DE1090625B - Verfahren zum Avivieren von Viskosereyon fuer Kordzwecke - Google Patents

Verfahren zum Avivieren von Viskosereyon fuer Kordzwecke

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DE1090625B
DE1090625B DEC15745A DEC0015745A DE1090625B DE 1090625 B DE1090625 B DE 1090625B DE C15745 A DEC15745 A DE C15745A DE C0015745 A DEC0015745 A DE C0015745A DE 1090625 B DE1090625 B DE 1090625B
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DE
Germany
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finishing
oxethylated
fatty
viscose rayon
cord
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Pending
Application number
DEC15745A
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English (en)
Inventor
Theo Biesen
Friedrich Hilgers
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Stockhausen GmbH and Co KG
Original Assignee
Chemische Fabrik Stockhausen GmbH
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Publication date
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Pending legal-status Critical Current

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M13/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M13/10Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with compounds containing oxygen
    • D06M13/224Esters of carboxylic acids; Esters of carbonic acid

Description

  • Verfahren zum Avivieren von Viskosereyon für Kordzwecke Das für den Aufbau der Karkasse in Autoreifen sowie der Einlagegewebe in Treibriemen verwendete Kordgarn besteht in zunehmendem Maße aus Viskosereyon, da dieses gegenüber der früher verwendeten Baumwolle in mehrfacher Hinsicht in seinem Verhalten im Reifen sowie im Treibriemen Vorteile aufweist.
  • Unter einem Kordgarn versteht man in bestimmter Weise zusammengesetzte Zwirne, im allgemeinen von einem Gesamttiter von über 500 den.
  • An ein für Kordzwirne bestimmtes Viskosereyon wird eine Vielzahl von Ansprüchen gestellt, von denen die wesentlichsten die folgenden sind: Die Reyongarne dürfen beim Zwirnen keinen großen Festigkeitsverlust erleiden; der erhaltene Zwirn muß sehr gleichmäßig sein und darf keinen »sandigen« Charakter haben; der Zwirn muß die normalerweise aus einer Latexemulsion bestehende Imprägnierung im sogenannten Dipping-Bad gut aufnehmen; die Beschaffenheit des Zwirnes muß eine möglichst hohe Haftung des vulkanisierten Gummis gewährleisten; der Zwirn darf keine oder nur eine ganz geringe Schädigung seiner physikalisch-technischen Daten bei der Beanspruchung im Reifen erleiden. Es handelt sich hierbei im wesentlichen um Zug- und Stauchungsbeanspruchungen (»Walkbeanspruchungen«), die bei hohen Temperaturen auf den Zwirn zur Einwirkung kommen. Üblicherweise werden die Folgen derartiger Beanspruchungen im Laboratorium durch eine Reihe verschiedenartiger Prüfungsmethoden, die unter der Bezeichnung »Fatigue-Teste« zusammengefaßt werden, gemessen.
  • Die notwendigen Eigenschaften, die ein Reyon besitzen muß, um diese Ansprüche zu erfüllen, werden ihm durch das Aufbringen einer sogenannten Avivage erteilt.
  • Für diesen Zweck in der Praxis angewandte Avivagemittel bestehen z. B. aus Mineralölen bestimmter Typen, die durch Einbau von anionaktiven oder nichtionogenen Emulgatoren emulgierbar gemacht sind.
  • Derartigen Avivagemitteln haftet jedoch der Nachteil an, daß sie verhältnismäßig hohe Festigkeitsminderungen beim Zwirnprozeß (»Zwirnverluste«) und leicht ungleichmäßige, sandige Zwirne ergeben. Es ist dies eine Folge der hohen und ruckweisen Reibung zwischen den Einzelfäden des Zwirnes, die für mineralölhaltige Avivagen kennzeichnend ist. Hohe Zwirnverluste machen aber einen Teil der für die Erzeugung eines Ausgangsmaterials von möglichst hoher Festigkeit aufgewandten Mühe und Kosten illusorisch und sind daher zu vermeiden. Hinsichtlich der Fatigue-Teste verhalten sich mineralölhaltige Avivagemittel demgegenüber im. allgemeinen günstig.
  • Es ist bekannt, daß die Zwirnverluste erheblich verringert werden, z. B. von 25 auf 12%, wenn man Avivagemittel verwendet, die nicht auf der Grundlage von Mineralöl, sondern auf der Grundlage von fetten Ölen, sogenannten Neutralölen, aufgebaut sind. Derartige Avivagemittel, die auch für Textilreyon im Handel sind, sind meistens die Natriumsalze der durch Sulfatieren emulgierbar gemachten Öle; sie besitzen üblicherweise- einen Sulfatierungsgrad von etwa 18 bis 20.
  • Stellen derartige Avivagemittel in -bezug auf den Zwirnverlust einen bemerkenswerten Fortschritt dar, so hat sich doch auf der anderen Seite gezeigt, daß ein Teil dieses Fortschrittes dadurch wieder aufgehoben wird, daß bei Kordzwirnen aus Reyon, das mit derartigen Avivagemitteln aviviert wurde, die Fatigue-Teste im allgemeinen nicht so günstig ausfallen wie bei Avivagemitteln auf der Grundlage von Mineralöl. Dies zeigt sich besonders bei lang ausgedehnten Prüfungen bei hohen Temperaturen.
