-
Gründung von Stahlmasten für elektrische Bahnen Die Gründung der Maste
ist beim Bau von Fahrleitungen für elektrische Bahnen immer noch eine:der teuersten
Teilarbeiten. Seit jeher wird daher nach Möglichkeiten gesucht, die Mastgründungen
zu vereinfachen und zu verhilli 'gen. Insbesondere handelt es sich dabei darum,
nach Möglichkeit den Erdaushub mit mechanischen' d. h. mit maschinellen Hilfsmitteln
vorzunehmen und Betonierarbeiten (das Mischen von Beton) an den über die ganze Bahnstrecke
verteilten Maststandorten entweder -anz zu vermeiden oder aber durch Zusammenfassung
und Mechanisierung zu verbilligen. Um dies Ziel zu erreichen, hat man die bekannten
Verfahren, bei denen das Beton-mischen auf bestimmte, gÜnstig gelegene Stellen konzentriert
ist oder auf Bauzügen vorgenommen wird, entwickelt.
-
Ein anderer Weg zur Verminderungder Kosten für die Mastgründungen
besteht darin, daß sogenannte Fertigfundamente aus Beton verwendet werden. Diese
Fundamente bzw. die zum Aufbau der Fundament-. dienenden Betonteile werden dabei.
fabrikmäßig hergestellt und in die Erdlöcher eingesetzt. Da derartige Fundamente
aus Beton sehr schwer sind, bereitet der Transport erhebliche Schwierigkeiten. Beim
Aufbau aus mehreren Teilen ergibt sich ein zusätzlicher Montageaufwand.
-
Andererseits hat man auch versucht,durch Verwendung von Beton#masten
wirtschaftliche Vorteile zu erzielen, die sich zugleich auch auf die Mastgründungen
beziehen. Der Vorteil der Korrosionssicherheit der Maste, der es gestattet, diese
mit Steinpackungen oder Schwellengründungen in das Erdreich zu setzen und auf den
Anstrich zu verzichten, wird jedoch durch das große Gewicht und die Empfindlichkeft
beim Verladen und Stellen der Maste beeinträchtigt; auch ästhetische Gründe werden
häufig gegen derartige Maste angeführt.
-
Es besteht daher ein Bedürfnis, den geschweißten Stahl-inast, der
infolge seiner Leichtigkeit und seiner hohen Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigungen
große Vorteile bietet, so weiterzuentwickeln, daß seine Mängel möglichst beseitigt
werden. Insbesondere wäre viel gewonnen, wenn man Stahlmaste mit Schwellengründungen
ohne weiteres in das Erdreich setzen könnte.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine insbesondere
aus Winkelprofilen zusammengesetzte .Stahlmastkonstruktion zu schaffen, die ohne
umfangreiche Betonierarbeiten an den einzelnen Maststandorten einen einfachen und
sicheren Einbau möglich macht und bei der ein ausreichender Korrosionsschutz des
Mastes ohne weiteres gewährleistet ist.
-
Es sind an sich Mastfundierun-gen bekannt, bei denen der in den Boden
versenkte Teil des Mastes spitz zuläuft, so daß -das Gewicht -des Mastes auf das
Erdreich eine verdichtende Wirkung ausüben kann. Diesen Masten haften aber gleichfalls
die vorstehend gesch#ilderten Mängel an.
-
Auch bei der Gründung nach der Erfindung verjüngt sich der Mastfuß
nach unten zu einer Spitze und ist dort sowie in der Nähe seines größten Querschnitts
durch angekuppelte Lagerteile im Boden verankert. Gemäß der Erfindung ist jedoch
der Mastfuß aus Stahl mit einem druckfesten korrosionshindernden Mantel umhüllt
und mit dem Fußende in eine vorgefertig#c Bodenplatte gesteckt. Diese Ummantelung
ermöglicht den Schutz der Stahlteile gegen korrodierende Einflüsse des Erdreiches.
