DE1094758B - Verfahren zur Gewinnung von neutraloelfreien und lichtbestaendigen Phenolen aus phenolhaltigen OElen oder Rohphenolen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von neutraloelfreien und lichtbestaendigen Phenolen aus phenolhaltigen OElen oder Rohphenolen

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DE1094758B DEM34879A DEM0034879A DE1094758B DE 1094758 B DE1094758 B DE 1094758B DE M34879 A DEM34879 A DE M34879A DE M0034879 A DEM0034879 A DE M0034879A DE 1094758 B DE1094758 B DE 1094758B
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von neutralölfreien und lichtbeständigen Phenolen aus phenolhaltigen solen oder Rohphenolen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von neutralölfreien und lichtbeständigen Phenolen aus phenolhaltigen 01-und Teerfraktionen, wie sie bei der Schwelung, Verkokung und Vergasung von Stein-und Braunkohlen entstehen, sowie aus rohen, durch Extraktion phenolhaltiger Abwässer mit Lösungsmitteln gewonnenen Phenolen. Das Verfahren ist ferner geeignet zur Gewinnung von reinen Phenolen aus neutrale Stoffe enthaltenden Rohprodukten der Phenolherstellung.
  • Es ist bekannt, daß man aus phenolhaltigen Solen Phenole, Kresole und Xylenole mit einer Alkaliphenolatlauge extrahieren kann. Mit den Phenolen werden von der Phenolatlauge aber auch Neutralöle aufgenommen. Zur Entfernung der Neutralöle ist schon eine anschließende Extraktion der mit Phenolen übersättigten Phenolatlauge mit paraffinischem Leichtbenzin vorgeschlagen worden, worauf die Phenole aus der so behandelten, übersättigten Phenolatlauge durch Extrahieren mit sauerstoffhaltigen, organischen Lösungsmitteln gewonnen wurden. Zur Gewinnung der Phenole aus einer übersättigten Phenolatlauge ist auch schon versucht worden, mit Wasserdampf erst die Neutralöle und dann die Phenole auszutreiben.
  • Aus der Mitte der bei diesem Verfahren verwendeten Kolonne wird eine übersättigte Phenolatlauge abgezogen, aus der sich beimVerdünnen mit dem wäßrigen Kondensat der Wasserdampfdestillation zur Abtrennung der Neutralöle die Phenole zum Teil abscheiden.
  • Es sind ferner verschiedene Raffinationsverfahren für Alkaliphenolatlaugen bekannt, die durch Behandeln phenolhaltiger Ole mit Alkalilauge erhalten werden.
  • Derartige, nicht mit Phenolen übersättigte Phenolatlaugen wurden schon mit Luft und Wasserdampf behandelt, um bei der anschließenden Zersetzung der Lauge mit Kohlendioxyd bessere Produkte zu bekommen. Es war mit diesen Verfahren jedoch nicht möglich, neutralölfreie und lichtbeständige Phenole zu gewinnen ; besonders entsprachen diese technischen Phenole nicht den Anforderungen hinsichtlich eines sehr geringen Pyridingehaltes. Wegen der Verfärbung war außerdem nur ein Phenolgemisch minderer Qualität zu erhalten.
  • Diese Nachteile werden bei dem Verfahren der Erfindung dadurch beseitigt, daß man an die Extraktion der phenolhaltigen Ole oder Rohphenole mit Phenolatlauge eine Extraktion der erhaltenen übersättigten Phenolatlauge mit einem Benzin mit einem Aromatengehalt von 10 bis 500/o und eine Wasserdampfbehandlung anschließt, die mit Phenolen übersättigte Phenolatlauge dann mit sauerstoffhaltigen Gasen oder festen oder fliissigen Oxydationsmitteln bei normaler oder erhöhter Temperatur behandelt und die Phenole in an sich bekannter Weise aus der mit Phenolen iiber- sättigten Phenolatlauge durch Extrahieren mit einem organischen, sauerstoffhaltigen Lösungsmittel und Abtrennen des Lösungsmittels aus dem phenolhaltigen Extrakt gewinnt. Das Verfahren der Erfindung läßt sich sowohl zur Gewinnung von Phenolgemischen aus phenolhaltigen Olfraktionen als auch zum Raffinieren von durch Extrahieren von beispielsweise aus Schwel-und Kokereiwässern gewonnenen Phenolgemischen verwenden.
