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Schaltungsanordnung zum Verhindern von Fernschreibzeichenverlusten
in Multiplex-Fernschreibanlagen Es ist bekannt, sogenannte Standverbindungen über
Multiplex-Fernschreibanlagen mit Rückmeldung und Wiederholung von in bestimmter
Weise gestörten Fernschreibzeichen zu betreiben. Für den Anschluß normaler Standvellbindungen
an eine Multiplex-Fernschreibanlage hat es sich als zweckmäßig erwiesen, Lochstreifensender
oder ähnliche Speichersender beim Teilnehmer zu benutzen. Bei derartigen Anlagen
ist es üblich, die Fernschreibzeichen durch Auslöseimpulse von der Multiplexanlage
aus zeitgerecht, also start-stop-mäßig, abzurufen. Für den Anschluß der in diesem
Fall verwendeten Geräte (Fernschreibmaschinen und Speichersender) beim Mietteilnehmer
an die Multiplexanlage ist eine Vierdrahtverbindung zur gleichzeitigen Nachrichtenübermittlung
in beiden Richtungen und eine Zweidrahtverbindung für die Übertragung des Auslöseimpulses
erforderlich.
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Man ist bestrebt, auch bei solchen Anlagen den Speichersender und
die empfangende Fernschreibmaschine in den Betriebspausen nicht unnötig laufen zu
lassen. Bei Standverbindungen, die nicht über eine Multiplexstrecke laufen, ist
es üblich, den Motor der Ernpfangsmaschine z. B. 30 s nach dem Eintreffen
des letzten Zeichens durch ein Zeitschaltwerk abzuschalten und das Anlaufen des
Motors der Empfangsmaschine bei Beginn einer neuen Nachricht durch das erste empfangene
Zeichen zu veranlassen, wobei zu Beginn der neuen Nachricht einige Leerzeichen,
z. B. mehrmals die Kombination »Bu«, gesendet werden, bis man annehmen kann, daß
die Empfangsmaschine die Betri,ebsdrelizahl erreicht hat.
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Wollte mandiese Betriebsweise auch bei Standverbindungen über Multiplexstrecken
anwenden, so würden während der Übertragung der Nachricht, wenn ein Wiederholungsvorgang
so lange andauert, bis der Zeitschalter die Empfangsmaschine abgeschaltet hat, nach
Beendigung der Wiederholung diejenigen Zeichen verlorengehen, die ankommen, bevor
die Empfangsmaschine wieder angelaufen ist. Bei verschlüsseltem Betrieb wäre damit
auch die Schlüsselübereinstimmung verlorengegangen.
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Außerdem besteht die Gefahr, daß beim Belegen durch den Mietteilnehmer
während eines Wiederholungsvorganges auf der Multiplexstrecke die Durchschaltun-
der Auslöseimpulse,erfolgt, bevor als Belegtkriteriuni das Leerzeichen Beta der
Multiplexstrecke auf der Gegenseite das Anlaufen der Empfangsmaschine veranlaßt
hat. Bei einer solchen Schaltungsanordnung beginnt &r Speichersender #durch
verzögert wirksamwerdende Schaltinittel bei einem Abruf von Fernschreibzeichen erst
nach einer solchen Zeit mit der Aussendun#g der Fernschreibzeichen, die mindestens
um die Wiederanlaufzeit der empfangenden Fernschreibmaschine größer ist als die
für die Wiederholung von gestörten Fernschreibzeichen be-
nötigte Zeit. Durch
die vorliegende Erfindung wird sichergestellt, daß bereits das erste nach dem Belegen
gesendete Zeichen von der Gegenstelle richtig ernpfangen wird.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist die Verzögerungszeit der
verzögert wirksamwerdenden Schaltmittel durch bei jeder Rückmeldung für die Wiederholung
gestörter Fernschreibzeichen wirksamwerdende Schaltmittel erneut einstellbar. In
einer be-
vorzugten Ausführungsform dieser Weiterbildungder Erfindung ist
ein im Ruhezustand und bei belegter Mietteilnehmerverbindung mittels eines Kontaktes
der Rückmeldeeinrichtung auch im Wiederholungszustand erregtes, durch einen parallelgeschalteten
Kondensator abfallverzögertes Relais vorgesehen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im folgenden
beschriebenen und in der Zeichnung in einem Schaltbild dargestellten Ausführungs-ZD
beispiel. In einem sogenannten Mietteilnehmer-Anschaltgerät, das als Übertragungsglied
zwischen dem Lochstreifensender des Mietteilnehmers und einem Kanal der Multiplex-Fernschreibanlage
in einer Standverbindung wirksam ist, sind für die Zwecke der ordnungsgemäßen selbsttätigen
Ein- und Abschaltung der empfangenden Fernschreibniaschine beim Mietteilnehmer folgende
Schaltmittel vorgesehen: Beim Belegen der Mietteilnehmerverbindung durch Einschalten
des Schalters S beim Teilnehmer wird unter anderem das Relais E erre-t.
