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Schmiervorrichtung für Kolbenstangen. Die bekannten selbsttätigen
Kolbenstangenschmiervorrichtungen, fei denen das Schmieröl der Stange durch Vermittlung
eines weichen, saugfähigen Stoffes zugeführt wurde, haben sich nicht als brauchbar
erwiesen, so daß man bei dem früheren Verfahren, solche Stangen von Hand mittels
eines Öllappens zu schmieren, blieb. Der Grund für das Versagen der bekannten Schmiervorrichtungen
liegt in der Reibung der Stange an dem saugfähigen Stoff. Hier bildet sich bald
eine glatte und glänzende Haut an der Oberfläche, die den Zufluß des Öls zu der
Stange in hohem Grade behindert. .Die Stange wird dann schnell warm, und die glänzende
Schicht erfährt eine Art Verkohlung, wodurch der Zufluß von Öl noch weiter beeinträchtigt
oder gar unterbrochen wird. Der verkohlte
Stoff bildet dann Krümel
oder Körner, die mittels der Stange in die Stopfbüchsen hineingetragen «erden, so
sie sich zwischen dem Dichtungsmaterial und der Stange absetzen und schweren Schaden
bewirken können.
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Aber auch in nicht verkohltem Zustande können Fäden des Saugkörpers,
der gewöhnlich von faseriger Natur ist, sich auflösen und erheblichen Schaden herbeiführen.
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Die zu lösende Aufgabe war, eine selbsttätige Schmiervorrichtung für
Kolbenstangen zti schaffen, die, indem sie die Kolbenstange ganz selbsttätig und
reichlich schmiert, durch die Reibung an der Stange unbeeinflußt bleibt und diese
in keiner Weise beschädigt. Dies ist dadurch erreicht, daß als Verteilkörper ein
aus nicht saugfähigem Stoff, zweckmäßig aus Metall, bestehender, die Stange elastisch
umschließender Ring mit Kanälen dient, die nach der das Schmiermittel verteilenden
Fläche führen.
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Einige Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen
veranschaulicht. Abb. i zeigt in Seitenansicht, zu einem kleinen Teil in senkrechtem
Schnitt, eine Ausführungsform für eine Maschine mit senkrecht arbeitender Kolbenstange
oder mit senkrechter Welle. Abb.2 ist eine Darstellung, ähnlich der Abb. i, wobei
die Kolbenstange oder die Welle wagerecht liegt, und Abb.3 zeigt Einzelteile der
Abb.2 (rechts oben) in größerem Maßstabe, aber etwas verändert.
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Der Verteilring 3, Abb. i, umfaßt die Kolbenstange oder gegebenenfalls
die Welle 2 und liegt in dem Gehäuse 12. Der Ring 3 besteht aus nicht saugfähigem
Stoff, zweckmäßig aus Metall, und aus mindestens zwei, vorzugsweise aber drei Teilen.
Er ist an seinem Umfang 5 mit einer oder mehreren Nuten 4. versehen, die je eine
ringförmig geschlossene Feder 6 aufnehmen, mittels der die Ringteile gegen die Stange
oder Welle gedrückt werden, so daß sie sich in nachgiebiger Berührung mit dem betreffenden
Maschinenteil befinden. Das Gehäuse 12 besteht aus zwei halbkreisförmigen Teilen
13, 14 mit einer inneren Nut 15, in die der Verteilring 3 hineinpaßt. Die Hälften
des Gehäuses 12 sind an diametral zueinander gelegenen Stellen mit Ansätzen 16,
17 versehen, die mittels Bolzen i8 miteinander verbunden «-erden. Das Gehäuse 12
wird durch Stehbolzen i g, die durch die Bolzen i 8 zwischen den Ansätzen 16, 17
mit dem Gehäuse verbunden sind, z. B. an dem Flansch 22 der Stopfbüchse gehalten.
Bei der in der Abb. i gezeigten Ausführungsform hat der Ring 3 in seiner inneren
Fläche 8 eine Ringnut 7 und außerdem in seiner oberen Seitenfläche io einen Ringkanal
9. Bohrungen i i verbinden den Ringkanal 9 mit der Ringnut 7. In der obexen Wand
26 des Gehäuses ist eine Öffnung 25 vorgesehen, der das Schmiermittel von einem
(punktiert eingezeichneten) Rohr 27 herzugeführt wird. Die obere Fläche 28 der Wand
26 des Gehäuses kann einwärts geneigt sein, damit Schmiermittelteile, die auf sie
gelangen, falls das Ende des Rohres 27 vielleicht nicht richtig über der Bohrung
25 liegt, doch auf die Stange oder Welle 2 kommen.
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Bei wagerecht liegenden Wellen (Abb.2) befindet sich der Ringkanal
9 in der äußeren Umfangsfläche 5, seitlich von der Ringnut 7, und ist mit dieser
durch mehrere schräge Bohrungen i i verbunden. Die die Ringfeder 6 aufnehmende Nut
¢ liegt auf der anderen Seite der Rinne 7. Der Ringkanal 9 kann auch in der Mitte
der Umfläche des Rings liegen; neben ihm würden dann zwei Federnuten q., q. mit
Ringfedern 6, 6 angeordnet werden.
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Bei allen Ausführungen fließt das dem Ring 3 zugeführte Schmiermittel
in den Ringkanal 9 und durch die Bohrungen i i zu der Ringnut 7 und zur Umfläche
der Kolbenstange oder der Welle, so daß ein gleichmäßiges Schmiermittelhäutchen
auf die Welle oder Stange ohne Verlust von Schmiermaterial gelangt. Zur besseren
Zuführung des Schmiermittels können die Kanten 3o an dem Ring 3 abgerundet werden.