DE110591C

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Info

Publication number: DE110591C
Application number: DENDAT110591D
Authority: DE

Description

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 3: Bekleidungsindustrie.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. März 1899 ab.

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verschlufs für Korsetts, welcher gestattet, dafs sich das Korsett öffnen bezw. mehr oder weniger erweitern und wieder schliefsen läfst, ohne dafs das Oeffnen der Oberkleider erforderlich ist.

Es können an dem Korsett mehrere solche Verschlufsvorrichtungen angebracht werden; gezeichnet ist nur eine solche im Taillenschlufs, während das Korsett oben und unten in der gewöhnlichen Weise zu schliefsen ist. In der Taillengegend ist eine mit Ausschnitten oder Vertiefungen versehene, aus einer federnden Schiene bestehende Zunge r an dem einen Korsettflügel angebracht, welche durch ein Schlofs s am anderen Flügel hindurchgeführt wird. In dem Schlosse befindet sich eine federnde Nase η oder eine ähnliche Vorrichtung, welche in Oeffnungen der Zunge eingreift. Die Nase η ist so abgeschrägt, dafs sie das Einschieben der Zunge in das Schlofs ohne Weiteres gestattet und nur das Zurückziehen hindert. Sie ist mit einem Knopfe k verbunden, welcher verschiebbar ist und entsprechend geführt wird. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist der Knopf k in die mit einem vorspringenden Rande versehene Scheibe b verschiebbar eingesetzt. Der Knopf wird durch die Feder f in der gehobenen Stellung gehalten und der vorspringende Rand der Scheibe schützt ihn, so dafs nicht leicht ein unabsichtliches Niederdrücken stattfinden kann. Der Knopf ist durch den Stift c mit dem Stege e verbunden, auf welchem die Nase η sitzt. Diese greift durch eine Oeffnung der Scheibe g hindurch, die sich unterhalb der Scheibe b befindet. In der letzteren ist eine Nuth angebracht, in welcher die Zunge geführt wird und in welche die Nase hineinreicht. Diese wird mit dem Knopfe k durch die Federf emporgehalten, so dafs sie in die betreffende Oeffnung der Zunge r einspringt. Wird ein Druck auf den Knopf ausgeübt, so bewegt sich die Nase nach unten, die Zunge r wird frei und das Korsett ist gelöst.

Die Zunge wird ziemlich lang gestaltet und mit mehreren Oeffnungen versehen, so dafs, wie schon erwähnt, nicht nur das Oeffnen, sondern auch das Erweitern des Korsetts stattfinden kann, und dafs sie, wenn das Lösen durch einen Druck auf den Knopf stattfindet, nicht aus dem Schlosse heraustritt. Es kann dann das Verengen und Schliefsen ebenfalls stattfinden, ohne dafs die über dem Korsett befindlichen Kleider geöffnet werden müssen. Man braucht dann nur mit beiden Händen von beiden Seiten einen Druck auszuüben, so dafs die Zunge wieder durch das Schlofs geschoben wird, wobei die abgeschrägte federnde Nase selbstthätig wieder in die betreffende Oeffnung einspringt.

Die Stäbe ρ sind bei der gezeichneten Ausführungsform mehrtheilig gestaltet und die Theile sind gelenkig mit einander verbunden, so dafs sich die Korsetttheile nach dem Oeffnen des Verschlusses zurückschieben können, ohne dafs die Verschlüsse oben und unten gelöst

werden (vergl. Fig. 3 und 4). Die Stäbe könnten aber auch aus einem Stück bestehen.

Claims

Pat ent-Anspruch:

Korsettverschlufs, welcher ein Erweitern oder Oeffnen und Schliefsen des Korsetts ohne Oeffnen der Oberkleider dadurch gestattet, dafs eine an dem einen Körsettflügel angebrachte, mit mehreren Löchern versehene Zunge (r) in ein an dem anderen Flügel angeordnetes Schlofs eintritt, in welchem ein federnd gehaltener Riegel (n) wegen seiner einseitigen Abschrägung ein Hineinschieben der Zunge gestattet, diese aber gegen Herausziehen sperrt, welche Sperrung durch Niederdrücken eines federnden Druckknopfes ausgelöst werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.