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Reibungsgetriebe mit schwenkbarem Reibring Die Erfindung betrifft
ein Reibungsgetriebe mit einer auf einer ersten Welle angeordneten Reibscheibe,
einem auf einer zweiten Welle angebrachten Reibring und einer mit der zweiten, schwenkbaren
Welle über ein Getriebe verbundenen Querwelle, deren Achse zu einer die Achsen der
ersten und zweiten Welle enthaltenden Ebene senkrecht steht und bei dem die zweite
Welle in einem Tragteil zur Änderung des Übersetzungsverhältnisses um die Achse
der Querwelle mittels einer Verstelleinrichtung schwenkbar ist.
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Regelbare Reibungsgetriebe sind bekannt. Bei einer .,olchen bekannten
Anordnung wird der Abtrieb von der Querwelle abgeleitet und das Tragteil für die
zweite Welle um die Querwelle mittels eines Raster-Handhebels verschwenkt. Die die
Reibscheibe tragende erste Welle kann axial verschoben werden, um die Reibglieder
außer Eingriff zu bringen. Bei einem anderen Reibungsgetriebe sind die Achsen der
ersten und zweiten Welle parallel und können zur Einstellung des jeweiligen Übersetzungsverhältnisses
in eine gleichachsige oder in versetzte Stellungen gebracht werden. Uni eine Verstellung
der Lage der einen Reibscheibe gegenüber der anderen in Abhängigkeit von der Gescliwilidiglieit
oder dem Drehmoment zu erhalten, ist die eilte Scheibe unter der Einwirkung einer
Feder schwenkbar und die andere Scheibe unter der Einwirkung eines Fliehkraftreglers
in Axialrichtung verschiebbar angeordnet. Zum selbsttätigen Schwenken der einen
Reibscheibe ist diese Scheibe mit einem um eine parallele Achse schwenkbaren Lenker
verbunden, der seinerseits an einem unter Federwirkung stehenden Teleslcoparm angelenkt
ist und auf den das auf diese Scheibe übertragene Drehmoment zur Wirkung kommt.
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Bei einer anderen bekannten Anordnung dient zur selbsttätigen Regelung
des Übersetzungsverhältnisses zwischen den in Ringnuten gleichachsiger Reibscheiben
laufenden Reibrollen ein unter Federvorspannung stehender Hydraulikkolben, dem das
Drucköl von der Schmiermittelpumpe und damit drehzahlabhängig zugeführt wird.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Reibungsgetriebe der
erwähnten Art zu schaffen, bei dem sich das Übersetzungsverhältnis jeweils in Abhängigkeit
von der Drehzahl und dem Reaktionsdrehmoment selbsttätig einstellen kann. Das Reibungsgetriebe
gemäß der Erfindung ist insbesondere für kleine Kraftfahrzeuge geeignet.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Verstelleinrichtung über
ein umsteuerbares Zwischengetriebe mit der ersten Welle verbindbar ist, welches
von einer auf die Drehzahl dieser Welle ansprechenden Einrichtung mit einem Fliehkraftregler,
einem umsteuerbaren Elektromotor und einem Druckzylinder steuerbar ist, und daß
zwischen der Verstelleinrichtung und dem Tragteil eile unter dem auf das Tragteil
einwirkenden Reaktionsdrehmoment federnd nachgebender Teleskoplenker vorgesehen
ist.
