DE1085630B - Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonkuepenfarbstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AnthrachinonkuepenfarbstoffenInfo
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- C09B1/43—Dicarboxylic acids
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung vonAnthrachinonküpenfarbstoffen der 1,5-Diacylaminoanthrachinonreihe,
welche, wie z. B. der Farbstoff der Formel
O HNCO
(1)
sich von einer Dicarbonsäure der Formel
HOOC-Aryl —C C—Aryl —COOH
Il Il
Ν—Ν (2)
ableiten, deren beide Carbonylgruppen an den Rest eines
l-Amino-5-(2'-fluorbenzoylamino)-anthrachinons gebunden sind.
Diese neuen Farbstoffe werden erfindungsgemäß hergestellt durch Umsetzen von Aminoanthrachinonen mit
reaktionsfähigen Derivaten von Dicarbonsäuren der Formel (2) unter beidseitiger Bildung von Carbonsäureanthrachinonylamidgruppen,
wobei man die Ausgangsstoffe so wählt, daß der eine in den Küpenfarbstoffen vorhandene Acylrest ein o-Fluorbenzoylrest ist und der
andere Acylrest sich von der erwähnten Dicarbonsäure ableitet.
Verfahren zur Herstellung
von Anthrachinonküpenfarbstoffen
von Anthrachinonküpenfarbstoffen
Anmelder:
CIBA Aktiengesellschaft, Basel (Schweiz)
CIBA Aktiengesellschaft, Basel (Schweiz)
Vertreter: Dipl.-Ing. E. Splanemann, Patentanwalt, Hamburg 36, Neuer Wall 10
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 27. Juli 1953
Schweiz vom 27. Juli 1953
Dr. Eduard Mörgeli, Dr. Adolf Siegrist, Basel,
und Dr. Kurt Hölzle, Liestal (Schweiz),
sind als Erfinder genannt worden
Die als Ausgangsstoffe zu verwendenden 1-Amino-5-acylaminoanthrachinone
können als Acylrest entweder einen o-Fluorbenzoylrest oder zwei 1,5-Diaminoanthrachinonmoleküle
können als gemeinsamen Acylrest den Rest einer Dicarbonsäure der Formel (2) enthalten. Sie
lassen sich nach an sich bekannten Methoden herstellen, beispielsweise durch Monoacylierung von 1,5-Diaminoanthrachinonen.
Die Weiteracylierung der so erhältlichen 1-Amino-5-acylaminoanthrachinone
mit einem reaktionsfähigen Derivat einer o-Fluorbenzoesäure bzw. einer Dicarbonsäure
der Formel (2) kann ebenfalls nach an sich bekannten Methoden erfolgen.
Als reaktionsfähige Derivate dieser Säuren kommen insbesondere Halogenide und unter diesen vorzugsweise
die Chloride in Betracht. Solche Halogenide lassen sich aus den Carbonsäuren in an sich bekannter Weise herstellen.
Besonders zweckmäßig ist die Herstellung der Chloride mittels Thionylchlorid in einem inerten Lösungsoder Verteilungsmittel, da die so erhaltenen Gemische
nach beendeter Säurehalogenidbildung und AbdestiUieren des überschüssigen Thionylchlorids unmittelbar für die
Kondensation mit den Aminoanthrachinonen verwendet werden können.
Die Dicarbonsäuren der Formel (2), deren Derivate hier verwendet werden, lassen sich z. B. herstellen, indem man
auf Verbindungen der Formel
009 567/276
Alkyl—OOC—Aryl—CONH —NHCO-Aryl —COO—Alkyl (3)
2,5-Bis-[3'-carboxy-phenyl-(l')]-l,3,4-oxdiazol der Formel
wasserabspaltende Mittel einwirken läßt und hierauf die
Carbonsäureestergruppen verseift. (Dieses Herstellungsverfahren bildet unter anderem den Gegenstand der
Patentschrift 932 184.)
Als Beispiele von Dicarbonsäuren, von denen die meisten zweckmäßig auf diese Weise hergestellt werden, seien
folgende Verbindungen erwähnt:
2,5-Bis-[4'-carboxy-phenyl-(l')]-l,3,4-oxdiazol der Formel
HOOC
HOOC
COOH
2,5-Bis- [/!"-carboxy-diphenyl- (4')]-l, 3,4-oxdiazol der
Formel
HOOC-;
COOH
Mit Vorteil acyliert man in hochsiedenden Lösungsmitteln wie Monochlorbenzol, Di- oder Trichlorbenzolen,
Nitrobenzol oder Naphthalin bei erhöhter Temperatur, beispielsweise zwischen etwa 100° C und dem Siedepunkt
des betreffenden Lösungsmittels. Die bereits erwähnten, in erster Stufe aus 1,5-Diaminoanthrachinon und den
Dicarbonsäuren erhältlichen Umsetzungsprodukte, bei deren Herstellung man vorteilhaft 1,5-Diaminoanthrachinon und Dicarbonsäurederivat in einem Molekularverhältnis
zwischen 2:1 und 3 :2 aufeinander einwirken
läßt, können ohne Abscheidung aus dem Reaktionsgemisch weiteracyliert werden.
Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen, neuen Küpenfarbstoffe der eingangs angegebenen Zusammensetzung
können in bekannter Weise als solche oder in Form der nach bekannten Methoden erhältlichen
Leukoestersalze zum Färben und Bedrucken der verschiedensten Fasern tierischer und insbesondere pflanzlicher
Art verwendet werden, so für Wolle, Seide, vorzugsweise aber für Baumwolle, Leinen, Kunstseide und
Zellwolle aus regenerierter Cellulose sowie für Superpolyamidfasern. Die so erhältlichen Färbungen und Drucke
zeichnen sich durch interessante Farbtöne und gute Echtheitseigenschaften aus.
Die neuen Farbstoffe erweisen sich auch deshalb als besonders wertvoll, weil sie sich gut zum Färben nach den
verschiedenen bekannten Küpenfärbemethoden (tiefere oder höhere Färbetemperatur) eignen. Weiterhin zeichnen
sie sich dadurch aus, daß sie, auch mit anderen Farbstoffen kombiniert, Färbungen von guter Lichtechtheit ergeben,
Hierbei sind besonders die reinen, gelbgrünen Farbtöne zu erwähnen, die sich mit bekannten blaugrünen Farbstoffen
in Kombination mit den neuen gelben Farbstoffen erzeugen lassen. Auch bezüglich der Faserschädigung
erweisen sich die neuen, nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Farbstoffe als vorteilhaft.
Gegenüber den in der deutschen Patentschrift 717 352 und in der USA.-Patentschrift 2 338 516 beschriebenen
vergleichbaren Farbstoffen zeichnen sich die verfahrensgemäß erhaltenen durch reinere Farbtöne aus.
Im nachfolgenden Beispiel bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile und die
Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
3,1 Teile 2,5-Bis-[4'-carboxyphenyl-(l')]-l,3,4-oxdiazol
der Formel
HOOC-
>—C
v—COOH
N- N
werden mit 15 Teilen Thionylchlorid, 0,05 Teilen Pyridin
und 400 Teilen Trichlorbenzol unter Rühren in etwa IV2 Stunden von 80° bis zum Sieden erhitzt. Dann werden
20 Teile Lösungsmittel abdestilliert und der Lösung bei etwa 100° 7,2 Teile l-Ammo-5-(2'-nuorbenzoylamino)-anthrachinon
zugegeben. Man erhitzt auf 180° und rührt 2 Stunden bei 180 bis 190°. Nach dem Abkühlen auf 120°
wird der ausgefallene gelbe Farbstoff abfiltriert, mit Alkohol gewaschen und getrocknet. Er löst sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit oranger Farbe und färbt Baumwolle aus violetter Küpe in echten, grünstichiggelben Tönen.
Wird an Stelle des 2,5-Bis-[4'-carboxyphenyl-(l')]-1,3-4-oxdiazols
das 2,5-Bis-[3'-carboxyphenyl-(l')]-l,3,4-oxdiazol der Formel (5) verwendet, so entsteht ein ähnlicher
gelber Farbstoff, der Baumwolle aus bordofarbiger Küpe in echten, grünstichiggelben Tönen färbt.
Die hierbei benötigten Dicarbonsäuren können vorteilhaft wie folgt hergestellt werden:
Dicarbonsäure der Formel (4)
10 Teile sym.4,4'-Dicarbäthoxydibenzoylhydrazid werden bei Zimmertemperatur in 100 Teile Chlorsulfonsäure
eingetragen. Die Temperatur steigt dabei unter Salzsäuregasentwicklung um einige Grade. Die erhaltene Lösung
wird nun in 20 Minuten auf 50° erwärmt und dann in ein Gemisch von Wasser und Eis ausgetragen. Nach kurzem
Rühren wird das ausgefallene farblose Produkt abfiltriert und säurefrei gewaschen. Die Ausbeute beträgt über 90 %
der Theorie. Das so gewonnene 2,5-Bis-[4'-carbäthoxyphenyl-(l')]-l,3,4-oxdiazol
kristallisiert aus wäßrigem Dioxan in nadeiförmigen Blättchen vom F. 215°.