Der von diesem Relais steuerbare Umschaltkontakt e unter..bricht Aden vorher geschlossenen
Stromkreis für das Relais V. Verzögert durch den Widerstand Wi 1 und den
Kondensator C fällt dieses
Relais frühestens nach 2 sec ab und schaltet
Über den Kontaktv1 die von dem Sendeimpulskor#taktsj eintreffenden Auslöseimpulse
zum AuslösemagnetenAM des Senders durch. Durch bekannte, nicht dargestellte Mittel
ist dafür gesorgt, daß der erste Impuls nicht verkürzt wird.
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Es sei daran erinnert, &ß bei ausgeschaltetem Sender die nicht
-dargestellte Verbindungsleitung vom Teilnehmer her und -auch die VerbindungsleitungLtg
zum Teilnehmer hin Dauerzeichenstrom. führt und daß die Motoren des Mietteilnehmer-Anschaltgeräts
und der empfangenden Fernschreibmaschine Jes Gegenteilnehmers ausgeschaltet sind.
Auf der Multiplexstrecke werden dabei als Freikriterium fortlaufend Leerzeichen
Alpha gegeben. Bei eingeschaltetem Sender hingegen fließt, solange keine Nachrichten
übermittelt werden, auf den obengenannten Leitungen Dauertrennstrom. Auf
der Multiplexstrecke werden unter den genannt-en Umständen Leerzeichen Beta übermittelt,
und der Motor der empfangenden Fernschreibmaschine des Gegenteilnehmers ist eingeschaltet.
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Im einzelnen veranlaßt dabei das Auftreten des Leerzeichens Beta,
wie das Schaltbild erkennen läßt, empfangsseitig die Erregung des Relais HO über
seine WicklungI, das sich Über seine WicklungII, den Relais-Ruhekontaktmk3 und den
Arbeitskontakt mo 2 selbst hält. Über die Kontakte mo 1 und mo 4 wird die
durch den Kontaktsr steuerbare Leitungsschleife zur empfangenden Fernschreibmaschine
von Dauerzeichenstrom auf Dauertrennstrom umgepolt. Beim Mietteilnehmer wird #damit
ein nicht dargestelltes Relais erregt, das den Motor der empfangenden Fernschreibmaschine
einschaltet. Dieses Relais ist über einen Kondensator abfallverzögert, so daß es
selbst beim Auftreten der CCIT-Kombination Nr. 32
nicht abfällt.
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Beim Belegen der Verbindung während eines Wiederholungsvorganges auf
der Multiplexstrecke dürfen die Auslöseimpulse nicht eher durchgeschaltet werden,
bis das Belegtkriterium der Multiplexstrecke das Anlaufen der empfangenden Fernschreiibmaschine
der Gegenstell,e veranlaßt hat.
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Der Kontakt w wird während eines Wiederholungszyklus jeweils während
eines Teiles dieser Zeit automatisch, geschlossen gehalten. Beim Öffnen des Stromkreises
für das Relais V durch den Kontakt e wird gleichzeitig CY über die Arbeitsseite
dieses Kontaktes Bein Stromkreis vorbereitet, der bei geschlossenem Kontakt w den
Kondensator C wieder auflädt, solange der zweite vom Relais V stenerbare Arbeitskontaktv2
noch geschlossen ist. Die Abfallzeit des Relais V zählt also stets vom letzten Schließen
des Kontaktesw ab und,gewährleistet das rechtzeitige Anlaufen der empfangenden Fernschreibmaschine.
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Durch das Abschalten des Motors im Sender des Mietteilnehmers werden,
wie erwähnt, Leerzeichen Alpha über die Multiplexstrecke übertragen. In
be-
kannter Weise wird erst nach Empfang von zwei Leerzeichen Alpha über eine
aus den RelaisMKI, 9K2, MK3 bestehende Zählkette Idas Relais MO abgeworfen
und damit die Leitungsschleife zum Mietteilnehmer über #dieKontaktemol und mo4 aufDauerzeichenstrom
umgepolt und somit der Motor der empfangenden Fernschreibmaschine wiederum mit Verzögerung
abgeschaltet. Die Zähl-kette ist in Verbindung mit den Relaiskontakten mkla, mklb,
mklc, mk 2 a, »bk 2 b und mk 3 wirksam, um zu gewährleisten,
daß mindestens zwei Leerzeichen Alpha nacheinander empfangen worden sind. Das erste
Leerzeichen Alpha erregt idie Wicklung 1, 2 des Relais IWK 1, das
die Erregung des Relais MK2 verursacht. Das zweite Leerzeichen Alpha erregt nunmehr
das Relais MK3, das seinerseits die Haltewicklung II des Relais MO aberregt.
Wird statt des zweiten Leerzeichens Alpha das Leerzeichen Beta empfangen, so wird
das Relais MKI über seine Wicklung 3, 4 aberregt. Wird dagegen ein Fernschreibzeichen
empfangen, das Bestandteil einer Nachricht ist oder ein anderes Funktionszeichen
bildet, so wird das Minuspotenti#al am Haltekreis der Wicklungl, 2 des RelaisMKI
Über die Leitungej aufgetrennt.