DE804559C - Verfahren zum Entfernen oeliger Verunreinigungen aus Naphthalin - Google Patents

Verfahren zum Entfernen oeliger Verunreinigungen aus Naphthalin

Info

Publication number
DE804559C
DE804559C DEP41351A DEP0041351A DE804559C DE 804559 C DE804559 C DE 804559C DE P41351 A DEP41351 A DE P41351A DE P0041351 A DEP0041351 A DE P0041351A DE 804559 C DE804559 C DE 804559C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
alcohol
naphthalene
impurities
crystals
passed
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP41351A
Other languages
English (en)
Inventor
Eric Hereward Joscelyne
Roland Scott
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Midland Tar Distillers Ltd
Original Assignee
Midland Tar Distillers Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Midland Tar Distillers Ltd filed Critical Midland Tar Distillers Ltd
Application granted granted Critical
Publication of DE804559C publication Critical patent/DE804559C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
    • C07C7/14Purification; Separation; Use of additives by crystallisation; Purification or separation of the crystals

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entfernen öliger Verunreinigungen aus Naphthalin Die Erfindung bezieht sich auf die Reinigung von Rohnaphthalin durch die Entfernung der öligen Verunreinigungen, die üblicherweise daran haften.
  • Geschmolzenes Naphthalin kristallisiert normal durch Abkühlung, Die Kristalle sind dünne, an der Oberfläche mit öligen Verunreinigungen bedeckte Plättchen. Die Plättchen verzahnen sich bis zu einem gewissen Grade ineinander und kleben zusammen, so daß die erstarrte Masse aus Kristallanhäufungen mit den darin eingeschlossenen Verunreinigungen besteht. Zur Herstellung reinen Naphthalins wird die Masse in heißem Zustand gepreßt, um das Öl teilweise herauszuquetschen, und darauf mit Schwefelsäure gewaschen und zentrifugiert. Gemäß der Erfindung wird das unreine Naphthalin dadurch kristallisiert und gereinigt, daß es in flüssigem oder gasförmigem Zustand in einen wasserfreien, kalten oder kühlen aliphatischen Alkohol mit nicht mehr als vier Kohlenstoffatomen oder in eine Mischung solcher Alkohole eingeführt wird. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Löslichkeit von Naphthalin in solchen Alkoholen, insbesondere Methylalkohol, bei entsprechend niedrigen Temperaturen gering ist, so daß der größte Teil des Naphthalins praktisch sofort bei der Berührung mit dem Alkohol kristallisiert, wenn das Volumenverhältnis des Alkohols zum Naphthalin nicht zu hoch ist. Eine sehr geringe Menge Naphthalin wird in einer sehr großen Menge Alkohol fast völlig gelöst; bei einem Verhältnis des Alkohols zum Naphthalin in dem Bereich von z. B. 1,4 : 1 und bei Zimmertemperatur kristallisiert das Naphthalin aber zum größten Teil. Während der Alkohol dabei nur einen geringen Teil des Naphthalins löst, löst er alle oder praktisch alle öligen Verunreinigungen, vorausgesetzt, daß für diesen Zweck genügend Alkohol vorhanden, das Verhältnis des Alkohols zum Naphthalin also nicht zu niedrig ist. Die Anwesenheit von Wasser verringert die Löslichkeit der öligen Verunreinigungen sehr stark, so daß der Alkohol ganz oder fast ganz wasserfrei, d. h. mit weniger als 1% Wasser, gehalten werden muß.
  • Da die Löslichkeit des Naphthalins proportional zur Temperatur steigt, ist der Alkohol hei so niedriger Temperatur wie mühelos möglich zu halten und muß notfalls durch mittelbare oder unmittelbare Kühlung kalt oder kühl gehalten werden. Praktisch liegt die obere Grenze bei 5o°; darüber hinaus wird das Verfahren unwirtschaftlich. Die bevorzugte Temperatur liegt bei Verwendung von Methylalkohol im Bereich von 2o bis 45°.
  • Durch die Erfindung wird die unmittelbare Herstellung von Naphthalin großer Reinheit möglich. Teilweise gehen die Verunreinigungen auf der Kristalloberfläche schon bei oder unmittelbar nach Kristallbildung im Alkohol in Lösung, so daß die Kristalle von vornherein reiner sind als die nach bekannten Verfahren gewonnenen. Darüber hinaus kann geschmolzenes Naphthalin unmittelbar aus einer Fraktionierkolonne bei der Kohlenteer-Destillation oder aus einem anderen Destillierapparat kontinuierlich in den Alkohol geleitet werden, wobei die Kristallisation als getrennte Verfahrensstufe ausscheidet.
  • Es empfiehlt sich, die Kristalle im Alkohol in Bewegung zu halten, um sie zu waschen und ihr Aneinanderhaften so weit wie möglich zu verhindern. Auf diese Weise wird praktisch nichts von der anhaftenden C)lschieht in die Kristallanhäufungen eingeschlossen, die Reinheit des Naphthalins also erhöht. Natürlich hängt der Rein-Ileitsgrad des Enderzeugnisses auch von dem Reinheitsgrad des Rohnaphthalins ab; um Kristalle großer Reinheit zu erhalten, muß das Rohnaphthalin einen Naphthalingehalt von mindestens 25 %, vorzugsweise jedoch mindestens 55 % aufweisen.
