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Vorrichtung zum intermittierenden Vorschub für eine einer Verarbeitungsmaschine
zugeführte Papierbahn Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum intermittierenden
Vorschub für eine einer Verarbeitungsmaschine, insbesondere einem Querschneider,
zugeführte Papierbahn mit einer diese Bahn abtastenden und deren Vorschub unterbrechenden
fotoelektrischen oder elektromagnetischen Steuervorrichtung und mit einer elektrischen
Zeitbegrenzungseinrichtung.
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Bei der Steuerung des Vorschubes einer zu bearbeitenden Papierbahn
können sehr unterschiedliche Anforderungen an die Steuerungsvorrichtung gestellt
werden. So soll beispielsweise eine noch unhearbeitete Papierbahn jeweils nach gleich
langen Abständen bearbeitet werden, wobei die Abschnittslänge kontinuierlich einstellbar
sein soll. Andererseits soll eine bereits vorbearbeitete, z. B. bedruckte Papierbahn
in gleicher Weise, jedoch streng registergerecht, vorwärts bewegt werden können.
Endlich soll aber auch eine bereits in unterschiedlichen Längen bearbeitete, z.
B. tabellierte llahn um den unterschiedlichen Tabellenlängen entsprechende verschieden
lange Bahnabschnitte vorwärts bewegt werden können.
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Es ist eine Steuerungsvorrichtung für eine Papierhearbeitungsmaschine
bekannt, bei der eine kontinuierlich transportierte Papierbahn von einer gemeinsam
mit der Papiervorschubvorrichtung angetriebenen Schneidvorrichtung in gleich lange
Abschnitte quergetrennt wird. Dabei muß die Papierbahn Kontrollmarken enthalten,
die bei einer bestimmten Phasenlage des Messers, z. B. im Augenblick des Querschneidens,
bezüglich ihrer Lage zu einer Sollage der Marke überprüft werden, wonach je nach
dem Ergebilis dieser Prüfung mittels eines Differentialgetriebes mit Hilfsmotoren
eine definierte Winkelstellung in die Antriebsverbindung zwischen Vorschub- und
Schneidvorrichtung eingeführt und bei jedem Schneidvorgang diese Prüf- und Korrekturmaßnahme
wiederholt wird.
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Die bekannte Steuervorrichtung hat den Nachteil, daß sie sich nur
zur registergerechten Bearbeitung einer mit gleichabständigen Marken versehenen
Papierbahn eignet, nicht jedoch zur erstmaligen Herstellung solcher gleich langer
Abschnitte auf einer nicht markierten Papierbahn und nicht zur Bearbeitung ungleicher
Abschnitte.
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Weiterhin sind elektromagnetische Steuerungen zum intermittierenden
Vorschub einer aufgedruckte Steuermarken bzw. eingestanzte Lochungen aufweisenden
Papierbahn bekannt. Diese bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, daß sie nicht
für eine unmarkierte Papierbahn geeignet sind und daß sie ferner bei der Bearbeitung
einer mit gleichabständigen Marken sowie mit fettem Drucktext oder dergleichen markenähnlichen
Mustern bzw. mit Rissen, Löchern oder dünnen, beim Abtasten ausreißenden Papierstellen
versehenen Papierbahn heim Vorhandensein einer solchen markenähnlichen Erscheinung
auf der den Marken zugeordneten Bahn leicht eine falsche Betätigung der Vorschubeinrichtung
bewirken können.
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Die Erfindung vermeidet die geschilderten Nachteile dadurch, daß
zur gleichzeitigen Unterbrechung des Bahnvorschubes und zur Auslösung des Arbeitsvorganges
zwei wahlweise einzeln oder gemeinsam einschaltbare Steuervorrichtungen angeordnet
sind, von denen die erste Steuervorrichtung aus einem an sich bekannten, periodisch
aufeinanderfolgende Betätigungsimpulse liefernden Impulsgeber, welcher einen regelbaren
Zeitkreis enthält, und von denen die zweite Steuervorrichtung aus einem an sich
bekannten, durch fotoelektrische oder elektromagnetische Abtastung gesteuerten zweiten
Impulsgeber besteht. Hierbei kann es zur Verringerung des Aufwandes zweckmäßig sein,
Teile der ersten Steuervorrichtung als Impulsverstärker der zweiten Steuervorrichtung
zu verwenden. Es kann sich empfehlen, die erste Steuervorrichtung mit einer gittergesteuerten
Gasentladungsröhre als Impul sverstärker zu versehen. Es ist vorteilhaft, die Zeitbegrenzungseinrichtung
der ersten Steuervorrichtung mit einem Kondensator zu versehen, der über einen seinen
Ladestrom bestimmenden Regelwiderstand aufladbar ist und dessen Spannung auf das
Gitter der Gasentladungsröhre einwirkt, so daß diese bei Erreichen ihrer Zündspannung
einen Betätigungsimpuls zur Anhebung einer Gegendruckwalze abgibt.