  • Die Verbindung der Gewinnung der Phenole aus phenolhaltigen Olfraktionen mit der nach dem gleichen Verfahren erfolgenden Raffination der durch Extraktion aus den Schwelwässern erhaltenen Phenole bietet hesondere Vorteile, da bei dieser gemeinsamen Aufarbeitung veredelte Phenolgemische von gleichbleibender Zusammensetzung entstehen, was sich auch auf die nachfolgende Weiterverarbeitung giinstig auswirkt. Die extraktiv, beispielsweise nach dem sogenannten » Phenosolvanverfahren « aus den phenolhaltigen Abwässern gewonnenen Rohphenole enthalten im allgemeinen noch bis zu 1, 5°/o Neutralöl, und sie mußten bisher in den meisten Fällen durch Behandeln mit Alkalilauge gereinigt werden, um reine Produkte zu erhalten.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung werden die neutralölhaltigen Phenole aus den Abwässern gleichzeitig mit phenolhaltigen Fraktionen aufgearbeitet, indem man die in an sich bekannter Weise durch Extrahieren gewonnenen Rohphenole der mit Phenolen schwach übersättigten Alkaliphenolatlauge aus einer vorgeschalteten Olentphenolung zugibt.
  • Bei der Extraktion mit einer mehrstufigen Gegenstromextraktionsvorrichtung gibt man vorteilhaft auf der einen Seite der Alkaliphenolatlauge, die die Phenole des (SIs aufnimmt, und auf der anderen Seite das aromatenhaltige Benzin zu. Die Einführung der zu entphenolenden Olfraktion erfolgt in einer der mittleren Stufen, während das aus den Abwässern stammende Rohphenol in einer der Stufen zwischen der 01-und der Benzineinführung zufließt.
  • Es ist vorteilhaft, die Extraktion mit der Phenolatlauge bei erhöhter Temperatur, gegebenenfalls unter Druck, durchzuführen. Auf diese Weise verläuft die Extraktion glatter, und die Ausbeute an Phenolen wird erhöht.
  • In den sechs oder mehr Stufen der Extraktionsvorrichtung nimmt die wäßrige, üblicherweise 10-bis 30°/oige Phenolatlösung diePhenole aus den imGegenstrom geführten sauren (51en oder Rohphenolen auf und tritt als eine mit Phenolen übersättigte Phenolatlauge aus, der vorher durch die Einwirkung des aromatenhaltigen Benzins die nichtphenolischen neutralen Bestandteile entzogen werden. Aus dem entstandenen aromatenhaltigen Benzin-Ol-Gemisch wird in einer Destillierkolonne das aromatenhaltigeBenzin abdestilliert und in den Kreislauf zurückgeführt. Das als Sumpfprodukt erhaltene Neutralöl kann entsprechend seiner Siedelage verwendet oder in bekannter Weise zur Gewinnung von Pyridinen aufgearbeitet werden.
  • Verwendet man für die Extraktion werkseigenes Gas-oder Schwelbenzin, so wird das aromatenhaltige Benzin-ÖI-Gemisch zweckmäßig als solches in die vorhandene Benzindestillation zurückgeführt, wodurch sich eine eigene Kolonne für die Trennung der Bestandteile erübrigt.
  • Die mit den extrahierten Phenolen übersättigte wäßrige Phenolatlauge enthält noch aromatenhaltiges Benzin und unter Umständen auch Spuren von Neutralöl. DieseBestandteile werden anschließend in einer Destillierkolonne durch Einblasen von Wasserdampf entfernt.
  • Es ist vorteilhaft, das Destillat aus der Wasserdampfdestillation der mit Phenolen übersättigten Alkaliphenolatlauge in das durch Extraktion aufzuarbeitende Abwasser zurückzuleiten, da auf diese Weise die im Wasserdampf mitgeführten Phenole vollständig zurückgewonnen werden. Das nichtwäßrige Destillat der Wasserdampfdestillation wird zweckmäBig der zu entphenolenden Olfraktion zugesetzt, um die restlichen Phenole ebenfalls zu gewinnen.
