DE1086882B - Verfahren zum Vulkanisieren von Kautschukmischungen - Google Patents
Verfahren zum Vulkanisieren von KautschukmischungenInfo
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Description
DEUTSCHES
Es sind Verfahren bekannt, beispielsweise gemäß der französischen Patentschrift 861 306, nach denen Naturkautschuk
oder auch künstlich hergestellte, verschiedenartige Elastomere durch Phenolharze im Sinne einer
Vulkanisation vernetzt werden können. Unter Phenolharzen werden dabei solche Harze verstanden, die durch
alkalische Formaldehydkondensation von vorzugsweise in p-Stellung substituierten Phenolen erhalten werden und
für die im folgenden die Bezeichnung »Alkylphenolharze« angewandt wird sowie die durch alkalische Formaldehyd- ίο
kondensation von Zweikernphenolen vom Typ des Bisphenols, insbesondere ρ,ρ'-Dihydroxydiphenylpropan,
mit gleichzeitiger oder nachfolgender Verätherung der zunächst entstehenden Polymethylolverbindung durch
Monoalkohole gebildeten, in der Regel mit einem Lösungsmittel verdünnten Harze, die im folgenden zur Vereinfachung
als »Bisphenolharze« bezeichnet werden. Diese Vulkanisationsverfahren haben indessen praktisch keine
Anwendung gefunden, weil sie in ihrem Effekt nicht befriedigten oder weil sie noch Unzulänglichkeiten aufwiesen.
Beispielsweise ist es nach der genannten französischen Patentschrift bekannt, daß Naturkautschuk oder Butadien-Acrylsäurenitrilkautschuk
sowohl durch Bisphenolharze als auch durch Alkylphenolharze vulkanisiert werden können, wobei die Vulkanisationswirkung dieser Harze
durch Zusätze von Metalloxyden und bzw. oder Ruß begünstigt wird. Praktische Bedeutung hat dieses Verfahren
jedoch nicht gewinnen können, weil trotz Einsatz größerer Harzrnengen selbst bei langen Vulkanisationszeiten
Vulkanisate mit nur unzureichenden technologischen Eigenschaften erhalten wurden.
Über eine weitere Verwendung von Bisphenolharzen als Vulkanisationsmittel ist darüber hinaus nichts bekanntgeworden.
Dagegen ist die Verwendung von kleineren Mengen Alkylphenolharzen zur Vulkanisation von Butadien-Styrol-Kautschuk
beschrieben worden (s. die USA.-Patentschriften 2 649 431 und 2 649 432). Kautschukmischungen
mit technisch brauchbaren Eigenschaften konnten — nach Angaben der Patentliteratur — hierbei
nur erzielt werden, wenn bestimmte, die Vulkanisation beschleunigende Stoffe, wie Paraformaldehyd oder Triäthanolamin,
mitverwendet wurden.
Es ist auch bekannt (s. die österreichischen Patentschriften 162 570 und 165 035), daß zur Vulkanisation
von Butadien-Styrol-Mischpolymerisaten dreiwertige Phenole, wie Pyrogallol oder Phloroglucin, benutzt werden
können, wobei die Vulkanisation durch Zusätze von aromatischen Aminen wie Anilin, o- oder p-Nitrosodimethylanilin
oder kleineren Mengen Metallchloriden, z. B. SnCl4, FeCl3 oder AlCl3, beschleunigt werden kann.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß Kautschukmischungen, vorzugsweise aus Butadien-Styrol-Mischpolymerisaten,
und Butylkautschukmischungen, Verfahren zum Vulkanisieren
von Kautschukmisctmngen
von Kautschukmisctmngen
Anmelder:
Chemische Werke Albert,
Wiesbaden-Biebrich
Wiesbaden-Biebrich
Dr. Arnold Giller, Wiesbaden,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
die als Vernetzungs- bzw. Vulkanisationsmittel Bisphenolharze enthalten, unter den in der Kautschukindustrie
üblichen Bedingungen zu hochwertigen Vulkanisaten mit besonderen Eigenschaften verarbeitet werden
können, wenn als Vulkanisationsbeschleuniger Aluminiumoder Schwermetallhalogenide verwendet werden.