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Es ist ein besonderer Vorteil der Vorrichtung, daß bei sehr kurzen
Abschnitten die den Impuls auslösenden Marken dicht vor oder hinter der Arbeitseinrichtung,
wie beispielsweise dem Stanz- oder Druckmechanismus oder der Schneidvorrichtung,
auf dem Papier vorgesehen sein können.
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Bei Verwendung der Vorrichtung gemäß der Erfindung für periodische
Bearbeitung des Papiers in gleichen Abschnitten werden zur Erreichung einer Korrektur
etwaiger durch Längung oder Kürzung der Papierbahn infolge von Temperatur- oder
Feuchtigkeitseinflüssen hervorgerufener Fehler die in der Fotozelle ausgelösten
Impulse als Spannungsimpulse der Zeitkreisspannung überlagert. Dabei liegt diese
im gewünschten Zündmoment nur wenig unterhalb der Zündspannung, so daß bei einem
Ausfall des Fotozellenimpulses trotzdem innerhalb eines gewissen Toleranzbereiches
eine automatische Auslösung des Arbeitsvorganges, wie beispielsweise des Schneidens,
erfolgt.
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Um auch bei fehlerhafter Anbringung der die Fotozelle steuernden
Marken bzw. bei deren unterschiedlicher Anbringung auf verschiedenen Bändern eine
einwandfreie Auslösung des Vorschubes zu erreichen, sind die Fotozellen längs- und
querverschiebbar über der Papierbahn gelagert.
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Bei Verwendung der Vorrichtung als Schneidemaschine kann diese im
Synchronbetrieb mit einer Tabelliermaschine zusammenarbeiten. Dabei wird der Stromimpuls
für den jeweiligen Vorschub von der Tabelliermaschine her auf denjenigen der Schneidvorrichtung
gleichzeitig übertragen.
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Mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist es möglich, gleichzeitig
zwei übereinanderliegende Endlosformularbahnen in der als Schneideinrichtung ausgebildeten
Vorrichtung behandeln zu können. Es sind zwei Vorrichtungen zum automatischen Papiervorschub
mit anschließender Arbeitseinrichtung, wie beispielsweise einer Schneidemaschine,
bekannt, bei denen das zu transportierende Papier mit Randlochungen versehen ist
und durch Stachelwalzen fortbewegt wird, die gleichzeitig die seitliche Führung
bewirken.
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A;lit diesen Vorrichtungen ist jedoch nur ein automatischer Schnitt
möglich; eine Schnittkorrektur kann nicht erfolgen. Die Einstellung eines unterschiedlichen
V orschubes muR durch Auswechselung von Wechselrädern vorgenommen werden, die naturgemäß
eine Unterteilung nicht gestatten. Häufig erfolgt jedoch noch heute die Trennung
der einzelnen Abschnitte von Hand, so daß die neue Vorrichtung nicht nur einem dringenden
Erfordernis der Praxis nachkommt, sondern auch die Nachteile der bisher auf dem
Markt befindlichen Vorrichtungen ausschließt.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
schematisch dargestellt, und es zeigt Fig. 1 ein Aufbauschema bei vornehmlich aperiodischem
Arbeitsschritt, Fig. 2 ein Aufbauschema ähnlich Fig. 1 bei vornehmlich periodischem
Schritt.
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Fig. 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung zur Darstellung der Fotozellenlagerung,
Fig. 4 und 5 ein Spannungs-Zeit-Diagramm für periodischen und aperiodischen Arbeitsschritt,
Fig. 6 Wegdiagramme zu Fig. 4 und 5, Fig. 7 eine schaubildliche Gesamtdarstellung
der neuerungsgeinäßen Vorrichtung, Fig. 8 einen Längsschnitt der Vorrichtung gemäß
Fig. 7 und Fig. 9 einen Teilschnitt im hinteren Bereich der V orrichtung.
