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Vorrichtung zum selbsttätigen Zuführen. von Bogen zu Falzmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum selbsttätigen Zuführen von Bogen
zu Falzmaschinen. Es sind schon mit Saugwalzen. arbeitende Falzvorrichtungen bekannt,
bei welchen zwei Saugwalzen durch Gegeneinanderarbeiten die Bildung des Falzes und
das Einziehen des zu falzenden Bogens bewirken. Die Arbeitsweise ist aber nicht
derart, daß eine Saugwalze allein dies durch Stauchung gegen einen festen, verstellbaren
Anschlag bewerkstelligt. Ferner sind Vorrichtungen zum Abnehmen des obersten oder
untersten Bogens eines ruhenden Stapels bekannt, bei welchen mit Hilfe einer Gummiwalze
oder zweier Gummiwalzen und mit oder ohne Unterstützung eines Schiebers der Bogen
vom Stapel getrennt und zwischen Falzwalzen eingezogen wird. Die Bogentrennung,
-förderung und -einziehung durch Reibwalzen erfordert aber ein starkes Andrücken
des Stapels an die Walzen, wodurch naturgemäß auch eine stärkere Reibung zwischen
den sich berührenden Flächen des abzutrennenden Bogens und des folgenden Stapelbogens
erzeugt wird, die der Trennung hinderlich ist.
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Die Saugwalze erfordert dagegen, wie bekannt, keinen Andruck an den
Stapel und bewirkt im Gegenteil eher eine Lockerung zwischen dem abzutrennenden
Bogen und dem Stapel. Es besteht bei Benutzung einer Saugwalze die Möglichkeit,
den Stapel zwischen den Walzen ein wenig durchhängen zn lassen, wodurch die Bogenabtrennung
und die Faltenbildung begünstigt wird. Geschützt ist auch bereits durch das Patent
577341 eine Vorrichtung zum selbsttätigen Zuführen von sich einander teilweise
überdekkenden Bogen für Falzmaschinen mit einer gleichzeitig als Falzwalze ausgebildeten,
regelbaren Saugkörperwalze, die den vordersten Bogen eines Bandes von schuppenförmig
sich überlagernden Bogen mit beschleunigter Bewegung gegen den Stauchanschlag einer
Falztasche führt.
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DieErfmdungbestehtdemgegenüber darin; daß eine an sich allgemein bekannte
einseitig angreifende, die vom Stapel gelösten Bogen gegen einen Stauchanschlag
fördernde und gleichzeitig als Falzwalze dienende Saugförderwalze in Verbindung
mit einem ruhenden Stapel derart benutzt wird; daß sie an dem ruhenden Stapel anliegt
-und den obersten oder untersten oder vordersten Bogen dieses leicht nachfüllbaren
Stapels von diesem abzieht und gleichzeitig gegen den Stauchanschlag einer Falztasche
führt.
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Die an dem ruhenden Stapel anliegende Saugförderwalze braucht nicht
selbst Falzwalze zu sein, sofern sie samt dem Stapel einem Walzenfalzwerk unmittelbar
vorgeschaltet ist. Die Art der Anwendung der Saugwalze hängt von dem vorzugsweise
zu verarbeitenden Falzgut, insbesondere von dem Format, ab. Für kleine Formate dient
die Saugwalze nicht nur zur Bogentrennung und -förderung, sondern gleichzeitig auch
zum Ausrichten in Verbindung mit auf der Walze laufenden Schrägrollen, die
den
Bogen gegen die als Richtlineal ausgebildete eine Seite der Falztasche drängen.
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Durch eine Regelvorrichtung, z. B. ein Reibradgetriebe, kann die Fördergeschwindigkeit
der Einfuhr- und Saugfalzwalze geändert werden.
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Bei ruhend über dem Falzwerk angeordnetem Stapel steht der Stapel
zweckmäßig schräg auf einer Ecke, so daß die Ausrichtung der Bogen von vornherein
gegeben ist und der Andruck des untersten Bogens an den Stapelboden und der Widerstand,
den die Saugfalzwalze bei der Bewegung des untersten Bogens zu überwinden hat, möglichst
klein wird.
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Die Erfindung bewirkt durch Entfall einer Reihe mechanischer Einrichtungen
einen großen, wirtschaftlichen Fortschritt. Z. B. bei kleinen Formaten der Bogen
vermag die Anordnung einer Saugwalze gemäß der Erfindung den Schrägwalzenfördertisch
samt der regulierbaren Halbautomatik sowie die Einfuhrwalze zu ersetzen. Dadurch
wird der Raumbedarf einer derartigen Falzmaschine außerordentlich klein. Infolge
der geringen Bogentransportwege und kurzer Beschleunigungsstrecken kann die Stundenleistung
bedeutend gesteigert werden, wobei gleichzeitig die Falzgenauigkeit, insbesondere
gegenüber den eingangs erwähnten, aus gegeneinanderarbeitenden Saugwalzen bestehenden
Falzern, erhöht wird; denn der Bogen kommt langsam zur Anlage, was mit Rücksicht
auf etwa nachfolgende Parallel- oder Kreuzbrüche von großer Wichtigkeit ist. Bei
dem bekannten Übereinanderlagern der Bogen in der Falztasche können Falzungenauigkeiten
durch Bauschen der Bogen in der Tasche entstehen, was bei der Anordnung nach der
Erfindung ausgeschlossen ist.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Abb. i und 2 erläutern durch Ansicht und Grundriß eine Falzvorrichtung,
bei der ein an einem ruhenden Stapel anliegendes Saugförderrad, das die Bogen von
der Oberseite eines Stapels abnimmt und in ein Stauchfalzwerk einführt, zusammen
mit dem Stapel unmittelbar dem Walzenfalzwerk vorgelagert ist.
