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Aufhellungsmittel Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
solcher Bis-triazinylaminostilbene als Aufhellungsmittel, die der Formel
entsprechen, in der X1, XZ, X3 und X4 für den Rest des Anilins oder für gleiche
oder verschiedene Reste von. durch Halogen, Alkyl-, Alkoxy-, Carbalkoxy-, Carba.lkoxyalkyl-,
Alkylsulfon- und/oder Cyangruppen substituierten Anilinen stehen, während Y ein
organisches oder anorganisches Kation bedeutet.
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Geeignete substituierte Aniline sind beispielsweise Chloranilin, Toluidin,
Anisidin, Aminobenzoesäuremethylester, Aminophenylessigsäuremethylester, Aminophenylmethylsulfon
und Cyananilin.
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Anorganische oder organische Kationen, für die Y stehen kann, sind
z. B. das Wasserstoff-, Natrium-, Kalium-, Ammonium- oder Methylammoniumion.
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Die vorgeschlagenen Aufhellungsmittel der Bis-triazinylaminostilbenreihe
ziehen sowohl auf Materialien aus Cellulosefasern wie auch auf Materialien aus Polyamidfasern
überraschend gut auf, und zwar nicht nur aus neutraler, sondern auch aus alkalischer
Flotte. Waschmittel, welche Aufhellungsmittel der vorliegenden Erfindung enthalten,
kann man infolgedessen für Textilmaterialien aus Cellulosefasern und auch für Textilmaterialien
aus Polyamidfasern verwenden, selbst wenn es sich um alkalisch reagierende Waschmittel
handelt. Man erhält dann bei üblicher Anpassung der Waschmethode an die j eweilige
Faserart auf dem Waschgut einen Weißgrad, der in beiden Fällen voll befriedigt.
Ein solches Ergebnis hat sich bei Verwendung der bisher bekannten Aufhellungsmittel
nicht erzielen lassen.
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Die als Aufhellungsmittel zu verwendenden Verbindungen können auf
verschiedene Weise hergestellt sein, z. B. in der Weise, daß man 2 Mol Cyanurchlorid
in der ersten Stufe bei 0 bis 10° C mit 1 Mol 4,4'-Diaminostilben-2,2'-disulfonsäure
kondensiert und das Kondensationsprodukt dann zunächst bei 10 bis 40° C und anschließend
bei 70 bis 98° C mit den in Betracht kommenden Aminen umsetzt, wobei insgesamt mindestens
4 Mol an Aminen zur Einwirkung gelangen müssen.
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Nähere Erläuterungen für die praktische Durchführung der vorliegenden
Erfindung sind aus den nachstehenden Beispielen zu ersehen; die dort angegebenen
Teile sind. Gewichtsteile.
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Gegenüber den aus der USA.-Patentschrift 2 671784
bekanntgewordenen
Aufhellungsmitteln zeichnen sich die gemäß vorliegender Erfindung zu verwendenden
Aufhellungsmittel dadurch aus, daß sie auf Polyamidfasern aus alkalischen Waschflotten
besser aufziehen. Gegenüber den aus der USA.-Patentschrift 2 688 617 bekannten Aufhellungsmitteln
besitzen die verfahrensgemäß zu verwendenden Aufhellungsmittel den Vorzug leichterer
Herstellbarkeit, da. die zugrunde liegenden Stilbenverbindungen keiner Substitution
durch Chlor bedürfen. Beispiel 1 In ein Waschpulver, welches neben etwa
5001, Seife die sonstigen üblichen Bestandteile, wie komplexbildende Phosphate,
Soda und Alkalisilikate enthält, werden 0,1°/o des Aufhellungsmittels der Formel
in an sich bekannter Weise eingearbeitet. Mit dem so erhaltenen
Waschmittel werden Textilien aus Baumwolle oder Leinen in, der üblichen Weise -
zweckmäßig: bei Temperaturen von 80 bis 100°C - gewaschen. Die Textilien zeigen
dann einen hervorragenden Weißeffekt.
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Mit dem gleichen Waschmittel kann man'-auch Textilien aus Polyamidfasern
in üblicher Weise - zweckmäßig bei Temperaturen bis zu 60°C - waschen. Auch in diesem
Fall werden die Textilmaterialien in hervorragender Weise aufgehellt, obwohl die
Waschflotte ein p$ von etwa 10 besitzt.
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Das verwendete Aufhellungsmittel war in folgender Weise hergestellt
worden -7500 Teile einer Eis-Wasser-Mischung wurden unter Rühren bei 0 bis 2° C
mit einer Lösung von 368 Teilen Cyanurchlorid in 2200 Teilen Aceton versetzt, und
zu der erhaltenen Suspension des Cyanurchlorids wurde bei 3 bis 5° C die neutrale
Lösung von 429 Teilen des Natriumsalzes der 4,4'-Diaminostüben 2,2'-disulfonsäure
in 3500 Teilen Wasser hinzugegeben. Die in dieser ersten Kondensationsstufe entstehende
Mineralsäure wurde mit wäßriger Sodalösung bis zum Erreichen des pH-Wertes 7 abgestumpft.
Nachdem. die Diäminostilbendisulfonsäure vollständig umgesetzt war, wurden zu dem
Reaktionsgemisch 192 Teile Anilin. hinzugegeben, und die freiwerdende Salzsäure
wurde ebenfalls mit Sodalösung bis zum Erreichen des pH-Wertes 7 abgestumpft. Zum
Abschluß dieser zweiten Kondensationsstufe wurde die Reaktionsmischung unter Innehaltung
des pH-Wertes 7 langsam auf 35° C erwärmt. Zur Durchführung der nun folgenden dritten
Kondensationsstufe wurde die Reaktionsmischung mit weiteren 415 Teilen Anilin versetzt
und dann 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Hierauf wurde das Aceton abdestilliert,
und die verbleibende Lösung wurde noch 4 Stunden bei 98° C gerührt. Das auskristallisierte
Reaktionsprodukt wurde heiß abgesaugt, mit heißem. -Wasser -gewaschen und getrocknet.
