DE1106156B

DE1106156B - Verfahren zum Herstellen von Flachbeuteln aus Papier od. dgl. mit Laengsnaht, geschlossener Boden- und offener Verschlussklappe

Info

Publication number: DE1106156B
Application number: DEW22398A
Authority: DE
Inventors: Peter Seyl
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1957-12-12
Filing date: 1957-12-12
Publication date: 1961-05-04

Description

Verfahren zum Herstellen von Flachbeuteln aus Papier od. dgl. mit Längsnaht, geschlossener Boden- und offener Verschlußklappe Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Flachbeuteln aus Papier od. dgl. mit Längsnaht, geschlossener Boden- und offener Verschlußklappe.
Bisher ist man bei der Fertigung solcher Flachbeutel von einteiligen, im einzelnen besonders vorbereiteten Zuschnitten ausgegangen. Die Erfindung bezweckt, den Umweg über diese Vorbereitung zu vermeiden und so den Fertigungsablauf zu vereinfachen.
Dies geschieht bei dem Verfahren nach der Erfindung durch die Verwendung der von einem Schlauch abgetrennten, flach gefalteten rechteckigen Schlauchabschnitte und von zwei von Rollen abzieh- und trennbaren, V-förmig beiderseits über die Schlauchabschnittflächen faltbaren Klebestreifen in der Weise, daß im an sich bekannten kontinuierlichen Anschluß an die Fertigung der flachen Schlauchabschnitte beide Klebestreifen an den offenen Stirnkanten der Schlauchstücke als Boden- und als Verschlußklappe aufgebracht werden.
Bei einer bekannten Verwendungsweise von Klebestreifen handelt es sich darum, bereits benutzte und geöffnete Briefumschläge mit Hilfe von von Hand V-förmig falt- und aufklebbaren, gegebenenfalls von einer Rolle einzeln abtrennbaren Verschlußklappen von Fall zu Fall wieder verwendbar zu machen.
Ein anderer bekannter Anwendungsfall von übergreifenden Verschlußstreifen ist auf großräumige fertige Papiersäcke zur Aufnahme von Zement, Kalk od. dgl., also auf mit Flachbeuteln, d. h. Briefumschlägen besonderer Art und deren Fertigung nicht vergleichbare Gegenstände beschränkt und hat somit mit der in den maschinellen Fertigungsvorgang von Flachbeuteln nach der Erfindung eingefügten Verwendung von an sich bekannten V-förmigen Klebestreifen nichts zu tun.
Auch bei dem bekannten Aufbringen von Klebestreifen im kontinuierlichen Anschluß an die Fertigung von flachen Schlauchabschnitten sollen nicht an beiden Stirnseiten noch offene Flachbeutel wie bei dem Verfahren nach der Erfindung verschlossen, sondern flach gefaltete Schlauchlängen vor ihrer Trennung in einzelne Abschnitte durch parallel an beiden Längsseiten miteinlaufenden und dabei V-förmig übergreifende Klebestreifen im Hinblick auf die Verwendung der Fertigprodukte als Papiersäcke an den geschlossenen Längskanten verstärkt werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können zur Fertigung der Schlauchabschnitte auch von einer Papierbahn in an sich bekannter Weise einzeln abgetrennte rechteckige Zuschnitte quer zu und während ihrer Förderung in Richtung auf die beiden Klebestreifen flach zu einem Schlauch zusammengefaltet und längs der dabei gebildeten lNTahtlinie verklebt werden.
Gegenüber der bisher üblichen Herstellung aus gestanzten Formzuschnitten ergeben sich durch die Erfindung somit wesentliche betriebliche und wirtschaftliche Vorteile: 1. Fortfall der Stanzpresse, 2. Fortfall des für jedes Beutelformat besonders zu beschaffenden Formstanzmessers, 3. Fortfall der Gummiervorrichtungen infolge Verwendung von gummierten Bändern, die an den Klebestellen nur angefeuchtet zu werden brauchen, und, hieraus folgend, ein Betrieb mit hohen Geschwindigkeiten, 4. Fortfall der langen Trockenbahn für die beim Falten des Beutels naß gummierte Verschlußklappe, 5. Fortfall der beim Formstanzen unvermeidlichen hohen Papierverluste und 6. Möglichkeit, bei unveränderten Papier- und Klebestreifen wahlweise Beutelkörper mit Seiten-oder Mittelklebung herzustellen und die Länge des Beutels bei gleichbleibender Breite lediglich durch entsprechende Einstellung der Beutelmaschine zu variieren.