Zur Verseifung werden 3 Teile des Esters mit einer Lösung von 10 Teilen Kaliumhydroxyd in 50 Teilen
Alkohol 1 Stunde lang am Rückfluß gekocht. Durch Zugabe von 250 Teilen Wasser wird der größte Teil der
Suspension in Lösung gebracht. Man filtriert von den unlöslichen Teilen ab und säuert das Filtrat mit Mineralsäure
an. Das ausgefallene 2,5-Bis-[4'-carboxyphenyl-(l')]-1,3,4-oxdiazol
der Formel (4) wird abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Man erhält 2,3 Teile eines farblosen
Pulvers, das in den üblichen Lösungsmitteln schwer löslich ist. Aus viel y-Valerolacton kristallisiert die Säure
in schönen verwachsenen Spießen, die bei 360° nicht schmelzen. Die Säure ist in verdünnter Natriumcarbonatlösung
glatt löslich.
Das oben verwendete sym. 4,4'-Dicarbäthoxybenzoylhydrazid erhält man z. B. durch Umsetzen von Terephthalsäuremonoäthylesterchlorid
mit Terephthalsäureäthylestermonohydrazid in Pyridin oder durch Einwirkung von 1 Mol Hydrazinhydrat auf 2 Mol Terephthalsäuremonoäthylesterchlorid
in einem inerten Verdünnungsmittel (z. B. Chloroform) unter Zusatz von Pyridin. Die Substanz kristallisiert aus Chlorbenzol in farblosen
Kristallen vom F. 197 bis 198°.
Dicarbonsäure der Formel (5)
In eine Lösung von 26 Teilen Hydrazinsulf at in 384 Teilen Oleum (24 °/0 S O3) werden unter Kühlung und gutem
Rühren 69,7 Teile Isophthalsäure in kleinen Portionen so eingetragen, daß die Temperatur 20° nicht übersteigt.
Man erwärmt darauf innerhalb von 30 Minuten auf 55° und rührt anschließend 5 bis 6 Stunden bei 55 bis 65°, bis
die Menge der im Überschuß eingesetzten Dicarbonsäure sich nicht mehr verringert. Danach läßt man
erkalten, gießt das klare Reaktionsgemisch unter Rühren in Eiswasser, wobei das Kondensationsprodukt ausfällt,
saugt ab und wäscht das Filtergut mehrmals mit Wasser.
Zur weiteren Reinigung kann das Kondensationsprodukt in kalter verdünnter Natriumcarbonatlösung
gelöst, durch Filtrieren von unlöslichen Anteilen befreit und durch Ansäuern mit verdünnten Mineralsäuren
wieder ausgefällt werden. Man erhält das 2,5-Bis-[3'-carboxyphenyl-(l')]-l,3,4-oxdiazol
der Formel (5) als ein beinahe weißes Pulver, das in verdünnter wäßriger Natriumcarbonatlösung leicht löslich ist. Die wäßrige
Lösung des Dinatriumsalzes fluoresziert, ultravioletten Strahlen ausgesetzt, bläulich.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonküpenfarbstoffen durch Umsetzen von Aminoanthrachinonen
mit reaktionsfähigen Derivaten einer Dicarbonsäure der Formel
HOOC —Aryl—C C—Aryl —COOH
I! I!
N N
unter beidseitiger Bildung von Carbonsäureanthrachinonylamidgrappen,
dadurch gekennzeichnet, daß man in l-Amino-5-acylamüioanthrachinonen die in
1-Stellung befindliche Aminogruppe acyliert und dabei
die Ausgangsstoffe so wählt, daß der eine in den Küpenfarbstoffen vorhandene Acylrest ein o-Fluorbenzoylrest
ist und der andere Acylrest sich von der erwähnten Dicarbonsäure ableitet.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man l-Anüno-5-(2'-fluorbenzoylarmno)-anthrachinone als Ausgangsstoffe verwendet.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Carbonsäurederivate
verwendet, welche sich von Dicarbonsäuren der Formel
HOOC
COOH
N N
ableiten.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Acylierungsmittel
Säurehalogenide, insbesondere die Chloride der erwähnten Di- bzw. Monocarbonsäuren verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 717 352;
USA.-Patentschrift Nr. 2 338 516.
Deutsche Patentschrift Nr. 717 352;
USA.-Patentschrift Nr. 2 338 516.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung sind zwei Färbetafeln ausgelegt worden.
©009 567/276 7.60
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