren mit niedriger Schwefelzahl verwendet wurden. Obwohl diese Phänomene
derzeit noch nicht völlig erklärt werden können, wird
ao doch angenommen, daß der zusätzliche Kettenschwefel in dem Gerüst des Polysulfidpolymers mit hoher
Schwefelzahl wenigstens einige Bindungen mit mehr als zwei Schwefelatomen pro Polysulfidbindung liefert.
Die vulkanisierte Bindung, die daraus hergestellt wird, liefert die beobachtete zusätzliche Beständigkeit gegen
Wasserdampfdurchtritt und damit verbesserte abgedichtete dampfundurchlässige Einfassungsstrukturen
mit wesentlich herabgesetzten Taupunkttemperaturen und wesentlich verbesserter Widerstandsfähigkeit
gegenüber Anlaufen.
509 521/298
Claims (4)
1. Nach Zusatz üblicher Härter aushärtende HS —(— RS —)— RSH
Dichtungsmasse, bestehend aus einem härtbaren 5 _|_ (^ -f- 2) S ->- HSS —(— RS -r )— RSSH
flüssigen Polysulfidpolymer mit mehreren Schwefelketten
im Molekül und üblichen Zusätzen, da- worin das Mittel aller r 1,5 bis 2,0, ρ 0,1 bis 3,0, η 1
durch gekennzeichnet, daß wenigstens bis 70 und r + p die erwünschte Schwefelzahl des
eine der Schwefelketten des Polysulfidpolymers Polymerproduktes mit hoher Schwefelatomzahl in dei
mehr als zwei Schwefelatome aufweist. io Schwefelkette bedeutet, r + ρ kann für jede der
2. Dichtungsmasse nach Anspruch 1, dadurch Bindungen 1 bis 5 Schwefelatome betragen, weniggekennzeichnet, daß die mittlere Zahl der Schwefel- stens eine r+/?-Bindung besitzt mehr als zwei Schwefelatome der Schwefelketten oberhalb 2,0 liegt. atome, und das Mittel aller Bindungen besitzt eine
3. Dichtungsmasse nach Anspruch 1 oder 2, Schwefelzahl r-\-p von etwa 1,6 bis 5,0 und vorzugsdadurch
gekennzeichnet, daß die SSH-Endgruppen 15 weise von etwa 2,5 bis 4,0. Die Umsetzung, die zu
der flüssigen Polysulfidpolymere durch Aldehyde Polymeren mit hoher Schwefelzahl in der Schwefeloder
Ketone blockiert sind. kette führt, kann bei mäßigen Temperaturen von etwa
4. Verwendung einer Dichtungsmasse nach den 20 bis 500C in einem offenen Kessel durchgeführt
Ansprüchen 1 bis 3 zur Abdichtung evakuierter werden, doch führt man sie vorzugsweise unter einem
oder gasgefüllter Hohlräume gegen Feuchtigkeits- 20 Inertgas, wie Stickstoff, durch. Um die Polymeren zu
zutritt. erhalten, die eine durchschnittliche Schwefelzahl r+p
über etwa 3,0 besitzen, ist es jedoch erwünscht, die
Umsetzung in Gegenwart von etwa 0,5 bis 10 Gewichtsprozent eines Aminkatalysators, wie Triäthyl-25
amin, Dibutylamin oder n-Butylamin vorzunehmen.
Triäthylamin ist der bevorzugte Katalysator, da er
Aus der US-Patentschrift 24 66 963 sind flüssige dazu neigt, die schnellsten Reaktionszeiten zu liefern.
