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Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Pyrenchinonreihe Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuer organischer Farbstoffe,
die mindestens ein chromophorsulfoniertes 2,7-Di-anilino-5,10-dichlor-3,8-pyrenchinon
aufweisen, worin mindestens ein Anilinrest eine Gruppierung enthält, die mindestens
ein bewegliches Halogenatom aufweist.
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Als Reste, die mindestens ein bewegliches Halogenatom enthalten, seien
beispielsweise der ß-Chlorpropionylamino- oder der Dichlorpropionylaminorest, insbesondere
aber der Rest der Formel
genannt, worin n eine ganze Zahl im Wert von höchstens 4 und Z ein Chloratom, eine
gegebenenfalls substituierte Aminogruppe, eine substituierte Oxy- oder Mercaptogruppe
bedeutet.
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Die erwähnten, bewegliche Halogenatome enthaltenden Gruppen, insbesondere
die Gruppierung der Formel (1), können direkt oder über eine Methylenbrücke, vorzugsweise
aber über die Gruppierung der Formel -HN-R- (2) worin R einen zweiwertigen organischen
Rest, vorzugsweise einen Alkylen- oder Arylenrest, bedeutet, mit dem Pyrenchinonrest
verbunden sein. Eine weitere Verknüpfungsmöglichkeit stellt die Gruppe der Formel
-SOZD-R- (3) dar, worin R die angegebene Bedeutung hat und D ein Sauerstoffatom
oder eine Iminogruppe bedeutet.
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Zu den neuen Farbstoffen gelangt man, wenn man ein sulfoniertes 2,7-Di-anilino-5,10-dichlor-3,8-pyrenchinon,
worin mindestens ein Anilinrest eine acylierbare Aminogruppe enthält, mit Verbindungen
umsetzt, die mindestens zwei bewegliche Halogenatome enthalten, und wenn man gegebenenfalls
in den so erhaltenen Verbindungen bewegliche Halogenatome durch andere Substituenten
ersetzt, wobei man die Ausgangsstoffe so wählt, daB der Endstoff noch mindestens
ein bewegliches Halogenatom enthalten muB.
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Als Verbindungen, die mindestens zwei bewegliche Halogenatome enthalten,
kommen vornehmlich sechsgliedrige Heteroringe mit mindestens 2 Stickstoffatomen,
beispielsweise Dichlor-1,3-diazine, insbesondere aber das Trichlor-1,3,5-triazin,
Cyanurchlorid genannt, in Betracht. Von Verbindungen, die aliphatischgebundene,
bewegliche Halogenatome enthalten, sei das ß-Chlorpropionylchlorid oder das Dichlorpropionylchlorid
genannt. An Stelle von Cyanurchlorid kann man auch ein primäres Kondensationsprodukt
desselben verwenden, welches 2 Chloratome und an Stelle des dritten Chloratoms eine
N HZ Gruppe oder einen organischen Rest, z. B. den Rest eines Amins, einer Oxy-
oder Mercaptoverbindung, aufweist. Solche Dichlortriazine können nach an sich bekannten
Methoden aus Cyanurchlorid hergestellt werden, indem man z. B. 1 Mol Cyanurchlorid
mit 1 Mol einer Amino-, Oxy- oder Mercaptoverbindung mit oder ohne Farbstoffcharakter
umsetzt. Als solche Verbindungen mit Farbstoffcharakter kommen z. B. hierbei Aminothioxanthone
oder Aminoazofarbstoffe in Betracht, wie diejenigen, die man durch Kuppeln von Diazoverbindungen
(z. B. diazotierten Aminobenzol- oder Aminonaphthalinsulfonsäuren) mit aminogruppenhaltigen