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Die weitere Anordnung gewährleistet, daß sich das jeweilige Übersetzungsverhältnis
zwischen der treibenden und der getriebenen Welle in Abhängigkeit von der Drehzahl
der treibenden Welle und dem jeweils übertragenen Drehmoment einfach und ohne größere
Widerstände einstellen kann, ohne daß der Eingriff der Reibräder dabei beeinflußt
wird. Die Verstellkraft wird daher unter Umgehung der Reibeingriffsstelle direkt
oder indirekt von der treibenden Welle bzw. dem treibenden Motor abgeleitet, so
daß in allen Fällen ein schnelles Einspielen des jeweils zweckmäßigen Übersetzungsverhältnisses
gewährleistet ist. Das erfindungsgemäße Getriebe arbeitet daher außerordentlich
schnell und zuverlässig und erleichtert die Fahrweise eines Kraftfahrzeuges.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen
an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Fig. 1, 3 und 8 zeigen teilweise als Schnitt gezeichnete Ansichten,
während Fig. 2, 4, 6, 9 und 10 Grundrisse, die ebenfalls teilweise als Schnitt gezeichnet
sind, von verschiedenen Ausführungsbeispielen zeigen; Fig. 5 zeigt im Grundriß einen
Teil eines Ausführungsbeispiels, während Fig. 7 einen Grundriß eines anderen Teils
in verkleinertem Maßstabe darstellt;
Fig. 11 zeigt im Schnitt einen
Teil eines weiteren Ausführungsbeispiels.
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In sämtlichen Figuren sind einander ähnelnde Teile jeweils durch gleiche
Bezugsziffern gekennzeichnet. Die Fig. 1 und 3 zeigen die Anwendung des erfindungsgemäßen
Getriebes bei einem Kraftfahrzeug, bei welchem der Antrieb der Hinterachswellen
über eine Schnecke und ein Schneckenrad erfolgt. Bei dem Antrieb nach Fig. 8 sind
Hypoidzahnräder verwendet %vorden.
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Es ist eine Antriebswelle 1 vorgesehen, die eine Reibscheibe 2 trägt
und in einer gleitend beweglichen Hülse 40 axial verschiebbar gelagert ist, auf
welche eine Feder 52 eine Druckkraft ausübt. Gemäß den Fig. 1 und 3 trägt die Antriebswelle
1 ferner ein Bauteil 3 einer Klauenkupplung für eine zwangläufige Kraftübertragung.
Die zweite getriebene Welle 5 trägt einen. Reibring 13, der an der angetriebenen
Scheibe 12 befestigt ist. Diese Welle 5 kann ferner das zweite zum Einrücken dienende
Bauteil 4 der Klauenkupplung tragen. Bei jeder der drei vorstehend genannten Bauarten
des Hinterachsantriebes ist die zweite Welle 5 durch entsprechende Bauteile mit
einer querliegenden dritten Welle 8 im Eingriff. Zwischen der Querwelle 8 und der
Welle 5 kann ein weiteres Getriebe angeordnet sein, um das auf das schwenkbar gelagerte
Gehäuse 42 der zweiten Welle 5 wirkende Reaktionsdrehmoment zu verkleinern.
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Wenn die zweite Welle 5 mit der ersten treibenden Welle 1 fluchtet,
kann man diese beiden Wellen allein durch Reibungswirkung miteinander kuppeln oder
durch Reibungswirkung in Verbindung mit der formschlüssigen Kupplung 3, 4 oder,
wenn für Spiel zwischen der Reibscheibe 2 und dem Reibring 13 gesorgt ist, allein
durch die formschlüssige Kupplung 3, 4.
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Nach dem Ausrücken der treibenden und der getriebenen Welle nebst
den zusammenwirkenden Scheiben wird die Welle 5 geschwenkt, um den Reibring 13 mit
verschiedenen Umfangskreisen auf der Stirnfläche der Scheibe 2 in Berührung zu bringen.
Das Schwenken der Welle 5 kann dadurch gesteuert werden, daß man das diese Welle
unterstützende Gehäuse 42 mittels einer Stange 20 verschwenkt.
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Zwischen den Wellen 5 und 8 kann ein gewöhnliches Umsteuergetriebe
oder ein mit Wechselrädern oder Planetenrädern arbeitendes Getriebe angeordnet sein.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 3 dient zum Umkehren der Drehrichtung
der Welle 5 eine Übertragungsrolle 16. Bei der Anordnung nach Fig. 8 kann man den
Rückwärtsgang dadurch einschalten, daß man die Kante des Reibringes 13 über den
Mittelpunkt der Scheibe 2 hinaus verschwenkt.