  • Zur Entfernung der Neutralöle aus der mit J'henolen übersättigten Phenolatlauge wurde bisher ein niedrigsiedendes Benzin verwendet, um den Aromatengehalt nicht zu hoch werden zu lassen, da die Aromaten auch Phenole lösen und daher die Phenolverluste ansteigen. Bei der Extraktion mit Benzin des Siedebereiches 40 bis 70° C betragen die Phenolverluste weniger als 4"/o. Die nach diesem Verfahren erhaltenen Xylenole zeigen bei der Prüfung der Klarlaugelöslichkeit noch eine geringe Trübung. Die Fraktion der Mischung aus p-und m-Kresol ist zwar stets klarlaugelöslich, jedoch wird die neuerdings erhobene Forderung, den Pyridingehalt unter 0,1 Olo zu halten, nicht immer erfüllt.
  • Es wurde nun gefunden, daß der als Pyridin berechnete Gehalt an Stickstoffbasen in den raffinierten Phenolgemischen erheblich absinkt, wenn man als Extraktionsmittel an Stelle des bisher verwendeten niedrigsiedenden Benzins ein Benzin verwendet, das 10 bis 50°/o Aromaten enthält. Die Phenolfraktion und die o-Kresolfraktion sind dann nahezu pyridinfrei, während der Pyridingehalt der Mischung aus m-und p-Kresol unter 0,1n/o liegt. Die Verluste an Phenolen betragen bei dieser Arbeitsweise bis zu 10°/o, sie werden aber auf den ursprünglichen Wert von weniger als 4°/o herabaesetzt, wenn die Alkaliphenolatlösung freies Ammoniak enthält oder wenn die Phenolatlauge während der Extraktion nur so weit übersättigt wird, daß auf 1 Mol Alkaliphenolat nicht mehr als 0,6 Mol Phenole kommen. Als aromatenhaltiges Benzin können die niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffe aus der Kohledestillation (Siedebereich 60 bis 150° C) eingesetzt werden, die sowohl Aromaten als auch Ammoniak enthalten.
  • Die Stickstoffbasen in den Phenolen lassen sich vollständig entfernen, wenn man nach der Extraktion der Phenole aus der gereinigten, übersättigten Phenolatlauge mit einem organischen sauerstoffhaltigen Lösungsmittel, das die Phenole enthaltende organische Lösungsmittel mit Schwefelsäure wäscht, oder wenn man nach dem Abdestillieren dieses Lösungsmittels das lösungsmittelfreie Phenolgemisch vor oder während der Fraktionierung zu den Reinprodukten mit Schwefelsäure behandelt. Die Schwefelsäurehehandlung hat den Vorteil, daß die vorhergehende Extraktion mit geringeren Mengen aromatenhaltigem Benzin durchgeführt werden kann.
  • An die Extraktion mit aromatenhaltigem Benzin und an die Wasserdampfbehandlung der mit Phenolen übersättigten Phenolatlauge, die damit nahezu frei von nichtphenolischen Bestandteilen ist, schließt sich eine oxydative Behandlung z. B. mit sauerstoffhaltigen Gasen oder mit anderen Oxydationsmitteln an. Erfolgt diese Oxydation mit Luft, so wird die Phenolatlauge zweckmäßig mit einer Temperatur von etwa 80° C in einem Turm oder in einer Kolonne im Gegenstrom mit Luft geblasen, wodurch die färhenden Bestandteile des Phenols und auch etwa vorhandene Schwefelverbindungen derart verändert werden, daß sie bei einer Destillation des Phenolgemisches als Rückstand verbleiben und nicht mehr in die reinen Phenole übergehen. Zur Vermeidung von Verlusten an Phenolatlauge durch das in der Luft enthaltene Kohlendioxyd befreit man die Luft vorteilhaft vorher in bekannter Weise vom Kohlendioxyd.
  • Die oxydative Behandlung der mit Phenolen iibersättigten Phenolatlauge kann an Stelle mit Luft oder anderen sauerstoffhaltigen Gasen auch mit festen oder flüssigen Oxydationsmitteln, wie Kaliumpermanganat oder Wasserstoffperoxyd, durchgeführt werden. Die zur Erzielung der Lichtbeständigkeit und Farblosigkeit der Phenole erforderlichen Mengen der flüssigen oder festen Oxydationsmittel sind sehr klein.