Azokomponenten (Kresidin, m-Toluidin, m-Acylaminoanilinen usw.), oder diejenigen,
die man durch Kupplung von Barbitursäuren oder Pyrazolonen, insbesondere 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-2'-,
-3'- oder -4'-sulfonsäure, mit diazotierten Monoacylderivaten von aromatischen Diaminen
(wie Acetylaminoanilinsulfonsäuren) und Verseifung der erhaltenen Acylaminofarbstoffe
herstellen kann. Als Verbindungen ohne Farbstoffcharakter
kommen
z. B. Ammoniak, aliphatische oder aromatische Hydroxylverbindungen, wie Methyl-,
Äthyl- oder Butylalkohol, Phenol, o-, m- oder p-Kresol, 4-Sekundärbutylphenol, 4-Tertiäramylphenol,
Dialkylphenole, p-Chlorphenol, aliphatische oder aromatische Mercaptane, wie Methyl-,
Äthyl- oder Benzylmercaptan bzw. deren Alkalimetallsalze, ferner ß-Oxyäthylmercaptan,
Thiophenol (Phenylmercaptan), Thiophenolsulfonsäuren, Mercaptobenzoesäuren, Thioglykolsäure,
Mercaptobernsteinsäure (dl-Thioapfelsäure) u. dgl., vor allem aber organische Stickstoffverbindungen,
wie Methyl-, Dimethyl-, Äthyl-, Diäthyl-, Isopropyl-, Butyl-, Hexyl-, Phenyl-, Tolyl-,
4-Chlorphenyl-, N-Methylphenyl- oder Cyclohexylamin, ferner ß-Chloräthylamin, Methoxyäthylamin,
y-Methoxypropylamin, Mono- und Diäthanolamin, Acetamid, Buttersäureamid, Harnstoff,
Thioharnstoff, Toluolsulfonsäureamid, Glykokoll, Aminokohlensäureester, wie der
Methyl- oder Äthylester, Aminoessigsäureäthylester, Aminoacetamid, Aminoäthansulfonsäuren,
1-Aminobenzol-2- oder -4-methylsulfon, 1-Aminobenzol-2,5-disulfonsäure, Aminobenzoesäuren
und deren Sulfonsäuren, 1-Aminobenzol-2-, -3- oder -4-sulfonsäure bzw. deren Sulfonsäureamide
oder Sulfone, Phenylhydrazin bzw. dessen Sulfonsäuren in Betracht. Die so erhaltenen
primären Kondensationsprodukte enthalten noch zwei reaktionsfähige Halogenatome.
Diejenigen, die keine Sulfonsäuregruppen aufweisen, werden beim vorliegenden Verfahren
nur mit mindestens eine Sulfonsäuregruppe enthaltenden Farbstoffen kondensiert,
während die primären Kondensationsprodukte, die eine oder zwei Sulfonsäuregruppen
enthalten, ebenfalls zur Umsetzung mit sulfonsäuregruppenfreien Farbkörpern geeignet
sind. Man kann auch zur Herstellung der ein einziges austauschbares Chloratom enthaltenden
Farbstoffe von einem zwei solche Chloratome aufweisenden Farbstoff ausgehen und
in solchen Dichlortriazinfarbstoffen eines der beiden Chloratome durch Umsetzung
mit Ammoniak oder mit einer aliphatischen oder aromatischen Amino-, Oxy- oder Mercaptoverbindung
ersetzen.
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Als für das vorliegende Verfahren geeignete Ausgangsstoffe erweisen
sich 3,8-Pyrenchinone, die erhalten werden können durch Umsetzung des technisch
leicht zugänglichen 2,5,7,10-Tetrachlor-3,8- bzw. 1,3,6,8-Tetrachlor-5,10-pyrenchinons
der Formel
mit 2 Mol des gleichen oder verschiedener aromatischer Amine der Benzolreihe, von
denen mindestens eines ein Diamin sein muß.
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Als geeignete aromatische Amine seien insbesondere die Aminobenzole,
beispielsweise das 1-Aminobenzol, das 1-Amino-4-methylbenzol, das 1-Amino-3-chlorbenzol,
das 1,3- oder 1,4-Diaminobenzol, genannt.