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Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 und 3 ist die Fläche 7 der
Scheibe 2 eine Rotationsfläche, die durch einen Kreisbogen erzeugt ist, der in der
senkrechten Ebene zu der Achse der Welle 5 liegt und dessen Mittelpunkt mit der
Schwenkachse des Gehäuses 42 zusammenfällt. Die Krümmung der Fläche 7 kann von der
Form eines genauen Kreisbogens abweichen, um die Verformung der Rückholfeder 52
für die verschiedenen Stellungen des Reibringes 13 zu variieren, so daß sich Reibungsdrücke
verschiedener Größe ergeben.
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Fig. 2 zeigt ein Zwischen- oder übertragungsgetriebe gemäß der Erfindung
zum Kippen des Gehäuses 42. Mittels einer Schaltgabel 58 läßt sich das eine oder
das andere der beiden Reibräder 53 mit dem Reibrad 54 in Berührung bringen, um letzteres
in einer der beiden möglichen Richtungen anzutreiben. Das Reibrad54 trägt eine Schnecke55,
die ein Schneckenrad 56 antreibt. Die Nabe des Schneckenrades 56 ist mit Innengewinde
versehen und nimmt eine Gewindespindel 57 auf, die unter Zwischenschaltung eines
federnden Teleskoplenkers mit der Stange 20 verbunden ist. Die auf der als Keilwelle
1 ausgebildeten treibenden Welle gleitend beweglichen Reibräder 53 übertragen die
Antriebskraft von der treibenden Welle 1 zu dem Zwischengetriebe. Die Fig.4 und
6 zeigen selbsttätig gesteuerte Einrichtungen zum Ein- und Ausrücken der Reibräder
53 des Zwischengetriebes; diese Einrichtungen sind weiter unten näher erläutert.
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Die Fig.2 und 10 zeigen jeweils einen federnden Teleskoplenker, der
gemäß der Erfindung zwischen dem Anlenkzapfen 27 an dem Gehäuse 42 und der Befestigung
der Stange 20 angeordnet werden kann. Der Teleskoplenker besteht aus einem Zylinder
23, der einen Kolben 24 enthält, durch den eine Feder 25 zusammengedrückt wird.
Diese Feder kann von der Form einer regelmäßig gewickelten Schraubenfeder abweichen,
damit sich ihre Kraft bei zunehmender Verformung in stärker steigendem Ausmaß ändert.
Der Kolben kann lose eingepaßt oder mit Löchern 26 versehen sein, und der Zylinder
ist mit einem Strömungsmittel gefüllt, um schnelle Bewegungen des Kolbens zu verhindern.
Durch in einige der Löcher 26 eingebaute Rückschlagventile kann man erreichen, daß
die Bewegung des Kolbens in den beiden Richtungen verschieden stark behindert wird.
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Um zu verhindern, daß sich der federnde Teleskoplenker unter den großen
Schubkräften, denen er ausgesetzt sein kann, verbiegt oder ausknickt, ist eine Versteifungskonstruktion
vorgesehen. Man erkennt, daß der Kolben 24 einen Mantel aufweist, so daß er einem
gewöhnlichen Verbrennungsmotorenkolben ähnelt, und daß sich dieser Mantel bzw. die
rohrförmige Verlängerung etwa über die Hälfte der Länge des Zylinders 23 erstreckt.
Ferner ist der Kolbenboden in der Mitte verstärkt, d. h., er trägt einen zylindrischen
Ansatz, durch den sich eine Verlängerung der Gewindespindel 57 erstreckt,
die mit dem Ansatz fest verbunden ist. Außerdem ist die Stange 20, an der eine Stirnwand
des Zylinders befestigt ist, rohrförmig ausgebildet, und die Verlängerung der Gewindespindel
57 erstreckt sich bis in das Innere des Rohres 20 und gleitet in diesem, wenn sich
der Kolben in dem Zylinder bewegt.
