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Lärms chutzwand
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Die Erfindung betrifft eine Lärmschutzwand, bestehend aus einer Mehrzahl
von Wandelementen aus jeweils Rückwandplatte, der Schallquelle zugeordneter Lochplatte
und ggf. zwischen Rückwandplatte und Lochplatte angeordneter Absorptionsschicht.
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Es sind Lärmschutzwände bekannt, bei denen die Wandelemente in ihrem
grundsätzlichen Aufbau aus Hohlkästen mit Absorptionswand, Rückwand und dazwischen
angeordnetem Schallschluckmaterial bestehen. Die Absorptionswand weist Schalleintrittsöffnungen
auf und kann eine Lochplatte sein, während die Rückwand als geschlossene
Wand
ausgeführt ist. Derartige Wandelemente werden im allgemeinen gleichsam wie Bausteine
zwischen I- bzw. U-förmigen Trägern in Übereinanderanordnung unter Wandbildung eingeschoben.
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Bei den Trägern handelt es sich um im Erdreich eingespannte Stahlstützen,
die einen aufbetonierten Fundamentkopf mit Köcher aufweisen. - In gleicher Weise
werden andere bekannte Wandelemente zur Bildung von Lärmschutzwänden montiert, z.
B. sog. Hallkästen mit vorgeordneter Lärmschutzmatte oder Stahlbetonelemente mit
einem Schallschluckbelag. - Bei diesen bekannten Lärmschutzwänden ist von Nachteil,
daß die Stahlstützen einer ständigen Wartung bedürfen, um Korrosionen zu vermeiden.
Im Bereich der Verbindungsstellen ist jedoch eine nachträgliche Wartung regelmäßig
nicht mehr möglich, so daß derartige Lärmschutzwände nur eine begrenzte Lebensdauer
haben. Das gilt insbesondere auch für die Absorptionsseite, sofern die Wandelemente
aus Kunststoff bestehen, mit einer Lärmschutzmatte oder einem Schallschluckbelag
versehen und Steinschlag ausgesetzt sind.
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Es sind ferner Lärmschutzwände bekannt, die aus treppenförmig versetzten
Stahlbetontafeln bestehen und mit Erdreich hinterfüllt und bepflanzt werden. Derartige
Lärmschutzwände sind von Nachteil, weil sie bei vorgegebener Höhe eine beachtliche
Basisbreite verlangen, also verhältnismäßig raumaufwendig bauen. Hinzu kommt, daß
bei Beschädigungen durch Unfälle der ursprüngliche Zustand nur unter erheblichem
Aufwand wieder hergestellt werden kann. Die Bepflanzungen bedürfen regelmäßiger
Pflege und benötigen relativ lange Zeit bis zur beabsichtigten Wirkung, die im Winter
beeinträchtigt wird.
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Endlich kennt man Lärmschutzwände, die beidseitig entweder mit einem
Holzflechtwerk oder mit Wellplatten aus Kunststoff verkleidet sind. Je nach geforderter
Schallschutzwirkung werden Spanplatten und zusätzlich Mineral fas ermatten eingelegt.
Der Aufbau und die Befestigung derartiger Wandelemente an zwischengeschalteten Stützen
ist verhältnismäßig kompliziert. Auch hier machen Beschädigungen wegen des relativ
komplizierten Konstruktionsprinzipes umfangreiche Reparaturarbeiten erforderlich,
während ein verhältnismäßig geringer Stützenabstand hohen Gründungsaufwand verlangt.
Hinzu kommt ständige Wartung durch Holzschutzanstriche als weiterer Nachteil.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lärmschutzwand der
eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die sich durch Wartungsfreiheit, verhältnismäßig
einfache Montage und Demontage und erhöhte Schallabsorptionswerte auszeichnet.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Lärmschutzwand
dadurch, daß die Rückwandplatte und die Lochplatte als Stahlbetonfertigteile ausgebildet
und mittels Verbundanker miteinander verbunden sind und die Rückwandplatte als tragende
Kassettenplatte mit darin eingesetzter Lochplatte ausgeführt ist sowie im Randbereich
vorkragende Anschlußbewehrungen für Vergußfugen zwischen benachbarten auf Abstand
gesetzten Wandelementen aufweist. - Die Rückwand zeichnet sich als Kassettenplatte
durch eine statisch besonders günstige Form und damit durch ausreichende Festigkeit,
Tragfähigkeit und Verwindungssteifigkeit selbst dann auf, wenn sie verhältnismäßig
dünn ausgeführt wird. Ebenso dünn kann die von der Rückwandplatte getragene Lochplatte
ausgeführt sein Vorzugsweise beträgt die Lochfläche mindestens 20 % bis 30 % der
Wandfläche, um bereits einwandfreie Schallabsorption
zu erreichen.