Die gemäß der Erfindung verwendeten Bisphenolharze werden in an sich bekannter Weise, beispielsweise gemäß
den Verfahren der deutschen Patentschriften 605 917 und 684 225, aus ρ,ρ'-Dihydroxydiphenylpropan durch alkalische
Formaldehydkondensation und nachfolgende Verätherung der zunächst gebildeten Methylolverbindung
hergestellt. Sie können gegebenenfalls durch den Einbau von höheren Oxyfettsäuren oder deren Glyceriden oder
anderen fetten Ölen plastifiziert werden und stellen dickflüssige Harzlösungen dar, die etwa 30% leichtflüchtige
Lösungsmittel wie Butanol und Xylol enthalten. Sie können in dieser Form unmittelbar als Vulkanisationsmittel
verwendet werden. Vorteilhafter ist es aber, die in ihnen enthaltenen leichtflüchtigen Lösungsmittel durch
höhersiedende flüssige Substanzen, in denen sie ausreichend löslich sind, auszutauschen. Dafür kommen vor
allem solche Stoffe in Frage, die selbst als Weichmacher oder Plastikatoren in Kautschukmischungen eingesetzt
werden können, z. B. Mineralöle der verschiedensten Art, aliphatische und aromatische Polyäther, Polycarbonsäureester,
Polyglycole und mehrwertige Alkohole. Die genannten Stoffe können monomolekular oder höhermolekular
sein und Sauerstoff oder andere Heteroatome enthalten.
009 570/43O
Der Austausch der leichtflüchtigen Lösungsmittel durch Mineralöl oder andere höhersiedende flüssige Stoffe
wird in der Weise vorgenommen, daß man die Bisphenolharze mit etwa 25% ihres Gewichtes an höhersiedenden
Stoffen vermischt und danach die leichterflüchtigen Lösungsmittel im Vakuum herausdestilliert,
wobei die Temperatur des Harzes 100° C möglichst nicht übersteigen soll.
Die Harze werden vorzugsweise in Mengen von 1 bis 20 Teilen pro 100 Teile Kautschuk eingesetzt. Jedoch
sind auch höhere Mengen möglich.
Die als Vulkanisationsbeschleuniger neben Aluminiumchlorid in Frage kommenden Schwermetallhalogenide
sind vorzugsweise SnCl2 · 2H2O, Eisenchloride und Zinkchlorid,
und zwar in Mengen bis zu etwa 10 Teilen, vorzugsweise 3 bis 5 Teilen pro 100 Teile Kautschuk.
Die erfindungsgemäße Anwendung der Bisphenolharze als Vulkanisationsmittel für Kautschukmischungen ist
durchaus überraschend. Auf Grund ihres chemischen Aufbaues, pro Bisphenolmolekül bis zu vier reaktionsfähige
Stellen, war vielmehr zu erwarten, daß die Harze bevorzugt oder überwiegend mit sich selbst reagieren
wurden und deshalb keinen oder nur einen unzureichenden
Vernetzungs- bzw. Vulkanisationseffekt bewirken könnten. Außerdem konnte nicht vorausgesehen werden, daß
sich diese verätherte Methylolgruppen enthaltenden Harze durch die Mitverwendung von Metallchloriden
so weit aktivieren lassen würden, daß mit ihnen Kautschukmischungen vulkanisiert werden können.
Die erfindungsgemäße Verwendung von Bisphenolharzen in Kombination mit Metallhalogeniden als
Vulkanisationsmittel für Kautschukmischungen stellt einen wesentlichen technischen Fortschritt dar, da die
vulkanisierten Kautschukmischungen eine wesentlich bessere Alterungsbeständigkeit besitzen.
Beispielsweise lassen sich erfindungsgemäß Butylkautschukvulkanisate
herstellen, die nach Alterung im Umlufttrockenschrank bei 1500C wesentlich bessere
Eigenschaften besitzen als eine entsprechende, mit Alkylphenolharz
vulkanisierte, unter gleichen Bedingungen gealterte Mischung. Weiterhin zeichnen sich die erfindungsgemäß
vulkanisierten Butylkautschukmischungen durch eine erheblich verbesserte Elastizität aus.
Beim Arbeiten nach der Erfindung können der Kautschuk, das Bisphenolharz, das Metallhalogenid und
weitere Bestandteile in beliebiger Reihenfolge gemäß den bei der Herstellung von Kautschukmischungen üblichen
Verfahren gemischt werden. Die erhaltene Rohmischung kann ebenfalls in bekannter Weise, z. B. durch Erhitzen
unter Druck auf Temperaturen von über 1000C, geformt
und vulkanisiert werden. Bevorzugt sind Vulkanisationstemperaturen von 140 bis 1600C und Vulkanisationszeiten von 5 bis 60 Minuten. Zur Abkürzung des Vulkanisationsvorganges
kann auch bei Temperaturen von über 16O0C gearbeitet werden.
