DE1090217B - Verfahren zur Herstellung von Phenthiazinderivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PhenthiazinderivatenInfo
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Description
DEUTSCHES
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von neuen Derivaten des Phenthiazine sowie
ihrer Salze.
Die neuen Derivate entsprechen der allgemeinen Formel Verfahren zur Herstellung
von Phenthiazinderivaten
von Phenthiazinderivaten
worin X ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder einen Alkyl-, Halogenalkyl-, Alkoxy-, Acyl-, Alkoxycarbonyl-,
Cyano-, Alkylthio-, Alkylsulfonyl- oder N-Dialkylsulfamidorest
bedeutet. A stellt einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen dar, von
denen wenigstens 2 zwischen dem Stickstoffatom des Phenthiazinringes und der Gruppe
■ n:
I
ο
1R,
stehen. R1 und R2 stellen Alkylreste dar, die gegebenenfalls
mit dem benachbarten Stickstoffatom einen monocyclischen, gesättigten heterocyclischen Rest, wie den
Pyrrolidino-, Piperidino- oder Morpholinorest, bilden können. Unter Alkylrest ist ein Rest mit 1 bis 6, vorzugsweise
1 bis 4 Kohlenstoffatomen zu verstehen.
Diese neuen Derivate können erfindungsgemäß durch Oxydation von Derivaten des Phenthiazine der augemeinen
Formel
II
in der die Reste wie oben definiert sind, unter bestimmten Bedingungen erhalten werden.
Es wurde gefunden, daß bei der Oxydation von Verbindungen der Formel II in Form der Basen in einem
nicht sauren Medium sich die N-Oxyde der Formel I bilden, ohne daß merkliche Mengen anderer unerwünschter
Oxydationsprodukte entstehen. Unter einem nicht sauren Medium sind Lösungs- oder Emulsionsmedien zu verstehen, die keine sauren Verbindungen
Anmelder:
Societe des Usines
Chimiques Rhöne-Poulenc,
Paris
Vertreter: Dr. F. Zumstein,
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann
und Dipl.-Chem. Dr. R. Koenigsberger, Patentanwälte,
München 2, Bräuhausstr. 4
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 23. April 1958
Frankreich vom 23. April 1958
Robert Michel Jacob, Ablon, Seine,
und Jacques Georges Robert, Gentilly, Seine
und Jacques Georges Robert, Gentilly, Seine
(Frankreich),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
enthalten und keine Säuren in Freiheit setzen können, insbesondere solche Medien, in welchen Verbindungen der
Formel II nicht in Salze übergeführt werden.
Dieses Ergebnis ist um so überraschender, da bis jetzt
nur Derivate erhalten werden konnten, die am Schwefel des Phenthiazinringes oxydiert waren, z. B. das S-Oxyd
von 10-(3'-Diäthylamino-propyl)-phenthiazin (A. Chandler Schmalz und A. Burger, Journal of the American
Chemical Society, Bd. 76 [1954], S. 5455) oder das S-Oxyd von 3-Chlor-10-(3'-dimethylamino-propyl)-phenthiazin
(Salzman und Mitarbeiter, Nature, Bd. 176 [1955], S. 1122) oder Derivate, die gleichzeitig am Ringschwefelatom
und am Stickstoffatom der Kette oxydiert sind, z. B. das N,S-Dioxyd von 10-(3'-Diäthylaminopropyl)-phenthiazin
(A. Chandler Schmalz und Mitarbeiter, a. a. O.) oder das N,S-Dioxyd von 3-Chlor-10
- (3'- dimethylamino -propyl) -phenthiazin (britische Patentschrift 793 227). Es war daher nicht vorauszusehen,
daß der Stickstoff der Kette oxydiert würde, ohne daß gleichzeitig das Ringschwefelatom eine Oxydation
erfährt.
Man arbeitet vorzugsweise in einem inerten Lösungsmittel, z. B. in einem Alkohol oder Keton. Lösungsmittel
wie Alkohole oder Ketone mit niedrigem Molekulargewicht, die das Oxydationsmittel auflösen, sind besonders
geeignet.