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Der Teleskoplenker wird verformt, wenn durch eine auf die Querwelle
8 entgegen dem Uhrzeigersinne wirkende Antriebskraft auf das Gehäuse 42 ein im Uhrzeigersinne
wirkendes Gegendrehmoment aufgegebracht wird. Damit ändert sich das Übersetzungsverhältnis
zwischen den Wellen 1 und 5 entsprechend dieser Verformung. Man kann somit dafür
sorgen, daß sich das Übersetzungsverhältnis zwischen einer treibenden und einer
getriebenen Welle selbsttätig in Abhängigkeit von der Belastung oder dem Drehmoment
der getriebenen Welle ändert.
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Bei einem Kraftfahrzeug ist es weiter erwünscht, das Übersetzungsverhältnis
zwischen der treibenden und der getriebenen Welle in Abhängigkeit von der Drehzahl
der treibenden Welle zu bestimmen. Zu diesem Zweck wird eine auf die Drehzahl ansprechende
Einrichtung vorgesehen, die über den Teleskoplenker nach Fig. 2 mit dem Gehäuse
42 in Verbindung steht. Hierbei ist der Grad der Kippung des Gehäuses eine Funktion
sowohl des Drehmoments als auch der Drehzahl der treibenden Welle oder des Motors.
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Fig. 4 zeigt einen auf der Antriebswelle 1 angeordneten Fliehkraftregler
63, der das Zwischengetriebe nach Fig.2 für beide Drehrichtungen einrückt bzw.
ausrückt.
Wenn die Welle 1 stillsteht oder langsam umläuft, rückt der Fliehkraftregler eines
der Reibräder 53 ein, um zu bewirken, daß die Gewindespindel 57 nach links wandert.
Eine Vergrößerung der Drehzahl der Welle 1 bewirkt, daß die Fliehgewichte 63 die
Muffe 61 nach links verschieben und so das Zwischengetriebe ausrücken.
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Wenn die Drehzahl der Welle 1 genügend hoch geworden ist, rückt der
Regler das andere der beiden Reibräder 53 ein, um die Drehrichtung der Reibscheibe
54 umzukehren, so daß sich die Gewindespindel 57 nach rechts bewegt. Die Lage der
Gewindespindel 57, die eine Verlängerung der Stange 20 bildet, bestimmt den Kippungsgrad
des Gehäuses 42 und damit auch das Drehzahlverhältnis der beiden Wellen 1 und 5.
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Die die Reibräder 53 tragende Muffe 62 ist mit der Muffe 61 auf der
Welle 1 durch eine Schraubenfeder 64 verbunden, die zwischen dem Stift
66 an der Muffe 61 und den Schrauben 65 an der Muffe 62 eingehängt ist. Da
sich die Muffe 62 auf der Gleitfläche längs der Muffe 61 frei drehen kann, führt
jeder an einem der Reibräder 53 auftretende Widerstand gegen eine Drehbewegung dazu,
daß das dem betreffenden Reibrad entsprechende Ende der Schraubenfeder 64 aufgezogen
wird, wodurch eine plötzliche und ausreichend starke Berührung zwischen dem betreffenden
Reibrad und der Reibscheibe 54 herbeigeführt wird. Wenn umgekehrt der Widerstand
gegen eine Drehbewegung des Reibrades genügend weit herabgesetzt wird, unterbricht
die Schraubenfeder plötzlich die Berührung zwischern dem Reibrad und der Reibscheibe
54.