Die Mischungen werden im allgemeinen unter Mitverwendung
von Füllstoffen, wie Ruß oder hellen Füllstoffen, vorzugsweise aktiven Kieselsäuren, hergestellt
ίο und können zu technischen Kautschukwaren, z. B. Dichtungen, Schläuchen, Puffern oder auch zu Autoschläuchen,
Heizschläuchen und Fußbodenbelägen, verarbeitet werden.
Es wird die vulkanisierende Wirkung eines Bisphenolharzes gezeigt, das nachstehend als Harz A bezeichnet
wird und das wie folgt hergestellt wurde, wobei jedoch die Herstellung des Harzes hier nicht geschützt ist.
1000 g plastifizierten, aus ρ,ρ'-Dihydroxydiphenylpropan
hergestellten Harzes werden mit 250 g Spindelöl gemischt und durch Destillation im Vakuum bei 5 mm Hg
von den leichtflüchtigen Lösungsmitteln befreit, wobei die Temperatur des Harzes bis auf 1000C gesteigert
wird.
Ausbeute: 1012 g Harz.
Butylkautschuk
Kanalruß von mittlerer
Verarbeitbarkeit
Stearinsäure
Harz A
SnCl8 · 2H2O
Mischuagsbeispiele
I I II I III I IV
100,0
60,0
1,0
3,0
3,0
1,0
3,0
3,0
100,0
60,0 1,0 8,0 3,0
100,0
60,0 1,0 3,0 5,0
100,0
60,0 1,0 8,0 5,0
Herstellung der Mischungen
Der Butylkautschuk (300 g) wird auf einem Walzwerk, dessen Walzen gekühlt werden, 1 Minute gewalzt. Danach
wird die Stearinsäure und anschließend die Hälfte des Rußes eingemischt. Nun wird das Harz zugegeben, danach
der Rest des Rußes und zuletzt das Zinn (Il)-chlorid. Die Mischung wird gut verschnitten, zu Puppen aufgerollt,
mehrere Male durch die Walze gesteckt und zu einem glatten Fell ausgezogen.
Vulkanisation: 1540C 15, 30 und 45 Minuten.
Mischung
III
III
IV
Vulkanisationszeit (Min.)
Zerreißfestigkeit (kg/cm2)
Zerreißfestigkeit (kg/cm2)
Zerreißdehung (%)
Modul 150% (kg/cm2)...
Modul 300% (kg/cm2)...
Kerbzähigkeit (kg/cm)...
Modul 300% (kg/cm2)...
Kerbzähigkeit (kg/cm)...
Härte ° Shore A
Rückprallelastizität (%) .
Spezifisches Gewicht
15
72
460
27
48
15
64
30
80
474
27
50
15
64
10
80
474
27
50
15
64
10
45
77
448
27
52
15
64
15
113
384
40
81
18
69
12
45
105
321
44
94
16
70
12
15
78
385
31
58
18
61
30
73
362
31
62
16
61
10
73
362
31
62
16
61
10
45
83
402
31
63
17
61
15
118
272
118
272
18
71
12
71
12
30 113
245 65
18 72 12
45 125 254
67
18 72 12
15 79 322 44 73 13 82 17
30 80 308 46 78 13 84 17
45 81 300 48 79 13 85 18
1,124 1,104
1,135
1,128
1,117
Die Ergebnisse zeigen, daß der Vulkanisationseffekt chloridmenge verstärkt werden kann. Mit steigender
sowohl durch Erhöhen der Harz- als auch der Metall- 70 Harzmenge nimmt auch die Rückprallelastizität zu und
1 UOU OO*S
erreicht bereits bei Einsatz von 8 Teilen Harz Werte, die etwa doppelt so hoch liegen wie bei anderen Vulkanisaten,
deren Rückprallelastizität im allgemeinen nur 5 bis höchstens 7% beträgt. Mit 16 Teilen Harz steigt die
Rückprallelastizität sogar auf 17 bis 18%. Die Vulkanisation kann mit praktisch gleichem Erfolg auch bei
143° C durchgeführt werden.
Herstellung
beschrieben.
beschrieben.
der Mischungen, wie im Beispiel 1
Ergebnisse der physikalischen Prüfungen
Beispiel 2 Vulkanisationszeit (Min.)