Wie die Erfindung im einzelnen ausgeführt sein kann, ergibt sich aus der nachstehenden Beschreibung und aus der schematischen Zeichnung von zwei Ausführungsbeispielen.
Fig. 1 zeigt das Schema einer Ausführungsform, bei der die Schlauchbildung unmittelbar von der Papierrolle erfolgt: Fig.2 ist die Darstellung einer Vorrichtung zum Aufbringen der an eine Stirnseite des Flachbeutels anzuklebenden Verschlußklappe, in Richtung des Pfeiles A der Fig. 1 und 5 gesehen, Fig.3 ein Längsschnitt durch den fertigen Flachbeutel nach Linie III-III der Fig. 1 und Fig. 4 ein Ouerschnitt nach Linie IV-IV der Fig. 1, während Fig.5 das Schema einer mit rechteckigen Zuschnitten arbeitenden Herstellungsweise wiedergibt. Wie Fig. 1 erkennen läßt, wird von dem von einer Rolle abziehbaren Papierstreifen 1 mittels der Falz-und Klebeeinrichtungen 2 und 3 ein Schlauch 4 mit verklebter Längsnaht 5 gebildet. Von diesem Schlauch werden Einzellängen 6 abgetrennt und in Richtung der Pfeile einer Vorrichtung zugeführt, die die eine Stirnseite jedes Schlauchstückes 6 durch ein längsgefaltetes, von einer Rolle 7 abgezogenes Klebeband 8 verschließt und an die andere Stirnseite ein von einer Rolle 9 (Fig. 2) abziehbares Klebeband 10 anklebt. Bei 11 werden die Klebebänder 8 und 10 auf die Stirnbreite der Schlauchstücke 6 abgeschnitten.
Die Herstellungsweise nach Fig.5 unterscheidet sich von der nach Fig. 1 im wesentlichen nur dadurch, daß von dem von einer Rolle kommenden Papierstreifen 12 rechteckige Zuschnitte 13 abgetrennt, quer zu ihrer in Pfeilrichtung verlaufenden Bewegung längsgefalzt, gefaltet und verklebt werden, so daß Schlauchabschnitte 14 mit Längsnaht 15 entstehen, ":ie, wie bei Fig. 1 beschrieben, an beiden Stirnseiten mit den Klebestreifen 8 und 10 versehen werden.
Außer den dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen sind natürlich auch abgeänderte Möglichkeiten gegeben, insbesondere was Form und Größe des Flachbeutels und die bauliche Ausgestaltung der Einrichtung zur Schlauchbildung und stirnseitigen Beklebung anbelangt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen von Flachbeuteln aus Papier od. dgl. mit Längsnaht, geschlossener Boden- und offener Verschlußklappe, gekennzeichnet durch die Verwendung der von einem Schlauch abgetrennten flach gefalteten rechteckigen Schlauchabschnitte (6) und von zwei von Rollen abzieh-und trennbaren, V-förmig beiderseits über die Schlauchabschnittflächen faltbaren Klebestreifen (8, 10) in der Weise, daß im an sich bekannten kontinuierlichen Anschluß an die Fertigung der flachen Schlauchabschnitte (6) beide Klebestreifen (8 und 10) an den offenen Stirnkanten der Schlauchstücke (6) als Boden- und als Verschlußklappe aufgebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Fertigung der Schlauchabschnitte in an sich bekannter Weise einzelne rechteckige Zuschnitte (13) verwendet werden, die quer zu und während ihrer Förderung in Richtung auf die beiden Klebestreifen (8, 10) flach zu einem Schlauch zusammengefaltet und längs der dabei gebildeten Nahtlinie verklebt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 317 932, 315 911, 518 377, 719 328, 723 912; deutsche Auslegeschrift M 16910 VII/54b (bekanntgemacht am 9. 5. 1956) ; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1715 869; britische Patentschriften Nr. 248 037, 466 179; USA.-Patentschrift Nr. 2 146 308.