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Sulfonsäuregruppenhaltige Pyrenchinone können ferner erhalten werden
durch Kondensation einer Pyrenchinonsulfonsäure (erhältlich z. B. durch Umsetzung
von Tetrachlorpyrenchinon mit Natriumsulfit) mit einem sulfonsäuregruppenhaltigen
Diamin, beispielsweise 1,4-Diaminobenzol-2-sulfonsäure oder 1,3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure,
oder durch direkte Sulfonierung eines entsprechenden Pyrenchinons. Im letztgenannten
Fall findet selbst bei sehr milden Sulfonierungsbedingungen, sofern die o-Stellungen
zur -NH-Gruppe im Anilidrest unsubstituiert sind, neben der Sulfonierung vermutlich
Carbazolringschluß statt.
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Die Umsetzung der erwähnten Ausgangsstoffe mit den Verbindungen, enthaltend
mindestens zwei bewegliche Halogenatome, erfolgt vorzugsweise in wäßriger Lösung.
Sofern als Verbindung, enthaltend mindestens zwei bewegliche Halogenatome, Cyanurchlorid
verwendet wird, empfiehlt es sich, die Zugabe von Alkali derart zu dosieren, daß
der pH-Wert der Lösung 8 nicht übersteigt.
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Die nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Farbstoffe sind neu.
Sie sind wertvolle wasserlösliche Farbstoffe, die sich zum Färben und Bedrucken
der verschiedensten Materialien, beispielsweise Wolle, insbesondere polyhydroxylierter
Materialien faseriger Struktur, und zwar sowohl synthetischer Fasern, z. B. aus
regenerierter Cellulose oder Viskose, wie natürlicher Materialien, z. B. Leinen
oder vor allem Baumwolle, eignen.
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Die durch Foulardieren, Drucken oder Direktfärben auf die Faser aufgebrachten,
erfindungsgemäß erhältlichen Farbstoffe können zwecks Fixierung einer Alkalibehandlung
mit z. B. Natriumcarbonat, Natriumhydroxyd, Erdalkalihydroxyden oder Trinatriumphosphat
und einer Wärmebehandlung unterworfen werden. Die Färbung kann z. B. bei erhöhter
bis mäßig erhöhter Temperatur, d. h. bei 50 bis 100°C, oder mit Dichlortriazinfarbstoffen
kalt, z. B. bei etwa 20 bis 50°C, ausgeführt werden. Zwecks Ausschöpfung des Bades
ist es empfehlenswert, gleichzeitig mit den Farbstoffen oder während des Färbeprozesses
mehr oder weniger neutrale, vor allem aber anorganische Salze, wie Alkalichloride
oder Sulfate, gegebenenfalls portionenweise dem Färbebad zuzusetzen. Während des
Färbeprozesses reagieren die Farbstoffe mit dem zu färbenden polyhydroxylierten
Material, indem sie sich vermutlich durch chemische Bindung fixieren. Der Zusatz
von säurebindenden Mitteln zum Färbebad kann schon am Anfang des Färbevorganges
erfolgen; zweckmäßig werden die alkalischen Mittel so zugegeben, daß der PH-Wert
des anfangs schwach sauer bis neutral oder schwach alkalisch reagierenden Färbebades
allmählich während des ganzen Färbevorganges steigt.
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Anstatt die Färbebäder in der Weise herzustellen, daß man die angegebenen
Farbstoffe und gegebenenfalls mehr oder weniger neutrale, anorganische Salze gleichzeitig
oder einzeln und nacheinander in Wasser aufnimmt, können auch die Farbstoffe und
die Salze zu teigförmigen oder vorzugsweise zu trockenen Präparaten verarbeitet
werden. Da manche der erfindungsgemäß in Betracht kommenden Farbstoffe wegen deren
Gehalt an labilen Substituenten eine gewisse Empfindlichkeit gegen Säuren und starke
Alkalien aufweisen, erweist es sich als vorteilhaft, den so herzustellenden Färbepräparaten
möglichst keine in Wasser stark alkalisch reagierenden Salze beizumischen. Dagegen
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Farbstoffe in Gegenwart von schwach alkalisch
reagierenden Salzen, wie Gemischen von Mono- und Dinatriumphosphaten, zu isolieren
und zu trocknen.