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Die Fig. 1 stellt schematisch den Aufbau der Vorrichtung gemäß der
Erfindung als Schneidvorrichtung bei nicht periodischem Schnitt dar.
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Das Papier 1, das von einer Rolle oder einem Faltstapel (Leporello)
abgezogen wird, gleitet zunächst an
einem Metallkontakt 2 vorbei, dem an der gegenüberliegenden
Seite eine Metallbürste 3 zugeordnet ist.
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Dieser Kontakt hat die Aufgabe, nach dem Durchlaufen des Papiers die
Vorrichtung selbsttätig abzuschaltern. Es ist ebenso möglich, die Vorderwand der
Wrorrichtung selbst als Metallkontakt auszubilden, so daß die Bürste gegen diesen
Kontakt nach dem Auslaufen des Papiers anschlägt.
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Bevor das Papier in die Vorrichtung tritt, kann es durch zu beiden
Seiten der Papierbahn befindliche Schneidvorrichtungen 4 geleitet werden, die den
Rand mit den Löchern, die zur Durchführung beispielsweise durch eine Tabelliermaschine
erforderlich sind, abschneidet. Die Schneidvorrichtung besteht aus je zwei Schneidmessern4
und 4', die von je einem Elektromotor 5 angetrieben werden. Im Beispiel kommen die
beiden Randstreifen 1' und 2" (in der Fig. 1 nicht dargestellt, s. jedoch Fig. 7)
zum Abschnitt, so daß nur noch der später zu verwendende Abschnitt zum Durchlauf
durch die Vorrichtung gelangt. Um ein Zurückrutschen des Papiers nach dem Abschneiden
oder von den Rollen zu vermeiden, sind in der Papierlaufbahn Bürsten 6 eingeordnet,
die in Transportrichtung des Papiers auf dieses keine Bremsung ausüben, jedoch gegen
ein Zurückrutschen des Papiers sich sperrend und klemmend entgegenstellen. Die Bürsten
6 können außerdem durch Federdruck verschieden stark auf das Papier gedrückt werden.
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Anschließend gelangt das Papier zur Papierfördereinrichtung, die
aus einer unteren, sich ständig umdrehenden, mit Gummi belegten Walze 7, die vom
Motor 8 angetrieben wird, und einer oberen, wahlweise andrückbaren Walze 9 besteht.
Die Walze 9 ist, um deren Stillsetzung und Ingangsetzung in kürzester Zeit zu erreichen,
klein ausgebildet, und ihre Oberfläche kann glatt oder geriffelt sein. Auf Grund
einer Kontaktgebung, deren System später beschrieben wird. erfolgt die Anziehung
der nicht ständig umlaufenden Walze 9 durch einen Magneten 10, der sich in dem Feld
11 bewegt. Die Rolle 9 ist auf einem im Lager 12 gehalterten Hebel 13 gelagert,
der bei Arbeitsstellung am Niagneten anliegt (s. Fig. 2) und dabei den Vorschub
des Papiers durch den Druck auf die gegenl iegende, mit Gummi belegte, ständig umlaufende
Walze 7 bewirkt.
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In losgelassenem Zustand kann der Hebel 13 durch das eigene Gewicht
herunterfallen; das Abfallen kann auch durch eine Feder 14 verstärkt werden. Dabei
hebt sich die Rolle 9 an, und das Papier bleibt infolge des fehlenden Vorschubes
und zufolge der Bürstenbremsung in seiner Stellung liegen.
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Anschließend gleitet das Papier an einem Impulsgeber 15 vorbei, der
aus der Lampe 16 und der Fotozelle 17 besteht. Die Fotozelle 17 nimmt den von den
auf der Papierbahn befindlichen Steuermarken 18 jeweils ausgelösten Impuls auf,
der über ein Steuerrelais die Betätigung der Vorschubeinrichtung und der weiteren
Betätigungsvorrichtungen, wie beispielsweise der Druck- oder Schneidvorrichtung,
bewirkt.