Polysulfidpolymere und deren Herstellung bekannt, Die Umsetzungen werden innerhalb von etwa 2 bis
die im Molekül Schwefdketten mit maximal zwei 12 Stunden durchgeführt. Eine kleine Menge Wasser
Schwefelatomen, d. h. Disulfidgruppen, enthalten. 30 wird auch mit dem Amin zusammen verwendet, um
Derartige Polysulfidpolymere wurden auch bereits in die Wirkung des Katalysators zu erleichtern. Es wird
Verbindung mit üblichen Zusätzen für Dichtungs- angenommen, daß Wasser die Löslichkeit und Disper-
massen verwendet, doch besitzen die aus solchen be- gierbarkeit des Amins in dem Reaktionssystem erhöht,
kannten Polysulfidpolymeren gewonnenen Dichtungen Lösungsmittel, wie Dimethylformamid, können bei
Wasserdampfdurchlässigkeit, so daß sie nicht zur Ab- 35 viskoseren Reaktionssystemen angewendet werden,
dichtung evakuierter oder gasgefüllter Hohlräume Das resultierende flüssige organische Polysulfidpolymer
gegen Feuchtigkeitszutritt, wie beispielsweise zur Ab- mit hoher Schwefelzahl und SSH-Endgruppen ist in-
dichtung von Doppelfenstern, verwendet werden soweit ungewöhnlich, als es an der Luft unter H2S-
können. Entwicklung vulkanisiert und kein getrenntes Här-
Aus den US-Patentschriften 21 95 380 und 22 78 128 40 tungsmittel benötigt.
sind weiterhin feste Polysulfidpolymere bekannt, die Die Entwicklung schädlicher Schwefelwasserstoffstatistisch mehr als zwei Schwefelatome pro Schwefel- dämpfe während der Vulkanisation von Polysulfidkette
im Molekül enthalten, doch handelt es sich bei polymeren mit hoher Schwefelzahl und SSH-Endden
Schwefelatomen, die zwei Schwefelatome pro gruppen, kann vermieden werden, wenn man die SSH-Schwefelkette
im Molekül übersteigen, um labil ge- 45 Endgruppen mit einem Aldehyd oder Keton vor der
bundenen Schwefel, der bei der Spaltung der festen Vulkanisation des Polymers blockiert. Die Verwen-Polysulfidpolymere
zu flüssigen Polysulfidpolymeren dung von Dichtungsmitteln, bei denen blockierte
abgespalten wird, so daß die aus solchen festen Poly- Polymere mit hoher Schwefelzahl benutzt werden, kann
sulfidpolymeren gewonnenen flüssigen Polysulfidpoly- für einige Ausführungsformen dieser Erfindung bemere
wiederum wie im Falle der US-Patentschrift 50 vorzugt sein. Man erreicht die Blockierung der SSH-24
66 963 maximal zwei Schwefelatome je Schwefel- Endgruppen durch Umsetzung der oben beschriebenen
kette enthalten. flüssigen Polysulfidpolymeren mit hoher Schwefelzahl
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe be- und SSH-Endgruppen mit einem Aldehyd oder Keton,
steht nun darin, Dichtungsmassen aus einem hart- vorzugsweise in Gegenwart eines Amins. Es wird anbaren
flüssigen Polysulfidpolymer mit mehreren 55 genommen, daß der Aldehyd oder das Keton mit der
Schwefelketten im Molekül und gegebenenfalls üb- SSH-Endgruppe unter Bildung eines Halbacetals oder
liehen Zusätzen zu bekommen, die bei der Aushärtung Halbketals reagiert, wie dies beispielsweise durch die
wasserdampfundurchlässige Dichtungen ergeben. Umsetzung mit einem Aldehyd gezeigt werden soll:
Erfindungsgegenstand ist eine nach Zusatz üblicher
Härter aushärtende Dichtungsmasse, bestehend aus 6° —R —SSH + R' —CHO->—R —SS —CH — OH
einem härtbaren flüssigen Polysulfidpolymer mit |
mehreren Schwefelketten im Molekül und üblichen R'
Zusätzen, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
Zusätzen, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine der Schwefelketten des Polysulfidpolymers mehr Weiterhin kann die Blockierung der SSH-End-
als zwei Schwefelatome aufweist. 65 gruppen entweder vor, nach oder während der Bildung
Polymere mit hoher Schwefelzahl und SSH-End- des flüssigen Polysulfidpolymers mit hoher Schwefelgruppen
bilden sich, wenn man die flüssigen Poly- zahl aus den herkömmlichen flüssigen Polysulfidpolysulfidpolymere
gemäß US-PS 24 66 963 mit elemen- nieren durchgeführt werden. Die Polymeren mit hoher
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Also Published As
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GB1124428A (en) | 1968-08-21 |
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