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Mit den erfindungsgemäßen, mindestens eine Sulfonsäuregruppe enthaltenden
Farbstoffen erhält man auf polyhydroxylierten, insbesondere auf cellulosehaltigen
Textilstoffen sehr wertvolle, kräftige, meist sehr volle Färbungen und Drucke von
ausgezeichneten Naßechtheitseigenschaften und sehr guter Lichtechtheit.
Gegenüber
den blauen Wollfarbstoffen der französischen Patentschrift 1110 925, die
zum Färben von Baumwolle ungeeignet sind, weisen die erfindungsgemäß erhaltenen
grünen Farbstoffe den bedeutenden Vorteil auf, daß sie zum Färben von Baumwolle
nach den modernen, rasch verlaufenden Foulardiermethoden, insbesondere nach dem
Thermofixierverfahren, durchaus brauchbar sind.
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In gewissen Fällen kann es von Vorteil sein, die Färbungen der nach
dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Farbstoffe einer Nachbehandlung zu unterwerfen.
So werden die erhaltenen Färbungen zweckmäßig abgeseift; durch diese Nachbehandlung
werden die nicht vollständig fixierten Farbstoffmengen entfernt.
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In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts
anderes angegeben wird, Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen
sind in Celsiusgraden angegeben. Zwischen Gewichtsteilen und Volumteilen besteht
die gleiche Beziehung wie zwischen Gramm und Kubikzentimetern.
Wird in diesem Beispiel bei der Farbstoffsynthese an Stelle der 2,4-Dichlor-6-phenylamino-1,3,5-triazin-4'-sulfonsäure
die 2,4-Dichlor-6-phenylamino-1,3,5-triazin-3'-sulfonsäure, das 2,4-Dichlor-6-methoxy-1,3,5-triazin
oder die 2,4-Dichlor-6-phenylamino-1,3,5-triazin-2'-sulfonsäure oder äquimolekulare
Mengen des Monokondensationsproduktes der 1-Aminobenzol-2,5-disulfonsäure und Cyanurchlorid
oder der 2-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure und Cyanurchlorid verwendet, so werden
Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften erhalten.
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Das in diesem Beispiel verwendete sulfonierte Kondensationsprodukt
von 1 - Anilino - 3,6,8 - trichlorpyren-5,10-chinon und 1,4-Diaminobenzol wurde
wie folgt hergestellt 15 Teile 1-Anilino - 3,6,8 - trichlorpyren - 5,10 - chinon
wurden mit 15 Teilen 1,4-Diaminobenzol unter Zusatz von 15 Teilen kristallisiertem
Natriumacetat in 150 Teilen Nitrobenzol unter Rühren 1 Stunde zum Sieden erhitzt.
Nach dem Erkalten wurde das auskristallisierte Produkt abfiltriert, zuerst mit Nitrobenzol,
dann mit viel Alkohol und zuletzt mit Wasser gewaschen und getrocknet. Es wurden
15 Teile 1-Anilino-6-(4'-amino-anilino)-3,8-dichlorpyren-5,10-chinon als grünes
Kristallpulver erhalten. Zur Sulfonierung wurden nun 20 Teile dieses Kondensationsproduktes
in 370 Teile Oleum von 5 °/o S 03 Gehalt vorsichtig eingetragen und 2 Stunden bei
20 bis 25° gerührt. Dann wurde in 1600 Teile Eiswasser gegossen und aus der dunkelgrünen
Lösung die Sulfonsäure durch Zusatz von 300 Teilen Natriumchlorid gefällt, filtriert
und mit gesättigter Natriumchloridlösung neutral gewaschen. Der feuchte Filterkuchen
wurde nochmals in 800 Teilen heißem Wasser gelöst, die Lösung filtriert und aus
dem klaren Filtrat das Produkt mit 120 Teilen Natriumchlorid wieder gefällt, filtriert
und das Filtergut bei 100° im Vakuum getrocknet. Das auf diese Weise erhaltene Beispiel
1 3,3 Teile des durch Sulfonierung wasserlöslich gemachten Kondensationsproduktes
von 1-Anilino-3,6,8-trichlorpyren-5,10-chinon und 1,4-Diaminobenzol werden unter
Zusatz von verdünnter Natronlauge in 100 Teilen Wasser neutral gelöst. Unter Rühren
gibt man nun eine 40° warme Lösung von 1,72 Teilen 2,4-Dichlor-6-phenylamino-1,3,5-triazin-4'-sulfonsäure
in Form des Natriumsalzes, in 100 Teilen Wasser gelöst, hinzu und steigert die Temperatur
des Reaktionsgemisches auf 60°. Die bei der Kondensation sich abspaltende Mineralsäure
wird zweckmäßig unter dauernder pH-Kontrolle durch allmähliche Zugabe von 10,0 Volumteilen
einer n-Natriumhydroxydlösung bei einem pH-Wert von 5,0 bis 7,0 neutralisiert.
