DE1091490B

DE1091490B - Vorrichtung zum Abziehen von Schuettgut aus Behaeltern, z.B. Bunkern, Silos od. dgl.

Info

Publication number: DE1091490B
Application number: DEA28819A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Hans Aureden; Walter Nickel
Original assignee: Beteiligungs und Patentverwaltungs GmbH; BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: Beteiligungs und Patentverwaltungs GmbH; BBC Brown Boveri France SA
Priority date: 1958-02-05
Filing date: 1958-02-05
Publication date: 1960-10-20

Description

Vorrichtung zum Abziehen von Schüttgut aus Behältern, z. B. Bunkern, Silos od. dgl.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abziehen von Schüttgut aus Behältern, z. B. Bunkern, Silos od. dgl., mit einem im Boden des Behälters angeordneten, das Gut seitlich ableitenden Behälterauslauf.
Die Erfindung besteht darin, daß die Vorrichtung zum Abziehen von Schüttgut aus Behältern, z. B.
Bunkern, Silos od. dgl., einen im Boden des Behälters angeordneten, das Gut seitlich ableitenden Behälterauslauf, welcher durch einen drehbaren Bunkerverschluß abgeschlossen wird, aufweist, wobei die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, daß der Behälterauslauf in einem Rohrkrümmer endet und daß der Bunkerverschluß durch einen zweiten Rohrkrümmer gebildet wird, welcher um eine senkrecht und zentrisch auf der Öffnung des ersten Rohrkrümmers stehende Achse drehbar mit dem ersten Rohrkrümmer verbunden ist.
Miteinander verbundene Rohrkrümmer sind bisher schon bei Verschwenkvorrichtungen für Rohrleitungsendstücke pneumatischer Förderanlagen für Schüttgut verwendet worden. Durch ein Verschwenken der Rohrteile bei der bekannten Vorrichtung wird lediglich die Auswurfrichtung geändert, es besteht jedoch keinerlei Einfluß auf den Fortgang oder die Unter brechung der Förderung.
Weiter ist eine Aufgabevorrichtung für Schüttgut bekannt, bei der der Auslauf einer geschlossenen Rutsche bis auf eine seitliche Austrittsöffnung durch die Innenwand eines drehbaren Hohlzylinders abgeschlossen wird, wobei die Regelung der Aufgabemenge durch Änderung der Trommelumdrehungsgeschwindigkeit erfolgen kann. Bei dieser Vorrichtung kann ein Austreten von Schüttgut nur dann erfolgen, wenn der Hohlzylinder rotiert. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist aber auch möglich, ohne dauerndes Drehen eines Bauelementes ein gleichmäßiges und dosierbares Abziehen des Schüttgutes zu bewirken, wie später noch eingehender beschrieben werden wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung im Schnitt dargestellt. Der Bunker 1 endet in einem 900-Rohrkrümmer 2. Mit diesem ersten Rohrkrümmer drehbar verbunden, ist der zweite 9O0-Rohrkrümmer 3 angeordnet. Letzterer ist mittels der bei 5 gelagerten Welle 4 um eine Achse drehbar, die senkrecht auf den miteinander verbundenen Öffnungen der beiden Rohrkrümmer steht. Das Drehen der Welle 4 und des Krümmers 3 kann von Hand mittels einer nicht dargestellten Kurbel oder mittels eines ebenfalls nicht dargestellten maschinellen Antriebes, z. B. eines Elektromotors, erfolgen. Die Verbindung der beiden Rohrkrümmer ist so ausgebildet, daß die Drehung des Krümmers 3 möglich ist.
Wenn das Schüttgut 6, das den zweiten Krümmer 3 nur zum Teil entsprechend dem jeweiligen Böschungswinkel füllt, abgezogen werden soll, wird der Rohrkrümmer 3 so gedreht, daß seine freie Öffnung 7 sich nach unten bewegt. Bei einer bestimmten Stellung beginnt das Schüttgut auszulaufen. Die Geschwindigkeit des Auslaufens kann durch die Stellung des Krümmers 3 geregelt werden. Durch Versuche kann man daher für bestimmte Schüttgüter eine bestimmte Stellung des zweiten Rohrkrümmers ermitteln, bei der eine gewünschte Menge in einer bestimmten Zeit ausläuft.
Mit der Vorrichtung nach der Erfindung ist sowohl ein kontinuierliches als auch ein periodisch dosiertes Abziehen des Gutes möglich. Soll eine bestimmte Menge abgezogen werden, so wird der zweite Krümmer nur eine bestimmte Zeit, beispielsweise für einige Sekunden, in die Abziehlage und dann schnell wieder in die Ruhelage gedreht. Man kann bestimmte Gewichte des Schüttgutes abziehen, indem man eine Waage, auf der der Aufnahmebehälter, z. B. ein Sack, steht, bei Erreichen des gewünschten Gewichtes einen Impuls auf den Antrieb des zweiten Krümmers geben und dadurch diesen sich in die Ruhelage drehen läßt.
Die Dosierung ist auch dadurch möglich, daß man den zweiten Krümmer fortlaufend rotieren läßt, und zwar mit gleichmäßiger oder ungleichmäßiger Drehgeschwindigkeit. Hierdurch wird bewirkt, daß bei jeder Umdrehung eine bestimmte Menge Gut abgezogen wird, wobei die Menge von der Tourenzahl oder Drehgeschwindigkeit des Krümmers abhängt.
Die Vorrichtung nach der Erfindung ist für feinkörnige bis grobstückige Schüttgüter, wie sie z. B. in der chemischen Industrie und der Industrie der Steine und Erden vorkommen, geeignet. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit besteht in der Kernreaktortechnik, z. B. dort, wo keramische Brennstoff- oder Brutelemente zum Einsatz kommen, die beispielsweise die Form von Kugeln haben könnten.
Außer der guten Dosiermöglichkeit weist die Vorrichtung nach der Erfindung den Vorteil auf, daß das Schüttgut geschont wird. Ihre Anwendung ist daher besonders dann angebracht, wenn eine Beschädigung der einzelnen Teilchen des Schüttgutes unerwünscht ist.
PATENTANSPROCHE: 1. Vorrichtung zum Abziehen von Schüttgut aus Behältern, z. B. Bunkern, Silos od. dgl., mit einem im Boden des Behälters angeordneten, das Gut seitlich ableitenden Behälterauslauf, welcher durch einen drehbaren Bunkerverschluß abgeschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterauslauf in einem Rohrkrümmer (2) endet und daß der Bunkerverschluß durch einen zweiten Rohrkrümmer (3) gebildet wird, welcher um eine senkrecht und zentrisch auf der Öffnung des ersten Rohrkrümmers stehende Achse drehbar mit dem ersten Rohrkrümmer verbunden ist.

Claims

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrkrümmer (2, 3) als 900-Rohrkrümmer ausgebildet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Rohrkrümmer (3) fortlaufend rotiert.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahmegefäß für das abgezogene Gut auf einer Waage steht, die nach Abziehen eines bestimmten Gewichtes das Zurückdrehen des zweiten Rohrkrümmers (3) in die Ruhestellung bewirkt.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 948 319, 294 746; USA.-Patentschriften Nr. 1 961 307, 1 132 228; britische Patentschrift Nr. 239 266; belgische Patentschrift Nr. 498 402.