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Im Baugewerbe, in der Elektrizitätswirtschaft, bei Gas-Pipelines, in der Landwirtschaft und im Privatbereich werden Erdverankerungen benötigt, um Pfähle, Masten, Zäune, Gasrohre zu sichern, insbesondere gegen Auftrieb.
Am häufigsten wird hiezu der Schraubanker verwendet. In der US-PS Nr. 728609 ist beispielsweise ein solcher Anker geoffenbart, der nach Art eines Korkenziehers ausgebildet ist. Dieser bekannte Anker besitzt somit zum Eintreiben in den Boden keine Ankerplatte. Zur Verriegelung ist ein Riegelstreifen vorgesehen, der durch einen Schrägschlitz im Bereich des oberen Endes des Schaftes des Korkenziehers eingefädelt wird. Um den Riegelstreifen einbringen zu können, muss nach dem Eindrehen des Korkenziehers in den Boden der Boden bis unter den Schlitz des Schaftes ausgehoben werden, worauf dann erst der Riegelstreifen eingefädelt werden kann. Nach dem Einfädeln des Riegels muss das Loch im Erdboden wieder zugeschüttet werden. Die Handhabung des bekannten Ankers ist kompliziert und die Sicherheit gegen Ausziehen des Ankers eher bescheiden.
Darüber hinaus können Schraubanker nur für bindige und leichtgängige Böden verwendet werden, weil nur in diesen Böden ein Einschrauben möglich ist. Ein weiterer bekannter Schraubanker (US-PS Nr. 888, 917) ist mit Ankerplatten versehen, die Querschneiden besitzen, offenbar um den Boden besonders gut zu zerschneiden. Die Ankerplatten, die mit dem Schaft einen spitzen Winkel einschliessen, sind relativ breit ausgebildet und geben dadurch hinreichenden Widerstand gegen Ausziehen. Für schottrige Böden würde dies jedoch ein Eintreiben hindern.
Bei schottrigen Böden wird in manchen Fällen zum Spreizanker gegriffen, der wohl gut hält, aber nur für besondere Fälle einsetzbar ist, weil nur hydraulisch gespreizt werden kann, was den allgemeinen Gebrauch ausschliesst und zwecks Erreichen einer besseren Halterung innen mit Beton ausgegossen werden muss, was wieder in vielen Fällen unwirtschaftlich ist. Weiters werden für schottrige Böden Schlaganker eingesetzt, bei welchen nach dem Versetzen Haltelappen herausgeschlagen werden, wozu es des Einsatzes von Spezialnadeln bedarf. Es werden für Problemböden auch Schirmanker benutzt, wobei vorgebohrt werden muss und nachträglich der Ankerkopf hydraulisch oder mit Muttergewinde gespreizt wird. Alle diese vorerwähnten Anker sind aufwendig, entweder beim Einbringen oder beim Spreizen.
Die Erfindung betrifft nun einen Erdanker für schottrigen, steinigen oder festen Boden, mit einem Schaft, an dem über den Mantel des Schaftes hinausragende Ankerplatten entlang ihres Innenrandes, insbesondere durch Schweissen befestigt sind, die nach unten spitz zulaufen. Bei einem Anker dieser Art wurde es bekannt (DE-AS 1634345), die Ankerplatten radial zum Schaft anzuordnen und durch Schweissen längs des Innenrandes mit dem Schaft zu verbinden. Diese Anordnung wurde gewählt, damit beim Eintreiben möglichst geringer Widerstand von den Ankerplatten ausgeht. Nachteilig ist allerdings dabei, dass das Abgleiten von etwaigen Hindernissen erschwert ist, wodurch das Eintreiben ebenfalls behindert wird.
Um ein Ausziehen des eingetriebenen Ankers sicher hintanzuhalten, ist an den radial vom Schaft abstehenden Ankerplatten eine Schwächung in Gestalt einer Quernut vorgesehen, durch welche die Ankerplatte in zwei Abschnitte unterteilt wird. Um nun im Fall des Auftretens einer Ausziehkraft die Abbiegung sicherzustellen, ist der obere Abschnitt aus der Ebene des unteren Abschnittes etwas herausgebogen. Die Herstellung solcher Anker ist kompliziert.
