DE1103347B - Verfahren zur Reinigung unreiner, besonders unangenehm riechender Kresole oder Kresolgemische - Google Patents

Verfahren zur Reinigung unreiner, besonders unangenehm riechender Kresole oder Kresolgemische

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Publication number
DE1103347B
DE1103347B DEV13710A DEV0013710A DE1103347B DE 1103347 B DE1103347 B DE 1103347B DE V13710 A DEV13710 A DE V13710A DE V0013710 A DEV0013710 A DE V0013710A DE 1103347 B DE1103347 B DE 1103347B
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DE
Germany
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cresol
cresols
water
solution
particularly unpleasant
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Application number
DEV13710A
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English (en)
Inventor
Dipl-Chem Wilhelm Hoefling
Alfred Linke
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Leuna Werke GmbH
Original Assignee
Leuna Werke GmbH
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C37/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
    • C07C37/68Purification; separation; Use of additives, e.g. for stabilisation
    • C07C37/86Purification; separation; Use of additives, e.g. for stabilisation by treatment giving rise to a chemical modification

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung unreiner, besonders unangenehm riechender Kresole oder Kresolgemische Technische Kresole, die aus Teeren, besonders aus Braunkohlenschwelteeren, gewonnen werden, haben einen unangenehmen, nachhaltigen Geruch, und sie sind daher für bestimmte Verwendungszwecke, z. B. für Desinfektionsmittel, nicht geeignet.
  • Der unangenehme Geruch der Kresole wird durch geringe Mengen einer Reihe von Verunreinigungen hervorgerufen, die sich aus dem Kresol infolge ihrer sehr stark voneinander verschiedenen chemischen Eigenschaften nur schwer und nicht in einem Arbeitsgang entfernen lassen. So wird z. B. der den Kresolen anhaftende teerige Geruch durch saure Öle, wie sie im Braunkohlenteerrohöl vorkommen, verursacht. Stickstoffhaltige Verbindungen, wie aliphatische Amine und pyridinartige Verbindungen, sind die Ursache für einen fischigen, pyridinartigen Geruch. Unangenehm riechende Kohlenwasserstoffe und organische Schwefelverbindungen bedingen den fauligen, an Schwelereiabgase erinnernden Geruch. In ihrer Gesamtheit ergeben diese Verunreinigungen den diesen Kresolen eigenen unangenehmen Geruch.
  • Bei den bisherigen Verfahren zur Reinigung von Kresolen werden diese unter verschiedenen Bedingungen destilliert, mit Schwefelsäure behandelt oder mit Luft verblasen. Bei diesen Verfahren werden die Kresole aber meistens nicht völlig von ihrem unangenehmen Geruch befreit.
  • Ferner ist es bekannt, verunreinigte Kresole nach vorheriger Destillation mit einer alkalischen Bleilösung zu versetzen. Auf diese Weise werden die schwefelhaltigen Verunreinigungen ausgefällt und vom Kresol abgetrennt. Der unangenehme Geruch von Kresolen oder Kresolgemischen ist nach diesem Verfahren jedoch nicht zu entfernen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Kresole reinigen und von den ihnen anhaftenden unangenehmen Gerüchen befreien kann, indem man die zu reinigenden Kresole oder Kresolgemische mit gelöschtem Kalk in Gegenwart von Wasser in der Hitze in eine wäßrige Calciumkresolatlösung überführt, diese Lösung mit Kresol oder seinen Homologen extrahiert, die nach dem Abscheiden der die Verunreinigungen enthaltenden Kresolschicht verbleibende reine wäßrige Calciumkresolatlösung in an sich bekannter Weise z. B. mit Säuren zersetzt und das entstandene wasserhaltige Kresol durch Destillieren vom Wasser trennt. Das gereinigte Kresol ist frei von Schwefel und unerwünschten Geruchsstoffen.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung führt man die Extraktion vorzugsweise mit dem Kresol durch, das sich aus der wäßrigen Calciumkresolatlösung abscheidet. wenn man diese mit Wasser bis zu einem Kresolgehalt von 5 bis 15 0/o, vorzugsweise 10 0/o, verdünnt.