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Nach beendeter Kondensation wird der Farbstoff durch Zusatz von Natriumchlorid
aus einer Lösung ausgefällt, durch Filtration isoliert und im Vakuum bei 60 bis
70° getrocknet. Er entspricht vermutlich der Formel Produkt stellt ein dunkelgrünes
Pulver dar, welches in Wasser mit grüner Farbe leicht löslich ist.
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1 Teil des gemäß Abs. 1 und 2 erhaltenen Farbstoffes wird in 100 Teilen
Wasser gelöst. Mit dieser Lösung imprägniert man bei 80° am Foulard ein Baumwollgewebe
und quetscht die überschüssige Flüssigkeit so ab, daß der Stoff 75 °/o seines Gewichtes
an Farbstofflösung zurückhält. Die so imprägnierte Ware wird getrocknet, dann bei
Zimmertemperatur in einer Lösung imprägniert, die pro Liter 10 g Natriumhydroxyd
und 300 g Natriumchlorid enthält, auf 75 °/o Flüssigkeitsaufnahme abgequetscht und
60 Sekunden lang bei 100 bis 101° gedämpft. Dann wird gespült, in 0,5%iger Natriumbicarbonatlösung
behandelt, gespült, während einer Viertelstunde in einer 0,3°/oigen Lösung eines
ionenfreien Waschmittels bei Kochtemperatur geseift, gespült und getrocknet. Man
erhält eine gelbstichiggrüne, kochecht fixierte Färbung. Beispiel 2 3,6 Teile des
durch nachträgliche Sulfonierung wasserlöslich gemachten Dikondensationsproduktes
von 2,5,7, 10-Tetrachlorpyren-3,8-chinon mit 2,6-Dimethylanilin und p-Amino-acetanilid
werden unter Zusatz von Natronlauge in 100 Teilen Wasser neutral gelöst. Weiterhin
werden unter Rühren 1,7 Teile 2,4-Dichlor-6-phenylamino-1,3,5-triazin-3'-sulfonsäure
als wäßrige Lösung des Natriumsalzes in 100 Teilen Wasser hinzugefügt und bei 40
bis 50° die bei der Kondensation frei werdende Mineralsäure am pH-Meter mit 2 n-Natriumcarbonatlösung
laufend neutralisiert.
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Nach beendeter Kondensation wird der Farbstoff mit Natriumchlorid
ausgesalzen, filtriert und im Vakuum bei 60 bis 70° getrocknet.
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Das in diesem Beispiel verwendete sulfonierte Dikondensationsprodukt
von 2,5,7,10-Tetrachlorpyren-3,8-chinon
mit 2,6-Dimethylanilin
und p-Aminoacetanilid wurde wie folgt hergestellt: 37 Teile 2,5,7,10-Tetrachlorpyren-3,8-chinon
wurden in 400 Teilen 2,6-Dimethylanilin suspendiert und 41/a Stunden lang bei 100
bis 105° und weitere 31/$ Stunden bei 120 bis 125° verrührt. Beim Erkalten kristallisiert
das Monokondensationsprodukt in tiefroten Plättchen aus. Es wurde durch Filtration
isoliert und mit wenig Dimethylanilin, dann mit Alkohol und zuletzt mit warmem Wasser
gewaschen. Nach dem Trocknen wurden 16,1 Teile 1-(2',6'-Dimethylanilino)-3,6,8-trichlorpyren-5,10-chinon
als violettes Kristallpulver vom Schmelzpunkt 297 bis 299° erhalten.
