-
Scharnier für Türen, insbesondere Falttüren von Fahrzeugen Bei Türen
von Fahrzeugen, insbesondere bei Falttüren, ist es erforderlich, daß die Scharniere
abgedeckt werden, damit ausgeschlossen ist, daß die Kleidung von Fahrgästen durch
aus den Scharnieren etwa austretendes Schmiermittel verschmutzt wird. Für das Abdecken
der sich über die ganze Höhe der Tür erstreckenden oder über die Höhe der Tür verteilt
angeordneten Scharniere werden meistens Streifen aus nachgiebigem Stoff benutzt,
die sich gleichfalls über die ganze Höhe der Tür erstrecken und infolgedessen die
Scharniere und ihre Zapfen unzugänglich machen, so daß für ihre Schmierung ein lange
Zeit vorhaltendes Schmiermittel, beispielsweise Fett, verwandt werden muß. Erfahrungsgemäß
ist das beste Schmiermittel für derartige Scharniere Öl, das aber wegen der Abdeckstreifen
nicht an die zu schmierenden Stellen gebracht werden kann.
-
Die Erfindung befaßt sich mit der Lösung der hier vorliegenden Schwierigkeiten
und gibt eine Möglichkeit an, die Scharniere trotz der vorhandenen Abdeckungen mit
einem flüssigen Schmiermittel zu schmieren. Die Erfindung bezieht sich demgemäß
auf ein Scharnier für Türen, insbesondere Falttüren von Fahrzeugen, dessen über
die Höhe der Tür verteilt angeordnete Scharnierzapfen hohl bzw. als Rohre ausgeführt
sind. Die Erfindung löst die erwähnten Schwierigkeiten dadurch, daß das Schmiermittel
der Lagerstelle des obersten Scharnierzapfens zugeführt wird und der für die Schmierung
dieser Lagerstelle nicht benötigte Überschuß zu dem nächsten zu schmierenden Scharnierzapfen
weitergeleitet
wird usf. Gemäß der Erfindung wird diese Art der Schmierung bei einem Türscharnier
der erwähnten Gattung dadurch erreicht, daß in die Scharnierzapfen unterhalb von
in ihnen im oberen Bereich ihrer Lagerstellen vorgesehene radiale Bohrungen Verschlußstopfen
mit vorzugsweise nach oben gewölbter Stirnfläche und mit nach unten durchgehenden
Ablaufkanälen derart eingesetzt sind, daß bei jedem Scharnierzapfen von oben zugeführtes
Schmiermittel über die Stirnfläche des Verschlußstopfens zu der Lagerstelle gelangt
und überschüssiges Schmiermittel durch die Ablaufkanäle des Stopfens und den hohlen
Scharnierzapfen nach unten weiterfließt.
-
Um ein zu schnelles Weiterfließen des überschüssigen Schmiermittels
zu verhindern und eine reichliche Schmierung des Scharnierzapfens zu erreichen,
empfiehlt es sich, die Ablaufkanäle der Verschlußstopfen mit kleinerem Querschnitt
auszuführen als die radialen Bohrungen der Scharnierzapfen. Durch entsprechende
Bemessung der Ablaufkanäle kann erreicht werden, daß das neu zugeführte Schmiermittel
so reichlich an die Lagerstelle gelangt, daß ein Teil des Schmiermittels aus der
Lagerstelle nach unten wieder austritt. Die so austretende Schmiermittelmenge kann
bei dem Scharnier nach der Erfindung dadurch -wieder aufgefangen und verwertet werden,
daß die die Scharnierzapfen tragenden Rohrteile Auffangrillen aufweisen, durch die
aus den Lagerstellen nach unten austretendes Schmiermittel aufgefangen und über
weitere radiale Bohrungen der Scharnierzapfen nach unten weitergeleitet wird.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt Fig. i eine Ansicht eines Scharniers nach der Erfindung, und zwar Fig.
i a den oberen, Fig. i b den mittleren und Fig. i c den unteren Teil, Fig.2 einen
Längsschnitt durch das Scharnier entlang der Scharnierachse, und zwar Fig.2a den
oberen, Fig. 2 b den mittleren und Fig. 2 c den unteren Teil, Fig. 3 einen Schnitt
entsprechend der in Fig. i b eingezeichneten Schnittlinie III-III und Fig. 4 einen
Schnitt durch eine mit einem Scharnier nach Fig. i bis 3 ausgestattete Falttür,
bei der das Scharnier entsprechend der in Fig. i b eingezeichneten Schnittlinie
IV-IV geschnitten ist.
-
Bei dem dargestellten Scharnier sind drei Scharnierzapfen 1, 2, 3
vorhanden, die in gleichmäßigem Abstand über die Höhe der Tür, für die das Scharnier
bestimmt ist, verteilt angeordnet sind. Der Scharnierzapfen i sitzt in einem Rohr
4, in dem er mittels Spannstifte 5 befestigt ist. Das Rohr 4 ist mit einem Scharnierlappen
6 versehen. Der freie Teil des Zapfens i ist in einem Rohrstück 7 gelagert, das
einen Scharnierlappen 8 aufweist. In dem hohl ausgeführten Scharnierzapfen i sind
im oberen Bereich der Lagerstelle radiale Bohrungen 9 vorgesehen. Unterhalb dieser
Bohrungen ist in den Zapfen i ein mit nach oben gewölbter Stirnfläche ausgeführter
Verschlußstopfen io eingesetzt, der Ablaufkanäle i i aufweist. Der Querschnitt der
b
Kanäle i i ist kleiner als der Querschnitt der Bohrungen 9 des Zapfens i.
