DE1472412C - Anordnung zur Aufnahme und Zuleitung von flüssigem Schmiermittel zu einem zur radialen und axialen Lagerung eines Wellenzapfens dienenden Zapfenlager - Google Patents
Anordnung zur Aufnahme und Zuleitung von flüssigem Schmiermittel zu einem zur radialen und axialen Lagerung eines Wellenzapfens dienenden ZapfenlagerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Aufnahme und Zuleitung von flüssigem Schmiermittel
zu einem zur radialen und axialen Lagerung eines Wellenzapfens, insbesondere bei feinmechanischen
Geräten, dienenden Zapfenlager, mit einer geschlössenen Lagerkammer, deren eine Stirnwand
eine Lagerbohrung.für die radiale Lagerung des Wellenzapfens aufweist, der sich stirnseitig zur axialen
Lagerung an einer Spurplatte abstützt.
Um den Wellenzapfen eines solchen Zapfenlagers . dauernd zu schmieren, ist es bekannt, an dem in der
Lagerbohrung eingesetzten Lagerring einen metallischen ölhaltering anzuordnen, dessen Bohrung die
Form eines mit seiner Spitze dem Lagerring zugewandten Hohlkegels aufweist. In die hohlkegelförmige
Bohrung wird etwas öl eingefüllt, das sich in der Bohrung selbsthaftend hält. Das öl kriecht an
dem Wellenzapfen entlang in den Spalt zwischen Wellenzapfen und Lagerring und zu dem auf der
Spurplatte abgestützten Ende des Wellenzapfens, so daß beide Lagerstellen dauernd geschmiert werden.
Für eine Dauerschmierung würde bei einem solchen Zapfenlager mengenmäßig ein die hohlkegelförmige
Bohrung füllender Tropfen Öl ausreichen. Es hat sich jedoch gezeigt,, daß sich der Wellenzapfen im
Betrieb in axialer Richtung geringfügig hin- und herbewegt und dabei in der einen Richtung als Pumpe
wirkend das öl aus der hohlkegelförmigen Bohrung nach außen fördert. Auf diese Weise wird der ölvorrat
verhältnismäßig schnell beseitigt, so daß eine wartungsfreie Dauerschmierung nicht hinreichend gewährleistet
ist.
Durch die britische Patentschrift 928 880 ist eine .
Dauerschmiervorrichtung für ein Zapfenlager bekanntgeworden, bei der außerhalb der abgeschlossenen
Lagerkammer ein die Welle umschließender, mit öl gefüllter zusätzlicher Raum vorgesehen ist. Damit
steht zu beiden Seiten der Lagerbohrung öl an, das bei axialen Bewegungen der Welle in gleichen Mengen
hin- und hergefördert wird. Diese Schmiervorrichtung ist jedoch für Geräte, bei denen der Raum
außerhalb der abgeschlossenen Lagerkammer ölfrei sein muß, nicht geeignet.
Weiterhin ist es durch die deutsche Patentschrift 1 079 399 bekannt, axial neben einem Kugellager auf
der Welle einen getrennten, mitumlaufenden ölvorratsbehälter anzuordnen, von dem aus das öl durch
einen oder mehrere Kapillarkanäle unter Fliehkrafteinwirkung zum Lager gelangt. Diese Schmiervorrichtung ist jedoch nur für Geräte geeignet, die im
intermittierenden Betrieb arbeiten, da die Kapillarkanäle
in dem ölvorratsbehälter so angeordnet und ausgebildet sind, daß sich nur beim Stillstand der
Welle öl in den Kapillarkanälen sammeln kann und nur diese geringe ölmenge beim Anlauf des Gerätes
infolge der Fliehkraft zum Lager gefördert wird. Eine Schmiermittelversorgung während des Betriebes, d. h.
bei ständig umlaufender Welle, ist hiermit jedoch nicht möglich:
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der eine
wartungsfreie Dauerschniierung des Zapfenlagers mit einfachen Mitteln sichergestellt ist.
Die Lösung der Aufgabe besteht nach der Erfindung darin, daß die in an sich bekannter Weise nach
außen durch die Spurpkitte abgeschlossene Lagerkammer
durch eine Zwischenwand in eine als Schmiermittelvorralsraiiin dienende äußere und eine
innere Teilkammer unterteilt ist und beide Teilkammern über mindestens einen kapillaren Verbindungsspalt miteinander in Verbindung stehen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird eine besonders einfache Unterteilung der Lagerkammer
und kapillare Verbindung der beiden Teilkammern dadurch erreicht, daß die. Zwischenwand
an der die Lagerbohrung aufweisenden Stirnwand dicht anliegt und gegenüber der Spurplatte einen den
kapillaren Verbindungsspalt bildenden geringen Abstand aufweist. Die Zuführung des Schmiermittels
läßt sich vorteilhafterweise dadurch verbessern, daß
die Zwischenwand innerhalb der inneren Teilkammer mit in Richtung der Wellenzapfenachse verlaufenden
und vom kapillaren Verbindungsspalt ■ ausgehenden Schmiermittel-Kriechrillen versehen ist. Solche
Schmiermittel-Kriechrillen entstehen ohne besonderen Aufwand, wenn die innere Teilkammer im zur
Wellenzapfenachse senkrechten Querschnitt die Form eines Zweiecks aufweist.
An Hand eines in der Zeichnung stark vergrößert dargestellten Ausführungsbeispiels wird der Gegenstand
der Erfindung nachfolgend näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Zapfenlager nach der Erfindung im
Schnitt,
. F ig. 2 eine andere Ausführungsform eines Zapfenlagers
nach der Erfindung in Draufsicht.