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13,7 Teile dieses Produktes wurden nun mit 18 Teilen p-Aminoacetanilid
und 14 Teilen Natriumacetat in 120 Teilen Nitrobenzol gemäß Beispiel 1 kondensiert
und hernach, wie dort beschrieben, mit 5 °/jgem Oleum sulfoniert. Es wurde ein dunkelgrünes
Produkt erhalten, welches in Wasser mit grüner Farbe leicht löslich ist.
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2 Teile des gemäß Abs. 1 und 2 erhaltenen Monochlortriazinfarbstoffes
werden mit 80 Teilen Trinatriumphosphat in 400 Teilen Wasser gelöst und auf 4000
Teile verdünnt. Nach Zugabe von 80 Teilen Natriumchlorid geht man mit 100 Teilen
eines Baumwollgewebes in dieses Färbebad ein, steigert die Temperatur in einer halben
Stunde auf 60°, gibt nochmals 80 Teile Natriumchlorid zu, steigert in einer Viertelstunde
die Temperatur auf 80° und hält 1/$ Stunde bei dieser Temperatur. Dann spült und
seift man die erhaltene gelbstichiggrüne Färbung 15 Minuten lang in einer kochenden
0,3 °/@gen Lösung eines innenfreien Waschmittels. Sie weist ausgezeichnete Echtheitseigenschaften
auf. Beispiel 3 1 Teil Cyanurchlorid wird in 5 Teilen Aceton gelöst und in feinem
Strahl unter gutem Rühren in 15 Teile Eiswasser gegossen. Zu dieser Cyanurchloridsuspenison
läßt man hierauf die auf 2° gekühlte neutrale Lösung von 3,5 Teilen des im Beispiel
1 beschriebenen sulfonierten Kondensationsproduktes von 1-Anilino-3,6,8-trichlorpyren-5,10-chinon
und 1,4-Diaminobenzol in 100 Teilen Wasser zufließen. Bei 0 bis 4° wird nun die
bei der sofort einsetzenden Kondensation sich abspaltende Mineralsäure neutralisiert,
indem man insgesamt 2,6 Volumteile 2 n-Natriumcarbonatlösung derart zutropfen läßt,
daß der pH-Wert der Kondensationslösung dauernd zwischen 5,0 und 7,0 gehalten werden
kann. Nach beendeter Kondensation wird der Farbstoff durch Zusatz von Natriumchlorid
ausgefällt, filtriert und mit 10 °/jger Natriumchloridlösung, welche 23 Teile Dinatriumphosphat
und 14,5 Teile Monokaliumphosphat im Liter enthält, gewaschen. Nach gutem Absaugen
wird der Farbstoff im Vakuum bei 30 bis 35° getrocknet.
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Baumwolle und regenerierte Cellulose werden mit dem so erhaltenen
Farbstoff nach der unten angegebenen Färbevorschrift in gelbstichiggrünen Tönen
von sehr guter Wasch- und Lichtechtheit gefärbt.
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2 Teile des Farbstoffes werden in 2000 Teilen Wasser kalt gelöst.
Dann gibt man 100 Teile einer 10 °/jgen Natriumcarbonatlösung und 250 Teile einer
20 °/jgen Natriumchloridlösung zu. In das so erhaltene Färbebad geht man bei 20
bis 30° mit 100 Teilen gut benetztem Baumwollgarn ein und fügt nach 30 Minuten weitere
250 Teile einer 20 0/@gen Natriumchloridlösung hinzu. Man färbt weitere 60 Minuten
bei 25 bis 35°. Die erhaltene gelbstichiggrüne Färbung wird dann mit kaltem Wasser
gespült, bei 80 bis 100° geseift, gründlich mit kaltem Wasser gespült und getrocknet.