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Die Einordnung und Betätigung der Schneidvorrichtung erfolgt nach
der Erfindung in der Weise, daß durch einen Motor 19 eine Exzenterscheibe 20 dauernd
angetrieben wird, an der durch den Arm 21 das Schneidmesser 22 angelenkt ist und
am Gegenmesser 22' entlanggleitet. Durch die Kupplung 23 erfolgt die Abtrennung
des Motors 19 von der Scheibe 20. Durch das Anziehen der Kupplung 23 durch den Magneten
24 erfolgt die Mitnahme der Exzenterscheibe 20, so daß das Schneidmesser 22 den
Schnitt bewirken kann. Bei Abschalten des Magneten24 zieht die Feder 25 den Hebel
23 in die Ruhestellung, sobald die Exzenterscheibe
20 die Messer
22 wieder in Schnittstellung gebracht hat.
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Der Fotozellenimpuls wird durch den Impulsverstärker 65 so verstärkt,
daß er den Topfmagneten 10, 11 betätigt und damit die Walze 9 abhebt, wodurch der
Papiervorschub unterbrochen wird. Uber das Netzgerät 31 ist die Vorrichtung an die
Stromversorgung angeschlossen.
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Entsprechend der Schemadarstellung in Fig. ist die Anordnung vornehmlich
für nichtperiodische Arbeitsschritte bestimmt, indem die durch die Marken 18 ausgelösten
Fotozellenimpulse den Schritt bestimmen. Zu diesem Zweck ist die Fotozelle 15 kurz
vor der Schneideinrichtung 22 angebracht, so daß es möglich ist, vollständig unterschiedliche
Abschnittlängen zu schneiden, falls die Impulsmarken unterschiedliche Abstände aufweisen.
Die Schneidvorrichtung wird lediglich durch die Steuermarken 18 in Gang gesetzt,
und es ist möglich, beispielsweise Papierabschnitte in folgender Reihenfolge abzuschneiden:
2, 15, 4, 2, 8, 18 cm usf., je nach den Abständen der Steuermarken, also den Längen
der abzutrennenden Formulare.
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Durch entsprechende Einstellung des Impulsgebers 15 ist es möglich,
den Schnitt genau auf die Grenzlinie zu legen oder sogar selbst die Trennlinie zu
benutzen, d. h. es ist mit der Einrichtung die Möglichkeit geschaffen, z. B. einen
Buchungsbeleg bis auf die unterste Zeile zu beschreiben und den nächsten Buchungsbeleg
bereits in der obersten Zeile fast ohne Zwischenraum zu beschreiben und trotzdem
genau zwischen diesen beiden Schriftsätzen zu schneiden. Es ist also nicht notwendig,
das Maß des Abstandes zwischen Schneidvorrichtung 22 und Impulsgeber 15 als freies
Maß auf dem zu beschneidenden Papier vorzusehen. Die dazu erforderliche neuerungsgemäße
Schaltungsmaßnahme wird auf Grund der folgenden Fig. 4 bis 6 näher erörtert.
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Die Fig. 2 gibt das Schema der Vorrichtung für vornehmlich periodischen
Arbeitsschritt, z. B. für das Ahschneiden von gleichmäßig langen Abschnitten, wieder.
Es ist zu erkennen, daß der Aufbau im wesentlichen der gleiche wie für den nichtperiodischen
Schritt ist, mit der Ausnahme, daß der Impulsgeber 15 vor die Vorschubeinrichtung
7, 9 verlegt werden kann und daß ein Zeitkreis vorgesehen ist. Auf ihrem Wege durch
die Randabschneider 4 und 4' läuft die Papierbahn 1 mit den Steuermarken 18 zunächst
an der Lampe 16 und der Fotozelle 17 vorbei, in der während des Durchlaufens der
einzelnen Steuermarke 18 ein Spannungsimpuls erzeugt wird.
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Der Fotozellenimpuls wird über die Leitung 63 (strichlierte Linie)
einem Zeitkreis 65, der einen Kondensator 28 nebst Regelwiderstand 40 einschließt,
zugeführt. Der Fotozel4enimpuls ist durch das Symbol 26 und die Aufladung des Kondensators
28 des Zeitkreises durch das Symbol 27 im Rahmen66 gekennzeichnet. Mittels der Gasentladungsröhre
29 erfolgt die Entladung des Kondensators 28 beim Erreichen ihrer Zündspannung.
Im Falle der Mitwirkung des Impulsgebers 15 wird der Fotozellenimpuls der jeweiligen
Spannung des Kondensators 28 überlagert, derart, daß im Augenblick des Auftretens
eines Fotozellenimpulses die Gasentladungsröhre 29 gezündet wird, die den Vorschubmechanismus
unterbricht. Eine Zündung erfolgt in diesem Fall jedoch nur dann, wenn die Spannung
des Kondensators 28 die Zündspannung der Gasentladungsröhre schon fast erreicht
hat.