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Abb. 3 und 4 zeigen eine Falzvorrichtung der gleichen Art mit dem
Unterschiede, daß das Saugförderrad den jeweils untersten Bogen des Stapels abzieht
und in das Stauchfalzwerk einschiebt.
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Abb. 5 erläutert in einer schematisch gezeichneten Ansicht eine Falzvorrichtung
ähnlich derjenigen der Abb. i und 2, bei welcher die Saugförderwalze zugleich Falzwalze
ist.
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Abb. 6 und 7 zeigen Ansicht bzw. einen Grundriß einer Falzvorrichtung
mit einer als Saugförderwalze ausgebildeten Falzwalze in der Anordnung nach Abb.
3 und 4.
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Abb. 8 und g zeigen in schematischer Darstellung in Ansicht bzw. Schnitt
nach Linie A-B der Abb. 8 eine Falzvorrichtung, bei welcher der ruhende Bogenstapel
auf den Falzwalzen liegt und schräg auf einer Ecke stehend angeordnet ist.
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Abb. io zeigt eine Falzvorrichtung mit unterhalb der Falzwalzen angeordnetem
Stapel. In den Abb. i bis 4 sind mit i, 2 die Falzwalzen eines Stauchfalzwerkes
bezeichnet, welches außerdem eine Stauchführung oder Falztasche 3 umfaßt. Vor den
Falzwalzen ist schräg ansteigend eine Stapeltischplatte mit einer zu den Falzwalzen
parallel laufenden Kröpfstelle 5 angeordnet. Zwischen dem Ende der Stapeltischplatte
4 und der Falzwalze 2 ist oberhalb des Tisches und der Falzwalzen eine Saugförderwalze
6 bzw. ein Saugförderrad 6 beliebiger bekannter Bauart, das stets an einer und derselben
Stelle, und zwar an der den Stapel bzw. den Stapeltisch berührenden Erzeugenden,
saugt, auf einer Welle 7 je nach Format des zu falzenden Bogens verschiebbar angeordnet,
auf der zu beiden Seiten des Saugförderrades Bogenführungsrollen 8 angeordnet sind,
von denen die eine ebenfalls nach der Formatbreite auf der Welle 7 verschoben werden
kann. Die einenicht verstellbare Rolle 8 arbeitet mit einer von unten angedrückten,
schräggestellten Gegendruckrolle g zusammen. Auf derselben Seite ist an der Falztasche
ein Richtlineal io angebracht.
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Der auf der Tischplatte 4 angebrachte Bogenstapel wird durch die Kröpfung
5 ein wenig in sich verschoben, so daß das die Kröpfstelle überragende Ende Keilform
besitzt, derart, daß der oberste Bogen am weitesten vorspringt. Die keilförmige
Spitze des Stapels wird in dem vom Vorderende des Stapeltisches und der Saugförderwalze
6 gebildeten Winkel vorgeschoben, so daß der oberste Bogen die Saugförderwalze berührt
und von ihr angesaugt, vom Stapel abgezogen und in die Falztasche hineinbefördert
wird. Beim Anstoß der Bogenkannten an den Stauchanschlag der Falztasche wird unterhalb
der nach rechts verlängertAn Oberführung 3a der Falztasche eine Welle im Bogen gebildet,
die von den Falzwalzen erfaßt und eingezogen wird.
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Das durch Abb. 3 und 4 veranschaulichte Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von den vorher beschriebenen nur darin, daß das Saugförderrad 6a und die gleichachsig
angeordneten Rollen 8a unterhalb des Stapeltisches und der Zuführungsebenen derart
angeordnet sind, daß sie den untersten Bogen des Stapels angreifen, aus dem Stapel
herausziehen und in die Falztasche einführen. Das Einführende der Oberführung 3a
der Falztasche ist als Anlage für die Vorderseite des Stapels ausgebildet und entsprechend
aufgebogen, derart, daß die oberen Bogen des Stapels gegenüber den unteren zurückgehalten
werden und der unterste Bogen
in dem Winkel zwischen 'dem Vorderteil
des Stapeltisches und der Aufbiegung der Oberführung 3a am weitesten vorspringt.
