-
Einrichtung zur Schaftverbreiterung bei einem Rammpfahl Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung zur Schaftverbreiterung bei einem Rammpfahl. Für Mastgründungen
bei Rammpfahlen sind schon verschiedene Einrichtungen bekannt. Da stählerne Rammpfähle
wegen ihrer glatten Oberfläche nur geringe Kräfte aufnehmen können, hat man durch
Öffnungen in den Seiten eines Rohlpfahles Klauen nach dem Rammen herausgetrieben,
die insbesondere auf den Pfahl einwirkende Zugkräfte aufnehmen sollten.
-
Derartige Konstruktionen sind aber für den rauhen Rammbetrieb zu kompliziert
und haben sich nicht durchsetzen können.
-
Bei einer anderen Rammpfahlkonstruktion ist das untere Ende des Pfahlfußes
in mehrere Längsstreifen unterteilt, die durch eine bei einer bestimmten Rammtiefe
zu lösende Verbindung vereinigt sind derart, daß sich diese Längsstreifen beim Weiterrammen
durch den eindringenden Erdpfropfen oder durch einen zusätzlichen zunächst einzurammenden
Führungspfahl, der nach unten konisch ausläuft, auseinanderspreizen sollen. Im ersten
Fall ist nicht sichergestellt, daß eine genügende oder überhaupt eine Spreizung
erreicht wird, im zweiten Fall kann es dadurch, daß eine größere Pfahlfußfläche
durch die oberen Erdschichten getrieben wird als sie der endgültigen Querschnittsfläche
des fertig gerammten Pfahles entspricht, zu einer unerwünschten Auflockerung der
tragenden Bodenschichten kommen.
-
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, mit einfachen Mitteln eine Einrichtung
zur Schaftverbreiterung bei einem Rammpfahl zu schaffen, die dem rauhen Rammbetrieb
gewachsen ist und durch die bei gegebenen Belastungs- und Bodenverhältnissen die
geforderte Druck- und Zugfestigkeit der Mastgründung sichergestellt ist.
-
Die vcrgenannte Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß
der Rammpfahl zumindest in seinem Pfahlfuß-Teil verformbar gestaltet und mit einer
Ausbildung versehen ist zur Aufnahme einer Anordnung zur Druckausübung auf die Wandung
im Pfahlfuß im Sinne einer Schaftverbreiterung nach einem Vorbringen des Rammpfahles
bis zur vorgesehenen Tiefe. Dadurch ist es möglich, den Pfahl zunächst mit der kleinstmöglichen
Querschnittsfläche bis in die vorgesehene Rammtiefe vorzutreiben, ohne dabei das
tragende Erdreich aufzulockern,und nach dieser erfolgten Rammung durch Spreizung
des verformbaren Pfahlfußes die tragende Pfahlgrundfläche zu vergrößern. FUr die
Pfahlspitze kann dabei außer einem offenen Fußende auch eine starre Pfahlspitze
mit festem Pfahlschuh vorgesehen werden.
-
Eine besondere Ausführungsform der Erfindung ist gekennzeichnet durch
möglichst kraftschlüssig mit Innenflächen des Pfahlfußes verbundene Keile und einen
auf deren Keilfläche aufliegenden Amboß, der seinerseits über eine lose Schlagstange
bzw. ein loses Zugglied in Wirkverbindung mit einer Schlag- bzw0 Zugvorrichtung
im Sinne einer Schaftverbreiterung steht. In vorteilhafter Weise kann der Pfahlfuß
des Rammpfahles in mehrere Längsstreifen unterteilt und/oder der übrige Teil des
Pfahles, der sich in den zur Lastaufnahme vorgesehenen Bodenschichten befindet,
gegebenenfalls mehrfach mit vorzugsweise in Pfahllängsrichtung verlaufenden Schlitzen
versehen sein. Es ist möglich, die Spreizung des Pfahlfußes mittels der Schlagstange,
die in ihrer Länge unnachgiebig ist, in jeder Tiefe zu kontrollieren.
-
Das erforderliche Maß für die Einschlagtiefe des Ambosses ist vor
der Rammung bestimmbar und während des Einschlagens des Ambosses jederzeit nachmeßbar.
Die lose Schlagstange kann nach dem Rammen wieder aus dem Pfahl entfernt und bei
anderen Pfählen wieder eingesetzt werden.
-
Ausführungsbeispiele in schematischer Darstellung und weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung besprochen.
Darin zeigt
Fig. 1 im Schnittbild den grundsätzlichen Aufbau der
Einrichtung vor einer Schaftverbreiterung, Fig. 2 die Einrichtung gemäß Fig. 1 nach
einer Schaftverbreiterung, Fig. 3 im Schnittbild ein Beispiel der Einrichtung mit
gelenkig gelagerten Längsstreifen des Pfahlfußes und zusätzlicher Schlagtiefenbegrenzung,
Fig. 4 ein Beispiel der Einrichtung mit zusätzlich eingebrachtem Gehäuse, Fig. 5,
6 in Seiten- und Draufsicht ein Beispiel zu einer Ausführung nach Fig. 4 nach einer
Schaftverbreiterung.