Das in F i g. 1 dargestellte Zapfenlager besteht aus dem Lagerkörper 1, dessen als. Lagerkammer bezeichneter
Innenraum durch eine eingesetzte ringförmige Zwischenwand 2 in eine äußere Teilkammer
3 und eine innere Teilkammer 4 unterteilt ist. Zur Radiallagerung des Wellenzapfens 5 ist in die
eine Stirnwand 10 der Lagerkammer ein Lagerring 6 eingesetzt. Die andere Stirnwand der Lagerkammer
ist als Spurplatte 7 ausgebildet, auf der sich das freie Ende des Wellenzapfens 5 abstützt. Die ringförmige
Zwischenwand 2 liegt an der Stirnwand 10 dicht an — sie kann zweckmäßigerweise mit der Stirnwand
aus einem Stück gefertigt sein —, gegenüber der Spurplatte 7 weist sie einen als kapillaren Verbindungsspalt
dienenden geringen Abstand 8 auf. Um eine Vorstellung über die tatsächliche Größe des,
wie erwähnt, stark vergrößert dargestellten Zapfenlagers zu vermitteln, sei angeführt, daß der Außendürchmesser
der äußeren Teilkammer 3 nur etwa 5,5 mm groß ist und daß der kapillare Verbindungsspalt 8 etwa in der Größenordnung von 0,1 mm liegt.
Die Einhaltung dieses kleinen Maßes für den kapillaren Verbindungsspalt ist dadurch gewährleistet,
daß die in den Lagerkörper 1 eingeschraubte Spurplatte 7 an Paßflächen 11 des Lagerkörpers 1 anliegt.
Die äußere Teilkammer 3 dient zur Aufnahme von flüssigem Schmiermittel, z. B. öl.
Zur Ingebrauchnahme des Zapfenlagers wird zunächst in die äußere Teilkammer 3 das öl eingefüllt.
Vorteilhaft ist es, außerdem die Wandung der inneren Teilkammer 4 sowie den Verbindungsspalt 8 und
den Wellenzapfen 5 vor dem Hineinstecken in das Lager mit öl zu benetzen. Das in der äußeren Teilkammer
3 befindliche öl kriecht im Lauf der Zeit über den kapillaren Verbindungsspalt 8 auch in die
innere Teilkammer 4 und von dieser weiter sowohl zur Spurlagerstelle des Wellenzapfens als auch zu
dem Lagerring 6. Bei dieser Lagerausbildung haben axiale Bewegungen des Wellenzapfens keine Pumpwirkunt;
zur Folge, da sich der ölvorrat nicht im-
mittelbar am Wellenzapfen, sondern in der durch die Zwischenwand 3 abgetrennten äußeren Teilkammer
3 befindet.
Bei dem Zapfenlager nach F i g. 2 weist der Lagerkörper 1 wiederum eine Paßfläche 11 für die nicht
mitgezeichnete Spurplatte auf. Die Zwischenwand wird aus zwei einseitig konkaven Teilwänden 20 gebildet,
wobei die beiden Teilwände mit ihrer konkaven Seite einander zugekehrt in der Lagerkammer
angeordnet sind, so daß zwischen ihnen eine innere Teilkammer 40 von der Form eines Zweiecks entsteht.
Die beiden äußeren Teilkammern 30 haben in der Draufsicht die Form von Kreisabschnitten. Die
in der Zeichnung oberen Stirnflächen der Teilwände 20 liegen um etwa 0,1 mm tiefer als die Paßfläche
11, wodurch bei der Linie 9 eine kleine Stufe gebildet ist. Wird die nicht mitgezeichnete Spurplatte
in den Lagerkörper 1 eingesetzt, so liegt sie auf der Paßfläche 11 auf, gegenüber den Stirnflächen der
beiden Teilwände 20 weist sie dagegen einen geringen
Abstand auf. Dieser Abstand wirkt wiederum als kapillarer Verbindungsspalt zwischen den äuße-,
ren, den Ölvorrat enthaltenden Teilkammern 30 und der inneren Teilkammer 40. Die von den aneinanderstoßenden
Ecken der Teilwände 20 gebildeten Rillen 41 begünstigen das Abwärtskriechen des Öles vom
oberen zum unteren Rand der Innenwand der inneren Teilkammer 40.
Claims (4)
1. Anordnung zur Aufnahme und Zuleitung von flüssigem Schmiermittel zu einem zur radia-
30 len und axialen Lagerung eines Wellenzapfens,
insbesondere bei feinmechanischen Geräten, dienenden Zapfenlager, mit einer geschlossenen Lagerkammer,
deren eine Stirnwand eine Lagerbohrung für die radiale Lagerung des Wellenzapfens
aufweist, der sich stirnseitig zur axialen Lagerung an einer Spurplatte abstützt, dadurch gekennzeichnet,
daß die in an sich bekannter Weise nach außen durch die Spurplatte (7) abgeschlossene
Lagerkammer durch eine Zwischenwand (2,20) in eine als Schmiermittelvorratsraum
dienende äußere (3,30) und eine innere (4,40) Teilkammer unterteilt ist und beide Teilkammern
über mindestens einen kapillaren Verbindungsspalt (8) miteinander in Verbindung stehen.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenwand (2,20) an der die Lagerbohrung aufweisenden Stirnwand
(10) dicht anliegt und gegenüber der Spurplatte (7) einen den kapillaren Verbindungsspalt (8)
bildenden geringen Abstand aufweist (F i g. 1).
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwand
innerhalb der inneren Teilkammer (40) mit in Richtung der Wellenzapfen achse verlaufenden
und vom kapillaren Verbindungsspalt ausgehenden Schmiermittel-Kriechrillen (41) versehen ist
(Fig.2).
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Teilkammer (40) im
-zur Wellenzapfenachse senkrechten Querschnitt die Form eines Zweiecks aufweist (F i g. 2).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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