Als Vulkanisationsmittel ist auch nichtplastifiziertes 10 Zerreißfestigkeit (kg/cm^)
Bisphenolharz geeignet.5ΚβΑ
Butylkautschuk
Stearinsäure
Nichtplastiziertes Bisphenolharz .. Kanalruß mittlerer Verarbeitbarkeit
SnCl · 2 H2O
Vulkanisationstemperatur 154° C.
Mischungsbeispiele | VII |
VI | 100,0 |
100,0 | 1,0 |
1,0 | 8,0 |
8,0 | 60,0 |
60,0 | 4,0 |
2,0 |
Vulkanisationszeit (Min.) ...
Zerreißfestigkeit (kg/cma) ...
Zerreißfestigkeit (kg/cma) ...
Zerreißdehnung (°/0)
Modul 150% (kg/cm2)
Kerbzähigkeit (kg/cm)
Härte ° Shore A
Rückprallelastizität (%)
Mischung VI VII
15
102
296
48
15
76
13
30
102
262
54
14
75
13
15
111
191
81
13
75
11
30
123
170
98
12
76
12
Die im nichtplastizierten Bisphenolharz enthaltenen leichtflüchtigen Lösungsmittel lassen sich durch höhersiedende
Flüssigkeiten, wie im Beispiel 1 beschrieben, austauschen. Als Austauschmittel hat sich ein Gemisch
höhermolekularer aliphatischer und aromatischer Polyester besonders bewährt. Das resultierende Harz B hat
die gleichen Vulkanisationseigenschaften wie das unveränderte Harz, wie die nachstehenden Mischungsbeispiele zeigen.
Butylkautschuk
Kanalruß mittlerer Verarbeitbarkeit
Stearinsäure
Harz B
SnCl2-2H2O
Vulkanisation 154°C.
Mischungsbeispiele VIII IX
100,0
60,0
1,0
6,0
4,0
100,0
60,0
1,0
8,0
4,0 Kerbzähigkeit (kg/cm) ..
Härte "Shore A
Rückprallelastizität (%)
Mischung
VIII
IX
15
119 240 67 14 75 11
30
102
199
75
14
78
12
15
117
224
74
13
78
12
An Stelle der Polyester können auch Phthalsäureester als Austauschmittel verwendet werden. Die Verwendung
von Mineralölen ist zwar möglich, man erhält jedoch nur eine Emulsion, die sich beim Lagern allmählich
wieder trennt. Die vulkanisierende Wirkung des Harzes wird durch unterschiedliche Austauschflüssigkeiten praktisch
nicht beeinflußt.
Herstellung der Mischungen
Der Butylkautschuk wird wie im Beispiel 1 gewalzt. Dann gibt man die Stearinsäure, anschließend das Harz,
sodann den Ruß und schließlich das Zinnchlorid zu. Die Mischung wird gut verschnitten, zu Puppen aufgerollt,
mehrmals durch die Walze gesteckt und zu einem glatten Fell ausgezogen.
Ergebnisse der physikalischen Prüfungen
An Stelle von SnCl2 · 2 H2O können auch andere Metallchloride,
wie AlCl3 · 6 H2O, ZnCl2 oder FeCl3 · 6 H2O,
als Vulkanisationsbeschleuniger verwendet werden. Eine brauchbare Vulkanisation kann mit FeCl3 · 6 H2O
wie folgt erzielt werden:
Mischungsbeispiel X
Butylkautschuk 100,0
Kanalruß (wie oben) 60,0
Stearinsäure 1,0
Harz A 8,0
FeCl3 · 6 H2O 3,0
Vulkanisation 154° C.
Ergebnisse der physikalischen Prüfungen
Vulkanisationszeit (Min.)
Zerreißfestigkeit (kg/cm2)
Zerreißdehnung (%) ....
Modul 150% (kg/cm2) ..
Kerbzähigkeit (kg/cm) ..
Zerreißfestigkeit (kg/cm2)
Zerreißdehnung (%) ....
Modul 150% (kg/cm2) ..
Kerbzähigkeit (kg/cm) ..
Härte ° Shore A
Rückprallelastizität (%)
Mischung X | 45 |
30 | 64 |
64 | 487 |
489 | 25 |
25 | 13 |
14 | 66 |
65 | 9 |
9 |
Mit Bisphenolharzen lassen sich auch helle Füllstoffe enthaltende Mischungen vulkanisieren:
Butylkautschuk
Gefällte reine Kieselsäure
Aus Gasphase gewonneneKieselsäure
Stearinsäure
Harz A
SnCL
2 H2O
Mischungsbeispiele | XII |
XI | 100,0 |
100,0 | — |
45,0 | 45,0 |
— | 1,0 |
1,0 | 10,0 |
10,0 | 5,0 |
5,0 |
Vulkanisation 154°C.