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Ohne Mitwirkung des Impulsgebers 15 wirkt ausschließlich der Zeitkreis
65, so daß bei Überschreitung der Zündspannung der Gasentladungsröhre 29 durch
die
Spannung am Kondensator 28, deren Anstieg einstellbar ist, automatisch die Vorschubeinrichtung
7, 9 außer Wirkung tritt. Es ist erkennbar, daß der Zeitkreis für sich allein keine
Gewähr für Berücksichtigung geringfügig unterschiedlicher, z. B. durch Papierschrumpfungen
oder -längungen bedingte Schrittabstände gibt. Indes ist das Vorhandensein des Zeitkreises
65 die Voraussetzung dafür, daß auch bei Ausfall einer Fremdimpulssteuerung (Impulsgeber
15) die Vorrichtung mindestens über eine gewisse Zeit hinweg noch einigermaßen genau
arbeitet. Ein Fotozellenausfall bedingt somit nicht ein sofortiges Stillsetzen der
Vorrichtung.
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Da der Abstand zwischen Impulsgabe und Schneidung des Papiers bei
Mitwirkung des Impulsgebers 15 beliebig breit bis zur Entfernung von z. B. 20 cm
gelegt werden kann, spielt der Abstand der Fotozelle 17 rron der Schneidvorrichtung
22 keine Rolle. Insbesondere ist es bei periodischem Schnitt möglich, im Abstand
von mehreren, z. B. drei oder zehn Formularlängen zu schneiden.
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Um gegebenenfalls, wenn beispielsweise die Steuermarke 18 durch den
Drucker an eine falsche Stelle gesetzt wurde, den Schnitt trotzdem an die richtige
Stelle legen zu können, ist der Impulsgeber 15 entsprechend Fig. 3 längs- und querverschiebbar
über der Papierbahn 1 gelagert. Der Impulsgeber 15 läßt sich in Querrichtung auf
dem Stab 35 über die Breite des Papiers hinwegbewegen, und die Lagerungen 36 und
37 werden in den schwalbenschwanzartigen Aussparungen der Schienen 38 und 39 beweglich
hin- und herverschiebbar angeordnet. Hierfür können auch Spindeln Anwendung finden.
Infolgedessen kann, falls die Steuermarke 18 durch ein Versehen des Druckers an
die Stelle 18' verlegt wurde, dieser Fehler durch Aterschieben eines Reflextastkopfes
des Impulsgebers 15 in die Stellung 15' korrigiert werden, so daß das Maß a bis
zur Auslösung des Schnittes in beiden Fällen gleichgehalten werden kann.
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In den Fig. 4, 5 und 6 sind Zeit-, Spannungs- und Wegdiagramme zur
Erläuterung der Steuerungsmaßnahmen dargestellt. Die Kurven 41 und 42 veranschaulichen
zwei Beispiele für Zeitkreischarakteristiken, wobei die Linie 67 die Zündspannung
andeutet, also den Zeitpunkt, in dem in Abhängigkeit von den Zeitkonstanten die
Entladung erfolgt. Im Diagramm der Fig. 4 bedingt die Kurve 41 einen kürzeren und
die Kurve 42 einen längeren Vorschub. Der Vorschub des Papiers 1 findet in Richtung
des Pfeiles entsprechend dem Wegdiagramm nach Fig. 6 statt. Dabei ist zur Vereinfachung
ein gleicher Maßstab für den Vorschub und die Zeiteinheit angenommen. Beim Durchgang
der Kurve 41 durch die Linie 67 nach Fig. 4 erfolgt die Entladung des Kondensators
im Punkt a, und der Schnitt im Papier wird sich entsprechend der Darstellung in
Fig. 6 entlang der Schnittlinie a bewegen.
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Bei der zweiten Kurve 42 liegt die Schnittlinie bei b.
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Verlegt man durch geeignete Schaltungsmaßnahmen die Linie 67 um ein
kleines Maß 43 entsprechend der gestrichelten Linie 67' der Fig. 4, so wird die
Entladung schon im Punkt e der Kurve 41 und im Punkt f der Kurve 42 erfolgen, und
der Trennschnitt des Papiers 1 liegt um ein entsprechendes Stück versetzt entlang
der Linien e bzw. f vor den Linien a bzw. b.
