-
Fahrtrichtungsanzeiger für Kraftfahrzeuge Die Erfindung betrifft einen
für Kraftfahrzeuge bestimmten Fahrtrichtungsanzeiger mit selbsttätiger, zeitverzögerter
Rückstellung, bei dem für beide Einschaltlagen eine Verriegelungsvorrichtung vorgesehen
ist.
-
Durch Nocken von der Lenksäule aus geschaltete Fahrtrichtungsanzeiger
haben den Nachteil, daß bei kleinen Ausschlägen, wie sie beim Wechseln der Fahrbahn
auf mehrbahnigen Schnellstraßen vorkommen, eine Rückstellung überhaupt nicht erfolgt.
-
Bei einem bekannten, mit einem Bimetallstreifen arbeitenden Fahrtrichtungsanzeiger
mit zeitverzögerter Rückstellung ist ein Bimetallstreifen vorgesehen, an dem der
in die Rast eingreifende Nocken befestigt ist. Nach einer kurzen Aufheizungszeit
biegt sich der Bimetallstreifen ab und läßt das Schaltelement in die Mittelstellung
unter dem Einfluß der Kraft einer Feder zurückgehen, während der Blinkstrom so lange
eingeschaltet bleibt, bis der auf dem Bimetallstreifen vorgesehene Kontakt sich
von dem federnd angeordneten Gegenkontakt trennt, was eintritt, wenn der Bimetallstreifen
nach Beendigung des Abkühlend die gestreckte Lage wieder eingenommen hat; während
des Rückbiegend folgt der gefederte Gegenkontakt dem Kontakt auf dem Bimetallstreifen.
-
Bei einer derartigen Anordnung läßt sich die Verzögerungszeit nicht
sicher bestimmen, und es treten insbesondere nach längerer Betriebszeit Abweichungen
auf, weshalb im Schalter besondere Einstellvorrichtungen vorgesehen sind. Insbesondere
verändert sich die Abschaltzeit, wenn die Kraft der den Gegenkontakt tragenden Feder
erlahmt.
-
Demgegenüber ist bei dem Fahrtrichtungsanzeiger nach der Erfindung
das Bimetall-Schaltelement nicht mit dem in die Rast eingreifenden Nocken verbunden.
Erfindungsgemäß ist jeder Einschaltstellung ein Bimetall-Schaltelement zugeordnet,
das den Stromkreis für einen die Feder in der Raststellung haltenden Widerstandsdraht
schließt, der sich dadurch in bekannter Weise ausdehnt und die Feder aus der Rast
entläßt.
-
Die Heizwicklung wird also beim Einschalten eines Fahrtrichtungssignals
in bekannter Weise erwärmt. Der sich abbiegende Bimetallstreifen schließt den Kontakt
für einen Stromkreis, in dem ein Widerstandsdraht liegt, der einerseits fest und
andererseits an einer Verriegelungsfeder, diese in die Verriegelungsstellung ziehend,
angebracht ist. Wenn Strom fließt, dehnt sich der Widerstandsdraht in bekannter
Weise aus und entläßt die Feder aus der Raststellung, wodurch der Blinkstromkreis
und der Stromkreis für die Heizwicklung unterbrochen werden. Weil das Bimetall-Schaltelement
den das Entriegeln bewirkenden Stromkreis schließt, wenn er seine durch die Erwärmun-g
herbeigeführte Endlage erreicht, ist jeder Einschaltstellung ein Bimetallstreifen
zugeordnet; denn sonst würde beim schnellen Wechsel der Einschaltlage von rechts
nach links oder umgekehrt die Verzögerungszeit, die gleich der Zeit ist, die der
Bimetallstreifen. bei dem auf der Erwärmung beruhenden Abbiegen bis zum Kontaktschluß
für den Stromkreis des Widerstandsdrahtes benötigt, in unerwünschter Weise abgekürzt
sein.
-
Bei einer Weiterbildung des neuen Fahrtrichtungsanzeigers kann ein
Schalter im Stromkreis für die Heizwicklung des Schaltelementes bzw. der Schaltelemente
vorgesehen sein, welcher diese Wicklung kurzschließt, solange das Fahrzeug anhält.
Diese besonders vorteilhafte Ausgestaltung ist von großer Bedeutung in der praktischen
Anwendung. Es kommt häufig vor, daß ein Fahrzeug vor einer gesperrter Kreuzung anhält,
der Fahrer aber schon die beabsichtigte Änderung der Fahrtrichtung durch Einschalten
der entsprechendenFahrtrichtungsanzeigelampe kenntlichen machen muß. Durch Betätigen
der Kurzschlußeinrichtung kann die Verzögerungszeit beliebig verlängert werden.
Dieser Kurzschlußschalter ist entweder von Hand zu betätigen., oder er kann, was
besonders vorteilhaft ist, mit dein Bremsfußhebel derart verbunden sein, daß er
bei niedergetretenem Hebel geschlossen ist.
-
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Fahrtrichtungsanzeigers
nach der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen Fahrtrichtungsanzeiger
nach der Erfindung schematisch in Draufsicht mit Schaltplan mit einem schwenkbaren
Schaltelement, Fig. 2 einen Schnitt in der Linie 2-2 der Fig. 1 in größerem Maßstab
und Fig.3 eine Schalteinrichtung, bei der das Schaltelement eine Verschiebungsbewegung
ausführt.
-
Der Hebel 15 des auf der Grundplatte 11 angeordneten. Schalters 10
wird entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn geschwenkt, bis das Ende 36 der an den Stiften
37 und 38 befestigten Feder 35 in die Rast 34 zwischen den Nocken 33 einrastet.
