DE1256229B - Vorrichtung zur Zufuehrung von Materialboegen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B41g

Deutsche KI.: 15 e-8/05

Nummer: 1256229

Aktenzeichen: K 59521VII b/15 e

Anmeldetag: 16. Jufrl966

Auslegetag: 14. Dezember 1967

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Zuführung von Materialbögen zu einer die Bögen weiterverarbeitenden Maschine, mit wenigstens einem in einem Bett in Zuführrichtung hin- und herbeweglichen Schlitten, dessen Innenraum über eine Ventilsteuerung mit einer Saugkammer verbindbar ist und der an seiner Oberseite Öffnungen aufweist, durch die bei Verbindung des Schlitteninnenraumes mit der Saugkammer eine Saugwirkung auf den jeweils untersten Materialbogen eines auf dem Bett und dem Schlitten lastenden Bogenstapel ausgeübt wird.

Bei einer derartigen Zuführvorrichtung ist es nach der deutschen Patentschrift 734 622 bekannt, die Oberseite des Schlittens in Richtung der Zuführbewegung vollkommen glatt auszubilden. Die Mitnahme des untersten Bogens muß daher allein durch Saugwirkung erfolgen. Im praktischen Betrieb derartiger Vorrichtungen zeigt sich nun jedoch, daß auch bei einem verhältnismäßig hohen Unterdruck gelegentlich ein gewisser Schlupf zwischen dem Schlitten und dem zu fördernden Materialbogen auftritt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs erwähnte Vorrichtung dahin weiterzuentwickeln, daß eine besonders sichere Mitnahme des Bogens gewährleistet ist und besonders auch gewölbte und verzogene Bögen mit ihr gefördert werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Oberseite des Schlittens durch quer zur Zuführrichtung verlaufende, die Saugöffnungen begrenzende Stege gebildet wird, die mit gegenüber der Ebene des Bettes vorstehenden, gleichfalls quer zur Zuführrichtung verlaufenden Vorsprüngen versehen sind.

Hierdurch wird jeder Schlupf zwischen dem Schlitten und dem zu bewegenden Materialbogen mit Sicherheit verhindert.

Es ist besonders vorteilhaft, wenn der Schlitten mit seiner Bodenöffnung das bewegliche Steuerelement der Ventilsteuerung bildet, da auf diese Weise eine von der Schlitzbewegung abgeleitete, gesonderte Ventilsteuerung, wie sie bei der bekannten Vorrichtung vorgesehen ist, entfällt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigt

F i g. 1 eine perspektivische Ansicht eines Teiles der erfindungsgemäßen Fördervorrichtung von oben,

Fig. 2 und 2A perspektivische Teilansichten der Fördervorrichtung gemäß F i g. 1 mit eingesetzten bzw. teilweise entfernten Füllstücken,

F i g. 3 einen Längsschnitt durch die Fördervorrichtung vor Beginn eines Fördervorganges,

Vorrichtung zur Zuführung von Materialbögen

Anmelder:

Kirby's (Engineers) Limited,

Walsall, Staffordshire (Großbritannien)

Vertreter:

Dipl.-Ing. R. Beetz und Dipl.-Ing. K. Lamprecht, Patentanwälte, München 22, Steinsdorfstr. 10

Als Erfinder benannt:

Keith Roland Tallett Kirby,

Walsall, Staffordshire (Großbritannien)

Beanspruchte Priorität:

Großbritannien vom 18. Juni 1965 (25 971) - -

F i g. 4 einen Schnitt entsprechend F i g. 3 während des Fördervorganges,

F i g. 5 einen Teilschnitt durch die Vorrichtung in einem gegenüber F i g. 4 späteren Zeitpunkt,

Fig. 5A ein Detail aus Fig. 5 in vergrößertem Maßstab,

F i g. 6 eine Stirnansicht der Vorrichtung, wobei einige Teile aus Gründen der Deutlichkeit weggelassen sind,

F i g. 7 einen Schnitt längs der Linie 7-7 der Fig. 3,

F i g. 8 ein Detail der Hilfseinrichtung zur Erzeugung der auf die Unterseite des vorderen Teiles eines geförderten Bogens ausgeübten Saugwirkung.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich vor den Zuführwalzen 101, 102, die die Bögen in den Spalt zwischen den rotierenden Stanz- und/ oder Faltmarkierwalzen 103, 104 einführen, ein Bett 11, dessen Oberseite horizontal liegt. Dieses Bett 11 enthält vier parallel zueinander in Längsrichtung verlaufende Gleitführungen 111 bis 114, von denen beim Einführen der in der Zeichnung dargestellten Kartonbögen lediglich die beiden inneren Gleitführungen 112 und 113 benötigt werden.

