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"Erdanker"
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Die Erfindung betrifft einen Erdanker mit einer in das Erdreich eintreibbaren,
dem Erdanker leicht lösbar zugeordneten Treibspitze, dessen dieser benachbartes
Ende eine Zone derart verringerten Verformungswiderstandes aufweist, daß nach dem
Eintreiben des Erdankers beim Explodieren einer in einen Hohlraum in der Zone verringerten
Verformungswiderstandes eingebrachten Sprengstoffladung die nicht geschwächten Bereiche
der Zone verringerten Verformungswiderstandes radial nach außen verformt werden.
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Bei einem bekannten Erdanker dieser Art (DE-AS 14 84 484) ist die
Zone verringerten Verformungswiderstandes durch Einbringen von Längsnuten am in
das Erdreich eingetriebenen Ende eines als Erdanker vorgesehenen Vortreibrohres
ausgebildet, so daß beim Explodieren einer in diesen geschwächten Bereich des Rohres
eingebrachten Sprengstoffladung die Rohrwandung sich in vorbestimmten Streifen entlang
der Längsnuten sternförmig nach außen spreizt, um derart einen erheblich vergrößerten
Widerstand gegen ein Herausziehen des Erdankers aus dem Erdreich zu bilden, nachdem
nach der Explosion in den durch diese entstandenen Hohlraum Beton eingebracht worden
ist, der die gespreizten streifenförmigen Wandungsbereiche allseitig einbettet.
Eine mit dem Eintreibrohr nur leicht befestigte Treibspitze wird dabei bei der Explosion
abgesprengt Obschon gegenüber
älteren Konstruktionen (FR-PS 452
935) durch die Ausbildung der beschriebenen Längsnuten am unteren Ende des Treibrohres
in gewissen Grenzen bereits eine gesteuerte Aufspreizung des unteren Endes des Erdankers
erfolgt und damit ein Abreißen einzelner aufgespreizter Wandungsteile im allgemeinen
verhindert wird, kann es bei nicht genau dosierter und plazierter Anordnung der
Sprengladung doch noch vorkommen, daß die nach außen gesprengten Endteile des Erdankers
ungleichmäßig aufspreizen, evtl.
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teilweisesogar vollständig abreißen. Außerdem ist ein als Rohr ausgebildeter
Erdanker für manche Fälle, beispielsweise als an eine Spundwand anzuschließender
Zuganker, weniger gut verwendbar.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, welche in jedem
Fall sicherstellt, daß der Hauptquerschnitt eines Erdankers beim Explodieren der
in seinen geschwächten Endbereich eingebrachten Sprengladung gleichmäßig und unbeschädigt
und damit unter Beibehaltung seines wesentlichen Tragquerschnittes nach außen gespreizt
wird und gleichzeitig zum Anschließen an Spundwände o.dgl. als Zuganker besonders
gut verwendbar ist.
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Bei einem Erdanker der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Erdanker als I-förmiges Profil ausgebildet
ist und die Zone verringerten Verformungswiderstandes durch einen bis zum
betreffenden
Ende des Profils durchgehenden mittigen Schlitz im Steg des Profils gebildet ist,
und daß die Treibspitze mit beidseitig zwischen den Enden der Flansche des Profils
verlaufenden Platten befestigt, vorzugsweise verschweißt ist, welche sich bis kurz
unterhalb des Endes des Schlitzes im Steg des Profils erstrecken.
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Besonders vorteilhaft ist dabei die Ausbildung des Erdankers als breit-
und parallelflauschiges I-Profil bzw. sogenannter Peiner-Träger.
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Aufgrund dieser Ausbildung wird erreicht, daß der wesentliche tragende
Querschnitt des I-Profils, d.h. dessen Flansche, insbesondere bei Ausbildung als
Peiner-Profil,erhalten bleibt und gleichmäßig nach einander gegenüberliegenden Seiten
aufgespreizt wird, wobei auch eine nicht genau mittig des Profils plazierte Sprengladung
zu keinem anderen Ergebnis führt. Die an der Treibspitze befestigten,- zwischen
den Enden- der Flansche des I-Profiles verlaufenden Platten bewirken im Augenblick
der Explosion der Sprengladung, daß der Explosionsdruck nicht senkrecht vom Steg
des Profils weg entweichen kann, sondern im wesentlichen allseitig auf die umgebenden
Flächen wirkt und damit auch auf die Flansche des 1-Profiles, so daß diese entsprechend
sicher und gesteuert aufgespreizt werden, während die senkrecht zu den Flanschen
des I-Profiles verlaufenden, an der Treibspitze befestigten
Platten
mit dieser gemeinsam weggesprengt werden. Das E-strecken der an der Treibspitze
befestigten Platten nur bis etwas unterhalb des Endes des Schlitzes im Steg soll
bewirken, daß der Explosionsdruck in diesem oberen Bereich auch noch einen Hohlraum
im Erdreich etwas oberhalb der aufgespreizten Flanschbereiche des 1Profils bildet,
derart, daß beim nachträglichen Einbringen von Beton in den gebildeten Explosions-Hohlraum
die aufgespreizten Flanschenden des I-Profiles allseitig gut in Beton eingebettet
werden, ohne daß es hierzu noch weiterer Maßnahmen, wie eines weiteren Absenkes
des Erdankers und Verlängerns desselben bedarf, wie dies beim Erdanker gemäß DE-AS
14 84 484 erforderlich ist. Außerdem läßt sich das I-Profil in einfacher und sicherer
Weise gut an andere Teile anschließen, so daß ein erfindungsgemäßer Erdanker besonders
gut als Zuganker für Spundwände o. dgl.