-
Fig. 1 zeigt einen Zug- und Druckrammpfahl 1, der aus einem oder mehreren
handelsüblichen profilen z.3. aus rostfreiem Stahl zusammengesetzt und als Hohlraumpfahl
mit einer Wandung 2 ausgebildet ist. Durch die Wahl der Profile ist gleichzeitig
die ^ evschnittstor: des Pfahles bestimmbar (z.B. Dreieck, Quadrat).
-
Der Pfahlfu des Pfahles 1 ist durch einen Schlitz 5 in zwei Längsstreifen
3 bzw. 4 unterteilt und mit einer losen Pfahl spitze 6 versehen. Auf der Innenwand
der Längsstreifen 3 bzw. 4 ist je ein Keil 7 bzw. 8 angeordnet. Die Keile 7 bzw.
8 können beispielsweise auf die Profile vor ihrer Zusammensetzung zu einem + mpfahl
aufgeschweißt sein und auf der Pfahlfußspitze aufliegen. Auf der Keilfläche der
Keile 7 bzw. 8 liegt ein Amboß 9, der huber eine lose Schlagstange 10 mit einem
Fallbär 11 einer Ratrane in Wirkverbindung steht.
-
Fig. 2 zeigt den gleichen Rwnmpfahl 1, nach dem die Schlagstange 10
um eine Einschlagtiefe a eingeschlagen und dadurch der Amboß 9 ebenfalls um diese
Sinschlagtiefe a abgesenkt worden ist, wodurch die Längsstreifen 3 bzw. 4 samt den
Keilen 7 bzw. 8 eine durch die Einschlagtiefe a bestimmbare gespreizte Stellung
angenommen haben.
-
Um die erfindungsgemäße Einrichtung nicht nur bei Xassisbauten mit
nur einer einmaligen, sondern auch bei sogenannten fliegenden Bauten mit einer mehrmaligen
Verwendung einsetzen zu können,
sind nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung die Längsstreifen 3 bzw. 4 an ihrem oberen Ende mit
Gelenken 12 bzw. 13 mit dem oberen Teil des Rammpfahles verbunden (Fig. 3). Dadurch
wird ein unerwünschtes mehrmaliges bei jedem Einsatz durch die Spreizung hervorgerufenes
Strecken des Gehäusematerials des Rammpfahles 1 vermieden, was bei einem einmaligen
Einsatz ohne Bedeutung ist. In vorteilhafter Weise sind die Keile 7 bzw. 8 mit Nasen
14 bzw. 15 zur Begrenzung der Einschlagtiefe des Ambosses 9 versehen derart, daß
der Amboß 9 vor dem Abbau des Pfahles 1 mit der Schlagstange 10 entfernt und danach
der Pfahl 1 auf einfache Weise herausgezogen werden kann.
-
Eine besonders gute Mastgründung kann bei der erfindungsgemäßen Einrichtung
dadurch erzielt werden, daß der Rammpfahl 1 vor einem Rammen zumindest teilweise
mit nicht abgebundenem Beton oder ähnlichem Füllmaterial ausgefüllt wird. Dadurch
wird beim Spreizen eine vergrößerte Verformung des Pfahles 1 erzielt und gleichzeitig
der Beton verdichtet. Wird die Wandung 2 oberhalb des Pfahlfußes zusätzlich geschlitzt,
treten durch diese Schlitze Betonmassen aus und erhöhen somit die Verzahnung und
die Mantelreibung des Pfahles mit den tragenden Bodenschichten. Als Füllmaterial
kann in vorteilhafter Weise auch ein Material vorgesehen werden, das nach Zusatz
eines Treibmittels sein Volumen vergrößert und so z.B. selbst einen Druck auf die
Wandung 2 im Sinn einer Schaftverbreiterung ausübt. Um auch eine sichere Mastgründung
zu erzielen, wenn die Rammpfähle beispielsweise durch schädliches Grundwasser getrieben
werden müssen, ist es vorteilhaft, das Füllmaterial in Kunststoffbeuteln oder anderen
leicht verformbaren Hüllen abzufüllen.
-
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist gemäß Fig.
4 gekennzeichnet durch eine Lagerung der Keile 7 bzw. 8 und/oder des Püllmaterials
in einem gleich dem Pfahlfuß des Pfahles 1 geschlitzten und gegenüber diesem um
einen halben Schlitzabstand versetzt angeordneten Gehäuse 16, dessen Außendurchmesser
dem
Innendurchmesser des Pfahles 1 angepaßt ist.
-
Dadurch ist es möglich, das Füllmaterial einfach und sicher einzulagern
sowie insbesondere bei mehrfacher Schlitzung des Pfahlfußes und des zusätzlichen
Gehäuses die Umfangsfläche für den gespreizten Fuß so ZU gestalten, daß sich eine
nahezu geschlossene Außenfläche ergibt (Fig. 5 und 6).
-
6 Figuren 11 Patentansprüche