  • Bei der Destillation von Kohlenteer wird das Rohnaphthalin in einer Fraktion mit einem Siedepunkt zwischen 200 und 23o° gefunden. Das Verfahren gemäß der Erfindung läßt sich entweder unmittelbar auf diese Fraktion oder auf ein durch ltedestillation daraus gewonnenes Erzeugnis mit oder ohne vorheriges Waschen in Wasser oder Alkalien zur Entfernung saurer Bestandteile anwenden. Wenn aus irgendwelchen Gründen das Einfrieren der naphthalinhaltigen Fraktion erforderlich ist, kann sie wieder geschmolzen und darauf der Behandlung gemäß der Erfindung unterzogen werden.
  • Bei der Ausführung der Erfindung in kontinuierlichem Verfahren kann der Alkohol, uni kalt oder kühl zu bleiben, entweder unmittelbar oder in einem Kreislauf gekühlt werden. Er wird vorzugsweise mehrfach durch den Kreislauf geführt, bis er mit Verunreinigungen fast gesättigt ist, oder auch in beständigem Umlauf gehalten, wobei ständig ein Teil des Alkohols abgezogen und eine entsprechende Menge frischen Alkohols zugesetzt wird. Der aus dem Apparat abgezogene, mit Naphthalin und Verunreinigungen gesättigte Alkohol kann beispielsweise durch Destillation unter Hinterlassung eines Niederschlags der unreinen Beimischungen mit einer geringen Menge Naphthalin gereinigt werden. Das in dem Niederschlag enthaltene Naphthalin läßt sich ebenfalls wiedergewinnen, beispielsweise durch Wiedereinfiällen. des Niederschlags in eine Fraktionierkolonne, wenn das Rohnaphthalin ummittelbar aus einer solchen gewonnen wurde.
  • In einem Ausführungsbeispiel des Verfahrens nach der Erfindung wurden ioo Gewichtsteile Rohnaphthalin aus Vertikalretortenteer mit einem Siedebereich von 211 bis 220° mit i4o Gewichtsteilen wasserfreiem, kaltem lfethvlalkohol behandelt.
  • Die Behandlung vollzog sich durch Einführen des geschmolzenen Naphthalins bei einer Temperatur von ioo° in den Alkohol, um das Naphthalin zu kristallisieren. Die Kristalle wurden mit dem Alkohol ständig bewegt, um sie zu waschen, und darauf abgezogen und an der Luft getrocknet. Der Methylalkohol wurde erneut in Umlauf gesetzt und gekühlt, so wurde seine Temperatur am Naphthalineinlaß 35° betrug. 52 Gewichtsteile des Naphthalins mit einem Schmelzpunkt von 79,8° wurden nach dem Trocknen gewonnen, was eine Ausbeute von etwa 87 % des Ausgangsnaphthalins bedeutet. Die restlichen 130/0 waren im Methylalkohol gelöst. Der Alkohol wurde durch Destillation wiedergewonnen, wobei ein Niederschlag aus ölhaltigen Verunreinigungen und Naphthalin zurückblieb.
  • Bei einer anderen Behandlung wurde Rohnaphthalin mit einem Schmelzpunkt von 72° durch Frieren einer vorbereiteten Kohlenteerfraktion aus vertikaler Retorte gewonnen, auf etwa 100° erhitzt, in kalten, wasserfreien Methylalkohol einlaufen gelassen und dann wie oben beschrieben weiterbehandelt. Das Ergebnis war ein Naphthalin mit einem Schmelzpunkt von 79,8°.
  • Die Kristalle können an der Luft bei Atmosphärentemperatur getrocknet werden. Wird eine Beschleunigung des Trocknungsvorganges gewünscht, so trocknet man sie bei erhöhter Temperatur und/oder vermindertem Druck.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Entfernen öliger Verunreinigungen aus Naphthalin durch Behandlung mit einem oder mehreren niedrigen aliphatischen Alkoholen mit nicht mehr als vier Kohlenstoffatomen, dadurch gekennzeichnet, daß das Naphthalin dadurch kristallisiert und gereinigt wird, daß es in flüssigem oder gasförmigem Zustand in den Alkohol oder eine Mischung solcher Alkohole eingeführt wird, wobei der Alkohol praktisch wasserfrei, gegebenenfalls kalt oder kühl gehalten und in solcher Menge vorhanden ist, daß der größte Teil des Naphthalins praktisch sofort bei Berührung mit dem Alkohol kristallisiert, während die Verunreinigungen mit nur einem geringen Teil des Naphthalins gelöst werden.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kristalle im Alkohol in Bewegung gehalten werden, um die daran haftenden öligen Verunreinigungen in Lösung zu bringen, und darauf von dem die gelösten Verunreinigungen enthaltenden Alkohol getrennt werden.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das geschmolzene Naphthalin in kontinuierlichem Strom aus einem Kohlenteer-Destillierapparat in den Alkohol geleitet wird. Verfahren gemäß jedem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkohol .N-fethvlalkohol verwendet wird. 5. Verfahren gemäß jedem der Ansprüche i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol nach der Trennung von den gewaschenen Kristallen gekühlt und erneut in den Kreislauf geleitet wird.
DEP41351A 1946-12-05 1949-05-01 Verfahren zum Entfernen oeliger Verunreinigungen aus Naphthalin Expired DE804559C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB804559X 1946-12-05

