DE1090368B - Verfahren zur Entfernung des in Gasen vorhandenen Schwefels - Google Patents

Verfahren zur Entfernung des in Gasen vorhandenen Schwefels

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DE1090368B
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DE
Germany
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gases
organic sulfur
gas
water vapor
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Application number
DER17188A
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English (en)
Inventor
Dr Walter Rottig
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Ruhrchemie AG
Original Assignee
Ruhrchemie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/34Purifying combustible gases containing carbon monoxide by catalytic conversion of impurities to more readily removable materials

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Industrial Gases (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Entfernung des in Gasen vorhandenen Schwefels Im Patent 906 606 ist ein Verfahren zur Entfernung des in Gasen vorhandenen Schwefels, vorzugsweise der hier vorliegenden organischen Schwefelverbindungen, beschrieben, die zweckmäßig nach in bekannter Weise durchgeführter Entfernung der Hauptmenge des in diesen Gasen vorliegenden Schwefelwasserstoffs durchgeführt wird. Hierbei soll derart gearbeitet werden, daß diese Gase bei Temperaturen um 450° C zwecks Hydrierung der organischen Schwefelverbindungen und Harzbildner über oxydierte und zweckmäßig geschwefelte Nickelkatalysatoren geleitet werden, wobei eine Reduktion der organischen Schwefelverbindungen zu Schwefelwasserstoff erfolgt. Anschließend werden die Gase dann bei Temperaturen von 100 bis 500° C, vorzugsweise von 300 bis 450° C, in Gegenwart geringer Mengen von Sauerstoff über eine katalytisch wirkende, aus Oxyden und/oder Hydroxyden und/oder Carbonaten der Erdalkalien bestehende Masse geleitet. Man erreicht auf diese Weise eine Entfernung des Schwefels zu 95 bis 99'% der ursprünglichen Menge; der Reinheitsgrad läßt sich bei mehrstufigem Arbeiten noch weiter erhöhen.
  • Es wurde gefunden, daß nach dem Verfahren des Patents 906606 auch solche Gase behandelt werden können, die über 10, insbesondere bis zu 50 Volumprozent an Wasserdampf enthalten. Während die meisten technischen Gase, beispielsweise Koks- oder Wassergas, nur einen Wassergehalt aufweisen, der etwa dem Sättigungspartialdruck bei Raumtemperatur entspricht, treten bei zahlreichen Prozessen der Gastechnik Gase mit erheblich erhöhtem Wassergehalt auf. So ist das bei der Konvertierung, also beim Überleiten von beispielsweise Wassergas mit großen Mengen Wasserdampf über Eisenoxydkatalysatoren bei etwa 450° C verbleibende Restgas nach der Konvertierung noch mit einem erheblichen Wasserdampfgehalt beladen, der 50'% und mehr des Gasvolumens betragen kann. Auch bei anderen Prozessen, beispielsweise bei der Druckvergasung mit Sauerstoff und Wasserdampf, enthält das den Reaktor verlassende Primärgas einen erheblichen Anteil an Wasserdampf. Ein weiteres Beispiel für stark wasserdampfhaltige Gase wird durch eine Koksgasspaltung mit Wasserdampf dargestellt, wobei das vorhandene Methan weitgehend zu Kohlenoxyd und Wasserdampf aufgespalten wird. Die Lebensdauer der für eine derartige Methanspaltung verwendeten Katalysatoren kann stark erhöht werden, wenn der im Koksgas vorhandene Schwefel vor der Spaltung nach der Arbeitsweise der Erfindung entfernt wird. Für dieses Verfahren ist die Arbeitsweise der Erfindung besonders geeignet, da im Bereich zwischen etwa 400 und 450° C, gegebenenfalls auch höher, gearbeitet wird. In diesem Bereich findet bei normalem Druck oder Überdruck, z. B. 10 bis 30 atfi, die Oxydation des Schwefelwasserstoffs, gegebenenfalls auch von organischen Schwefelverbindungen, mit Sauerstoff statt, und das entstehende S02 wird unmittelbar vom Katalysator aufgenommen. Wird vorher eine Hydrierung des organischen Schwefels zu H2 S, z. B. Nickelkatalysatoren, durchgeführt, so erfolgt diese Arbeitsweise ebenfalls in Gegenwart von Wasserdampf und einem Temperaturbereich zwischen etwa 300 und 600° C, vorzugsweise 450 und 500° C. Die Raumgeschwindigkeit ist vom Gehalt an Schwefel sowie auch vom Druck abhängig. Sie beträgt etwa 100 bis 5000, vorzugsweise 250 bis 2000. Der Wasserdampfpartialdruck ist überraschenderweise von nur geringem Einfluß auf den Umsatz. Der Wasserdampfgehalt kann erheblich über 10 Volumprozent, z. B. 40 bis 50 Volumprozent, des gesamten Gases ausmachen, ohne daß die Oxydation der Schwefelverbindungen gehemmt wird.