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Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt.
Erfindungsgemäß besitzt die ca. 5 cm bis 7 cm, vorzugsweise 6 cm starke Rückwandplatte
einen Rahmen bildende Randrippen, wobei aus den seitlichen Randrippen rückseitig
als Anschlußbewehrungen Anschlußbügel vorkragen. Die Rückwandplatte kann rückseitig
im Bereich ihrer seitlichen Randrippen bzw.
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Anschlußbügel eine aufgerauhte Oberfläche aufweisen. Zweckmäßigerweise
besitzt die Rückwandplatte im unteren Uberschüttungsbereich Durchbrechungen, z.
B. Schlitze, zum Abführen von Sickerwasser, wenn nämlich die erfindungsgemäße Lärmschutzwand
von z. B. der Fahrbahnseite her angeschüttet ist, während auf der Rückseite die
Böschung tiefer liegt. - Weiter sieht die Erfindung vor, daß zwischen Rückwandplatte
und Lochplatte eine schallabsorbierende Mineralfasermatte bzw. -platte eingesetz-t
und von den Verbundankern zwischen Rückwandplatte und Lochplatte durchdrungen ist.
Durch diese Mineralfaserplatte wird optimale Schallabsorption erreicht. Die Mineralfasermatte
ist chemisch indifferent, fäulnis fest, feuchtigkeitsinaktiv und frei von korrosionsfördernden
Materialien. Vorzugsweise ist zwischen Rückwandplatte und Mineralfasermatte eine
Trennfolie angeordnet, die verhindert, daß beim Betonieren Beton in die Stoßfugen
zwischen Mineralfasermattenabschnitten gerät. Außerdem wird durch die Trennfolie
vermieden, daß tausalzhaltiges Wasser mit den Stahlbetonfertigteilen in Berührung
kommt. Das hat den Vorteil, daß an die Rückwandplatte keine besonderen Anforderungen
wie tausalzbeständiger Beton, Vergrößerung der Bewehrungsüberdeckung usw. gestellt
werden müssen. In die 4 cm bis 6 cm, vorzugsweise 5 cm starke Lochplatte ist nach
Empfehlung der Erfindung eine Bewehrungsmatte mit Lochraster eingebettet, so daß
die
verhältnismäßig dünne und schwach bewehrte Lochplatte durch Windsog auftretende
Belastungen unschwer aufnehmen kann und hinreichende Eigenstabilität besitzt. Um
die Schallbrechung zu begünstigen, kann die Lochplatte auf ihrer Absorptionsseite
ein gezahntes Oberflächenprofil aufweisen.
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Endlich sieht die Erfindung vor, daß die Wandelemente mit Überlappung
und versetzt zueinander angeordnet sind und die Überlappungsbereiche die Vergußfugen
bilden. Dabei können in die Überlappungsbereiche Stahlbetonpfähle als Fundamente
mit in die Vergußfugen vorkragender Anschlußbewehrung gesetzt werden. Denn da Lärmschutzwände
in der Regel auf aufgefülltem Boden und an Böschungsrändern stehen, ist eine Pfahlgründung
üblich. Die Anschlußbewehrung der Stahlbetonpfähle bindet in den ebenfalls bewehrten
Vergußbeton in den Vergußfugen zwischen jeweils zwei Wandelementen ein. Die Vergußfugen
der auf Abstand gesetzten Wandelemente werden nämlich mit Beton vergossen. Durch
die versetzte Anordnung der Wandelemente in Verbindung mit dem Vergußbeton wirkt
diese Verbindung als Stütze. Die Breite der auszubetonierenden Vergußfugen zwischen
den Wandelementen wird der Wandhöhe angepaßt. Ungenauigkeiten, die beim Einbringen
der Stahlbetonpfähle entstehen können, lassen sich unschwer in den Vergußfugen ausgleichen.
Die sich durch den Versatz der Wandelemente bildenden Nischen können für Bepflanzungen
genutzt werden.