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Somit ist es durch die Einstellung des Zeitkreises 65 möglich, bei
periodischem Schnitt die Länge der einzelnen Abschnitte auf der Papierbahn willkürlich
einzustellen. Durch die Ausbildung des Widerstandes als Stufenschalter 30 kann die
Abschnittslänge von il t/2 Zoll variiert werden, und Zwischenmaße lassen
sich
durch ein zwischen jede Stufe einschaltbares Potentiometer überbrücken. Es können
Formulare von 10 bis 50 mm Länge mit der Vorrichtung geschnitten werden.
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Bei der Steuerung mittels Impulsgeber 15 entsprechend Fig. 5 wird
der normalen Entladungslinie 41 bzw. 42 der Fotozellenimpuls 26 überlagert, so daß
dieser den Zündzeitpunkt der Thyratronröhre bestimmt. Wie aus Fig. 5 ersichtlich,
liegt nun nicht mehr der Zündzeitpunkt der Kurve 41 im Punkt a, sondern bereits
ein Stück davor im Punkt c (vgl.
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Fig. 6) und der Zündzeitpunkt der Kurve 42 nicht im Punkt b, sondern
im Punkt d.
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Es ist aus den Fig. 5 und 6 ersichtlich, daß die Fotozelle 17 durch
den Impuls c, bezogen auf Kennlinie 41, bzw. Impuls d, bezogen auf Kennlinie 42,
das Schneiden bewirkt, daß aber beim Ausfallen des Impulsgebers 15 im Punkt e bzw.
f das Papier trotzdem geschnitten wird. Wird der Abstand der Punkte c und f bzw.
d und f genügend klein gewählt, ist die Schnittungenauigkeit noch zulänglich. In
diesem Sinne arbeitet der Apparat mit doppelter Sicherheit, wobei durch die Fotozelle
17 die Schnittkorrektur entsprechend der wahren Lage der Steuermarken 18 vorgenommen
wird, und zwar gegenüber dem periodisch afl->eitenden fest eingestellten Zeitkreis.
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Fig. 7 zeigt eine schaubildliche Ansicht der neuerungsgemäßen Vorrichtung.
Diese ruht mit den beiden Traversen 45 und 46 auf dem Gestell 44 und ist von diesem
leicht abnehmbar und insgesamt infolge seiner nicht umfänglichen Größe leicht transportierbar.
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Die Zuführung der Papierbahn 1 erfolgt von unten oder von der vor
der neuen Vorrichtung stehenden Tabelliervorrichtung über die Strebe 47 des Gestelles
44 über einzelne Umlenkstäbe 48 zu den Bürsten 6, die ein Zurückgleiten des Papiers
verhindern und mit einer gesonderten Vorrichtung in ihrem Druck auf die Papierbahn
verstellbar sind (vgl. auch Fig. 8).
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Anschließend wird der zur Durchführung durch Eluchungs- oder Tabelliermaschinen
erforderliche Lochstreifen 1' und 1", der sich zu beiden Seiten der Papierbahn 1
befindet, durch die von kleinen Elektromotoren 5 angetriebenen Schneidmesser 4 (nur
auf der 1 inken Seite bezeichnet) abgeschnitten.
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Vor Beginn des Arbeitsprozesses wird der Impulsgelber 15 entlang
der Schiene 38, die sich in Nuten 35' hin- und herschieben läßt, entsprechend den
Steuermarken 18 eingestellt. Um die Temperatur innerhalb des Iinpulsgehers 15 nicht
iiber 400 C ansteigen zu lassen, ist diese mit Kühlrippen versehen. Die Stromz:lfahrung
zum Impulsgeber 15 erfolgt über die leituugen 26'. Zum Schutz der Vorrichtung vor
Verschmutzuiigen und zur Sicherung vor unberechtigten Eingriffen ist diese mit einem
Gehäuse 49 aus Blech umgeheil, das die wesentlichen Betriebsteile, wie Antriebsinotoren,
Schneidmesser usw., umgibt. Am rückseitisfen Ende der Vorrichtung befindet sich
eine Papierablage 50, deren Funktion in Fig. 9 genauer dargestellt ist.
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Zum Zwecke der leichten Montage und Demontage ist der elektrische
Schaltungsteil nach dem Schubladenprinzip in den Apparat leicht einschiebbar angeordnet.