Ergebnisse der physikalischen Prüfungen
15 | XI | Mischung | 15 | XII | 45 | |
Vulkanisations | 113 | 30 | 115 | 30 | Ul | |
zeit (Min.) | 45 | |||||
Zerreißfestigkeit | 555 | 110 | 447 | 116 | 396 | |
(kg/cm*) | 111 | |||||
Zerreißdehnung | 29 | 523 | 44 | 436 | 46 | |
(Oj0) | 521 | |||||
Modul 150% | 56 | 29 | 77 | 44 | 84 | |
(kg/cm2) | 29 | |||||
Modul 300% | 24 | 58 | 18 | 82 | 21 | |
(kg/cm2) | 59 | 60 | 70 | 70 | ||
Kerbzähigkeit | 23 | 20 | ||||
(kg/cm) ...... | 10 | 60 | 28 | 12 | 70 | 12 |
Härte0 Shore A.. | 60 | |||||
Rückprallelasti | 10 | 12 | ||||
zität (%) | 11 | |||||
Die Verwendung von Bisphenolharzen als Vulkanisationsmittel ist nicht auf Butylkautschukmischungen
beschränkt. Mit sehr gutem Erfolg lassen sich auch Butadien-Styrol-Mischpolymerisate vulkanisieren:
Mischungsbeispiel XIII
Butadien-Styrol-Mischpolymerisat 100,0
Gasruß mit niedrigem Abrieb und hoher
Festigkeit 50,0
Stearinsäure 1,0
Harz A 8,0
SnCl2-2H2O 4,0
Vulkanisation 154°C.
Ergebnisse der physikalischen | Prüfungen | 30 151 |
Mischung XIII | ||
Vulkanisationszeit (Min.) Zerreißfestigkeit (kg/cm2) |
15 159 |
Mischung XIII
Zerreißdehnung (%) 302 298
Modul 150% (kg/cm2) 65 65
Modul 300% (kg/cm2) 148 150
Kerbzähigkeit (kg/cm) 22 23
Härte ° Shore A 76 77
Rückprallelastizität (%) 39 39
Die mit Bisphenolharzen vulkanisierten Butylkautschukmischungen
sind hinsichtlich ihrer Alterungsbeständigkeit den in gleicher Weise hergestellten, mit
Alkylphenolharzen vulkanisierten Butylkautschukmischungen erheblich überlegen:
In Mischung XIV wurde zur Vulkanisation ein Alkylphenolharz
verwendet, das in bekannter Weise durch alkalische Kondensation von p-Octylphenol mit Formaldehyd
hergestellt wurde.
Butylkautschuk
Kanalruß (wie oben) .
Stearinsäure
p-Octylphenolharz ...
Harz A
Harz B
SnCl2-2H2O
Vulkanisation 154° C.
Mischungsbeispiele XIV I XV I XVI
100,0
60,0
1,0
12,0
2,0
100,0
60,0
1,0
8,0 5,0
100,0
60,0
Ergebnisse der physikalischen Prüfungen
Die in der Spalte A angegebenen Prüfungsdaten wurden 3 Tage nach der Vulkanisation ermittelt. In den
Spalten B, C und D werden die Prüfungsergebnisse aufgeführt, die nach gemeinsamer Alterung der Proben
nach 1 Woche (B), nach 2 Wochen (C) und nach 3 Wochen (D) bei 1500C im Umlufttrockenschrank
erhalten worden sind.
XIV | B | c | υ | A | Mischung | B | C | D | A | XVI | B | C | D | |
75 | 49 | 34 | 108 | XV | 88 | 65 | 41 | 106 | 92 | 69 | 52 | |||
A | 166 | 128 | 106 | 259 | 215 | 213 | 188 | 209 | 128 | 113 | 103 | |||
120 | 65 | —. | — | 58 | 63 | 48 | 35 | 73 | . | |||||
529 | 15 | 11 | 10 | 16 | 17 | 15 | 13 | 15 | 16 | 13 | 12 | |||
19 | 72 | 71 | 75 | • 68- | 75 | 73 | 75 | 76 | 85 | 82 | 81 | |||
25 | 6 | 7 | 7 | 9 | 8 | 9 | 10 | 10 | 12 | 12 | 13 | |||
55 | ||||||||||||||
4 | ||||||||||||||
Zerreißfestigkeit (kg/cm2)
Zerreißdehnung (%)
Modul 150% (kg/cm2) ...