  • Die abgeschiedene Kresolschicht enthält alle Verunreinigungen.
  • Unter »Kresolen« werden sowohl Gemische der isomeren Kresole mit bestimmten Anteilen an homologen Alkylphenolen als auch die einheitlichen, o-, m- und p-Kresole verstanden.
  • Das Beispiel erläutert das Verfahren der Erfindung.
  • Beispiel 12,710 kg technisches Kresol mit dem unangenehmen Schwelereigeruch werden mit 25 kg Wasser vermischt. An Stelle von reinem Wasser kann man auch das bei dem Verfahren entstehende Kresolwasser verwenden. Das erhaltene Kresol-Wasser-Gemisch wird unter kräftigem Rühren auf 900 C erhitzt und dann werden unter weiterem Rühren zu der Mischung langsam 4,9 kg trockener gelöschter Kalk gegeben. Es bildet sich ein aus Calciumkresolat und Wasser bestehender dünnflüssiger Brei, der noch 3 Stunden bei 900 C gerührt wird. Nach dem Abkühlen filtriert man die Mischung durch ein Saugfilter oder schleudert sie in einer Schälzentrifuge ab. Der Filterrückstand wird bei einem folgenden Ansatz an Stelle eines Teils des Kalks wieder verwendet.
  • Das klare Filtrat, das aus 41,3 kg der Calciumkresolatlösung besteht, wird mit 71,8 kg Wasser verdünnt, so daß die Lösung etwa 10°/oKresol enthält.
  • Nach der Verdünnung mit Wasser trübt sich die Lösung, und es scheiden sich 5,45 kg einer schwarzen, öligen Flüssigkeit ab, die aus etwa 500/0 Kresol, 80/o Calciumhydroxyd und 41 O/o Wasser besteht; der Rest sind organische Verunreinigungen.
  • Die abgetrennte reine wäßrige Calciumkresolatlösung wird mit etwa 7,5 kg konzentrierter Salzsäure auf einen p11-Wert von 7 bis 7,5 eingestellt. Das sich ausscheidende wasserhaltige Kresol wird abgetrennt und kann je nach dem Verwendungszweck entweder unmittelbar verwendet oder durch Destillieren vom Wasser getrennt werden.
  • Die übrigbleibende kresolhaltige Calciumchloridlösung wird durch Destillieren vom Kresol befreit.
  • Die etwa 55 kg Destillationsrückstand werden verworfen und die etwa 50 kg Destillat werden nach dem Abtrennen des ausgeschiedenen Kresols als Kresolwasser für den nächsten Ansatz verwendet. Das abgetrennte Kresol wird mit der Hauptmenge des gereinigten Kresols vereinigt.
  • Im fortlaufenden Betrieb, bei dem die Filterrückstände und das Kresolwasser laufend wieder verwendet werden, beträgt die Ausbeute an gereinigtem, wasserfreiem Kresol 86,50/0. Das erhaltene Kresol ist frei von Verunreinigungen und besitzt einen reinen Kresolgeruch, der weder durch faulige noch teerige Fremdgerüche beeinträchtigt ist. Es eignet sich besonders zur Herstellung von Desinfektionsmitteln.
  • PATENTANSPROCHE: 1. Verfahren zur Reinigung unreiner, besonders unangenehm riechender Kresole oder Kresolgemische, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu reinigenden Kresole mit gelöschtem Kalk in Gegenwart von Wasser in der Hitze in eine wäßrige Calciumkresolatlösung überführt, diese Lösung mit Kresol oder seinen Homologen extrahiert, die nach dem Abscheiden der die Verunreinigungen enthaltenden Kresolschicht verbleibende reine wäßrige Calciumkresolatlösung in an sich bekannter Weise z. B. mit Säuren zersetzt und das entstandene wasserhaltige Kresol durch Destillieren vom Wasser trennt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Extraktion mit dem Kresol durchführt, das sich aus der wäßrigen Calciumkresolatlösung abscheidet, wenn man diese mit Wasser bis zu einem Kresolgehalt von 5 bis 150/o, vorzugsweise 100/o, verdünnt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 334 691.
DEV13710A 1958-01-16 1958-01-16 Verfahren zur Reinigung unreiner, besonders unangenehm riechender Kresole oder Kresolgemische Pending DE1103347B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2334691A (en) * 1940-04-23 1943-11-23 Lever Brothers Ltd Treatment of cresylic acid

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2334691A (en) * 1940-04-23 1943-11-23 Lever Brothers Ltd Treatment of cresylic acid

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