Sämtliche elektrischen Schaltelemente sind in der Schublade 51, die an ihrer Rückseite
die Verbindung der elelstrischen Schaltelemente über Messerleisten vornimmt, untergebracht.
Auf der Vorderseite sind die einzelnen Schalter für den Widerstand, d. h. den Vorschub,
die Betätigungsweise und die Kontrolle der Fotozelle angeordnet, wie sie bereits
in der Darstellung der Fig. 1 und 2 genauer erörtert wurden.
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Zur Kühlung des gesamten Aggregates ist ein Ventilator eingebaut,
der die Luft durch das Gitter 52 ansaugt.
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Ein Längsschnitt durch die neuerungsgemäße Vorrichtung ist in Fig.
8 dargestellt. Es ist besonders deutlich die Antriebsvorrichtung für den Vorschub
zu erkennen. Der Motor 8 treibt über eine Kette 53 das Kettenrad 54 an, welches
durch geeignete Mittel mit der den Vorschub bewirkenden, sich dauernd umdrehenden
gummibelegten Walze 7 in Verbindung steht. Zweckmäßigerweise ist das Vorschubrad
7 mit einer Gummiauflage, die ein gutes Haften des Papiers gestattet, belegt. Ebenfalls
ist die Lage des oberen Schneidmessers 22 gegenüber dem unteren Schneidmesser 22'
zu erkennen. Das obere Schneidmesser 22 ist im Punkt 55 drehbar aufgehängt. Der
Niedergang des Schneidmessers 22 erfolgt um die Welle 56. Das obere Schneidmesser
22 gleitet entlang einer Führung 57 (s. Fig. 9). Die Verbindung mit dem Schneidmotor
wird durch den Arm 21 hergestellt, die in Fig. 9 deutlich erkennbar ist. Die Steuerung
der Vorschubwalze 9, die an einem Hebel 13 angelenkt ist, der von einem Topfmagneten
10 angezogen oder losgelassen wird und sich um den Punkt 58 dreht, ist aus diesem
Längsschnitt zu entnehmen. Die Feststellung der Bürsten zur Verhinderung des Rückgleitens
des Papiers 1 erfolgt durch die Einstellklemmvorrichtung 59 an der rechten Seite
der Vorrichtung entsprechend der Darstellung der Fig. 8. Der elektrische Teil der
Vorrichtung, der in der Schublade 51 untergebracht ist, wird entlang der Winkeleisen
60, 61 und 62 in die Vorrichtung geschoben.
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Nlit dem Betriebsarten-Wahlschalter 30 lassen sich die später zu
erörternden einzelnen Bearbeitungsmaßnahmen auswählen. Teil 31 stellt den Transformatoren-und
Netzteil der Vorrichtung dar, die am Wechselstromnetz angeschlossen werden kann.
Der Schalter 32 dient dem Ingangsetzen der Vorrichtung, während der Schalter 33
ihr Anhalten bewirkt. Mit dem Knopf 34 wird der Anschnitt auf das richtige AIaß
des ersten Abschnittes hervorgerufen. Dieses Anschneiden ist notwendig, wenn z.
B. am Anfang der Rolle das Papier eingerissen oder noch nicht bedruckt ist. Zu diesem
Zweck läßt sich das Papier durch die Vorrichtung ziehen, ohne daß durch die Fotozelle
ein Impuls ausgelöst oder ein Schnitt bewirkt wird.
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Nachdem das Papier durch die Schneidvorrichtung 22 und 22' gegangen
ist, wird es, wie Fig. 9 zeigt, von einer walzenförmigen Wendeablage 68 ergriffen
und mit der Schriftseite nach unten abgelegt. Die Greiferarme 69 und 69' werden
von einer Nockenscheibe 70 so gesteuert, daß sie das Papier nach dem Schneiden ergreifen
und fest an die umlaufende walzenförmige Wendeablage 68 drücken und über dem Ablagetisch
50 durch Aufrichten der Greiferarme 69 das Papier wieder freigeben. Zur Erhöhung
der Greiffestigkeit und Haftwirkung der Greiferarme an dem Papier sind die Enden
der Greiferarme mit Gummimanschetten 71 und 71' ausgestattet. Der an einem Winkeleisen
72 angebrachte Ablagetisch 50 läßt sich mittels der Stellschraube 73 in seiner Höhe
entsprechend den zu stapelnden Formularen verstellen. Die Richtung des Papiers ist
in den Fig. 8 und 9 durch die Pfeile 74 dargestellt.