Dann sind die rechten Fahrtrichtungsanzeigelampen RF und RR mit der Batterie über
den Blinkgeber 25, die Klemme 22, die Leitung 21, den Kontaktstreifen 20, den Kontakt
23 und die Leitung 28 verbunden.; die Lampen RF und RR geben also Blinkzeichen.
Wenn der Hebel 15 die geschilderte Lage einnimmt, ist der Stromkreis, in dem die
Heizwicklung 47 für den Bimetallstreifen 43 des Bimetallelementes 45 liegt, wie
folgt geschaltet: Batterie 26, Klemme 32, Leitung 31, Rastplatte 30, Feder 35, Heizwicklung
47, Verbindungspunkt 48 und von dort zu den Bremsleuchten SZ. Da die Heizwicklung
47 einen hohen Widerstand hat, reicht die Stärke des fließenden Stromes nicht aus,
um den Glühfaden der Lampe in der Rückleuchte zum Glühen zu bringen. Der durch die
Heizwicklung 47 erwärmte Bimetallstreifen 43 biegt sich nach einer vorausbestimmbaren
Zeit so weit ab, daß sein nicht eingespanntes Ende den Kontakt 42 erreicht. Dadurch
wird folgender Stromkreis geschlossen: Von der Batterie 26 über die Klemme 32, die
Leitung 31, die Rastplatte 30, die Feder 35, den Draht 40, Befestigungsstift 41,
Kontakt 42 zum Bimetallstreifen 43 und von dort zur ,\lasse.
-
Der Draht 40 wird erwärmt und dehnt sich aus. Das Ende 36 der Feder
35 kann daher aus der Rast 34 treten. und der Hebel 15 wird unter der Wirkung der
Feder 16 in die Mittelstellung zurückgezogen. 17 ist der Drehpunkt des Hebels, und
13 sind die Anschläge der Feder 16. -Nachdem nun kein Kontakt mehr zwischen der
Rastplatte 30 und der Feder 35 besteht, ist der Heizungsstromkreis für den Draht
40 und der Heiz.vichlinig 47 unterbrochen, so daß sich der Draht 40 abkühlt. zusammenzieht
und die Feder 35 in die Raststellung zurückzieht. Auch der Bimetallstreifen 43 hiiiilt
siel: a1>. so claß der Kontakt bei 42 auch geöffnet wird.
-
Die der anderen Einschaltlage zugeordneten Einzelteile sind mit denselben
Bezugszeichen, die aber mit einem Strich versehen sind, bezeichnet, abgesehen von
dem Kontakt 24, der beim Schwenken des Hebels 15 im Uhrzeigerdrehsinn mit dem Kontaktstreifen
20 in Berührung kommt. Dann fließt der Blinkstrom vom ?Kontakt 20 über die
Leitung 27 zu den linken Fahrtrichtungsanzeigelampen LP und I_R und von dort zur
\,lasse.
-
In Fig. 2 ist die Feder 35 mit dem umgebogenen Ende 36 für die Rast
34 in vergrößertem Maßstab dargestellt.
-
Um die Zeitverzögerung beliebig zu verlängern, ist der mit dein Bremsfußhebel
BP verbundene Schalter BPS vorgesehen, welcher eine Verbindung von der Batterie
über den Verbindungspunkt 48 zu den einen Widerstand darstellenden Lampen SZ der
Rückleuchten und von dort zur Masse herstellt.
-
In Fig. 3 ist eine abgewandelte Ausführungsform dargestellt, und zwar
ein Druckknopfschalter auf der isolierten Grundplatte 111, der im ganzen mit 110
bezeichnet ist.
-
Wenn der Druckknopf 115 betätigt wird, rastet die Verriegelungsfeder
135 mit ihrem einen Ende 136 in die Rast 134 der Platte 130 ein, und die Gleitkontakte
102 und 103 gelangen auf das leitende Stück 120, welches auf der den Druckknopf
und die Platte verbindenden Stange angeordnet ist. Dann fließt der Strom von der
Batterie 126 über den Verbindungspunkt 108, Gleitkontakt 103, Leitungszwischenstück
120, Gleitkontakt 102 zur Lampe 105 und von dort zur ?lasse. Die Batterie 126 ist
aber auch über die Leitung 131 und die Platte 130 sowie die Verriegelungsfeder 135
mit der Heizwicklung 147 des Bimetall-Schaltelementes 145 verbunden, dessen Bimetallstreifen
mit 143 bezeichnet und in dem Teil 144 eingespannt ist. Nach einer gewissen Heizzeit
biegt sich der Bimetallstreifen 143 ab und schließt bei 142 den Stromkreis. Infolgedessen
fließt Strom von der Verriegelungsfeder 135, die, wie bereits beschrieben, am Pluspol
derßatterie liegt, über den mit der Feder verbundenen Widerstandsdraht 140, den
Kontakt 142 und den Bimetallstreifen 143 zur Masse.
-
Zur Verlängerung der Verzögerungszeit ist der Druckknopf 155 vorgesehen,
der über den Widerstand 150 von der Batterie 126 eine Verbindung zur Masse herstellt,
so daß durch die Heizwicklung 147 kein Strom hindurchfließt. DerWiderstand 150 ist
an Stelle des Widerstandes vorgesehen, den die Schlußlampen SL bei der Schaltung
nach Fig. 1 bilden. Nach der Entriegelung wird der Druckknopf 115 mit der Platte
130 durch die bei 104 befestigte Feder 116 zurückgezogen. Die Rückzugsstellung ist
durch den Anschlag 107 und die eingedrückte Stellung durch den Anschlag 106 begrenzt.