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE804559C true DE804559C (de) 1951-04-26

Family

ID=10518330

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEP41351A Expired DE804559C (de) 1946-12-05 1949-05-01 Verfahren zum Entfernen oeliger Verunreinigungen aus Naphthalin

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE804559C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE974925C (de) * 1952-09-26 1961-05-31 Gelsenkirchener Bergwerks Ag Verfahren zur Gewinnung von Reinnaphthalin durch Behandeln mit Loesungsmitteln

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE974925C (de) * 1952-09-26 1961-05-31 Gelsenkirchener Bergwerks Ag Verfahren zur Gewinnung von Reinnaphthalin durch Behandeln mit Loesungsmitteln

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE68923082T2 (de) Gegenstromige mehrstufige Wasserkristallisation für aromatische Verbindungen.
DE1190929C2 (de) Verfahren zur Reinigung von Adipinsaeuredinitril
DE2060548C3 (de) Verfahren zur Herstellung von sehr reinem 1,6-Hexandiol durch Kristallisation
DE804559C (de) Verfahren zum Entfernen oeliger Verunreinigungen aus Naphthalin
DE2365881B2 (de) Verfahren zur Reinigung von Naßphosphorsäure
DE917068C (de) Verfahren zur Gewinnung von Benzol hohen Reinheitsgrades
DE931464C (de) Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Benzol hohen Reinheitsgrades
DE2163742A1 (de) Trennung von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren
DD244540A1 (de) Verfahren zur verarbeitung von glaubersalz zu alkalisulfaten
DE393479C (de) Verfahren zur Ausfuehrung fraktionierter Kristallisationen und zur Zerlegung isomerer Koerper
DE2149603B1 (de) Kontinuierliches verfahren zur reinigung von adipinsaeuredinitril
DE1015422B (de) Verfahren zum Reinigen von Terephthalsaeure
DE2904195A1 (de) Verfahren zur trennung von fettstoffgemischen in bestandteile verschiedener schmelzpunkte
DE3215735C2 (de)
DE836347C (de) Verfahren zur Gewinnung von kristallisiertem Harnstoff
DE472190C (de) Verfahren zur Trennung und Gewinnung einzelner Alkali- oder Erdalkalisalze aus Gemischen solcher Salze
AT210888B (de) Verfahren zur Gewinnung von hochprozentigem Naphthalin aus naphthalinhaltigen Teerölfraktionen
DE2515437A1 (de) Verfahren zur kristallisation von bis(4-chlorphenyl)sulfon
DE1593238C (de) Verfahren zur Abtrennung eines an trans, tr ans-Bis-(p-aminocyclohexyl)-ni ethan angereicherten Produkts aus einem Gemisch der Stereoisomeren
AT247694B (de) Verfahren zur Herstellung von Kakaobutterersatz
DE934230C (de) Verfahren zur Abtrennung von Desoxycholsaeure aus einem Cholsaeure-Desoxycholsaeuregemisch
DE807688C (de) Verfahren zur Gewinnung von Chrysen
DE1643724C (de) Verfahren zum Abtrennen von Flüssigkeitsfilmen von p-Xylol-Kristallen
DE961532C (de) Verfahren zur Gewinnung reiner wasserfreier Ameisensaeure aus ihren verduennten waessrigen Loesungen
DE706869C (de) Herstellung von wasserfreiem Natriumhyposulfit