Am oberen Ende des Rohrstückes 7 ist in dieses ein Kugelöler 12 eingesetzt.
-
Zwischen dem Rohrstück 7 und dem Rohr 4 ist auf den Zapfen i ein Ring
13 aufgeschoben. Unterhalb dieses Ringes weist das Rohr 4 eine Auffangrille 14 auf.
Im Bereich der Auffangrille 14 ist der Scharnierzapfen i mit weiteren radialen Bohrungen
15 ausgeführt.
-
Der mittlere Scharnierzapfen 2 ist in einem Rohr 16 mittels Spannstifte
5 befestigt und ragt mit seinem freien Ende durch ein Rohrstück 17, das mit einem
Scharnierlappen 18 versehen ist, hindurch bis in das untere Ende des Rohres 4 hinein.
Oberhalb und unterhalb des Rohrstückes 17 sind auf den Zapfen 2 zwei Ringe 13 aufgesetzt.
Auch der Scharnierzapfen ä weist im oberen Bereich seiner Lagerstelle, deren Länge
durch die Länge des Rohrstückes 17 gegeben ist, radiale Bohrungen 9 auf. Unterhalb
dieser Bohrungen ist auch hier ein mit Ablaufkanälen ii versehener Verschlußstopfen
io in den Zapfen 2 eingesetzt. Auch das Rohr 16 weist unterhalb der Lagerstelle
des Scharnierzapfens 2 eine Auffangrille 14 auf, die über Bohrungen 15 mit dem Innern
des Zapfens :2 in Verbindung steht. Das Rohr 16 ist mit einem Scharnierlappen i9
versehen.
-
Der untere Scharnierzapfen 3 ist mittels Spannstifte 5 in dem Rohr
16 befestigt. Auf seinen freien Teil ist ein Scharnierstück 2o aufgesteckt, das
einen Scharnierlappen 2i aufweist und dessen Bohrung nach unten geschlossen ist.
Während die Lagerstellen der Scharnierzapfen i und 2 sich oberhalb ihrer Befestigung
durch die Spannstifte 5 befinden, liegt die Lagerstelle des Scharnierzapfens 3 unter
halb seiner Befestigung. Im oberen Bereich seiner Lagerstelle weist auch der Zapfen3
radiale Bohrungen 9 auf. Unterhalb dieser Bohrungen ist auch hier ein Verschlußstopfen
io mit Ablaufkanälen ii eingesetzt.
-
Das Schmieren des beschriebenen Scharniers geht in folgender Weise
vor sich. Über den Kugelöler 12 wird von oben her Öl eingespritzt. Dieses Öl gelangt
auf die Stirnfläche des in die Bohrung des Scharnierzapfens i eingesetzten Verschlußstopfens
io und fließt so durch die Bohrungen 9 zu der zu schmierenden Lagerstelle. Das überschüssige
Öl. gelangt durch die Bohrungen ii des'Verschlußstopfens in das Innere des Zapfens
i und fließt nach unten weiter. Der Lagerstelle zuviel zugeführtes Öl fließt durch
den Lagerspalt zwischen dem Rohrstück 7 und dem Zapfen i abwärts und gelangt so
in die Auffangrille 14 des Rohres 4 und von hier aus durch die Bohrungen 15 in das
Innere des Zapfens i, so daß es gleichfalls nach unten weiterfließt.
-
Das nach unten weiterfließende Schmiermittel gelangt durch das Rohr
4 und durch die axiale Bohrung des Scharnierzapfens 2 auf die Stirnfläche des zweiten
Verschlußstopfens io. Hier wiederholt sich der gleiche Vorgang wie bei dem oberen
Scharnierzapfen, und-zwar wird einerseits die Lagerstelle des Scharnierzapfens 2
in dem Rohrstück 17 zuverläs-
sig geschmiert und andererseits das überschüssige |
Schmiermittel durch die Ablaufkanäle i i sowie |
durch die Auffangrille 1q. des Rohres 16 und die |
Bohrungen 1,5 in das Innere des Scharnierzapfens 2 |
und so nach unten weitergeleitet. |
Durch das Rohr 16 und die Bohrung des Schar- |
nierzapfens 3 gelangt so schließlich Schmiermittel |
auf die Stirnfläche des dritten Verschlußstopfens io |
und bewirkt hier die Schmierung der dritten Lager- |
stelle. Ein etwa noch vorhandener Überschuß fließt |
durch die Ablaufkanäle i i des dritten Verschluß- |
stopfens io und sammelt sich in der nach unten ver- |
schlossenen Bohrung des Scharnierteiles io. |
In der beschriebenen Weise werden die Lager- |
stellen sämtlicher Scharnierbolzen in zuverlässiger |
Weise geschmiert. Dabei erfolgt die Schmierung |
durch Zuführen von 0I von oben her durch den |
Iiugelöler i2. Das Scharnier kann also in der in |
Fig. q. dargestellten Weise über die ganze Höhe der |
Tür mittels Abdeckstreifen 22 aus nachgiebigem |
Stoff, z. B. Gummi, abgedeckt und unzugänglich |
sein. Die Befestigung des Scharniers in den zu ver- |
bindenden Türteilen, beispielsweise den Flügeln |
einer Falttür, erfolgt in bekannter Weise. Bei der |
in Fig. q. veranschaulichten Falttür sind die haken- |
förmig abgebogenen Scharnierlappen in entspre- |
chend geformte Nuten der Türteile eingeschoben |
und mittels Schrauben 23 in diesen befestigt. |