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Gleitlager zur Lagerung der Antriebswellen in Nähmaschinen Die Erfindung
betrifft ein Gleitlager zur Lagerung der Antriebswellen in Nähmaschinen, mit einem
in der Lagerschale angeordneten Schmiermittelvorratsraum.
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Bei hochtourigen Nähmaschinen mit Gleitlagern wird im allgemeinen
eine besondere Schmiermittelfördereinrichtung, z. B. eine Pumpe od. dgl., zur Versorgung
dieser Lager mit dem erforderlichen Schmiermittel benutzt. Dabei wird den Lagern
das Schmiermittel von der Fördereinrichtung aus durch ein Leitungssystem zugeführt.
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In diesem Zusammenhang ist beispielsweise eine Umlaufschmierung für
eine Nähmaschine, insbesondere für eine Flachtischnähmaschine bekanntgeworden, bestehend
aus einem einen Ölsumpf enthaltenden Sokkelgehäuse, einem damit in Verbindung stehenden
Ständerhohlarm, in dem das aus dem unteren Ölsumpf geschöpfte C51 aufwärts geführt
wird, sowie einem gesonderten, den Nadelantrieb aufnehmenden Hohlraum des von dem
oberen Gehäusearm getragenen Maschinenkopfes, dem das geschöpfte Öl durch besondere
Leitmittel zugeführt wird, und mit Mitteln zur Rückführung des am Boden des hohlen
Maschinenkopfes gesammelten Tropföls nach dem Ständerhohlraum. Hierbei ist die Rückführung
mittels eines saugfähigen Dochtes erfolgt, der, in ein entsprechend gebogenes Kapillarrohr
eingeschlossen, sich von dem Boden des Maschinenkopfes durch den oberen Gehäusearm
hindurch in den Ständerhohlraum erstreckt, um dort unterhalb der Ebene der Saugstelle
im Maschinenkopf, aber oberhalb des Spiegels des Ölsumpfes im Sockelgehäuse zu enden.
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Ferner ist es bei Umlaufschmierungen für Nähmaschinen bekannt, daß
zur Versorgung der im Bereich des oberen Gehäusearmes und des Maschinenkopfes liegenden
Schmierstellen auf der den Schmiermittelvorratsbehälter durchragenden Welle fest
angeordnete Ölschleuderscheibe mit einem aufwärtsgerichteten Steigrohr derart zusammenwirken,
daß die äußere Begrenzung der Ölschleuderscheibe in das radial gekrümmte und auf
der der Welle zugekehrten Seite geschlitzte Rohrende eingreift und bei ihrer Umdrehung
Öl in das Steigrohr fördert. Hierbei kann die Ölschleuderscheibe an ihrem Umfange
eingekerbt oder genutet sein.
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Auch sind Umlaufschmierungen für Nähmaschinen mit einer den Maschinensockel
durchsetzenden waagerechten Hauptschmierleitung, die samt den von ihr ausgehenden,
die einzelnen Schmierstellen versorgenden Zweigleitungen von in den Gehäusewandungen
ausgesparten kanalartigen Höhlungen gebildet wird, bekannt. Die den Hauptschmierkanal
bildende kanalartige Höhlung durchsetzt die Gehäusewand als unten offene Rinne,
welche durch die den Maschinensockel unten öldicht abschließende Bodenplatte abgedeckt
wird. Von diesem unten offenen Hauptschmierkanal gehen zwecks bequemer Reinigung
der Schmierwege die Zweigkanäle im wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung der
Hauptschmierleitung aus.
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Ferner gehören Lager zum Stand der Technik, welche eine zylindrische
Buchse enthalten, die auf ihrer Außenfläche mit einer längs verlaufenden Ölaufnahmenut
versehen ist, die durch in der Umfangsrichtung verlaufende Nuten mit einer ölbehälternut
verbunden ist, welche der Ölaufnahmenut gegenüber angeordnet und durch einen Kapillarschlitz
mit der inneren Lagerbohrung der Buchse verbunden ist, von der das aus den Enden
des Lagers austretende Öl zu der Ölbehälternut zurückkehrt.
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All diese Umlaufschmierungen für Nähmaschinen haben sich nicht in
größerem Umfang durchgesetzt. Zum Teil liegt es unter anderem daran, daß die Ölfördereinrichtung
und das Leitungssystem oft Undichtigkeiten aufweisen und daß auch aus den Lagern
überflüssiges Schmieröl austritt, so daß das Nähgut häufig beschmutzt wird.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nun darin, die
eingangs geschilderten Nachteile zu verbessern bzw. ganz zu vermeiden und die Schmierung
der Gleitlager so zu gestalten, daß auf eine besondere Fördereinrichtung, wie z.
B. eine Pumpe od. dgl. und ein außerhalb des Lagers verlaufendes Leitungssystem
verzichtet werden kann. Dabei sollen die Gleitlager so ausgebildet sein, daß überschüssiges
Schmieröl nicht aus den Lagern herausdringt, sondern durch im Innern des Lagers
vorgesehene Leitungen in den Vorratsraum zurückgeführt wird.
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Erfindungsgemäß wird daher bei einem Gleitlager mit einem in der Lagerschale
angeordneten Schmiermittelvorratsraum die Anordnung so getroffen, daß ein mit seinem
einen Ende in den Schmiermittelvorratsraum
mündendes Rohr mit seinem
anderen Ende in eine Bohrung des Lagers mündet, die über der Niveaufläche des Schmiermittels
im Schmiermittelvorratsraum und an einer Stelle des Lagerumfanges angeordnet ist,
an welcher infolge der Drehung der Welle in dem Spalt zwischen der Welle und der
Lagerwandung ein Unterdruck besteht.