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Ein Handbetätigungshebel, der mit dem Gelenk 70 verbunden ist, welches
die bei 71 in zwei Richtungen drehbar gelagerte Schaltgabel 58 betätigt, dient dazu,
die Wirkung des Reglers beliebig zu verändern oder den Regler vollständig unwirksam
zu machen. Um die notwendige Begrenzung der Bewegung der Gewindespindel 57 zu ermöglichen,
sind auf einer Verlängerung 67 der Gewindespindel verstellbare Anschläge 68 und
69 angebracht, durch welche das Zwischengetriebe beim Erreichen der vorgesehenen
Endstellung ausgerückt wird. Der die Bewegung nach links begrenzende Anschlag 69
soll das Gehäuse 42 in eine Lage bringen, bei der die Kante des Reibringes 13 der
Aussparung 6 der Reibscheibe 2 gegenüberliegt. Wenn man dann die Schaltgabel anhebt,
bis sie auf dem zylindrischen Teil des Anschlages 69 aufliegt, wird das Zwischengetriebe
eingerückt, damit die Gewindespindel 57 weiter nach links bewegt wird, so
daß das Gehäuse 42 die in der Fig.3 gezeigte Lage für den Rückwärtsgang einnimmt.
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Fig.7 zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der ein bei 88 gelagerter
Fußhebel 87 das Gehäuse 91 über das Kniehebelgestänge 89, 90 schwenkt, um das durch
dieses Gehäuse unterstützte Reibrad 54 mit einem der Reibräder 53 in Berührung zu
bringen.
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Fig. 6 zeigt einen Steuerzylinder 81 mit einem unter Federspannung
der Feder 79 stehenden Kolben 80, mit dem die Schaltgabel 58 verbunden ist,
um ein selbsttätiges Ein- und Ausrücken des Zwischengetriebes durch einen sich ändernden
Strömungsmitteldruck bewirken zu lassen. Bei einem Kraftfahrzeug kann dieser Strömungsmitteldruck
von der Zirkulation des Wassers in der Kühlanlage oder des 051s in der Schmieranlage
des Motors herrühren. An Stelle dieser Strömungsmitteldrücke könnte man auch den
in der Ansaugleitung eines Motors erzeugten Unterdruck dazu benutzen, den Atmosphärendruck
wirksam zu verwenden. Bei Benutzung eines Strömungsmitteldruckes verbindet man eine
Seite des Kolbens 80 durch eine Rohrleitung 82 mit der entsprechenden Druckduelle;
bei der Steuerung durch Unterdruck wird diese Leitung auf die andere Seite des holhens
verlegt (s. Fig. 6). Jedesmal, wenn auf den Kolben 80 ein unausgeglichener Druck
wirkt, wird das Zwischengetriebe aus der in Fig.6 gezeigten Stellung ausgerückt,
woraufhin das andere Reibrad 53 eingerückt wird. In diesem Falle wird das Getriebe
so angetrieben, daß sich die Gewindespindel 57 und ihre Verlängerung 67 nach rechts
bewegt. bis der Anschlag 68 an der Schaltgabel 58 angreift, um das Getriebe auszurücken.
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Um eine hilfsweise Betätigung des Zwischengetriebes mit der Hand zu
ermöglichen, ist die Gabel 58
außerdem durch das Gestänge 70 mit einem geeigneten
Handhebel verbunden. Dieser Handhebel kann in jeder gewünschten Stellung verriegelt
werden oder nach Belieben dazu dienen, die Wirkung des Druckes auf den Kolben 80
abzuändern oder sie vollständig aufzuheben. Das Gestänge 70 kann unmittelbar an
der Kolbenstange des Kolbens 89 angebracht sein, und in diesem Falle kann man den
Kolben in jede gewünschte Lage bringen bzw. zurückführen, indem man den Handhebel
betätigt.
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Fig. 6 zeigt ferner ein zusätzliches oder alternatives Mittel zum
Steuern des Kolbens 80, und zwar ein Ventil 83, das in die Rohrleitung 82 eingeschaltet
ist, um den Strömungsmitteldruck bzw. den Unterdruck zu regeln.