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verwendet werden kann.
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Natürlich empfiehlt es sich, wie an sich bekannt, vor der Zündung
der Sprengladung oberhalb derselben ein Dämmedium, wie Wasser, Sand oder sofort
flüssigen Beton einzubringen, damit der Explosionsdruck nicht nach oben entweichen
kann.
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Das Einbringen der Sprengladung kann in ebenfalls bekannter Weise
gemeinsam mit dem Eintreiben des I-Profiles oder aber auch nachträglich erfolgen,
wobei man im letzteren Fall gleichzeitig mit dem Profil ein Rohr einbringt, durch
das zunächst der Sprengstoff und nachfolgend das
Dämmedium eingebracht
werden kann.
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Ferner kann man die zwischen den Flanschen des 1Profils sich erstreckenden
Platten miteinander verbinden, wobei sich die einfachste Lösung ergibt, wenn man
die Platten und deren Verbindung ebenfalls als entsprechend dimensioniertes I-Profil
ausbildet, dessen Steg sich durch den Schwächungsschlitz im Steg des Erdanker-I-Profils
erstrecken kann. Durch diese Ausgestaltung wird verhindert, daß der Explosionsdruck
die sich zwischen den Flanschen des I-förmigen Profils erstreckenden Platten einfach
um ihren unteren Befestigungsrand umschwenkt.
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Weiterhin kann man an den Innenseiten der Flansche des I-Profiles
im Bereich des Schlitzes, nockenartige Ansätze befestigen bzw. verschweißen, um
dadurch beim nachträglichen Einbetten in Beton einen guten Formschluß zwischen Beton
und aufgesprengten Flanschbereichen des I-Profiles zu erreichen.
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Schließlich kann man noch kurz oberhalb des Endes des Schlitzes im
Steg des I-Profiles beidseitig des Steges jeeinen Verstärkungsriegel zwischen den
Flanschen an diesen und dem Steg befestigen, vorzugsweise anschweißen.
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Dadurch läßt sich erreichen, daß auch bei nicht genau plazierter bzw.
dosierter Sprengladung das Aufspreizen des unteren Endes des I-Profiles auf das
vorbestimmte Maß
begrenzt bleibt. Natürlich dürfen die betreffenden
Verstärkungsriegel nur so schmal sein, daß die Sprengladung und nachfolgend der
Beton noch gut durch die Hohlräume zwischen den beidseitigen Flanschen beiderseits
des Stegs des I-Profiles eingebracht werden können. Zweckmäßig bildet man natürlich
auch die Sprengladung zweiteilig aus, d.h. plaziert eine Hälfte jeweils auf einer
Seite des Steges des I-Profils, damit ein möglichst gleichmäßiger Explosionsdruck
auf die Innenflächen der Flansche des I-Profiles ausgeübt wird.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Diese zeigt in Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch das untere Ende
eines Erdankers gemäß der Erfindung längs der Linie A-A der Fig. 2, Fig. 2 einen
Horizontalquerschnitt längs der Linie B-B der Fig. 1, Fig. 3 einen Vertikalschnitt
durch eine etwas abgeänderte Ausführungsform eines Erdankers längs der Linie D-D
der Fig. 4, Fig. 4 einen Horizontalquerschnitt längs der Linie E-E der Fig. 3 und
in
Fig. 5 einen Erdanker gemäß der Erfindung im aufgespreizten
und ausgegossenen Zustand in schematisierter Seitenansicht.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 ist ein breit- und
parallelflauschiges bzw. Peiner-I-Profil 1 im unteren Bereich mit einem mittigen
Längsschlitz 2 im Bereich seines Steges 3 versehen, während die Flansche 4 des Profils
1 ungeschwächt verbleiben.
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Am unteren Ende des Profils 1 ist an diesem eine Treibspitze 5 leicht
befestigt, und zwar mittels sich in Richtung des Profils parallel zu dessen Steg
3 zwischen den Enden der Flansche 4 erstreckender Platten 6, die mit einer oberen
Platte 7 der Treibspitze 5 verschweißt sind, wobei die Platten 6 mit den Innenflächen
der Flansche 4 eine Haftreibverbindung eingehen. Die Platten 6 enden ein Stück unterhalb
des oberen Endes des Schlitzes 2 im Steg 3 des I-Profiles 1.