Das Aufhellungsmittel gelangte dann in Form einer Mischung mit etwa 10 bis 20
% kalzinierter Soda zur Anwendung. Beispiel 2 Ein Feinwaschmittel, welches
etwa 300/0 synthetische waschaktive Verbindungen, wie z. B. Alkylarylsulfonate und/oder
Fettalkoholsulfonate, 5 bis 101)1, komplexbildende Phosphate, 65 bis 60 °/o Glaubersalz
sowie 0,3 °/o des Aufhellungsmittels der Formel
enthält, wird in üblicher Weise zum Waschen von Feinwäsche aus regenerierter Cellulose
oder aus Polyamidfasern verwendet. Die damit bereitete Waschflotte besitzt einen
pH-Wert von etwa B. Die so behandelten Wäschestücke sind in beiden. Fällen hervorragend
aufgehellt, soweit sie ungefärbt sind. Bei in zarten Pastellfarben gehaltenen Wäschestücken
erscheint der Farbton brillanter.
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Das verwendete Aufhellungsmittel war in folgender Weise hergestellt
worden: 7500 Teile einer Eis-Wasser-Mischung wurden unter .Rühren bei 0 bis 2° C
mit einer Lösung von 369 Teilen Cyanurchlorid in 2200 Teilen Aceton versetzt, und
zu der erhaltenen Suspension des Cyanurchlorids wurde bei 3 bis 5° C die neutrale
Lösung von 429 Teilen des Natriumsalzes der 4,4'-Diaminostilben-2,2'-disulfonsäure
in 3500 Teilen Wasser hinzugegeben. Die in dieser ersten Kondensationsstufe entstehende
Mineralsäure wurde mit Sololösung bis zum. Erreichen des pH-Wertes 7 abgestumpft.
Nachdem die Diaminostilbendisulfonsäure vollständig umgesetzt war; wurden zu dem.
Reaktionsgemisch 118 Teile 3-Anvnobenzonitril, gelöst in 370 Teilen warmem Aceton,
hinzugegeben; und die frei werdende Salzsäure wurde ebenfalls mit Sodalösung bis
zum Erreichen des pH-Wertes 7 abgestumpft. Die Reaktionsmischung wurde dabei auf
35° C erwärmt und 30 Minuten bei 35° C unter Innehaltung des pH-Wertes 7 gerührt.
Nachdem das 3-Aminobenzonitril durch Diazotierung nicht mehr nachweisbar war, wurde
die Reaktionsmischung mit 500 Teilen Anilin. versetzt und weitere 30 Minuten bei
40° C unter Innehaltung des -pH-Wertes 7 gerührt. Die Mischung wurde nunmehr 3 Stunden
unter Rückfluß gekocht, dann wurde das Aceton abdestilliert, und die verbleibende
Suspension wurde noch 1 Stunde bei 98° C gerührt, hierauf mit 7000 Teilen Wasser
verdünnt und mit Salzsäure auf einen p$-Wert von 5 bis 6 eingestellt. Das abgeschiedene
hellgelbe, pulvrige Reaktionsprodukt wurde heiß abgesaugt, mit heißem Wasser gewaschen
und getrocknet. Das Aufhellungsmittel gelangte dann in Form einer Mischung mit 10
bis 200/, kalzinierterSöda zurAnwendung. Beispiel 3 In eine Grundseife, die zur
Herstellung von Seifenflocken dient, werden nach vorhergehender Emulgierung in konzentrierter
Seifenlösung 0,20/, des Aufhellungsmittels der Formel
in der Mischmaschine vor dem Walzenstuhl eingearbeitet. Feinwäsche aus Cellulosefasem
jeder Art oder aus Polyamidfasern, die mit den Seifenflocken in üblicher Weise gewaschen
wird, zeigt ein deutlich helleres Weiß als die gleiche Wäsche, die mit Seifenflocken
ohne den Zusatz des Aufhellungsmittels gewaschen wird.
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Man kann das Aufhellungsmittel nach vorhergehender Emulgierung in
konzentrierter Seifenlösung auch dem
zur Herstellung von Kernseifen
dienenden Seifensud im Zubringer unter Rühren einverleiben. Wäsche aus Cellulosefasern
oder aus Polyamidfasern, die mit einer so bereiteten Kernseife gewaschen wird, zeigt
ebenfalls einen hervorragenden Aufhellungseffekt.
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Das verwendete Aufhellungsmittel war entsprechend den im Beispiel
2 gemachten Angaben hergestellt worden, mit dem Unterschied, daB zu dem Reaktionsgemisch,
das nach dem Umsatz der Diaminostilbendisulfonsäure entsprechen, in der X1, X2,
X3 und X4 für den Rest des Anilins oder für gleiche oder verschiedene Reste
von durch Halogen, Alkyl-, Alkoxy-, Carbalkoxy-, Carbalkoxyalkyl-, Alkylsulfon-
und/oder Cyangruppen substituierten Anilinen stehen, während mit Cyanurchlorid erhalten
war, an Stelle der dort angeführten 118 Teile 3-Aminobenzonitril eine Lösung von
123 Teilen 4-Methoxy-aminobenzol in 370 Teilen Aceton hinzugegeben wurde.