Sie bietet außerdem die Möglichkeit, den Stahlmast gegenüber dem Erdreich so weit
zu isolieren, wie es moderne Signalanlagen erforderlich machen. In erster Linie
kommt für die Ummantelung des Mastfußesdie Umkleidung aus verdichtetem Beton in
Frage. Die Verdichtung der Betonschicht wird ameinfachsten und zuverlässigsten durch
Rütteln erzielt. Selbstverständlich Üt es aber auch möglich, Sta.mpfbeton zu verwenden.
Um ein sicheres Haften der Ummantelung -zu gewährleisten, werden vorteilhafterweise
die Profile des Mastendes mit einem Geflecht oder Drahtgewebe vor dem Aufbringen
der Ummantelung versehen. Man kann das Aufbringen der Mastfußummantelung in besonderen
Werkstätten, in denen die Maste hergestellt werden, vornehmen. Unter Umständen ist
es jedoch vorteilhafter, um die Möglichkeiten der einfachen Beförde-. rung der Stahlmaste
nicht zu schmälern und insbesondere die Ummantelung beim Transport nicht zu gefährden,
die Ummantelung erst an bestimmten Zentralstellen in der Nähe der Einsatzorte aufzubringen,
wobei die Verdichtung des Betons mit Hilfe von einfachen Rüttelvorrichtungen erreicht
werden kann.
-
Unter Umständen kann es auch Vorteile #bieten, an Stelle einer Betonummantelung
eine solche aus anderem
Werkstoff wie Asphalt oder Kunststoff, vorzusehen.
Die Anwendung von mehrschichtigen Ummantelungen kann in manchen Fällen vorteilhaft
sein.
-
Bei der zweckmäßigsten Ausführungsform der Gründung nach der Erfindung
ist der Mastfuß mit dem spitzen Fußende in eine vorgefertigte Bodenplatte gesteckt.
Es können jedoch vorteilhafterweise zur übertragung des Mastmomentes auf das Erdreich
noch eine oder mehrere weitere Betonschwellen außerdem im Erdreich vorgesehen werden,
an denen sich der Mastfuß abstützt.
-
Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung näher erläutert werden: Die
Fig. 1, 2 und 3 zeigen im Aufriß, Seitenriß und Grundriß einen erfindungsgemäß
ausgebildeten Mastfuß. 1 bedeuten die aus U-Eisen gebildeten Stiele, die
an dem unteren Ende abgewinkelt sind und spitz aufeinander zulaufen. 2 sind Querlaschen
zur Querverbindung, 3 ist eine dünnwandige Ummantelung aus Beton. Wie aus
dem teilweise ohne Betonummantelung dargestellten Teil des Mastfußes in Fig. 2 hervorgeht,
sind die Stahlprofile oder der ganze Mastfuß mit einem Drahtgeflecht 4 um-eben,
das nach dem Aufbringen der Ummantelung einen festen Halt und Zusammenhang der Mantelschicht
gewährleistet. Die Ummantelung wird möglichst leicht gehalten, um einerseits das
Gewicht des Mastfußes nicht unnötig zu erhöhen, andererseits den Materialaufwan#d
gering zu halten. Vorteilhafterweise kann deshalb die zwischen den Stielen
1 liegende Betonschicht mit Aussparungen 5 versehen sein. Der Zwischenraum
zwischen den Stielen 1 kann auch statt durch eine Betonschicht durch Blechstege
ausgefüllt sein, deren Oberfläche ebenfalls mit einer Ummantelung versehen ist.
-
Die Fig. 4 bis 7 lassen die Aufstellung eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Stahlmastes nähererkennen. In Fig. 4 bedeutet 10 den gegamten
Mast, dessen ummantelter Fuß 11 in die aus dern gewachsenen Boden ausgehobene
Baugrube 12 eingeführt ist. Zur sicheren Verankerung des zugespitzten Mastfußes
ist eine Fußplatte 13 aus armiertem Beton od. dgl. vorgesehen. Die Fußplatte
13 ist, wie die Fig. 4 und 6 -erkennen lassen, mit einer zugespitzten
Aussparung 15 versehen, in der das zugespitzte Mastende sicher geführt ist.