  • Aus der in der beschriebenen Weise vorbehandelten und gereinigten, mit Phenolen übersättigten Phenolatlauge extrahiert man die Phenole in an sich bekannter Weise mit einem organischen sauerstoffhaltigen Lösungsmittel, das niedriger als die Phenole siedet, z. B. mit Isopropyläther, Methylisobutyläther oder Methylisobutylketon. Das Lösungsmittel wird aus dem Extrakt abdestilliert, und aus dem zurückbleibenden Phenolgemisch gewinnt man bei der nachfolgenden Fraktionierung die klarlaugelöslichen, lichtbeständigen Phenole, Kresole und Xylenole.
  • Beispiel 1 1000 kg Steinkohlenöl mit einem Siedebereich von 170 bis 225° C und einem Phenolgehalt von 37,0 Gewichtsprozent werden stündlich in die vierte Stufe einer elfstufigen Gegenstromextraktionsvorrichtung geleitet, während in der ersten Stufe stündlich 3000kg einer 25°/oigen Natriumphenolatlösung und in der elften Stufe stündlich 600 kg Benzin vom Siedebereich 40 bis 110° C mit einem Aromatengehalt von 10°/o zufließen. Von dem Benzin werden 8,5 kg Phenol aufgenommen, die nach dem Abdestillieren im Neutralöl verbleiben. Die mit Phenolen übersättigte Phenolatlösung hat 361, 5 kg Phenole und 90 kg Benzin aufgenommen, das in der Abtreibekolonne durch Einblasen von Wasserdampf entfernt wird. Die Übersättigung der Phenolatlauge mit Phenol betrug 0,58 Mol Phenol je Mol Natriumphenolat. Die benzinfreie Phenolatlauge wird bei 80° C mit Luft verblasen und in einer zweiten Extraktionsvorrichtung in sechs Stufen im Gegenstrom mit 900 kg Isopropyläther extrahiert. Der phenolhaltigeIsopropylätherextrakt wird in einem mit Raschigringen gefüllten Turm mit 5 Volumprozent einer 10°/oigen Schwefelsäure behandelt. Nach dem Abdestillieren des Isopropyläthers werden 341 kg eines Phenolgemisches gewonnen. Nach der Fraktionierung werden die folgenden Phenole erhalten : 172 kg Phenol, klarlaugelöslich, Pyridingehalt...................... 0 42 kg o-Kresol, klarlaugelöslich, Pyridingehalt..................... 0 98 kg einer Mischung aus m-und p-Kresol, klarlaugelöslich, Pvridingehalt 0 29 kg Xylenole, klarlaugelöslich, Pyridingehalt...................... 0. 03 °/o Beispiel 2 1000 kg eines Braunkohlenöls mit einem Siedehereich von 150 bis 230° C, die 250 kg Phenole enthalten, werden stündlich in einer zehnstufigen Extraktionsvorrichtung mit 3000 kg einer 20°/oigen Kaliumphenolatlösung und 500 kg eines Leichtöls mit dem Siedebereich von 60 bis 150° C und einem Aromatengehalt von 300/o behandelt. Die Einführung des tWls erfolgt in der vierten Stufe, während die Kaliumphenolatlösung in der ersten Stufe und das Benzin in der letzten Stufe zufließt. In die sechste Stufe der Extraktionsvorrichtung gibt man stündlich 100 kg Phenole, die aus dem Abwasser der Schwelerei durch Extraktion gewonnen wurden. Das Leichtöl nimmt nehen dem Neutralöl auch 9. 2 kg Phenole auf und wird anschließend von diesem höhersiedenden Bestandteilen abdestilliert. Das Leichtöl wird dann in die Extraktionsvorrichtung zurückgeführt. Aus der mit Phenolen übersättigten Kaliumphenolatlösung mit einem Ubersättigungsgrad von 0,55 Mol Phenol je Mol Kaliumphenolat wird das gelöste Benzin in einer Menge von 50 kg bei der Wasserdampfdestillation zurückgewonnen und gleichfalls der Benzindestillationsvorrichtung zugeleitet. Das wäßrige Destillat der Wasserdampfdestillation wird mit den phenolhaltigen Abwässern vereinigt. Die benzinfreie, mit Phenolen übersättigte Phenolatlauge wird stündlich mit 0,2 kg 30°/oigem Wasserstoffperoxyd versetzt und dann mit 650 kg Methylisobutyläther extrahiert. Nach dem Abdestillieren des Methvlisobutyläthers bleiben 330 kg raffinierte Phenole zurtick, aus denen nach der Fraktionierung lichtbeständige, neutralölfreie Produkte der folgenden Zusammensetzung gewonnen werden : 138 kg Phenol, klarlaugelöslich, Pyridingehalt..................... 