DE1090840B - Drehbarer Fuehrungsanschlag fuer Fraesmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen um die Achse der Hauptspindel von Fräsmaschinen für die Holzbearbeitung drehbaren, außerhalb der Bearbeitung>szone des Fräsers gehaltenen und an dem Werkstück entlanggeführten Anschlag.

Um die Achse der Hauptspindel von Fräsmaschinen drehbare Anschläge sind in Form von Anlaufringen bereits bekannt. Diese Anlaufringe ermöglichen zwar im Gegensatz zu festen Anschlaglinealen auch das Bearbeiten, z. B. das Profilieren, von geschweiften und gebogenen Teilen, haben jedoch den Nachteil, daß sie nur in einem Punkt oder in einer Linie an der Kante des Werkstückes anliegen, so daß alle Unebenheiten der Werkstückkante auf die zu fräsende Kontur übertragen werden. Weiterhin lassen die bekannten Anlaufrollen nur eine bestimmte Einfrästiefe zu, die gleich der Differenz des Fräserradius minus des Radius des Anlauf ringes ist. Sollen also Werkstücke mit verschiedener Einfrästiefe hergestellt werden, so müssen die Anlaufringe ausgewechselt werden. Dies ist besonders nachteilig, weil sich die Durchmesser der Fräser durch Nachschleifen stets um nur geringe Beträge vermindern, so daß zum einwandfreien Arbeiten ein großer Vorrat von fein abgestuften Anlauf ringen vorhanden sein muß.

Es sind auch schon Anschläge bekanntgeworden, bei denen je eine Rolle zu beiden Seiten des Fräsers angeordnet ist. Derartige Rollen, die zwei feste Anschlagpunkte bilden und damit eine Gerade definieren, sind jedoch nur geeignet, feste Anschlaglineale zu ersetzen und haben wie diese den Nachteil, daß nur Werkstücke mit gerader oder höchstens mit gleichmäßig gekrümmter Kante bearbeitet werden können, weil sich bei wechselnder Krümmung die Einfrästiefe entsprechend dem Krümmungsradius der Werkstückkante ändern würde. Außerdem weiden im Gegensatz zu Anschlaglinealen auch bei der Verwendung mehrerer Rollen alle Unebenheiten der Werkstückkontur auf die Einfräsung kopiert.

Die Erfindung hat den Zweck, die genannten Nachteile zu vermeiden und einen Führungsanschlag zu schaffen, der Unebenheiten der Werkstückkontur überbrückt und trotzdem wie eine Anlaufrolle auch das Fräsen von geschweiften und gebogenen Teilen gestattet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Anschlag eine geradlinige oder schwach gekrümmte, an dem Werkstück entlanggleitbare Kontur gegeben wird.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Anschlag mittels eines koaxial zur Fräser- oder Motorwelle liegenden Lagerringes auf einem Ansatz des Motorgehäuses gelagert sein. Eine derartige Lagerung des Führungsanschlages ist insbesondere für Hand-Drehbarer Führungsanschlag
für Fräsmaschinen

Anmelder:

Eugen Lutz K.-G., Maschinenfabrik,
Lomersheim über Mühlacker (Württ.)

Willi Hofmann, Lomersheim über Mühlacker (Württ.), ist als Erfinder genannt worden

oberfräsen vorteilhaft, weil dadurch in besonders einfacher Weise die Vorrichtung zur Halterung des Anschlages im einzelnen so ausgebildet sein kann, daß der Anschlag beliebig weit vor und zurück bewegt werden kann, ohne daß sich seine Drehachse verlagert. Auf diese Weise können auch bei geschweiften Teilen verschieden tiefe Profile eingefräst werden, ohne daß hierbei das Werkzeug oder der Anschlag ausgewechselt zu werden braucht. Außerdem ist es sogar möglich, die Führungskontur des Anschlages bis hinter die Achse des Fräsers zu verlagern, so daß eine Tiefe der Einfräsung erreicht werden kann, die bis nahezu 100% des Fräserdurchmessers beträgt, ohne daß die Funktion des Führungsanschlages auch nur im geringsten beeinträchtigt wird. Endlich kann der Anschlag auch zwischen zwei Fräswerkzeugen angeordnet werden, wodurch z. B. ein Brett gleichzeitig an zwei Kanten bearbeitet werden kann und trotzdem in seiner Mitte sicher geführt wird.

Die Erfindung hat nicht nur Bedeutung für Oberfräsen, insbesondere Handoberfräsen, sondern auch für stationäre Fräsmaschinen verschiedener Systeme.