009 610/408
Claims (1)
- Das Oxydationsmittel soll, selbst keine Säure sein, geringes Volumen unter einem Druck von etwa 20 mm noch Säuren in Freiheit setzen können. Vorteilhaft ist Quecksilbersäule ein, um die Hauptmenge des Äthanols die Verwendung von Wasserstoffperoxyd. Die Re- zu entfernen; man filtriert die Flüssigkeit, um sie von dem aktionsteilnehrner, nämlich das Phenthiazin und das geringen Niederschlag (3,2 g), der während des EinOxydationsmittel, werden vorteilhaft in im wesentlichen 5 engens entstanden ist, zu befreien,
äquimolaren Mengen verwendet. Man fügt zu der wäßrigen Lösung 0,1 g 5°/oiges - Um einen besseren Kontakt zwischen dem Oxydations- Palladiumschwarz als Katalysator, rührt 1 Stunde bei mittel und der Verbindung gemäß Formel II zu erzielen, gewöhnlicher Temperatur, dann 15 Minuten bei 80° C kann man nicht saure, oberflächenaktive Mittel ver- (diese Behandlung ist zur Zerstörung des möglicherweise wenden. io noch vorhandenen Wasserstoffperoxyds gedacht); manDie Salze können aus den; N-Oxyden durch Ansäuern filtriert den Katalysator ab, engt das Filtrat unter einemerhalten werden, vorzugsweise in einem Lösungsmittel, Druck von etwa 20 mm Quecksilbersäule zur Trocknewie einem anorganischen (Wasser) oder organischen ein und entfernt die letzten Wasserreste azeotrop, indem(Alkohol, Keton). Ein wesentlicher Vorteil der neuen man den öligen Rückstand in 450 ecm einer Mischung vonSalze im Vergleich mit den entsprechenden nicht oxy- 15 Äthanol—Benzol (1:1) aufnimmt und wieder zur Trocknedierten Salzen ist, daß sie im allgemeinen weniger sauer, bringt.folglich verträglicher sind und die Verabreichung be- Die so isolierte N-Oxyd-Base (13,5 g), die sehr wasser-quemer ist. löslich ist, wird durch Lösen in Äthanol und Zufügen vonDie neuen Derivate des Phenthiazins zeigen interessante Maleinsäure in das saure Maleat übergeführt; man erhältpharmakodynamische Eigenschaften; ihre Wirksamkeit 20 so 6,4 g saures Maleat des N-Oxydes von 3-Chlor-ist im allgemeinen von der gleichen Art und Größe wie die 10-(3'-dimethylaminopropyl)-phenthiazin als schwach-der nicht oxydierten Verbindungen; gleichwohl weisen sie gelbes kristallines Pulver, das bei 142 bis 144°C schmilzt,den Vorteil geringerer Toxizität auf. Allgemein wirken . . _sie regulierend auf das Nervensystem. Sie weisen ent- Beispielsprechend der Art der verschiedenen im Molekül vor- 25 Zu einer Lösung von 14,9 g 10-(2'-Methyl-3'-dimethyl-handenen Reste in unterschiedlichem Grade Eigen- aminopropyl) -phenthiazin in 50 ecm Äthanol gibt manschäften auf, wodurch sie als Sedativa, Beruhigungsmittel, bei gewöhnlicher Temperatur eine Lösung von 4,4 ecmPotentialisatoren für Anästhetika (Hexobarbital, Äther), Wasserstoffperoxyd mit einem Gehalt von 39 g/100ccmAnalgetika, Antiemetika, Antihistamine und als Mittel in 25 ecm Äthanol; man erhitzt 3Y2 Stunden untergegen Pärkinsonismus verwendbar sind. 30 Rückfluß.Als Sedativa, Beruhigungsmittel sowie Narkosepoten- Nach dem Erkalten zerstört man das möglicherweisezierer und Antiemetika werden vorzugsweise Ver- noch vorhandene Wasserstoffperoxyd durch Zufügen vonbindungen verwendet, in denen der Rest A der Formel I 0,2 g 5%igem Palladiumschwarz-Katalysator, wobeiden Rest — (CH2J3 — oder 15 Minuten unter Rückfluß erhitzt wird. Man filtriertQTj QjjQjj 35 den Katalysator ab, fügt 100 ecm Wasser zu und engt2I2 bei einem Druck von etwa 20 mm Quecksilbersäule zur■ y! Entfernung des Äthanols auf ein Ideines Volumen ein.3 Man verdünnt den öligen Rückstand mit 150 ccmWasser,bedeutet und R1 und R2 beide einen Methylrest darstellen extrahiert die Lösung zweimal mit je 150 ecm Äther undoder mit dem benachbarten Stickstoffatom Reste, wie 40 engt die wäßrige Phase bei einem Druck von etwaden Pyrrolidino-, Piperidino- oder Morpholinorest, bilden. 