DE807688C - Verfahren zur Gewinnung von Chrysen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Chrysen

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DE807688C
DE807688C DEP38937A DEP0038937A DE807688C DE 807688 C DE807688 C DE 807688C DE P38937 A DEP38937 A DE P38937A DE P0038937 A DEP0038937 A DE P0038937A DE 807688 C DE807688 C DE 807688C
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DE
Germany
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chrysene
pitch
extraction
separated
chryses
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Expired
Application number
DEP38937A
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English (en)
Inventor
Dr Eduard Moehrle
Dr Ludwig Rappen
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Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
Original Assignee
Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/04Working-up tar by distillation
    • C10C1/08Winning of aromatic fractions

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Working-Up Tar And Pitch (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Chrysen Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von Chrysen, und zwar hochprozentigem Chrysen aus Steinkohlenteeren.
  • Chrysen ist ein Kohlenwasserstoff, der sich im Steinkohlenteer, und zwar in der Pechfraktion, d. h. dem Rückstand der Aufarbeitung des Teers durch Destillation unter Abtreiben von Anthracenölen als höchstsiedende Bestandteile findet. Er ist im Teer in einem verhältnismäßig sehr geringen Mengenanteil vorhanden. Die Gewinnung von Chrysen aus Steinkohlenteer bzw. dem Pechanteil des Steinkohlenteers ist möglich durch Umlösen einer Pechfraktion von einem Siedebereich von etwa 420 bis, 44o° unter Ver-,vendung großer Mengen \ylol oder anderer Lösungsmittel. Gewonnen wird ein sehr reines Chrysen, jedoch sind die Gewinnungskosten so hoch, daß der Preis des Chrysens für die meisten technischen Verwendungen untragbar ist, insbesondere da die Ausbeuten verhältnismäßig klein sind.
  • Diese lfängel werden unter Erreichung von Vorteilen durch die Erfindung dadurch beseitigt, daß das Pech zunächst einem Destillationsverfahren unterworfen wird, bei dem einerseits ein wertvolles Hartpech und andererseits ein chrysenhaltiges Destillat entsteht, das einer Vakuumdestillation unter Verwendung einer hochwirksamen Fraktionierkolonne unter Abnehmen einer engsiedenden, den Chrysengehalt des Teers bzw. Pechdestillats enthaltenden Frakticn, die z. B. bei einem Vakuum voll 20 mm Quecksilberdruck von dein Siedepunkt voll 42o° ah reicht, unteiworfen wird, aus der sich beim Abkühlen Chrysen abscheidet, das durch Umlösen, vorzugsweise in einer @-lethylnaphtlialinölfraktion, oder durch Auffangen der Chrysenfraktion in einem vorgelegten Lösungsmittel, z. B. -Iethylnaphthalinöl, anreichern läßt und <las zweckmäßig durch Behandeln mit Schwefelsäure, vorzugsweise in einer Lösung in Methylnaphthalinöl, gereinigt werden kann, zur Erhaltung eines sehr hochprozentigen Chrysens mit einem Schmelzpunkt Vurl z. B. 240 bis 245°.
  • Dieses Verfahren der Erfindung arbeitet rnit ausgezeichneten Ausbeuten und stellt ein sehr wirtschaftliches -'erfahren dar, da das bei der Destillation des Pechs anfallende Hartpech äußerst wertvoll ist und andererseits bei der Herstellung dieses sehr gesuchten Hartpechs ein Pechdestillat anfällt, das nach der Erfindung mit Vorteil und ohne Aufwand großer Kosten und unter Verwendung der Apparaturen und Arbeitsweisen, die in der Industrie der Aufarbeitung des Steinkohlenteer: bekannt sind, auf Chryserwaufgearbeitetwerden kann.
  • ßtmerkt sei, daß aus dem nach der Sulfurierung vorliegenden Chrysen, das etwa 95- bis 96o/oig ist, ein Chrysen in chemisch reiner Form durch Umkristallisieren, z. B. unter Verwendung einer ylethylnaphtlialinölfral:tion, gewonnen werden kann. Statt der Verwendung von -letliylriaplitlialinöl, das g@niäß der Erfindung bevorzugt wird, als -Mittel zum Auffangen der Fraktion aus dein Pechdestillat und zum Aufnehmen des Chrysens während der Sulfurierung sowie als Mittel zum Umkristallisieren können auch andere Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische Verwendung finden.
  • Wesentlich für die Erfindung ist die Trennung des Pechs in Hartpech und ein das Chrysen enthaltendes Pechdestillat und die Fraktionierung dieses Pechdestillats bei gutem Vakuum unter Verwendung hochwirksamer Fraktionierkolonnen und _lllnehmen einer oder mehrerer Clirvsenfraktionen. die zweckmäßig in einem vorgelegten Lüsungsmittcl aufgenommen werden. Als Faustregel kann gelten, daß die Fraktion dann geeignet ist, wenn sie ein:n Erstarrungspunkt vorn über 175' aufweist. -Mit Vorteil wird zunächst ein Vorlauf bei der Fraktionierung des Pechd;stillats abgenummtn.
  • Wird nach einer bevorzugten Ausführungsform rler Erfindung diese Chrysenfraktion in Lösungsriiittelri aufgenommen, z. B. einer weitgehend gereinigten -lethylnaplitlialinölfraktion, so wird durch Auskühlen festes Chrysen guter Brauchbarkeit in Forrn von kleinen Kristallen schon in die-;in \_ erfahrungsgang erhalten.