Die Erfindung wird nachfolgend an Hand mehrerer, in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 die Seitenansicht einer Handoberfräse mit dem erfindungsgemäßen Anschlag,

Fig. 2 die Draufsicht auf die Führungsplatte der Maschine von Fig. 1 mit dem erfindungsgemäßen Anschlag,

Fig. 3 bis 5 die Maschine in verschiedenen Arbeitsstellungen und mit verschiedenen Werkzeugen.

Nach Fig. 1 ist 1 der Motor, dessen Welle 2 am oberen Ende das Fräswerkzeug 3 trägt. Konzentrisch zu der Welle 2 ist ein Lagerring 4 vorgesehen, der seinerseits auf einem Ansatz 5 des Motorgehäuses sitzt. Am Lagerring 4 ist eine Trägersäule 6 befestigt,

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auf der mittels einer Flügelschraube 7 der Anschlag 8 festgeklemmt werden kann. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel verläuft die Trägersäule 6 parallel zur Motorwelle 2 und ist am Rand des Lagerringes 4 mittels eines Ansatzes befestigt. Der Anschlag ist also außerhalb der Bearbeitungszone des Fräsers 3 gehalten und derart gelagert, daß er um die Achse der Motorwelle 2, die gleichzeitig die Hauptspindel der Fräsmaschine darstellt, drehbar ist.

Nach Fig. 2 hat der Anschlag 8 die Form eines ge- ίο schweiften Dreiecks mit geradliniger Führungskontur. Der Anschlag kann mittels der Rändelmutter 9 in Richtung des Doppelpfeiles α beliebig weit vor- und zurückbewegt werden. Dazu greift die Rändelmutter 9 in die Aussparung eines Bolzens 10 ein, der seinerseits an der Trägersäule 6 mittels der Flügelschraube 7 festklemmbar ist. Zur Rändelmutter 9 gehört der Gewindebolzen 11, dessen Muttergewinde sich im Anschlaghalter 12 befindet. Um die Rändelmutter 9 und den Führungsanschlag 8 in einer bestimmten Lage festzulegen, ist die Flügelmutter 13 vorgesehen, mittels welcher der Halter 12 auf dem Bolzen 10 festgeklemmt werden kann. 15 ist der Auflagetisch, der zur Auflage des Werkstückes bzw. zur Auflage der Maschine dient.

Fig. 3 zeigt in der Darstellungsweise von Fig. 2 einen etwas anders geformten Anschlag 16 mit einer schwach gekrümmten Führungskontur zur Bearbeitung eines geschweiften Werkstückes gemäß Fig. 4.

Fig. 4 läßt erkennen, wie auf dem Tisch 15 das zu bearbeitende Werkstück 17 aufliegt, in das mit Hilfe des erfindungsgemäßen Anschlages das Profil b gemäß Fig. 4 a entlang den Außenkonturen in einem einzigen Arbeitsgang durch das Fräswerkzeug 3 gleichmäßig tief eingefräst werden kann. Zu diesem Zweck wird das Werkstück unter Anpressung an die Führungskante des Anschlages 16 entsprechend den vorgegebenen Konturen an dem im Gegenzeigersinn c sich drehenden Fräswerkzeug entlanggeführt. Wird der Anpreß druck bei der Führung durch den Arbeiter stets auf die Achsmitte des Werkzeuges 3 ausgerichtet, so schwenkt sich bei der Weiterführung die Führungskante 16' des Anschlages solange selbsttätig um den Lagerring 4 herum, bis die Normale zur Tangente in der Berührung zwischen Führungskante und Kontur durch den Mittelpunkt des Lagerringes 4 bzw. des Werkzeuges 3 geht.

Die Schablone 8 nach Fig. 1 kann so weit von der Werkzeugachse zurückgestellt werden, daß fast der gesamte Durchmesser des Werkzeuges 3 nachzuschleifen ist.

Fig. 5 zeigt eine Anordnung, bei der die Führungsschablone 8 zwischen zwei Fräswerkzeugen 18 und 19 angeordnet ist.

Claims (4)

Patentansprüche-.

1. Um die Achse der Hauptspindel von Fräsmaschinen für die Holzbearbeitung drehbarer, außerhalb der Bearbeitungszone des Fräsers gehaltener und an dem Werkstück entlanggeführter Anschlag, gekennzeichnet durch eine geradlinige oder schwach gekrümmte, an dem Werkstück entlanggleitbare Führungskontur des Anschlages.

2. Führungsanschlag nach Anspruch 1, insbesondere für Oberfräsmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (8) mittels eines koaxial zur Fräser- oder Motorwelle (2) liegenden Lagerringes (4) auf einem Ansatz (5) des Motorgehäuses (1) gelagert ist.

3. Führungsanschlag nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (8) gegenüber seiner Drehachse radial verstellbar ist.

4. Führungsanschlag nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (8) zwischen zwei Fräswerkzeugen (18,19) angeordnet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 843 302, 908 411,
737, 1 004 795.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

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