Seitlich wird der Mast an einer Betonschwelle 16 abgestützt, die etwa in
einem Drittel der Fundamenttiefe liegt. Die Grun#dplatte wie die Schwelle
16
werden an genau herzustellenden Anlageflächen 17
abgestützt, um eine
genaue Lage des Mastes zu erhalten. In Anpassung an die Mastahmessungen einerseits,
Bodenart und Spitzenzug andererseits werden Grundplatte 13 und Schwelle
16 in ihr-en Abmessungen sowie gegebenenfalls auch in ihrer Form so gestaltet,
daß das Gewicht dieser Teile möglichst klein ist, um ohne weiteres den Transport
von Hand durch wenige Arbeitskräfte zu ermöglichen. Bei starken Krümmungen der Bahnachse
bzw. der Fahrfeitung oder bei ungünstiger Bodenart können auch zwei übereinanderliegende
Schwellen verwendet werden. Ebenso kann es bei wechselnder Beanspruchung auch notwendig
sein, den Mast an mehreren Seiten an Schwellen abzustützen.
-
Wie der Seitenriß der Fig. 5 erkennen läßt, kann das Mastloch
einseitig nach oben sich treppenartig erweiternd oder auch abgeschrägt ausgeführt
werden. Diese Ausführung des Mastloches ermöglicht es, bei geringgehaltenem Erdaushub
dien Mast auf der Seite in das Erdloch 12 hineinzuschieben und unter allmählicher
Schwenkung in einfacher Weise aufzurichten. Das Aufrichten des Mastes wird dabei
durch die Mastfußummantelung infolge der hierdurch bedingten Schwerpunktverlagerung
erleichtert.
-
Die Fig. 8 und 9 geben noch im einzelnen genauer die
Ausbildung der Fußplatte 13 wieder. Um das Gewicht der Fußplatte so gering
wie möglich zu halten ist diese im Grundriß dreieckig gestaltet, da die Seitenflächen
13a an der Auflagerreaktion aus dem Einspann#moment des Mastes nicht beteiligt sind.
Durch diese Maßnahme wird,die Möglichkeit, die Platte von Hand zu bewegen und in
das Erdreich einzubringen, wesentlich erleichtert. Um das Schwenken des Mastes beim
Einbringen in die Grundplatte zu ermöglichen, sind Aussparungen 13 b vorgesehen.
Die Fig. 10 und 11 zeigen schließlich noch im einzelnen die Ausbildung
der zur Seitenabstützung dienenden Betonschwel 1-len. Die Schwellen 16 sind
dabei mit Führungsleisten 18 versehen, zwischen denen, wie die Fig.
5 und 7
näher erkennen lassen, der Mastfuß gehalten wird.
-
Nach dem Einbringen des Mastfußes in das Erdloch und in die Bodenplatte
können die Aussparungen 13 b in der Bodenplatte mit einem Füllmittel, z.
B. Beton, ausgegossen werden. Im übrigen wird nach dem Einbaudes Mastes und dem
Abstützen desselben an einer oder mehreren Schwellen die ausgehobene Erde wieder
eingefüllt und eingestampft.
-
Dieerfindungsgemäße Mastkonstruktion ermöglicht bei geringstem Materialaufwand
eine sichere, Korrosionen ausschließende Verankerun g des Mastes -im Erdreich.
Dabei können wenigstens die für die Mastaufstellung benötigten zusätzlichen Teile,
wie Bodenplatten und Schwellen, entfernt von der Baustelle in den Werkstätten bzw.
im Betonwerk hergestellt -,verden. Bei kleineren Masten kann auch die Ummantelung
des Mastfußes ohne Schwierigkeiten im Hersteller-,verk erfolgen.