20 mm Quecksilbersäule zur Trockne ein; man entferntAls Antihistamine verwendet man vorzugsweise Ver- die letzten Spuren von Wasser, indem man zu dem Rückbindungen, in denen der Rest A stand 200 ecm einer Mischung von Äthanol—Benzol (1:1)Γττ rxx α r-α ηττητχ gibt und erneut zur Trockne einengt. Der Ätherextrakt— GH2 — GH — oder — GH2GHGH2 — ö , . . . _ . . . . , ° . . .ν i_j . ' I 4^ enthielt 4 g eines Produktes, bei dem es sich vermutlich' ' um Ausgangsprodukt handelt.^■"s Cu3 Durch Umkristallisieren des Rückstandes (10 g) ausbedeutet und R1 und R2 beide einen Methylrest darstellen. wasserfreiem Aceton erhält man 4 g des hydratisiertenAls Mittel gegen Parkinsonismus verwendet man N-Oxydes von 10-(2'-Methyl-3'-dimethylaminopropyl)-vorzugsweise Verbindungen, in denen der Rest A 50 phenthiazin als weißes kristallines Pulver, das bei 140— (CH2J2 oder — (CH2)3 bedeutet und R1 und R2 beide bis 150°C unter Zersetzung schmilzt,
einen Äthylrest darstellen.Zur therapeutischen Anwendung gelangen die neuenDerivate des Phenthiazins entweder in Form der Basen Patentanspruch:oder in Form der therapeutisch verträglichen Salze, d. h. 55solcher Salze, die mit nicht toxischen Säuren gebildet Verfahren zur Herstellung von Phenthiazinderivaten werden. Als Beispiel für solche Salze können genannt der allgemeinen Formel
werden diejenigen mit Mineralsäuren, wie die Hydrochloride, Phosphate, Sulfate, oder diejenigen mit organischen Säuren, wie die Acetate, Tartrate, Maleate, Fuma- 60
rate, Salicylate oder Methansulfonate. ,. Il I '— XDie folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern. x·/ N νI / RiBeispiel 1In eine Lösung von 15,9 g 3-Chlor-10-(3'-dimethyl- 65
aminopropyl)-phenthiazin in 80 ecm Äthanol gießt man
bei gewöhnlicher Temperatur 4,4 ecm Wasserstoffsuperoxyd (128Volumen, d.h. 39g H2O2 in 100ecm); man worin X ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder erhitzt dann 3 Stunden unter Rückfluß. Nach dem einen Alkyl-, Halogenalkyl-, Alkoxy-, Acyl-, Alkoxy-Erkalten fügt man 350 ecm Wasser zu und engt auf ein 70 carbonyl-, Cyano-, Alkylthio-, Alkylsulfonyl- oderN-Dialkylsulf amidorest, A einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, von denen wenigstens 2 zwischen dem Stickstoffatom des Phenthiazinringes und der Gruppe,R1I οIOstehen, und R1 und R2 Alkylreste bedeuten oder mit dem benachbarten Stickstoffatom einen monocyclischen, gesättigten heterocyclischen Rest bilden können, wie den Pyrrolidino-, Piperidino- oder MorphoKnorest, sowie ihrer Säureadditionssalze, dadurch gekennzeichnet, daß Basen der allgemeinen Formelworin die verschiedenen Reste wie oben definiert sind, in einem nicht sauren Medium oxydiert werden, wobei die Reaktionsteilnehmer, nämlich das Phenthiazinderivat und das Oxydationsmittel, in im wesentlichen äquimolaren Mengen angewandt werden.© 009 610/408 9.60
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR763878A FR1215567A (fr) | 1958-04-23 | 1958-04-23 | Nouveaux dérivés de la phénothiazine ayant en position 10 un substituant basique comportant un n-oxyde et leurs procédés de préparation |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1090217B true DE1090217B (de) | 1960-10-06 |
Family
ID=8706319
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES62108A Pending DE1090217B (de) | 1958-04-23 | 1959-03-11 | Verfahren zur Herstellung von Phenthiazinderivaten |
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---|---|
CH (1) | CH381231A (de) |
DE (1) | DE1090217B (de) |
FR (1) | FR1215567A (de) |
-
1958
- 1958-04-23 FR FR763878A patent/FR1215567A/fr not_active Expired
-
1959
- 1959-03-11 DE DES62108A patent/DE1090217B/de active Pending
- 1959-04-20 CH CH7226759A patent/CH381231A/fr unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1215567A (fr) | 1960-04-19 |
CH381231A (fr) | 1964-08-31 |
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