In jeder Gleitführung 111 bis 114 befindet sich ein rinnenförmig ausgebildeter Zuführteil 12, der an der Oberseite offen ist und Querstege 13 mit Vorsprüngen 131 aufweist, die gegenüber der Ebene des Bettes 11 vorstehen. Die Zwischenräume 12α zwi-

709 708/132

3 4

sehen benachbarten Querstegen 13 sind mit lösbaren Zu Beginn der Zuführbewegung nehmen die Zu-Füllstücken 14 ausfüllbar, die flacher als die Vor- führteile 12 ihre hinterste Lage ein, in der die Aussprünge 131 der Querstege 13 sind. schnitte 121 in dem Boden 122 vollständig über der

Das Bett 11 ist in seinem hinteren Bereich mit der Kammer 24 liegen (Fig. 3). Die Förderbewegung beüblichen einstellbaren Anschlagschiene 15 versehen, 5 ginnt durch Anlauf des Motors 24 a, der ein Vakuum die das hintere Ende des Bogenstapels 16 in seiner in der Kammer 24 erzeugt und dadurch auf den unLage bestimmt. Die vorderen Kanten der den Stapel tersten Bogen des Stapels 16 durch die Zwischen-16 bildenden Bögen liegen an einstellbaren Anschlag- räume 12 a zwischen benachbarten Vorsprüngen 131, schienen 17 an, während die Ecken des Bogenstapels zwischen denen kein Füllstück 14 vorgesehen ist, eine 16 durch vertikal angeordnete, einstellbare Winkel io Saugwirkung ausübt. Durch diesen Saugzug wird der 161 fixiert werden. Die Zuführteile 12 werden über unterste Bogen des Stapels 16 in der aus Fig. 5A Schwingen 19 und Verbindungsglieder 18 hin- und ersichtlichen Weise in den Raum zwischen benachherbewegt. Die Schwingen 19 sind auf einer Welle harten Vorsprüngen 131 hineingezogen.
20 angeordnet, die von einem Elektromotor 2l über Die länglichen Querschlüsse 132 im vorderen Beeinen Kettentrieb 22, Zahnräder 23, eine Stummel- 15 reich der Zuführteile 12 üben auf die Unterseite des welle 201, Exzenter 191 und Schwingarme 192 an- untersten Bogens im vordersten Teil eine ständige getrieben wird. Saugwirkung aus, so daß dieser vordere Teil des

Unter den Zuführteilen 12 befindet sich im hinte- untersten Bogens in Kontakt mit den Zuführteilen 12

ren Bereich eine in Querrichtung verlaufende Kam- gehalten wird. Läuft nun der Motor 21 an, so führen

mer 24, die über eine Leitung 241 mit einer Lüfter- ao die Zuführteile 12 eine hin- und hergehende Bewe-

kammer 242 in Verbindung steht, in der ein von gung aus. Zunächst bewegen sie sich nach vorn und

einem Elektromotor 24 a angetriebener Lüfter 243 fördern hierbei den untersten Bogen des Stapels 16

läuft. Auf diese Weise wird in der Kammer 24 und in durch den Spalt 17 a zwischen den unteren Kanten

der Leitung 241 ein leichter Unterdruck aufrecht- der einstellbaren Anschlagschienen 17 und dem Bett

erhalten. 25 11 in den zwischen den Zuführwalzen 101 und 102

Die Zuführteile 12 sind an ihrer Unterseite mit vorhandenen Spalt. Diese Walzen fördern ihrerseits

einem Ausschnitt 121 versehen (vgl. Fig. 3 und 4), den Bogen in den Spalt zwischen den rotierenden

wobei der Boden 122 des Zuführteiles 12 im übrigen Stanz- und Falzmarkierwalzen 103, 104.

als ein Gleitventil wirkt, wie noch näher erläutert Während der erwähnten Förderbewegung bewirkt

wird. 30 der über die Hilfsleitung 25 ausgeübte Saugzug, daß

Die Querstege 13 α im vordersten Bereich der Zu- der geförderte Bogen auf den Rollen 251 aufliegt;

führteile 12 sind mit ständig offenen, länglichen Quer- hierdurch wird die Einführung des Bogens in den

schlitzen 132 versehen, durch die auf die Unterseite Spalt zwischen den Förderwalzen 101 und 102 er-

des untersten Bogens des Bogenstapels 16 im vorde- leichtert. Die durch die Hilfsleitung 25 ausgeübte

ren Teil eine Saugwirkung ausgeübt wird. 35 Saugwirkung wird in ihrer Größe durch die Ein-