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Zum Steuern des Ventils 83 kann eine Steuereinrichtung vorgesehen
sein: Fig.6 zeigt eine Steuereinrichtung, die über das Gestänge 70 und die Schaltgabel
58 wirkt, wobei die Schaltgabel in zwei Richtungen drehbar gelagert ist. Es ist
ein Winkelhebel 84 vorgesehen, der an der Betätigungsstange des Ventils 83 angreift
und am anderen Ende eine Rolle 85 trägt; diese Rolle greift an einem Nocken 86 an,
der mit der Schaltgabel 58 verbunden ist, so daß es gegebenenfalls möglich
ist, das Getriebe mit der Hand zu steuern.
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Fig.5 zeigt teilweise schematisch einen umsteuerbaren Elektromotor
76, dessen Läufer unmittelbar mit der Schnecke 55 verbunden ist. Die Drehrichtung
des Motors 76 wird durch einen Umsteuerschalter 75 bestimmt, der mit einem Schwinganker
78 gekuppelt ist; dieser Schwinganker wird durch eine Feder von dem Elektromagneten
77 weggedrückt. Zwischen dem Schalter 75 und dem Anker 78 ist der Hebel
58 eingeschaltet, der mit den genannten Teilen zusammenwirkt und einen schwenkbaren
Nocken betätigt, um einen Schalter 72 mit einem unter Federspannung stehenden Kontakt
zu betätigen; dieser Kontakt ist von dem Stützrahmen isoliert und wird jeweils dann
betätigt, wenn der Schalter 75 eine seiner Endlagen einnimmt. Wenn sich der Anker
78 dem Magneten 77 genügend weit nähert, wird der Motor 76 somit in der einen Drehrichtung
betrieben; wenn der Anker dagegen von dem Magneten 77 genügend weit entfernt wird,
läuft der Motor in der entgegengesetzten Richtung. Ähnlich wie in den Fig.4 und
6 sind in Fig.5 handbetätigte Hilfssteuerhebel dargestellt, die darin bestehen,
daß der Hebel 58, der mit einer Halterung versehen ist, um die er geschwenkt werden
kann, mit dem Gestänge 70 verbunden ist. Die Halterung ermöglicht es, den Hebel
durch den Anker betätigen zu lassen. In Fig.5 sind auch die Anschläge 68 und 69
dargestellt, welche die Bewegung der Gewindespindel 57 begrenzen.
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Der Hauptzweck des in den Fig. 4, 5 und 6 dargestellten Zwischengetriebes
besteht darin, die Drehzahländerung des in den Fig. 1, 2 und 3 gezeigten Getrieges
von
der Drehzahl des Motors oder der Antriebswelle eines Motorfahrzeugs oder von der
Geschwindigkeit des Fahrzeugs selbst abhängig zu machen, es liegt jedoch auf der
Hand, daß sich die Erfindung nicht auf Nlctorfahrzeuge beschränkt, sondern sich
auch bei anderen Maschinen anwenden läßt.
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Fei der Anordnung nach Fig. 5 könnte der Elektromagnet mit dem Strom
gespeist werden, der von einem in einem Kraftfahrzeug vorhandenen Stromerzeuger
bekannter Ausführung oder von einem für diesen Zweck zusätzlich eingebauten Stromerzeuger
abgegeben wird; der Elektromagnet könnte jedoch auch mit dem Strom gespeist werden,
der zum Antreiben eines Elektromotors dient. In diesem Falle könnte man das Zwischengetriebe
so einrichten, daß es das Hauptgetriebe bei einer Vergrößerung der Stromstärke und
nicht bei einer Abnahme auf höhere Übersetzungsverhältnisse einstellt. Mit anderen
Worten, das Zwischengetriebe könnte es ermöglichen, daß ein Elektromotor unter einer
hohen Belastung kurzzeitig anläuft, woraufhin die Umschaltung auf den direkten Antrieb
erfolgt, wenn die Stromstärke zurückgeht. In jedem Falle würde der Elektromagnet
durch einen sich änd2rnden Strom betätigt.
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Man erkennt, daß die elektromagnetische Steuereinrichtung nach Fig.