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Da der Vergußbeton in den Vergußfugen zwischen den Wandelementen ohne
weiteres ausgestemmt werden kann, ohne die Wandelemente zu beschädigen, ist leichte
Demontierbarkeit gegeben. Da keine freiliegenden Stahlelemente erforderlich sind,
kann die erfindungsgemäße Wand als wartungsfrei bezeichnet werden.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin
zu sehen, daß eine Lärmschutzwand verwirklicht wird, die sich durch Wartungsfreiheit,
leichte Montierbarkeit und Demontierbarkeit sowie insbesondere erhöhte Schallabsorption
auszeichnet. Die Lochplatte mit vorzugsweise quadratischen Löchern ist trotz ihrer
filigranen Ausbildung in der Lage, hohe Windsogkräfte aufzunehmen, weil diese durch
die im engen Raster angeordneten Verbundanker auf die Rückwandplatte übertragen
werden. Darüber hinaus sind hinreichende Stabilität, mangelnde Entflammbarkeit und
dadurch hohe Lebensdauer gewährleistet.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine teilweise Frontansicht
auf eine erfindungsgemäße Lärmschutzwand, Fig. 2 einen Querschnitt A-A durch den
Gegenstand nach Fig. 1, Fig. 3 einen Querschnitt B-B durch den Gegenstand nach Fig.
1, Fig. 4 einen Horizontalschnitt durch den Gegenstand nach Fig. 1 im Bereich einer
Wandelementenverbindung.
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In den Figuren ist eine Lärmschutzwand dargestellt, die in ihrem grundsätzlichen
Aufbau aus einer Mehrzahl von Wandelementen 1 aus jeweils Rückwandplatte 2, der
Schallquelle zugeordneter Lochplatte 3 und ggf. zwischen Rückwandplatte 2 und Lochplatte
3 angeordneter Absorptionsschicht 4 besteht. Die Rückwandplatte 2 und die Lochplatte
3 sind als Stahlbetonfertigteile ausgebildet und mittels Verbundanker 5 miteinander
verbunden. Die Rückwandplatte 2 ist als tragende Kassettenplatte mit darin eingesetzter
Lochplatte
3 ausgeführt und weist im Randbereich vorkragende Anschlußbewehrungen 6 für Vergußfugen
7 zwischen benachbarten auf Abstand gesetzten Wandelementen 1 auf. Die Lochfläche
beträgt mindestens 20 % bis 30 % der Wandfläche. Die ca.
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5 cm bis 7 cm, vorzugsweise 6 cm, starke Rückwandplatte 2 besitzt
einen Rahmen bildende Randrippen 8. Aus den seitlichen Randrippen 8 kragen rückseitig
als Anschlußbewehrungen Anschlußbügel 9 vor.
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Die Rückwandplatte 2 weist rückseitig im Bereich ihrer seitlichen
Randrippen 8 eine aufgerauhte Oberfläche lo zur Verbesserung der Haftung des in
die Vergußfugen 7 einzugießenden Vergußbetons auf.
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Die Rückwandplatte 2 besitzt im unteren Überschüttungsbereich Durchbrechungen
11, z. B. Schlitze zum Abführen von Sickerwasser, wenn nämlich auf der Fahrbahnseite
eine Abschüttung 12 der Lärmschutzwand erforderlich ist, während die Böschung 13
auf der der Fahrbahnseite abgewandten Seite tiefer liegt. Zwischen. Rückwandplatte
2 und Lochplatte 3 ist eine schallabsorbierende Mineralfasermatte 4 als Absorptionsschicht
eingesetzt, welche von den Verbundankern 5 zwischen Rückwandplatte 2 und Lochplatte
3 durchdrungen ist. Zwischen Rückwandplatte 2 und Mineralfaserplatte 4 ist eine
Trennfolie 14 angeordnet. In die ca. 4 cm bis 6 cm, vorzugsweise 5 cm starke Lochplatte
3 ist eine Bewehrungsmatte 15 mit Lochraster eingebettet. Die Lochplatte 3 weist
auf ihrer Absorptionsseite ein gezahntes Oberflächenprofil 16 auf.
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Die Wandelemente 1 sind mit Überlappung und versetzt zueinander angeordnet.
Die Überlappungsbereiche bilden die Vergußfuqen 7.
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In den Überlappungsbereichen sind Stahlbetonpfähle 17 als Fundamente
mit in die Vergußfugen 7 vorkragender Anschlußbewehrung 18 angeordnet.