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Hierbei ist an einem der Lagerenden eine Schmiermittelkammer vorgesehen,
in welcher ein an sich bekannter, mit der Welle fest verbundener Spritzring rotiert,
während das andere Lagerende in an sich bekannter Weise eine Olauffangnut aufweist,
die durch eine geneigt verlaufende Bohrung mit der Schmiermittelkammer verbunden
ist.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt, es zeigt Abb. 1 die Vorderansicht einer Nähmaschine, aus
deren Gehäuse vor den Armwellenlagern ein Teil herausgebrochen ist, Abb. 2 eine
schaubildliche Darstellung eines Lagers im Schnitt, Abb. 3 eine ebensolche Darstellung
eines Lagerteiles.
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Im Arm der Nähmaschine ist die Armwelle l in GIeitIagern 2 gelagert.
Jedes Lager 2 weist eine Aussparung 3 auf, die als Schmiermittelbehälter dient.
In dieser Aussparung 3 liegt an deren tiefster Stelle das Ende 13 des Rohres 4,
das in der Aussparung 3 um das Lager 2 herumgeführt ist. Das andere Ende 14 des
Rohres 4 mündet in der in der Lagerwandung angebrachten Bohrung 5, deren freie Öffnung
an der Lagerfläche liegt und so der Welle l zugekehrt ist. Der Schmiermittelbehälter
kann durch den Kana16 gefüllt werden.
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Bei Drehung der Armwelle 1 entsteht zwischen der Wandung des Lagers
2 und der Welle l ein Druckgefälle, und zwar an der Mündung der Bohrung5 ein Unterdruck.
Dieser Unterdruck bewirkt, daß Schmiermittel aus dem Behälter 3 durch das Rohr 4
in das Lager gesaugt wird. Ein Teil des überschüssigen Schmiermittels fließt durch
die Bohrung 7 in den Behälter 3 zurück; ein weiterer Teil des überschüssigen Schmiermittels
fließt in die an einer Seite des Lagers 2 angebrachte Kammer 8 und der Rest in die
Ölfangnut 9 und von dort durch die geneigte Bohrung 10 ebenfalls in die Kammer B.
In dieser Kammer ist der auf der Welle 1 festsitzende Spritzring 11 angebracht,
der bei seiner Drehung das Schmiermittel an die Wandung der Kammer 8 drückt, von
wo es durch die ebenfalls geneigte Bohrung 12 in den Behälter 3 zurückgeführt wird.
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Hierbei sei bemerkt, daß die bekannte Anwendung eines Abstreifdochtes
für die Schmierung einer hochtourigen Nähmaschine nicht so zweckmäßig ist, wie die
Schmierung über ein Saugrohr. Bei der Anwendung eines normalen Schmierfilzes, der
von Zeit zu Zeit mit Öl gesättigt wird, ist die Ölmenge keinesfalls ausreichend,
um einen Dauerbetrieb einer hochtourigen Maschine zu gewährleisten. Bei Anwendung
eines Abstreifdochtes, der in einem Ölbehälter hängt, zeigt sich, daß eine Absaugung
des Schmiermittels auch dann stattfindet, wenn die Maschine nicht in Betrieb ist.
Die Absaugung ist oft so stark, daß über Nacht die Ölbehälter leer werden, das Öl
damit verloren ist und teilweise an Stellen in Erscheinung tritt, an denen es keinesfalls
erwünscht ist und außerdem noch zur Verschmutzung des Nähgutes führen kann. Dagegen
ist bei der Anwendung eines unter Unterdruck stehenden Röhrchens eine Schmiermittelzufuhr
nur dann möglich, wenn die Maschine in Betrieb ist. Gleichzeitig wird aber auch
das überschüssige, austretende Öl sofort in den Ölbehälter durch die Anbringung
eines Spritzringes zurückbefördert.
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Hinsichtlich des Auslaufens der Lager ist geltend zu machen, daß in
der Regel andere funktionswichtige Maschinenelemente schon lange verschlissen sind
und die Maschine dadurch unbrauchbar wird, während die Armwellenlager sich noch
in einwandfreiem Zustand befinden. Es hat sich gezeigt, daß die Schmierung auch
noch mit verhältnismäßig viel Lagerluft arbeitet.
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Bei der Schmiervorrichtung nach der Erfindung wird das Schmiermittel
in ständigem Kreislauf innerhalb des Lagers selbst vom Behälter zur Schmierstelle
und von dieser zum Behälter zurückgeführt. Aus der Lageranordnung tritt infolgedessen
kein Schmiermittel aus, so daß eine Verunreinigung des N äligutes sicher verhindert
wird.
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Der Gegenstand der obigen Erfindung weist den Vorteil auf, daß bei
schnellaufender Welle die Welle selbst infolge des bei ihrer Rotation erhöhten Unterdruckes
dafür sorgt, daß aus einem Schmiermittelraum Öl angesaugt wird und ferner, daß das
überschüssige Schmieröl in einem Kreislauf innerhalb des eigentlichen Lagers durch
einen an sich bekannten Spritzring umgepumpt wird und somit wiederum in den Schmiermittelvorratsraum
gelangt. Hinzu kommt, daß die Umlaufschmierung in konstruktiver Hinsicht sehr einfach
gestaltet und demzufolge mit geringen Herstellungskosten verbunden ist.