Kerbzähigkeit (kg/cm) ...
Kerbzähigkeit (kg/cm) ...
Härte ° Shore A
Rückprallelastizität
Die überlegene Alterungsbeständigkeit der Mischungen XV und XVI gegenüber der mit einem p-Octylphenolharz
vulkanisierten Mischung XIV geht an sich schon aus den Prüfungsergebnissen klar hervor; z. B. werden mit der
Mischung XV schon nach einer Woche Alterung durchweg günstigere Ergebnisse erhalten als mit der Mischung XIV,
die ursprünglich bessere Zerreißfestigkeit, niedrigere Härte, längere Zerreißdehnung und höhere Kerbzähigkeit
besaß. Noch deutlicher werden die Unterschiede im Alterungsverhalten der Mischungen, wenn man den
prozentualen Rückgang der Prüfwerte nach 3 Wochen Alterung vergleicht.
Prüfwerte der Vulkanisation nach 3 Wochen Alterung in Prozent der an ungealterten Proben gemessenen Werte
Mischung | XVI | |
XIV | XV | 49 |
28,3 | 38 | 49,3 |
20 | 72,6 | 80 |
40 | 81,3 | 107 |
136 | 110 | |
Zerreißfestigkeit (%)
Zerreißdehnung (%)
Kerbzähigkeit (°/0) .
Härte (%)
Zerreißdehnung (%)
Kerbzähigkeit (°/0) .
Härte (%)
Claims (3)
1. Verfahren zur Vulkanisation von Kautschukmischungen mit Phenolharzen, in denen als Vulkanisationsmittel
die durch alkalische Formaldehydkondensation von mehrkernigen Phenolen vom Typ des Bisphenols, vorzugsweise des p,p'-Dihydroxydiphenylpropans,
und gleichzeitige oder nachfolgende ao
Verätherung der zunächst entstehenden Polymethylolverbindung durch Monoalkohole gebildeten Harze
verwendet werden, dadurch gekennzeichnet, daß als
Vulkanisationsbeschleuniger Aluminium- oder Schwermetallhalogenide,
vorzugsweise SnCl2 · 2 H2O, verwendet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß solche monoalkoholbehandelten Phenolharze
verwendet werden, die durch den Einbau von höheren Oxyfettsäuren oder deren Glyceriden oder
anderen fetten ölen plastifiziert sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß solche monoalkoholbehandelte
und gegebenenfalls höhere Oxyfettsäuren oder deren Glyceride oder andere fette Öle enthaltende Phenolharze
verwendet werden, in denen die enthaltenen leichtflüchtigen Lösungsmittel durch solche höhersiedende
Stoffe ausgetauscht worden sind, in denen die Harze ausreichend löslich und mit den Kautschukmischungen
verträglich sind.
© 009 570/430 8.60
Priority Applications (4)
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---|---|---|---|
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BE585972A BE585972A (fr) | 1958-12-31 | 1959-12-23 | Procédé pour la vulcanisation de mélanges de caoutchouc. |
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---|---|---|---|
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BE (1) | BE585972A (de) |
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FR (1) | FR1243312A (de) |
NL (1) | NL243681A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1297860B (de) * | 1962-11-21 | 1969-06-19 | Continental Gummi Werke Ag | Verfahren zur Herstellung von Vulkanisaten aus Kautschuk-mischungen auf der Basis von stereospezifischen Polymerisaten |
DE1297857B (de) * | 1962-10-13 | 1969-06-19 | Albert Ag Chem Werke | Verfahren zur Vulkanisation von Kautschukmischungen durch Phenolharze |
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- NL NL243681D patent/NL243681A/xx unknown
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1958
- 1958-12-31 DE DEC18152A patent/DE1086882B/de active Pending
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- 1959-12-22 FR FR813794A patent/FR1243312A/fr not_active Expired
- 1959-12-23 BE BE585972A patent/BE585972A/fr unknown
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1297857B (de) * | 1962-10-13 | 1969-06-19 | Albert Ag Chem Werke | Verfahren zur Vulkanisation von Kautschukmischungen durch Phenolharze |
DE1297860B (de) * | 1962-11-21 | 1969-06-19 | Continental Gummi Werke Ag | Verfahren zur Herstellung von Vulkanisaten aus Kautschuk-mischungen auf der Basis von stereospezifischen Polymerisaten |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE585972A (fr) | 1960-04-19 |
FR1243312A (fr) | 1960-10-07 |
NL243681A (de) |
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