Man erhält eine waschechte gelbstichiggrüne Färbung. Der gemäß Beispiel 3 hergestellte
Dichlortriazinfarbstoff kann auch nach der im Beispiel 2 angegebenen Färbemethode
gefärbt werden. In diesem Falle erhält man eine wesentlich blaustichigere Färbung
als nach der oben beschriebenen Kaltfärbemethode. Beispiel 4 1 Teil Cyanurchlorid
und 3,5 Teile des im Beispiel 1 beschriebenen sulfonierten Kondensationsproduktes
aus 1-Anilino-3,6,8-trichlorpyren-5,10-chinon und 1,4-Diaminobenzol werden, wie
im Beispiel 3 beschrieben, zum Dichlortriazinderivat kondensiert. Nach beendeter
Kondensation läßt man nun langsam 7,5 Volumteile einer 2 n-Ammoniumhydroxydlösung
bei einem pH-Wert von 7,0 bis 9,0 unter Rühren zufließen und erwärmt dabei auf 35°.
Man rührt noch 1 Stunde bei 35° nach und salzt den Farbstoff durch Zusatz von Natriumchlorid
aus. Es wird durch Filtration isoliert und im Vakuum bei 60 bis 70° getrocknet.
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Baumwolle und regenerierte Cellulose werden nach den in den Beispielen
1 und 8 angegebenen Methoden in grünen Tönen von sehr guter Wasch- und Lichtechtheit
gefärbt.
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Beispiel 5 1 Teil Cyanurchlorid und 3,5 Teile des sulfonierten Kondensationsproduktes
aus 1 - Anilino - 3,6,8 - trichlorpyren-5,10-chinon und 1,4-Diaminobenzol werden,
wie im Beispiel 3 beschrieben, zum Dichlortriazinderivat kondensiert. Nach beendeter
Monokondensation läßt man nun nochmals eine neutrale Lösung von 3,5 Teilen des obenerwähnten
sulfonierten Kondensationsproduktes aus 1-Anilino-3,6,8-trichlorpyren-5,10-chinon
und 1,4-Diaminobenzol zufließen. Man erwärmt unter Rühren auf 40° und neutralisiert
die sich bei der Kondensation erneut abspaltende Mineralsäure bei einem p,1-Wert
von 5,0 bis 7,0 mit insgesamt 5 Volumteilen n-Natriumhydroxydlösung. Hierauf wird
der Monochlortriazinfarbstoff durch Zugabe von Natriumchlorid ausgesalzen, durch
Filtration isoliert und im Vakuum bei 70° getrocknet.
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Baumwolle und regenerierte Cellulose werden nach den in den Beispielen
1 und 8 angegebenen Methoden in grünen Tönen von sehr guter Wasch- und Lichtechtheit
gefärbt.
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Beispiel 6 1 Teil Cyanurchlorid wird in 5 Teilen Aceton gelöst und
in feinem Strahl unter gutem Rühren in 15 Teile Eiswasser gegossen. Zu dieser Cyanurchloridsuspension
läßt man hierauf die auf 0° gekühlte neutrale Lösung von 2,1 Teilen des Natriumsalzes
der 1-Anilino-4-aminothioxanthonsulfonsäure in 100 Teilen Wasser zufließen. Bei
0 bis 4° wird nun die bei der Kondensation sich allmählich abspaltende Mineralsäure
neutralisiert, indem man insgesamt 2,5 Volumteile 2 n-Natriumcarbonatlösung derart
zutropfen läßt, daß der pH-Wert der Lösung dauernd zwischen 5,0 und 7,0 gehalten
werden kann. Nach beendeter Kondensation gibt man nun die neutrale Lösung von 3,5
Teilen des sulfonierten Kondensationsproduktes aus 1-Anilino-3,6,8-trichlorpyren-5,10-chinon
und 1,4-Diaminobenzol, in 100 Teilen Wasser gelöst, hinzu. Man erwärmt auf 40° und
neutralisiert die sich bei der Kondensation erneut abspaltende Mineralsäure bei
einem pH-Wert von 6,0 bis 7,0 mit weiteren 2,5 Volumteilen 2 n-Natriumcarbonatlösung.