5 auch dazu dienen könnte, das Zwischengetriebe nach Fig.6 zu betätigen, und daß
man die in Fig.6 dargestellte Regelung mittels eines Strömungsmitteldruckes oder
eines Unterdruckes anwenden könnte, um den in Fig. 5 dargestellten Motor 76 und
den Schalter 72 zu steuern.
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Fig. 8 zeigt eine Anordnung, bei der die Lage des Gehäuses 42 durch
das auf das Gehäuse aufgebrachte Reaktionsdrehmoment bestimmt wird, dem der Strömungsmitteldruck
entgegenwirkt, welcher den in einem Zylinder 98 befindlichen Kolben 97 beaufschlagt.
Bei diesem Strömungsmitteldruck kann es sich um den Druck des Motorschmieröls handeln,
das durch eine Pumpe 100 in die Leitung 99 gefördert wird. Die Passungen zwischen
den arbeitenden Teilen der Pumpe 100 können so gewählt sein, daß für eine Zunahme
des Strömungsmitteldruckes innerhalb des Zylinders 98 entsprechend der Drehzahl
der Pumpe und damit auch der Drehzahl der Welle 1 gesorgt ist; gemäß Fig. 8 handelt
es sich bei der Welle 1 in diesem Falle um die Kurbelwelle eines kleinen Kraftfahrzeugmotors,
von der aus die Ölpumpe über die Zahnräder 105 und 106 angetrieben wird. Gegebenenfalls
kann dieser Öldruck zusätzlich durch einen Fliehkraftregler 104 gesteuert werden,
der auf einen. innerhalb der Pumpenantriebswelle 107 angeordneten Kolben 103 wirkt,
um mittels eines Ventils 102 einen Umgehungskanal 101 zu öffnen und zu schließen.
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Der auf den Kolben 97 wirkende Strömungsmitteldruck wird durch die
Kolbenstange 96, die Querstange hz-,v. den Bügel 95 und die Stange 20 auf den an
dem Gehäuse 42 angebrachten Zapfen 27 übertragen. Um die durch den Kolben 97 entgegen
dem auf das Gehäuse42 aufgebrachten Gegendrehmoment ausgeübte Kraft bei den verschiedenen
Stellungen des Gehäuses annähernd auszugleichen, ist die Lage des Zapfens 27 gegenüber
dem Stützzapfen 43 des Gehäuses 42 entsprechend Fig. B gewählt, denn wenn das Gehäuse
gekippt wird, ergibt sich ein größerer Hebelarm. Bei einem Kraftfahrzeug vergrößert
sich das auf das Gehäuse ausgeübte Gegendrehmoment erheblich, wenn die Welle 5 weiter
aus ihrer mit der Welle 1 fluchtenden Lage herausgeschwenkt wird.
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Fig.9 ist eine in größerem Maßstabe gezeichnete Darstellung des Zylinders
98 und der zugehörigen Teile; außerdem zeigt Fig. 9 eine Feder 75, die dazu dienen
kann, das Gehäuse 42 derart in die geneigte Stellung zurückzuführen, daß der Reibring
13 der Aussparung 6 gegenüberliegt. Die Lage des Kolbens 97 und damit auch das Drehzahlverhältnis
zwischen den Wellen 1 und 5 kann durch den Fahrer nach Belieben bestimmt werden;
dies geschieht durch Betätigung eines Dreiwegeventils 108, durch welches der Strömungsmittelstrom
auf die eine oder die andere Seite des Kolbens 97 geleitet oder aber unterbrochen
wird. Da es vorgesehen ist, den Zylinder 98, die Ölpumpe 100 und das Ventil 108
innerhalb des Ölbehälters des in Fig. 8 angedeuteten Motors oder neben dem Ölbehälter
anzuordnen, mündet die Öffnung 117 des Ventils 108 sowie die Öffnung 116 des Zylinders
98 unmittelbar in den Ölbehälter. Anderenfalls würden an diese Öffnungen anzuschließende
Rohrleitungen (nicht dargestellt) erforderlich sein. Wenn man das unter Druck stehende
Strömungsmittel zu dem Rohr 99 leitet, wird das Gehäuse 42 demnach so geschwenkt,
daß sich die verschiedenen Vorwärtsdrehzahlen ergeben, und wenn das Strömungsmittel
zu dem Rohr 109 umgeleitet wird, erhält man die Rückwärtsdrehzahlen. In beiden Fällen
würde das in der nicht unter Druck stehenden Leitung enthaltene Öl in den Ölbehälter
zurückfließen, und die betreffende Leitung würde ähnlich wie die Löcher 26 in dem
in Fig. 2 dargestellten Kolben 24 eine zu schnelle Bewegung des Kolbens verhindern.