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Die Ausführungsform gemäß den Fig. 3 und 4 entspricht im wesentlichen
der zuvor Beschriebenen gemäß den Fig. 1 und 2, mit der Ausnahme, daß anstelle zweier
getrennter Platten 6 ein Peiner-I-Profil 8 an der Oberplatte 7 der Treibspitze 5
verschweißt ist, wobei sich der Steg 9 des Peiner-I-Profil 8 durch den Schlitz 2
im Steg des 1Profils
1 erstreckt. Auch in diesem Fall stehen die
Enden der Flansche 10 des Peiner-I-Profiles 8 mit den Innenflächen der Flansche
4 des Profils 1 in Reibeingriff, so daß die Treibspitze 1 während des Eintreibens
des Profils 1 in das Erdreich dem Profil ausreichend fest zugeordnet ist.
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Falls sich dies als notwendig herausstellen sollte, kann allerdings
auch eine leichte Verschweißung zwischen den Flanschen 4 des Erdanker-I-Profils
1 und dem oberen Bereich der Platten 6 bzw. der Flansche 10 des Profils 8 vorgesehen
werden.
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An den Innenseiten der Flansche 4 des Erdanker-I-Profils 1 sind im
Bereich des Schlitzes 2 einige Nocken 11 angeschweißt und kurz oberhalb des Endes
des Schlitzes 2 sind schmale Verstärkungsriegel 12 zwischen den Flanschen 4 an diesen
und am Steg 3 des Profils 1 angeschweißt.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Erdanker ist wie folgt: Nach dem
Eintreiben des Profils 1 wird durch beidseitig mit eingebrachte, nicht gezeigte
Rohre jeweils eine Hälfte der Sprengladung in den unteren geschlitzen Bereich des
Profils und darauf ein Dämmedium, wie Wasser, Sand oder auch schon flüssiger Beton
in die Hohlräume zwischen den Flanschen 4 beiderseits des Steges 3 eingebracht,
worauf die Zündung der Sprengladung erfolgt. Bei der Explosion
wird
die Treibspitze 5 mit Platten 6 bzw. Profil 8 abgesprengt, wie dies in Fig. 5 durch
das deformierte Teil 13 angedeutet ist. Durch die Explosion der Sprengladung werden
die Flansche 4 des 1Profils gleichmäßig nach außen gespreizt, wie Fig. 5 zeigt,
wobei eine Begrenzung der Aufspreizung unabhängig von einer genauen Dosierung bzw.
Plazierung der Sprengladung durch die Querriegel 12 gesichert wird. Vorzugsweise
erfolgt die Dosierung und Plazierung der Sprengladung derart, daß auch oberhalb
der Flansche 4 im aufgespreizten Zustand noch ein Hohlraum gebildet wird, so daß
beim nachfolgenden Einbringen von Beton 14 in den durch die Explosion gebildeten
Hohlraum die Flansche 4 allseitig mit Beton gut umbettet sind, so daß bei auf den
Erdanker ausgeübten Zugkräften der gesamte Betonpfropf einschließlich der eingebetteten
aufgespreizten Flansche 4 unter guter Verzahnung der Flansche 4 mit dem umgebenden
Beton durch die Nocken 11 gegen das oberhalb des Betonpfropfes 14 befindliche Erdreich
15 wirkt und damit den Erdanker gegen ein Herausziehen aus dem Erdreich auch bei
relativ lockerem Boden sichert.
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Natürlich sind zahlreiche Abänderungen der beschriebenen Ausführungsbeispiele
möglich, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. So empfiehlt es sich
bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 die Sprengladung möglichst in
vier gleiche Teile zu zerlegen und jeweils ein Teil in einem der zwischen den I-Profilen
1 und 8
gebildeten vier Hohlräume anzuordnen. Da es bei der beschriebenen
Konstruktion erfahrungsgemäß möglich ist, die Sprengladung schon vor dem Eintreiben
des I-Profiles in das Erdreich zu plazieren, macht dies keine besonderen Schwierigkeiten.
Natürlich könnte man auch noch weitere Nocken an den Außenseiten der Flansche und
auch an den Stegen des I-Profiles 1 zur besseren formschlüssigen Verbindung mit
dem nachträglich eingebrachten Beton vorsehen.
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Evtl. kann das I-Profil 1 gemeinsam mit einem mindestens teilweise
das I-Profil umhüllenden Mantel eingetrieben werden, um die Hohlräume zwischen den
Flanschen 4 beiderseits des Steges 3 von bröckelndem Erdreich freizuhalten u. dgl.
mehr.