DE1087156B

DE1087156B - Verfahren zur Vermeidung des Boden-verlustes beim Vortrieb eines Stollens mittels Einzelmesser durch Einpressen von Fuellstoffen

Info

Publication number: DE1087156B
Application number: DEH31158A
Authority: DE
Inventors: Fritz Apel
Original assignee: Hochtief AG
Current assignee: Hochtief AG
Priority date: 1957-09-18
Filing date: 1957-09-18
Publication date: 1960-08-18

Description

Verfahren zur Vermeidung des Bodenverlustes beim Vortrieb eines Stollens mittels Einzelmesser durch Einpressen von Füllstoffen Beim Vortrieb von Stollen mittels Einzelmesser entsteht bekanntlich mit dem Vortrieb der Messer über dem bereits ausgebauten oder ausgekleideten Stollenteil ein dem Messervolumen entsprechender Hohlraum. Indem sich der Boden nach Maßgabe dieses Hohlraumes setzt, entstehen Bodenverluste. Um diese Bodenverluste klein zu halten, sind die Messerenden im allgemeinen flach und nur durch Längsrippen verstärkt ausgeführt. Durch eine derartige Messerausbildung werden die Bodensetzungen zwar vermindert, jedoch nicht völlig verhindert. Um Setzungen ganz zu vermeiden, ist es bekannt, durch Einpressen von Zementmörtel oder anderen Füllstoffen, die erwähnten nach dem Vortrieb der Messer verbleibenden Hohlräume zu hinterfüllen. Bei den bekannten Verfahren geht man, um den Füllstoff in die Hohlräume auf der Stollenaußenseite einzubringen, in der Weise vor, daß man die Einzelmesser so führt, daß zwischen ihnen und der Stollenauskleidung ein Spalt entsteht, durch den entweder der Füllstoff mittels eines z. B. hydraulisch betätigten Stempels eingepreßt werden kann oder durch den ein Schlauch geführt ist, der zum Verpressen des Hohlraumes dient. Durch das Einhalten eines, wenn auch nicht sonderlich großen Abstandes zwischen Stollenauskleidung und Vortriebsmesser zur Bildung des vorerwähnten Spaltes ergibt sich ein Mehrausbruch. Der dadurch entstehende zusätzliche Hohlraum muß nachträglich wieder ausgepreßt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einfacher Ausbildung der Messer einen Mehrausbruch dieser Art zu vermeiden und damit die einzupressende Füllstoffmenge wesentlich zu verringern.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermeidung des Bodenverlustes beim Vortrieb eines Stollens mittels Einzelmesser durch Einpressen von Zementmörtel oder anderen Füllstoffen und besteht darin, jedes Vortriebsmesser innenseitig mit zumindest einer auf der Auskleidungsseite konsolartig abnehmenden Verstärkungsrippen zu versehen, durch die eine kanalartige Aussparung im Auskleidungsbeton entsteht, und in diesen beim Vorziehen des Vortriebsmessers freigelegten Kanal einen Schlauch zum Hinterpressen mit Zementmörtel oder einem anderen Füllstoff einzuführen.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß - bis auf die auskleidungsseitig konsolartige Ausbildung der an sich bei Einzelmessern bekannten Verstärkungsrippen - eine besondere Ausgestaltung des hinteren Endes der Vortriebsmesser nicht erforderlich ist, und daß zwischen der eigentlichen Auskleidung und dem anschließenden Boden nur ein geringer Hohlraum bleibt, wodurch der Umfang der Hinterpreßarbeiten erheblich gesenkt wird.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt Fig.1 in Seitenansicht ein Messer zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung, Fig.2 und 3 an den Stellen A-A bzw. B-B geführte Schnitte durch das Messer nach Fig. 1, Fig.4 lediglich den hinteren, auskleidungsseitigen Teil, eines Messers anderer Ausführungsform, Fig. 5 eine Untersicht des Messers nach Fig. 4 und Fig. 6 einen Querschnitt nach der LinieA-A in Fig. 5. Die Figuren zeigen ein Einzelmesser, wie es beim Verfahren nach der Erfindung verwendbar ist. Es besteht im wesentlichen aus dem eigentlichen Messer 1 mit einer rückwärtigen Verstärkungsrippe 2 auf der Unterseite. Derartige Einzelmesser 1 liegen beim Stollenvortrieb auf Ausbaurahmen 9 auf, die mit dem fortschreitenden Vortrieb versetzt werden, während am anderen Ende die Betonauskleidung 10 angeschlossen wird.
Die Schnittfiguren 2 und 3 lassen die unterschiedliche Gestaltung der Querschnitte der Messer 1 über ihre Länge erkennen, wobei im Wandverband die seitlichen Flansche 1 d, 1 b benachbarter Messer übereinander fassen. Außer der rückwärtigen Verstärkungsrippe ist eine konsolartig nach vorn bzw. zum Schwanzende sich verjüngende Rippe 3 vorgesehen, die am Kopfende eine Spitze 4 bildet und folglich das leichte Einschieben des Messers in den Boden 5 ermöglicht. Beim Vortrieb des Messers entsteht infolge der Anordnung der konsolartigen Verstärkungsrippe 2 am rückwärtigen Ende, wie Fig. 1 andeutet, eine kanalartige Aussparung 7 im Auskleidungsbeton, durch die über den Schlauch 6 Hinterfüllungsmörtel in den beim Vortrieb hinter dem Messer verbleibenden Hohlraum gepreßt werden kann.
Die im einzelnen der weiteren Erläuterung nicht bedürfenden Fig.4, 5 und 6 zeigen eine Messerausbildung, bei der am Schwanzende lediglich eine Rippet, am vorderen Ende jedoch zwei Verstärkungsrippen 3 vorgesehen sind, und zwar dergestalt, daß sie sich im Bereich der maximalen Momentbeanspruchung überlappen. Außerdem kann am auslaufenden Ende des Messers zur Verstärkung eine Schwanzflosse 8 vorgesehen sein, die zugleich als Führung im Erdreich dient.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Vermeidung des Bodenverlustes beim Vortrieb eines Stollens mittels Einzelmesser durch Einpressen von Zementmörtel oder anderen Füllstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Vortriebsmesser innenseitig mit mindestens einer auf der Auskleidungsseite konsolartig abnehmenden Verstärkungsrippe versehen wird, durch die eine kanalartige Aussparung im Auskleidungsbeton entsteht, und daß in diesen beim Vorziehen des Vortriebsmessers freigelegten Kanal ein Schlauch zum Hinterpressen mit Zementmörtel oder einem anderen Füllstoff eingeführt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1000 419; schweizerische Patentschrift Nr. 150 228; USA.-Patentschrift Nr. 1855 466.