Durch die Erfindung soll nun ein demgegenüber einfacherer Anker geschaffen werden, der einerseits noch ohne Schwierigkeiten eingeschlagen werden kann, anderseits aber auch einem Herausziehen genügenden Widerstand entgegensetzt. Erreicht wird dies bei einem Erdanker für schottrigen, steinigen oder festen Boden, mit einem Schaft, an dem über den Mantel des Schaftes hinausragende Ankerplatten entlang ihres Innenrandes, insbesondere durch Schweissen, befestigt sind, die nach unten spitz zulaufen, erfindungsgemäss dadurch, dass die Ankerplatte in an sich bekannter Weise mit der Achse des Schaftes einen spitzen Winkel einschliesst, dass der Winkel bevorzugt zwischen 10 und 200 liegt und dass die Ankerplatte eine Längsversteifung in Form einer Falzung, einer Prägung oder eines aus der Plattenebene vorstehenden Versteifungssteges aufweist,
der gegebenenfalls mit Einkerbungen versehen ist, die vom freien Rand des Versteifungssteges ausgehen. Durch die schräge Anordnung der Ankerplatten bevorzugt unter einem Winkel zwischen 10 und 20 , also sehr steil, wird erreicht, dass die Ankerplatten einem Herausziehen genügenden Widerstand entgegensetzen und sich bei Auftreten einer Ausziehkraft nach Art eines Regenschirmes mit ihren Enden
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vom Schaft wegbewegen. Um den Platten hiebei genügend Festigkeit zu geben, sind Längsversteifungen vorgesehen. Besonders zweckmässig kann es hiebei sein, wenn der als Versteifungselement vorgesehene Steg Einkerbungen aufweist. Krümmt sich die Platte bei Auftreten einer Ausziehkraft, so kommen die Wände der Einkerbungen zur Berührung und begrenzen dadurch die Krümmung der Ankerplatte.
Der Anker wird bei kleineren Dimensionen mit dem Vorschlaghammer, bei grösseren mit einem Pressluft-, Benzin- oder Elektrohammer eingeschlagen, wobei der Anker durch den Schlag und den steilen Winkel der Ankerplatten zum leichten Verdrehen gezwungen wird (zirka 1, 5 bis 2 Umdr/m Eindringtiefe, bei leichteren Böden weniger). Durch die anschliessende Belastung in Ausziehrichtung biegt sich die Platte an der geschwächten Stelle ab. Durch die abgebogenen Platten wird ein Zurückdrehen verhindert, die Ankerfläche erhöht und ein Verhaken im Schotter begünstigt.
Die schrägen Platten finden in Zugrichtung einen absolut unberührten Boden vor. Dort klemmen sie sich wie Widerhaken fest und können dadurch Ausziehkräften einen hohen Widerstand entgegensetzen. So können je nach Festigkeit des Bodens, mindestens die gleichen Zugwerte wie bei aufwendigen Spreizankern erreicht werden, ohne dass teure Maschinen notwendig wären.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 einen erfindungsgemässen Erdanker in schaubildlicher Darstellung, Fig. 2 eine Vorderansicht des erfindungsgemässen Erdankers, Fig. 3 den Anker gemäss Fig. 2, jedoch in einer gegenüber Fig. 2 um 90 gedrehten Stellung, Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie A-B in Fig. 2, Fig. 5 den erfindungsgemässen Anker, eingetrieben im Boden unter Belastung, Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung, wobei jedoch der Anker gegenüber der Darstellung in Fig. 5 einer erhöhten Belastung unterworfen ist, Fig. 7 einen Schnitt entlang der Linie Ay-By in Fig. 6, Fig. 8 eine Ausführungsform einer Ankerplatte in Vorderansicht, Fig. 9 in Seitenansicht und Fig. 10 in Draufsicht.
In den Zeichnungen ist mit --1-- der Schaft eines erfindungsgemässen Erdankers bezeichnet.
An dem Schaft --1-- sind - im dargestellten Ausführungsbeispiel durch Schweissen (Nähte --5--) Ankerplatten --2-- entlang ihres Innenrandes befestigt, die über den Mantel --3-- des Schaftes --1-hinausragen. Die Ankerplatten --2-- laufen nach unten spitz zu. Die Ankerplatte --2-- schliesst
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--1-- einenLöcher --6-- vorgesehen sein.
Aus Fig. 5 ist der Anker unter einer Belastung Pi stehend gezeichnet. Die Ankerplatte --2-ist abgebogen bzw. abgewinkelt. Der abgebogene Teil ist mit --7-- bezeichnet.
In Fig. 6 ist der Anker unter einer Last P2 > Pi dargestellt. Der hier mit --8-- bezeichnete abgebogene Teil ist grösser als der Teil --7-- in Fig. 5, so dass der Anker in Fig. 6 der Ausziehkraft P einen erhöhten Widerstand entgegensetzt.
Gemäss den Fig. 8 bis 10 ist die Ankerplatte --2-- mit einer Längsversteifung versehen. Diese Längsversteifung ist von einem aus der Plattenebene --9-- vorspringenden Versteifungssteg --10-gebildet. Der Versteifungssteg --10-- ist mit Einkerbungen --11-- versehen, die vom freien Rand --12-- des Versteifungssteges --10-- ausgehen. Krümmt sich bei Auftreten einer Ausziehkraft die Ankerplatte --2--, so kommen die Wände --13-- der Einkerbungen --11-- zur Berührung und begrenzen dadurch die Krümmung der Ankerplatte --2--.
Die Längsversteifung der Ankerplatte kann in nicht dargestellter Weise auch von einer Falzung oder einer Prägung gebildet werden.