Die Kammer 24 steht ferner über eine in Längs- stellung des Tellerventils 26 bestimmt,
richtung verlaufende Leitung 244 mit einer vertikal Wenn die Zuführteile 12 sich am Ende ihrer Vorangeordneten Hilfsleitung 25 in Verbindung, deren wärtsbewegung nähern, verläßt der Ausschnitt 121 Mündung im Bett 11 vor den einstellbaren Anschlag- die Mündung der Kammer 24, so daß die auf den schienen 17 liegt. Die durch diese Hilfsleitung 25 40 Bogen ausgeübte Saugwirkung wechselt,
ausgeübte Saugwirkung dient dem Zweck, die vor- Bei der Rückbewegung der Zuführteile 12 komdere Kante des zugeführten Bogens nach unten zu men die Ausschnitte 121 wieder in Deckung mit der ziehen, so daß der Bogen unter den einstellbaren oberen Mündung der Kammer 24, so daß der untere Anschlagschienen 17 hindurchlaufen kann. Bogen des Stapels zur Anlage an der Anschlagschiene

In der Mündung der Hilfsleitung 25 sind vier frei 45 15 gebracht wird.

drehbare Rollen 251 angeordnet, die tangential zur In dieser Weise wiederholt sich der Fördervorgang,

Oberseite des Bettes 11 liegen. Im unteren Teil der bis er entweder willkürlich unterbrochen wird oder

Hilfsleitung 25 ist ein Tellerventil 26 vorgesehen, das alle Bögen des Stapels 16 abgefördert sind,

mittels einer Stange 261 einstellbar ist, so daß das Mit Hilfe der lösbaren Füllstücke 14 läßt sich die

Vakuum in der Hilfsleitung 25 verändert werden 50 wirksame Saugöffnung der Zuführteile 12 den je-

kann. weils gewünschten Arbeitsbedingungen anpassen. Die

Im Betrieb wird der Stapel 16, dessen Bögen zwi- erfindungsgemäße Fördervorrichtung ist besonders zwischen die Stanz- oder Faltmarkierwalzen 103,104 auch dann zweckmäßig, wenn die zu fördernden Böeingeführt werden sollen, auf das Bett 11 aufgesetzt, gen eine schiefe Form oder eine Wölbung besitzen, wobei die hinteren Kanten der Bögen zur Anlage an 55 Die erfindungsgemäße Fördervorrichtung zeichnet der Anschlagschiene 15, die vorderen Kanten zur sich ferner gegenüber bisher bekannten, nach dem Anlage an den einstellbaren Anschlagschienen 17 Saugprinzip arbeitenden Einrichtungen, durch einen kommen, während die Ecken von den Winkeln 161 einfachen Aufbau und eine wirtschaftliche Betriebsumfaßt sind. weise aus. Es versteht sich, daß mit der erfindungs-

Die Anschlagschienen 17 sind so eingestellt, daß 60 gemäßen Vorrichtung nicht nur Bögen aus Karton zwischen den messerartigen unteren Enden der Schie- oder Papier, sondern beispielsweise auch Kunststoffnen 17 und der Oberseite des Bettes 11 ein Spalt 17a bahnen gefördert werden können,
besteht, der nur wenig größer als die Bogenstärke ist. Je nach den vorliegenden Verhältnissen kann man Ehe der Bogenstapel 16 auf das Bett 11 aufgesetzt beispielsweise auch nur einen einzigen Förderteil 12 wird, kann man noch — je nach der Art der zu for- 65 von geeigneter Breite oder mehr als zwei parallel ändernden Bögen — Füllstücke 14 aus den Zwischen- geordnete Förderteile 12 verwenden. Es versteht sich räumen 12 a zwischen benachbarten Stegen 13 ent- ferner, daß der erfindungsgemäßen Fördervorrichfernen. tung beliebige Arbeitsmaschinen nachgeschaltet sein

können, beispielsweise Druckmaschinen, Stanzeinrichtungen, FaIt- und Prägevorrichtungen usw.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Zuführung von Materialbögen zu einer die Bögen weiterverarbeitenden Maschine, mit wenigstens einem in einem Bett in Zuführrichtung hin- und herbeweglichen Schlitten, dessen Innenraum über eine Ventilsteuerung mit einer Saugkammer verbindbar ist und der an seiner Oberseite Öffnungen aufweist, durch die bei Verbindung des Schlitteninnenraumes mit der Saugkammer eine Saugwirkung auf den jeweils untersten Materialbogen eines auf dem Bett und dem Schlitten lastenden Bogenstapels ausgeübt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite des Schlittens (12) durch quer zur Zuführrichtung verlaufende, die Saugöffnungen (12 a) begrenzende Stege (13) gebildet wird, die mit gegenüber der Ebene des Bettes (11) vorstehenden, gleichfalls quer zur Zuführrichtung verlaufenden Vorsprüngen (131) versehen sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der der Innenraum des Schlittens über eine im Schlittenboden vorgesehene öffnung mit der Saugkammer verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (12) mit der genannten Bodenöffnung (121) das bewegliche Steuerelement der Ventilsteuerung bildet.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Zwischenräume zwischen benachbarten Stegen (13) Füllstücke (14) derart einsetzbar sind, daß ihre Oberseite tiefer als die der Stegvorsprünge (131) liegt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 734 622.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

709 708/132 12.67 © Bundesdruckerei Berlin