0 26 kg o-Kresol, klarlaugelöslich, Pyridingehalt..................... 0,005°/o 98 kg einer Mischung aus m-und p-Kresol, klarlaugelöslich, Pyridingehalt...... 0,1 °/o 68 kg Xylenoie, klarlaugelöslich, Pyridingehalt..................... 0,3 °/o Beispiel 3 Etwa in der Mitte eines Extraktionsturmes werden stündlich 100 kg Steinkohlenteeröl des Siedebereiches 150 bis 230° C, das in üblicher Weise vom Naphthalin getrennt wurde, mit einem Phenolgehalt von 26 Gewichtsprozent eingeleitet. Am unteren Ende des Turmes werden stündlich 30kg Benzin mit demSiedebereich von 80 bis 110° C eingeleitet, das einen Aromatengehalt von 15 I./o besitzt. 200kg wäßrige Phenolatlauge mit 45 Gewichtsprozent Natriumphenolat rieseln stündlich von oben dem Ol-Benzin-Gemisch entgegen. In dem Turm wird eine Temperatur von 130° C aufrechterhalten und durch Wärmeaustausch zwischen den zufließenden und abfließenden Produkten in bekannter Weise für eine gute Wärmeausnut. zung gesorgt. Während der Extraktion stellt sich von selbst ein Druck von etwa 2 bis 2,5 at ein. Das den Turm verlassende Benzin-01-Gemisch enthält noch 0,8 kg Phenole, im wesentlichen die Xylenole, und wird zur Rückgewinnung des Extraktionsbenzins in einer Destillationskolonne von diesem getrennt. Die aus dem Extraktionsturm unten austretende, heiße, mit Phenolen übersättigte Phenolatlauge hat 25,2 kg Phenole aufgenommen. Der Übersättigungsgrad beträgt 0,34 Mol Phenol je Mol Natriumphenolat. Die mit Phenolen übersättigte Phenolatlauge wird zur Entfernung des gelösten Benzins und geringer Mengen Neutralöl in einer Abtreibekolonne entspannt, wo der Phenolatlauge gleichzeitig etwa 30 kg Dampf entgegenströmt. Das ölige Destillat dieser Wasserdampfdestillation enthält stündlich etwa 1 kg Phenole und wird zur Gewinnung dieser Phenole dem zu entphenolenden Steinkohlenöl zugemischt. Das wäßrige Destillat fließt in das Schwelwasser, aus dem die Phenole in bekannter Weise extrahiert werden.
  • In einer Füllkörperkolonne wird anschließend bei 90° C die gereinigte, mit Phenolen übersättigte Phenolatlauge mit Luft behandelt. Aus der mit Phenolen übersättigten Phenolatlauge werden mit stündlich etwa 60 kg Isopropyläther die Phenole extrahiert und der Extrakt fortlaufend erst mit 200/oiger Schwefelsäure und dann mit Wasser gewaschen. Nach dem Abdestillieren des Isopropyläthers bleiben 24. 7 kg eines Phenolgemisches zurück, das nach der Fraktionierung folgende Produkte ergab, die neutralölfrei waren und weniger als 0,05 Gewichtsprozent Stickstoffbasen enthielten und auch noch nach Wochen wasserhell blieben : 8,1 kg Karbolsäure 2,5 kg o-Kresol 10, 8 kg einer Mischung aus m-und p-Kresol Beispiel 4 Das gleiche Steinkohlenteeröl wie im Beispiel 3 wird in einer liegenden, ausMischern undAbscheidern bestehenden, sechsstufigen Extraktionsvorrichtung in einer Menge von 100kg stündlich bei 100° C im Gegenstrom mit 240 kg 28°/oiger wäßriger Phenolatlauge behandelt. Das entphenolte 01 enthält noch 0,5 kg Phenole. Die mit Phenolen übersättigte Phenolatlauge mit einem Ubersättigungsgrad von 0,39 Mol Phenol je Mol Natriumphenolat wird in einer gleichfalls geschlossenen, vierstufigen Gegenstromextraktionsvorrichtung mit 45 kg stündlich des gleichen aromatenhaltigen Benzins wie im Beispiel 3 extrahiert.