  • Soll das Clirysen einen höheren Reinheitsgrad besitzen. so wird es, wie oben angegeben, sulfuriert, was in Lösung geschehen kann oder nach Abtrennung des ausgeschiedenen Chrysens und Lösen, z. 13. wiederum in -lethylnaphthalinöl. Die Sulfurierung geschieht zweckmäßig in der Wärrne, w@ll@;i vorzugsweise eine Temperatur von ioo° nicht überschritten wird und die Schwefelsäuremenge verhältnismäßig gering gehalten wird. Unter diesen Bedingungen findet eine partielle Strlfurierung statt. Es entstehen Harze und sulfurierte Anteile, die abgetrennt werden. Die Lösung wird neutralisiert, z. B. durch Behandlung mit Natronlauge, nach deren Abtrennung die I_ö:trrig, z. B. die -4ethylnaphthalinöllösung, gekühlt wird zur scheidung eines Chrysens, das nach dein Zentrifugieren und Trocknen in fast reiner Form (95-bis 96o/oig) als kleine weißgelbe Kristalle vorligt.
  • Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens der Erfindung gegeben. 6ooo kg eines bei der Destillation von Pech atrf Hartpech anfallenden 1'eclrdestillats wurden bei 20 mm Quecksilberdruck unter -Verwendung einer hochwirksamen Fraktionierkolomie rektifiziert. Es wurde zunächst bis zu einer Siedegrenze von etwa 42o° ein Vorlauf abgenommen, der einen Erstarrungspunkt von 17o° besaß.
  • Die anschließende =ioo kg, ltetr-agende Chrysenfraktion wies Erstarrungspunkte von Vcn 17:5,° ansteigend und wieder lü; 175' abfallend auf. Sie wurde in einer vorglegten gereinigten, aus Steinkohlenteer stammenden -fetlivlnaplitlialitiölfraktion, die auf ioo° vorgewärmt war, aufgenommen.
  • Durch Abkühlen und AI»lutschen wurden iooo kg Chrysen erbalten, das noch ölige Bestandteile aufwies. Das al>getrerinte Clirvseti wurde irt 25oo kg einer gereinigten -letlivInaplitlialinölfral<-tion bei einer Temperatur unter ioo° gelöst und zweimal mit 15o kg 9o o/oiger Schwefelsäure ansulfuriert, wonach die entstandenen Harze und Sulfosäuren abgezogen wurden.
  • Es blieb eine klare Chrysenlösung zurück, die zweimal durch Behandeln mit je 250 kg 151 !oiger Natronlauge neutralisiert wurde, wonach die wässerige Schicht abgezogen wurde.
  • Beim Abkühlen der Lösung auf Raumtemperatur fiel Chrysen in Form kleiner Kristalle aus, die von dem Lösungsmittel durch Zentrifugieren getrennt und im Vakuum getrocknet wurden.
  • Erhalten @vurdtn 400 kg Clirysen, das einen Schmelzpunkt von 240 bis 24;' aufwies.
  • Der abgenommene Vorlauf kann entweder auf seine Bestandteile aufgearbeitet oder zum Verschneiden von Teer oder Pech, z. 11 von Hartpech; verwendet werden.
  • Das Chrvsen, das nach der Erfindung auf verhältnismäßig wohlfeile Weise gewonnen wird. eignet sich als Ausgangsprodukt für die Herstellung von Farbstotttn, pliarniazeutischen Produkten und anderen ch;mischen Stoffen.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Chrvsen aus Steinkohlenteeren. dadurch gekennzeichnet. daß aus dem Steinkohlenteer bzw. aus dem bei einer Vordestillatiotr desselben verbleibenden Pech durch Destillieren ein Pechdestillat unter Verbleiben von Hartpech als Rückstand gewonnen und durch 1# raktionierung im Vakuum auf eine das Chrysen bzw. den gr-i#l3teii Teil des Chrysens enthaltende Fraktion oder eine -Mehrzahl solcher Fraktionen, aus denen durch Ab-Hihlen Chrysen abgeschieden und von denen es z. B, durch Abnutschen abgetrennt wird, aufgearbeitet wird.
  2. 2. Verfahren zur Gewinnung von Chrysen gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß von dem bei Gewinnung von Hartpech durch Destillation des üblichen Pechs anfallenden Pechdestillat ausgegangen wird.
  3. 3. Verfahren gemäß Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zweckmäßig nach Abnahme eines Vorlaufs b:i der Vakuumrektifizierung eine Fraktion von ungefähr einem Erstarrungspunkt von 175° abgenommen wird.
  4. Verfahren zur Gewinnung von Chrysen gemäß Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lösungsmittel, vorzugsweise eine aus Steinkohlenteer stammende gereinigte 1letliylnaphthalinölfraktion, vorgelegt wird. ,
  5. 5. Verfahren zur Gewinnung von Chrysen gemäß Ansprüchen i bis .4, dadurch gekennzeichnet, daß das ausgeschiedene und abgetrennte Chrysen zwecks Reinigung einer partiellen Sulfurierung, vorzugsweise in einem Lösungsmittel, z. B. einer Niethylnaphthalinölfraktion, gelöst unterworfen wird.
  6. 6. '\'erfahren zur Gewinnung von Chrysen gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfurierung bei Temperaturen unter 100° vorgenommen wird.
  7. 7. Verfahren zur Gewinnung von Chrysen gemäß Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das durch partielle Sulfurierung gereinigte und nach Neutralisieren durch Abkühlen aus der Lösung ausgeschiedene und z. B. durch Zentrifugieren von ihr abgetrennte, getrocknete Chrysen zwecks Herstellung von Reinchrysen umkristallisiert wird, z. B. in einer 1f ethvlnaplithalinölf raktiori.
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