  • Dieses Verhalten ist eine Folge der thermischen Instabilität der sulfatierten Anteile in den Produkten. Es ist bekannt, daß die in den sulfatierten Produkten vorliegenden Schwefelsäurehalbester bei hohen Temperaturen gespalten werden, wobei Schwefelsäure frei wird, die dann hydrolysierend auf die Cellulosefaser einwirkt und zu einer Faserschwächung führt. Dies gibt sich dadurch zu erkennen, daß die pH-Werte der Produkte bei einer Erhitzung stark absinken.
  • Der Gedanke liegt daher nahe, die Neutralöle nicht durch Sulfatieren, sondern durch Zumischen von Emulgatoren emulgierbar zu machen. Übliche Emulgatoren für diesen Zweck sind oxäthylierte Fettsäuren oder oxäthylierte Fettalkohole, die erfahrungsgemäß auch thermostabil sind. Derart emulgierbar gemachte Neutralöle sind wohl noch nicht zum Av ivieren von Kordreyon eingesetzt worden, sie sind aber für die Behandlung von Reyonkord auch nicht geeignet. Oxäthylierte Fettsäuren und oxäthylierte Fettalkohole verleihen nämlich der Faser keine Glätte, sondern sie verursachen- eine hohe und ruckweise Reibung. Das Verhalten von Mischungen von Neutralölen mit derartigen Emulgatoren kommt dann auf der Faser dem Verhalten von emulgierbar gemachten Mineralölen gleich.
  • Diese 'L\Tachteile kann man aber, wie gefunden wurde, dadurch vermeiden, daß man solche oxäthylierte Fettkörper als emulgierende Komponente heranzieht, die die Faser glätten und demnach keine hohe und ruckweise Reibung ergeben. Ein Körper mit diesen Eigenschaften ist oxäthyliertes Ricinusöl in Form des Ricinusölpolyglykoläthers.
  • Zur Erzielung klarer Endprodukte kann es hierbei erforderlich sein, Lösungsvermittler mit zu verwenden. Als solche sind Fettalkohole und bzw. oder oxäthylierte Fettalkohole geeignet. Die hiervon benötigten Mengen sind aber, auf das Endprodukt berechnet, so gering, daß sie sich. auf der Faser hinsichtlich ihrer Reibungsverhältnisse nicht ungünstig auswirken.
  • Als Neutralöl kann man z. B. Olivenöl verwenden. Noch bessere Avivageprodukte erhält man, wenn man als Ausgangsmaterial keine natürlichen Neutralöle verwendet, die bekanntermaßen stets Nebenprodukte verschiedener Art und Menge enthalten, unter denen sich auch thermisch instabile befinden können, sondern wenn man als Ausgangsmaterial einen chemisch einwandfrei definierbaren Körper verwendet, wie er in dem technisch hergestellten Fettsäuretriglycerid vorliegt.
  • Derartige Avivagemittel können wie folgt zusammengesetzt sein:
    I. 56,5'0% Ölsäuretriglycerid
    14 0% oxäthyliertes Ricinusöl mit 40 Mol
    Äthylenoxyd
    12 % oxäthylierter Cocosfettalkohol mit 5 Mol
    Äthylenoxyd
    6 °% Xylenylglycol
    8 % Cocosfettalkohol
    3,50/a Wasser
    100,00%
    oder
    II. 56,5% Olivenöl
    14 % oxäthyliertes Ricinusöl mit 40 Mol
    Äthylenoxyd
    12 0l0 oxäthylierter Cocosfettalkohol mit 5 Mol
    Äthylenoxyd
    6 % Xylenylglycol
    8 % Cocosfettalkohol
    3,5% Wasser
    100,0%
    Die Prüfung dieser Avivagemittel hinsichtlich ihrer thermischen Stabilität hat folgendes ergeben: Das unter I aufgeführte Avivagemittel besitzt einen pÄ Wert von 6,3. Nach einer Erhitzung während 8 Stunden auf 170° C wird der gleiche pH-Wert gemessen, d. h., es haben sich keine sauer reagierenden Spaltprodukte gebildet, die die Faser schädigen können.
  • Das unter II beschriebene Avivagemittel hat vor dem Erhitzen einen pH-Wert von 6,7 und nach der Erhitzung von 6,2, d. h. daß sich hierbei nur in ganz untergeordnetem Maße saure Spaltprodukte gebildet haben und daß dementsprechend auch nur eine ganz unbedeutende Faserschädigung eintreten kann.
  • Das zum Vergleich herangezogene Natriumsalz des sulfatierten Olivenöls mit einem Sulfonierungsgrad von 18 hat vor der Erhitzung einen pH-Wert von 6,8 und nach .der Erhitzung einen p$ Wert von 2,5. Dies besagt, daß hierbei große Mengen sauer reagierender Spaltprodukte entstanden sind, die die Faser schädigen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von wäßrigen Lösungen fetter Öle zum Avivieren von Viskosereyon für Kordzwecke, dadurch gekennzeichnet, daß zur Wasserlöslichmachung thermostabile Emulgatoren, insbesondere Ricinusölpolyglykoläther, entweder allein oder zusammen mit geeigneten Lösungsvermittlern, insbesondere Fettalkoholen und bzw. oder oxäthylierten Fettalkoholen, und als fette Öle natürliche oder synthetisch hergestellte Fettsäuretriglyceride verwendet werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 640 205, 694178.
DEC15745A 1957-11-07 1957-11-07 Verfahren zum Avivieren von Viskosereyon fuer Kordzwecke Pending DE1090625B (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1182200B (de) * 1962-06-12 1964-11-26 Atlas Chem Ind Ausruestungsmittel fuer Reifencordgarne
DE1201804B (de) * 1961-09-04 1965-09-30 Bayer Ag Verfahren zum Avivieren von Cordreyon aus Cellulose oder vollsynthetischen Produkten

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE640205C (de) * 1934-01-27 1936-12-24 I P Bemberg A G Verfahren zum Nachbehandeln und Trocknen von Cellulosehydratseide
DE694178C (de) * 1930-11-30 1940-07-27 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Herstellung von in Wasser loeslichen oder leicht verteilbaren Kondensationsprodukten

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