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Wenn es erwünscht ist, den Kolben 97 in eine Anzahl von bestimmten
Lagen einzustellen und ihn jeweils in einer dieser Lagen festzuhalten, kann man
ein wahlweises Öffnen und Schließen einer Reihe von Durchbrüchen 112 in der Seitenwand
des Zylinders 98 vorsehen. Hierzu könnte man den hohlen Kolben 110 verwenden, der
eine Anzahl von einander ähnlichen, jedoch in unterschiedlichen Abständen angeordneten
Öffnungen 111 besitzt. Bei den verschiedenen Stellungen des Kolbens 110 zwischen
der durch Vollinien und der durch gestrichelten Linien angedeuteten Lage würde nacheinander
jede der Öffnungen 112 mit der Ablauföffnung 116 verbunden, wobei der Kolben 97
jedesmal in einer solchen Stellung stehenbleibt, daß seine Druckseite die in Betrieb
befindliche Öffnung 112
gerade freigibt.
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Fig.10 zeigt eine Anordnung, bei welcher die Kolbenstange 96 nicht
in der in Fig. 9 dargestellten Weise unmittelbar, sondern über einen federnden Teleskoplenker
ähnlich dem in Fig.2 dargestellten auf die Querstange bzw. den Bügel 95 wirkt.
Da dieser Bügel 95 lediglich die Kolbenstange 96 mit der Stange 20 verbindet, ist
die Arbeitsweise des in Fig. 10 veranschaulichten Teleskoplenkers identisch mit
derjenigen des in Fig. 2 dargestellten. Zusätzlich ist eine einstellbare Schraube
115 dargestellt, die dazu dient, eine der Endlagen des Bügels 95 zu bestimmen.
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Fig. 11 zeigt eine alternative Anordnung, bei der die das Gegendrehinoinent
aufnehmende Feder 25 innerhalb des Zylinders 98 angeordnet ist und auf eine Seite
des Kolbens 97 drückt. In diesem Falle wirkt der den Kolben 97 beaufschlagende Strömungsmitteldruck
mit dem auf das Gehäuse 42 aufgebrachten Gegendrehmoment zusammen und nicht etwa
gegen dieses Gegendrehmoment. Hierbei wäre es notwendig, die Wirkungsweise des Umgehungsventils
102 in der dargestellten Weise umzukehren, um den Strömungsmitteldruck bei einer
Herabsetzung der Drehzahl der Motorwelle 1 zu steigern. Gegebenenfalls könnte ein
handbetätigter Hilfssteuerhebel für das Ventil 102 vorgesehen sein, um die Wirkung
des Fliehkraftreglers
104 bezüglich der Vorwärtsdrehzahlen abzuändern.
Ein solcher Hilfssteuerhebel würde für den Rückwärtsgang erforderlich sein, bei
welchem das in Fig. 11 dargestellte Ventil 108 geschlossen ist, um zu bewirken,
daß der durch die Pumpe 100 gelieferte Strömungsmitteldruck den Kolben 97 über die
die Verbindung mit der Rohrleitung 109 herstellende Öffnung hinwegbewegt.