Die zwischen dem Saugförderrad und dem Falzwerk angeordnete, schräggestellte Rolle
9 arbeitet hier mit einer besonderen Gegendruckrolle 9,7 zusammen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Abb. 5 bildet die Saugförderwalze
6b -zugleich die eine Falzwalze, mit der die andere Falzwalze x in gleicher Höhe
angeordnet ist. In ähnlicher Weise wie in Abb. i und 2 ragt das keilförmige Vorderende
des Stapels in den von dem Saugförderrad 6b und dem Stapeltisch gebildeten Winkel
hinein, so daß der am weitesten vorspringende, oberste Bogen die Saugstelle des
Förderrades berührt, durch die Saugwirkung mitgenommen und vom Stapel abgezogen
wird. In diesem Falle bedingt die Benutzung der Saugförderwalze 6b als Falzwalze
die umgekehrte Anordnung des Falzwerkes, d. h. die Durchführung des Bogens durch
das Falzwerk in der Richtung von unten nach oben. Die Neigung des Stapeltisches
q.b ist einstellbar, und durch einen die Unterseite des Stapels abstützenden Winkel
io ist erreicht, daß die Bogen schräg hochkant stehen. Die Winkelstütze io wirkt
zugleich wie ein Schieber, der den Stapel an die Saugwalze heranführt. Er ist zu
diesem Zweck mit Laufrollen ii versehen. Die Winkelstütze bzw. der Schieber io schiebt
den Stapel gegen eine Vorderanschlagplatte =2, unterhalb der das vorderste Blatt
des Stapels mit der Saugwalze 6b in Berührung tritt.
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Bei dem durch Abb. 6 und 7 veranschaulichten Ausführungsbeispiel wird
in ähnlicher Weise, wie in Abb. 3 und 4. veranschaulicht ist, von der Saugwalze
der unterste Bogen des Stapels entnommen. Der Unterschied besteht aber darin, daß
die Saugförderwalze 6c gleichzeitig Falzwalze ist und das Vorderende des Stapeltisches
und Stapels der Krümmung der Saugwalze entsprechend aufwärts gebogen ist. Es wird
dadurch eine größere Anlagefläche zwischen Saugförderwalze und anzusaugendem Bogen
erzielt.
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Bei der Ausführungsform der Falzvorrichtung gemäß Abb. 8 und 9 ist
ein Flachstapel unmittelbar - auf Falztischplatten 13, 14 aufgelegt' -= Die Falzwalzen
i, 6d, von welchen die letztere wieder als Saugförderwalze ausgebildet ist, sind
ebenso wie die Tischplatten 13, 14 sowohl in der Achsrichtung der Walzen als auch
quer dazu geneigt angeordnet, so daß der Stapel an einer Ecke an den Anschlagplatten
15, 16 zur Anlage kommt. Die Falztischplatte 13 übergreift mit ihrem Ende nach der
Mitte weiter vorspringend die Falzwalze i, so daß diese keine Reibwirkung auf den
untersten Bogen des Stapels ausüben kann. Dagegen berührt dieser Bogen die Saugwalze
6d, welche infolgedessen bei ihrer Drehung den Bogen nach der Mitte -und gegen den
Anschlag 15a hineinschiebt und eine Falte bildet, die von den Walzen erfaßt und
eingezogen wird. Die Neigung .der Tischplatten kann natürlich auch entgegengesetzt
sein, so daß der Stapel an der Anschlagplatte 15a und der Plätte 16 zur Anlage kommt.
In diesem Falle bildet die Platte 15a zugleich den Stauchanschlag. Die Falztischplatten
13, 14 sind zweckmäßig zueinander geneigt angeordnet, so daß die Bogen des Stapels.
von vornherein eine Durchbiegung im Sinne der zu bildenden Falte erhalten.
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Die durch Abb. io veranschaulichte Ausführungsform unterscheidet sich
von der vorherbeschriebenen nur durch umgekehrte Anordnung. Der Stapel wird von
unten durch eine Hubvorrichtung, z. B. eine die Stapelplatte 17 tragende Zahnstange
18, gegen die Falzwalzen 1, 6e gedrückt, von welchen letztere als Saugförderwalze
ausgebildet ist. Eine auf dem Stapel aufliegende leichte, an der Achse der Falzwalze
z -angelenkte Platte i9 verhindert hierbei die Berührung zwischen der Falzwalze
i und dem obersten Bogen, so daß die Förder- und Stauchwirkung allein von der Saugförderwalze
6e ausgeht. Der Stapel ist beiderseits zwischen Anschlägen 2o, 21 eingefaßt,von
welchen einer, 2o, zugleich als Stauchanschlag wirkt. Die Stapelplatte 17 ist flach
dachförmig gestaltet, so daß der Stapel von vornherein im Sinne der zu bildenden
Falte durchgebogen ist.
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Die Umlaufgeschwindigkeit der Saugförderwalze ist zweckmäßig durch
ein verstellbares Reibrädergetriebe regelbar, so daß bei wechselndem Bogenformat
die Geschwindigkeit der Bogenzuführung der Umlaufgeschwindigkeit der Falzwalzen
angepaßt werden kann. Dieses Wechselgetriebe ist an sich bekannt und daher nicht
besonders gekennzeichnet.