  • Das heiße Benzin wird einer Destillationsvorrichtung zugeleitet, dort von den gelösten Neutralölen getrennt und wieder der Extraktionsvorrichtung zugeführt.
  • Das im Sumpf dieser Benzindestillation verbleibende phenolhaltige Neutralöl wird dem zu entphenolenden Steinkohlenteer beigemischt. Die gereinigte, mit Phenolen übersättigte Phenolatlauge wird anschließend in einer Füllkörperkolonne mit Wasserdampf und Luft behandelt. Die weitere Aufarbeitung entspricht der im Beispiel 3. Es werden folgende Endprodukte erhalten :
    7,8 kg 1
    2,5 kg o-Kresole I klarlaugelöslich,
    10,8 kg einer Mischung aus wasserhell,
    m-undp-Kresole lichtbestandig,
    2,5kg Xvlenole | PyridingehaltO
    0,7 kg Riickstand
    PATENT. NXSPROCHE 1. Verfahren zur Gewinnung von neutralölfreien und lichtbeständigen Phenolen aus phenolhaltigen Olen oder Rohphenolen durch Extraktion der phenolhaltigen Ole oder Rohphenole mit Alkaliphenolatlauge, Extraktion der erhaltenen, mit i'henolen übersättigten Phenolatlauge mit einem sauerstoffhaltigen, organischen Lösungsmittel und Abtrennung des Lösungsmittels aus dem phenolhaltigen Extrakt, dadurch gekennzeichnet, daß man die phenolhaltigen Ole oder Rohphenole im Gegenstrom mit einerAlkaliphenolatlauge und mit einem Benzin mit einem Aromatengehalt von 10bis50°/o, besonders gleichzeitig extrahiert, anschließend die mit Phenolen übersättigte Phenolatlauge in an sich bekannter Weise mit Wasserdampf behandelt und vor der Extraktion mit dem organischen, sauerstoffhaltigen Lösungsmittel mit sauerstoffhaltigen Gasen oder festen oder flüssigen Oxydationsmitteln bei normaler oder erhöhter Temperatur behandelt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in die mehrstufige Extraktions- vorrichtung auf der einen Seite die Alkaliphenolatlauge, auf der anderen Seite das aromatenhaltige Benzin und in einer der mittleren Stufen die zu entphenolende Olfraktion zugibt.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die in an sich bekannter Weise durch Extraktion von phenolhaltigen Abwässern mit organischen Losungsmitteln gewonnenen Rohphenole der mit Phenolen schwach übersättigten Alkaliphenolatlauge aus einer vorgeschalteten Olentphenolung der mehrstufigen Extraktionsvorrichtung in einer der Stufen zwischen der Olzufuhr und dem Eintritt des aromatenhaltigen Benzins zusetzt.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Extraktion mit der Phenolatlauge bei erhöhter Temperatur unter Druck durchführt.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das wäßrige Destillat der Wasserdampfbehandlung mit den zu entphenolenden Abwässern vereinigt und das Gemisch zusammen extrahiert.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Phenolatlauge bei der Extraktion der Phenole aus den phenolhaltigen Olen nur so weit übersättigt wird, daß auf 1 Mol Alkaliphenolat 0. 6 Mol Phenole kommen.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das Phenol enthaltende, sauerstoffhaltige, organische Lösungsmittel zur Entfernung der letzten Reste von Stickstoffbasen mit Mineralsäure wäscht.
    8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die oxydative Behandlung bei einer Temperatur über 70° C durchführt.
    In Betracht gezogene Druckschriften : Deutsche Patentschrift Nr. 905015 ; deutsche Auslegeschrift Nr. 1 001 999 ; britische Patentschriften Nr. 363 330, 534 111, 674 754, 678 192 ; USA.-Patentschrift Nr. 2 199 208 ; Lunge-Köhler, Die Industrie des Steinkohlenteers und des Ammoniaks, 5. Auflage, Bd. 1, S. 741.
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