  • Bei hohem Gehalt an Schwefel, z. B. 100 g/100 m3 und mehr, ist zur Erzielung eines weitgehend schwefelfreien Gases ein mehrstufiges Arbeiten zu empfehlen.
  • Hinter der Kalkreinigungsstufe liegt also ein weitgehend schwefelfreies Gas vor, das unmittelbar in katalytischen oder chemischen Prozessen weiterverarbeitet werden kann; außerdem unabhängig davon den großen Vorteil besitzt, infolge Entfernung der korrosiven Schwefelverbindungen für alle technischen Zwecke besser geeignet zu sein. Außerdem wird die Entfernung .der Kohlensäure aus konvertierten Gasen erleichtert, da die bei hohen Konzentrationen an Kohlensäure und Schwefelwasserstoff hier stets vorhandenen Schwierigkeiten nicht mehr auftreten.
  • In den nachfolgenden, im Laboratorium ausgearbeiteten Beispielen ist modellmäßig den zur Verfügung stehenden Gasen Wasserdampf zugemischt worden, um den Wasserdampfgehalt einzustellen, der dem erfindungsgemäßen Bereich entspricht.
  • Beispiel 1 Über einen geschwefelten, aus 60% Ni, 30% Kieselger und 10°% Mg O bestehenden Fällungskatalysator wurde bei einer Temperatur von 430° C ein Koksgas mit 20 g organischen Schwefelverbindungen geleitet. Die Raumgeschwindigkeit betrug 1000. Hierbei trat eine praktisch quantitative Umwandlung des organischen Schwefels zu H2S ein.
  • Nach dem Verlassen des Hydrierofens wurde dem Gas H2 0-Dampf in einer Menge von 20 Volumprozent, bezogen auf das wasserfreie Gas, zugesetzt, außerdem Sauerstoff in Form von Luft in einer Menge von 0,2 Volumprozent. Das Gemisch ging anschließend über einen Kalkheißreiniger bei 450° C und einer Belastung von 6001 j e Liter Katalysator j e Stunde.
  • Das den Kalkreiniger verlassende Gas besaß nach der Kondensation noch einen Restschwefelgehalt von 0,4 g/100 m3. Man kann auch mit gleich gutem Effekt in der Weise arbeiten, daß der Wasserdampfzusatz schon vor dem Nickelhydrierkatalysator erfolgt.
  • Beispiel 2 Grobgereinigtes Koksgas mit einem Gehalt von etwa 1 g H2 S/100 ms und 15 g organischen Schwefelverbindungen je 100 m3 wurde mit Wasserdampf beladen, so daß der Anteil hieran 45 Volumprozent betrug. Das Gas passierte anschließend einen Nickelhydrierkatalysator, der aus etwa 80% Mg 0, 7% Ni, Rest A1203 und Si02 neben geringen Mengen Kalk bestand. An Stelle dieses Katalysators konnte auch ein ähnlicher, der statt Mg O den entsprechenden Anteil A1203 enthielt, verwendet werden. Bei 450° C und einer Raumgeschwindigkeit von 1000 wurde der organische Schwefel bis auf einen minimalen Anteil in H2 S umgewandelt.
  • Nach Austritt aus dem Hydrierofen wurde eine geringe 02 Menge (0,15 Volumprozent) in Form von Luft zugegeben und das Gas danach über einen aus geformten Ca (OH) 2 bestehenden Katalysator geleitet. Die Temperatur lag ebenfalls bei 450° C, die Raumgesch-windigkeit bei 500.
  • Das Restgas besaß nach dem Abkühlen noch einen Restschwefelgehalt von 0,3 bis 0,4 g/100 m3.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Entfernung des in Gasen vorhandenen organischen Schwefels, zweckmäßig nach in bekannter Weise durchgeführter Entfernung der Hauptmenge des in diesen Gasen vorliegenden Schwefelwasserstoffs durch Überleiten dieser Gase bei Temperaturen um 450° C zwecks Hydrierung der organischen Schwefelverbindungen und Harzbildner über oxydierte oder zweckmäßig geschwefelte Nickelkatalysatoren unter Reduktion der organischen Schwefelverbindungen zu Schwefelwasserstoff und anschließend bei Temperaturen von vorzugsweise 300 bis 400° C in Gegenwart geringer Mengen von Sauerstoff durchzuführende Behandlung mit einer katalytisch wirkenden, aus Oxyden und/oder Hydroxyden und/oder Carbonaten der Erdalkalien bestehenden Masse, nach Patent 906 606, dadurch gekennzeichnet, daß solche Gase behandelt werden, die über 10, vorzugsweise bis zu 50 Volumprozent an Wasserdampf enthalten.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei hohem Gehalt an Schwefel in den Ausgangsgasen, z. B. 100 g/100 m3 und mehr, in mehreren Stufen gearbeitet wird.
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