Hierauf wird der Farbstoff durch Zugabe von Natriumchlorid ausgesalzen,
durch
Filtration isoliert und im Vakuum bei 70° getrocknet. Er besitzt vermutlich die
Formel
und färbt Baumwolle und regenerierte Cellulose nach der im Beispiel 1 angegebenen
Methode in gelbgrünen Tönen von sehr guter Wasch- und Lichtechtheit.
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Verwendet man in diesem Beispiel an Stelle der 2,1 Teile des Natriumsalzes
der 1-Anilino-4-amino-thioxanthonsulfonsäure die äquimolekulare Menge des Natriumsalzes
der 1,4-Diamino-thioxanthonsulfonsäure, so erhält man einen Farbstoff mit ähnlich
guten Eigenschaften. Beispiel 7 1 Teil Cyanurchlorid wird in 5 Teilen Aceton gelöst
und in feinem Strahl unter gutem Rühren in 15 Teile Eiswasser gegossen. Zu dieser
Cyanurchloridsuspension läßt man nun die auf 0° gekühlte neutrale Lösung von 2,6
Teilen der Azoverbindung der Formel
in 100 Teilen Wasser zufließen. Bei 0 bis 4° wird nun die bei der Kondensation sich
sofort abspaltende Mineralsäure neutralisiert, indem man insgesamt 5 Volumteile
n-Natriumhydroxydlösung derart zufließen läßt, daß der pH-Wert der Lösung dauernd
zwischen 5,0 und 7,0 gehalten werden kann. Nach beendeter Kondensation gibt man
nun die neutrale Lösung von 3,5 Teilen des sulfonierten Kondensationsproduktes aus
1-Anilino-3,6,8-trichlorpyren-5,10-chinon und 1,4-Diaminobenzol, in 100 Teilen Wasser
gelöst, hinzu. Die weitere Kondensation und nachfolgende Isolierung des Monochlortriazinfarbstoffes
erfolgt, wie im Beispiel 6 beschrieben.
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Baumwolle und regenerierte Cellulose werden nach der im Beispiel 1
angegebenen Methode in gelbgrünen Tönen von sehr guter Wasch- und Lichtechtheit
gefärbt. Beispiel 8 3,5 Teile des durch Sulfonierung wasserlöslich gemachten Kondensationsproduktes
von 1-Anilino-3,6,8-trichlorpyren-5,10-chinon und 1,4-Diaminobenzol werden unter
Zusatz von verdünnter Natronlauge in 100 Teilen Wasser neutral gelöst und unter
gutem Rühren bei 0 bis 2° mit der Lösung von 2,5 Teilen ß-Chlorpropionylchlorid
in 4 Teilen Toluol versetzt. Die sich bei der Acylierung abspaltende Mineralsäure
wird laufend bei 0 bis 4° mit n-Natriumhydroxydlösung derart neutralisiert, daß
der pH-Wert der Lösung dauernd zwischen 5,0 und 7,0 verbleibt. Wenn die Reaktion
beendet ist und sich keine Säure mehr abspaltet, stellt man den pH-Wert der Lösung
durch weiteren Zusatz von Natriumhydroxydlösung auf 8,5. Der Farbstoff wird hierauf
aus seiner Lösung mit Natriumchlorid ausgesalzen, abfiltriert und bei 70 bis 80°
im Vakuum getrocknet.
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Baumwolle und regenerierte Cellulose werden mit dem so erhaltenen
Farbstoff nach der unten angegebenen Färbevorschrift in kräftigen grünen Tönen von
sehr guter Wasch- und Lichtechtheit gefärbt.
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2 Teile dieses Farbstoffes werden, mit 25 Teilen Harnstoff vermischt,
in 75 Teilen Wasser gelöst. Nach Zugabe von 2 Teilen Natriumcarbonatimprägniert
man mit dieser Lösung ein Baumwollgewebe, quetscht auf 75 °/o Gewichtszunahme ab
und trocknet. Nach einer Hitzebehandlung von 5 Minuten bei 150° wird gespült und
geseift. Man erhält eine grüne, kochecht fixierte Färbung.