DE1104369B

DE1104369B - In ein Leichtmotorrad umwandelbares Motorfahrrad

Info

Publication number: DE1104369B
Application number: DEST15639A
Authority: DE
Inventors: Walter Kuttler; Wilhelm Roesche
Original assignee: Steyr Daimler Puch AG
Current assignee: Steyr Daimler Puch AG
Priority date: 1959-09-30
Filing date: 1959-09-30
Publication date: 1961-04-06

Description

In ein Leichtmotorrad umwandelbares Motorfahrrad Motorfahrräder haben den Nachteil, daß sie nur mit den Füßen auf den gegeneinander um 180° versetzten Tretkurbeln, also mit unbequemer Beinhaltung, gefahren werden können, obwohl die Tretkurbeln technisch kein unbedingtes Erfordernis, sondern meist nur ein Behelfsmittel zum Antreten des Motors darstellen. Es ist daher bereits versucht worden, ein solches Motorfahrrad in ein Leichtmotorrad umzuwandeln, das sich durch eigene Fußrasten für bequeme Beinhaltung auszeichnet, allerdings dann mit einer Kickstartereinrichtung versehen sein muß. Es ist auch schon bekannt, die vorhandenen Lagerstellen für die Tretkurbelwelle im Motorgetriebeblock wahlweise für die Kickstarterwelle zu verwenden, um auf diese Weise einfach eine Umwandlung vornehmen bzw. von vornherein zwei Fahrzeugtypen unter Verwendung der gleichen Grundelemente herstellen zu können. Dabei ist es bisher aber immer notwendig, die Tretkurbelwelle und Einzelteile des Tretantriebes auszubauen und durch die Kickstartereinrichtung zu ersetzen, obwohl es selbstverständlich auch bekannt ist, daß der Motor vermittels des Tretantriebes gestartet werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Umwandlung von einem Fahrzeugtyp auf den andern noch rascher, einfacher und billiger zu bewerkstelligen.
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß zur Umwandlung unter Beibehaltung sämtlicher Triebwerksteile des Motorfahrrades lediglich eine nach Abnahme einer Tretkurbel auf die Tretkurbelwelle aufsetzbare Rückdrelifeder und ein mit dieser Welle verbindbarer, mit einem am Getriebegehäuse anschraubbaren Anschlag zusammenwirkender Anschlagzapfen vorgesehen sind. Es braucht also nur die eine Tretkurbel abgenommen, die Rückdrehfeder aufgesetzt und der Anschlagzapfen befestigt bzw. der Anschlag angeschraubt zu werden, um ein bestehendes Motorfahrrad in ein Leichtmotorrad mit Kickstarter umzuwandeln, wobei die verbleibende Tretkurbel als Kickstarterkurbel dient und der Tretantrieb als Kickstartereinrichtung verwendet wird. Für den Hersteller ist es nun noch wirtschaftlicher, je nach Wunsch den einen oder anderen Fahrzeugtyp zu erzeugen, da sämtliche Triebwerksteile unverändert verbleiben.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist die Rückdrehfeder außerhalb des Getriebegehäuses um die Tretkurbelwelle gewunden, stützt sich mit einem Ende am Gehäuse, an einem Verkleidungsteil od. dgl. ab und ist mit ihrem anderen Ende in einer Wellenbohrung, einer an Stelle der abgenommenen Tretkurbel befestigten Muffe od. dgl. gehalten. Zum Anbringen der Rückdrehfeder ist es demnach nicht erforderlich, das Getriebegehäuse zu öffnen, und es wird auch kein besonderes Werkzeug hierfür benötigt. Die an Stelle der Tretkurbel vorgesehene Muffe bildet gleichzeitig eine Abdeckung des sonst vorragenden Wellenstummels.
Eine weitere Vereinfachung wird dadurch erreicht, daß der Anschlagzapfen zugleich den verlängerten Ouerkeil zur drehfesten Verbindung der Tretkurbel mit der Tretkurbelwelle bildet. Selbstverständlich ist es auch möglich, die verbleibende Tretkurbel durch eine an sich bekannte, gegebenenfalls kippbare Kickstarterkurbel zu ersetzen.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 und 2 das Getriebe im Bereich der Tretkurbelwelle im Axialschnitt in der Bauart als Motorfahrrad und als Leichtmotorrad und Fig. 3 das rechte Ende der Tretkurbelwelle in verdrehter Stellung in gleicher Darstellungsweise.
Mit 1 ist das dreiteilige Motorgetriebegehäuse bezeichnet, in dem die Tretkurbelwelle 2 gelagert ist. Von der Tretkurbelwelle führen Zahnräder 3, 4, 5 auf ein Zahnrad der nicht mehr dargestellten Getriebeabtriebswelle mit dem Kettenrad zum Hinterradantrieb. Das Zahnrad 3 ist auf der Tretkurbelwelle 2 frei drehbar und mit dieser durch einen Gewindefreilauf 6 in bekannter Weise kuppelbar. Zur Umwandlung des Motorfahrrades nach Fig. 1 in ein Leichtmotorrad gemäß Fig. 2 wird zunächst die linke Tretkurbel 7 abgenommen. Dann wird auf dieses Tretkurbelende eine zwischen zwei Scheiben 8 geführte Drehfeder 9 aufgesetzt, die sich mit ihrem einen Ende 10 an einem Verkleidungsteil 11 abstützt. Das andere Federende 12 ist in einer an Stelle der Tretkurbel und mit dem gleichen Querkeil 13 auf der Tretkurbelwelle 2 befestigten Muffe 14 gehalten. Der Querkeil 15 der rechten Tretkurbel 16, die auf der Tretkurbelwelle 2 verbleibt, wird durch einen längeren Keil 17 ersetzt, der als Anschlagzapfen dient und mit einem am Getriebegehäuse 1 anschraubbaren Anschlag 18 mit Gummihülse 19 zusammenwirkt (Fig. 3).

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. In ein Leichtmotorrad umwandelbares Motorfahrrad, dadurch gekennzeichnet, daß zur Umwandlung unter Beibehaltung sämtlicher Triebwerksteile (2 bis 6) lediglich eine nach Abnahme einer Tretkurbel (7) auf die Tretkurbelwelle (2) aufsetzbare Rückdrehfeder (9) und ein mit dieser Welle verbindbarer, mit einem am Getriebegehäuse (1) anschraubbaren Anschlag (18, 19) zusammenwirkender Anschlagzapfen (17) vorgesehen sind.
2. Motorfahrrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückdrehfeder (9) außerhalb des Getriebegehäuses (1) um die Tretkurbelwelle (2) gewunden ist, sich mit einem Ende (10) am Gehäuse, an einem Verkleidungsteil od. dgl. (11) abstützt und mit ihrem anderen Ende (12) in einer Wellenbohrung, einer an Stelle der abgenommenen Tretkurbel (7) befestigten Muffe (14) od. dgl. gehalten ist.
3. Motorfahrrad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlagzapfen (17) zugleich den verlängerten Querkeil zur drehfesten Verbindung der Tretkurbel (16) mit der Tretkurbelwelle (2) bildet.
4. Motorfahrrad nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die verbleibende Tretkurbel (16) durch eine an sich bekannte, gegebenenfalls kippbare Kickstarterkurbel ersetzbar ist.