DE517337C

DE517337C - Herstellung von Schwefelkohlenstoff

Info

Publication number: DE517337C
Application number: DEC43370D
Authority: DE
Original assignee: Chemische Fabrik Kalk GmbH
Current assignee: Chemische Fabrik Kalk GmbH
Priority date: 1929-07-09
Filing date: 1929-07-09
Publication date: 1931-02-03

Description

Chemische Fabrik Kalk G. m. b. H. in Köln und Dr. Hermann Oehme in Köln-Kalk Bekanntlich reinigt man Kohlendestillationsgase von Schwefelwasserstoff und Kohlensäure durch Waschen mit Wasser oder ammoniakhaltigen Lösungen bei gewöhnlichem oder erhöhtem Druck. Aus den Waschlösungen wird dann durch Verminderung des Druckes oder durch Erhitzen ein Gemisch von Kohlensäure und Schwefelwasserstoff abgetrieben.
Es zeigte sich, daß man den in Mischung mit Kohlensäure vorliegenden Schwefelwasserstoff vorteilhaft verwerten kann, wenn man das Gemisch über glühenden Kohlenstoff leitet, wobei der Schwefelwasserstoff mehr oder weniger vollständig in Schwefelkohlenstoff und Wasserstoff und die Kohlensäure in Kohlenoxyd umgewandelt wird. Den gebildeten Schwefelkohlenstoff kann man durch Kühlung oder mit Absorptionsmitteln aus dem Gasgemisch ausscheiden. Der im Gemenge mit Kohlenoxyd, Wasserstoff und Kohlensäureresten noch vorhandene, nicht umgesetzte Schwefelwasserstoff kann mit den ihm beigemischten Gasen dem Rohgas wieder zugesetzt werden, wodurch bei der Reinigung des Gases eine Anreicherung an Schwefelwasserstoff stattfindet, während das bei der Schwefelkohlenstoffherstellung gewonnene Wasserstoff- und Kohlenoxydgas zur Anreicherung der schwefelwasserstofffreien Kohlendestillationsgase dient. Man kann natürlich auch den nicht umgesetzten Schwefelwasserstoff für sich gewinnen und in Schwefelkohlenstoff umsetzen oder aber auch anderen Ve rwendungszwecken zuführen. Es ist schon vorgeschlagen worden, die schwefelwasserstoffhaltigen Endgase vom Schwefelkohlenstoffofen über glühenden Kohlenstoff zu leiten, um weitere Schwefelkohlenstoffmengen zu erzeugen. Aus dem Verhalten dieser Endgase konnte man jedoch nicht schließen, wie sich Gasgemische verhalten würden, die neben Schwefelwasserstoff auch größere oder kleinere Mengen von Kohlensäure enthalten. Da bei der Umsetzung derartiger Gase entsprechende Mengen von Kohlenoxyd entstehen, war zu erwarten, daß sich erhebliche Mengen von Kohlenoxydsulfid bilden würden. Es zeigte sich aber, daß diese Reaktion nur in verschwindendem Maße auftritt. Beispiel Durch überleiten eines Gases mit 520'o H.S und 440"ö CO. über glühenden Koks bei etwa 956' erhält man nach Ausscheiden des gebildeten Schwefelkohlenstoffs sowie des nicht umgesetzten Schwefelwasserstoffs ein Abgas mit 660;o CO und 340;ö H2. Die Umsetzung des Schwefelwasserstoffs in Schwefelkohlenstoff ist eine goo'oige.
Der technische Fortschritt des Verfahrens liegt darin, daß einerseits die schwierige und umständliche Trennung von Schwefelwasserstoff und Kohlensäure vermieden wird, andererseits aber die in den Kokereigasen in reichlicher Menge enthaltene, aber vollständig wertlose Kohlensäure zugleich mit der Erzeugung des Schwefelkohlenstoffs in einen wertvollen Heizstoff, nämlich Kohlenoxyd, umgewandelt wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Schw efelkohlenstoff aus Schwefelwasserstoff und glühendem Kohlenstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man Gemische von Schwefelwasserstoff und Kohlensäure, denen gegebenenfalls indifferente Gase, wie Stickstoff, beigemengt sein können, über glühenden Kohlenstoff leitet.