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Verfahren zur Herstellung wasserdichter trogförmiger Betonkörper für Untergrundbahnen oder ähnliche Bauwerke.
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mählich entsprechend der Ausschachtung der Baugrube eingebaut werden, wobei der Grundwasserspiegel bis unter die Bausohle abgesenkt wird. Die Dichtung für das endgültige Bauwerk wird auf der Innenseite dieser Absteifung angebracht, weil es nicht möglich ist, sie durch die eingerammten eisernen Pfosten der absteifenden Wand hindurchzubringen. Die Folge hier-von dass die Eisenpfosten ausserhalb der fertigen Wände stehen und für das Bauwerk wertlos sind.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist in erster Linie die Nutzbarmachung der Eisenpfosten für das endgültige Bauwerk in ähnlicher Weise, wie dies für andere Bauwerke durch das Melansche Verfahren bekannt geworden ist.
Die beiliegende Zeichnung gibt ein Bild der einzelnen Entwicklungsstufen bei Herstellung
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Massstabe.
Das bei der Herstellung des Bauwerks angewendete Verfahren ist folgendes :
Es werden zuerst die Eisenpfosten a in den Erdboden eingerammt, und zwar in solcher Entfernung von der Achse des Bauwerks, dass die Pfosten nach der Fertigstellung des Bauwerks innerhalb der Seitenmauern stehen. Hierauf wird der Boden soweit ausgeschachtet, dass die oberen Deckenträger b zwischen die Eisenpfosten o, die paarweise einander gegenüberstehen, eingefügt werden können. Es empfiehlt sich, in der Mitte des Bauwerks unter den Deckenträgern noch vor deren Einbringung einen Schlitz auszuheben, durch den später der Boden gefördert werden kann (Fig. 1).
Nunmehr wird der Deckenträger in passender Höhe an den einander gegenüberstehenden Pfosten befestigt, gegebenenfalls mittels Knaggenstützen c. Der obere Teil der Baugrubeabsteifung bis zu den Deckenträgern kann wie üblich oder in der unten beschriebenen neuen Weise eingeschalt werden (Fig. 2).
Bei Bauten in öffentlichen Strassen mit sehr starkem Verkehr, wie bei Untergrundbahnbauten in den innersten Stadtteilen, wo eine längere Verkehrsunterbrechung sehr störend ist, kann man auch sofort nach Einbringen der Deckenträger die endgültige Deckenkonstruktion ausführen, die Hinterfiillung aufbringen und die Strassenbefestigung wiederherstellen, um die Strasse innerhalb weniger Tage dem Verkehr zurückzugeben, wie dies bei der Herstellung von Strassenüberführungen über nachträglich abzutragende tiefe Eisenbahneinschnitte bereits üblich ist.
Der weitere Baufortgang kann dann unter dem Schutze dieser Decke ohne Schwierigkeiten, wie nachstehend beschrieben ist, erfolgen.
Bei der Fortsetzung der Ausschachtung der Baugrube wird mit dem allmählichen Freilegen der Pfosten a der Erdbuden durch Ausschalung abgefangen. Die Pfosten selbst und dadurch auch die Baugrubcnwände sind hierbei durch die Deckenträger 6 genügend abgesteift. Unterhalb der Deckenträger b wird die seitliche Verschalung d ausserhalb der Aussenflächen der endgültigen
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Nachdem der Boden unter Senkung des Grundwasserspiegels bis zur Sohle der Baugrube ausgehoben und gleichzeitig die Wände in der angegebenen Weise verschalt sind, werden die Pfosten a auch in der Höhe der Sohle durch eiserne Querbalken./abgesteift. Der Abstand, in welchem der Querbalken von der Baugrubensohle an den eisernen Pfosten befestigt wird, hängt von der Stärke und Form des Sohlenmauerwerks ab.
Die Pfosten a und die Querträger b,. f an der Decke und an der Sohle der Baugrube bilden einen geschlossenen eisernen Rahmen, der zuverlässig die Baugrubenwände absteift.
Dieser eiserne Rahmen der Baugrubenabsteifung wird auch für das endgültige Bauwerk nutzbar gemacht.
Nach Fertigstellung des Rahmens wird die Betonunterbettung h für die Dichtung i (Fig. 5) auf die Baugrubensohle derart aufgebracht, dass sie noch jederseits etwa 30 bis 50 cm von den Pfosten a entfernt bleibt. Auf dieser Betonunterbettung wird dann die Dichtung i verlegt.
Darauf wird die Betonsohle bis auf die oberste Schicht hergestellt, sodass der Querbalken ! im Hauptteil seiner Länge einbetoniert ist. Nur die Enden des Querbalkens f und der Pfosten a bleiben vorläufig frei. Besondere Sorgfalt ist auf die Herstellung einer festen Verbindung zwischen dem Querbalken und den Pfosten a zu verwenden, da der Querbalken später auch den gesamten lotrechten Druck der Pfosten a aufnehmen und auf den Erdboden unter Vermittlung des Sohlenbetons übertragen soll.
Nachdem der eingebrachte Sohlenbeton genügend erhärtet ist, um durch den Querbalken Drues aufnehmen zu können, werden die Pfosten a einmal dicht unterhalb des Querbalkens und aann dicht über der Baugrubensohle durchgeschnitten, worauf das zwischen den beiden Schnitten befindliche Pfostenstück al herausgenommen wird. Durch die so in den Pfosten geschaffenen Lücken und zugleich zwischen den Pfosten wird nun die Dichtung i hindurch und innerhalb des Raumes zwischen den Pfosten und den Schalbohlen d bis zu den ersten Abstandhaltern e1 (Fig. 7) heraufgezogen, nachdem vorher die Betonunterbettung der Dichtung bis an die Schalung hergestellt worden ist.
Das weitere Heraufziehen der Dichtung an der Schalwand d geschieht durch Umsteifen der kurzen Steifen k und der Keile e, der Topfachrauben oder der sonstigen Abstandhalter, die abwechselnd gelöst und wieder eingefügt werden. Hierbei wird wie folgt verfahren.
Nachdem das Pfostensuück al herausgenommen und die Dichtungaunterbettung A bis an die Ausbohlung d der Seitenwände erbreitert worden ist, wird die Dichtung i durch die Öffnung a2 (Fig. 7) hindurch und nach Lösung und Wegnahme des untersten Keiles ei an den Schalbohlen d bis unter den nächsten Keil e2 heraufgezogen, worauf der unterste Keil e1 wieder eingesetzt, der darauffolgende Keil e gelöst und die Dichtung bis zu dem nächstfolgenden Keil e3 weiter geführt wird.
Ein Hereindrücken der wagrechten Schalbohlen d durch den Erddruck kann dabei deshalb nicht stattfinden, weil sie an ihren hinter den eisernen Pfosten a liegenden Stössen von senkrecht stehenden Deckbohlen k überdeckt sind und jede dieser Deckbohlen mit mindestens zwei Keilen ei, e2 gegen die Pfosten a abgefangen ist. Wird also einer der Keile auf kurze Zeit gelöst, so erhält der andere Keil die Deckbohle und diese die Schalbohlen einstweilen in ihrer Lage fest. Das Hochziehen des Dichtungsstoffes und das abwechselnde Lösen und Wiederseinsetzen der Keile wird erleichtert, wenn der Dichtungsstoff in Rollen zur Verwendung kommt. Selbst- verständlich kann die Anzahl der Keile e bei Bedarf noch vermehrt werden.
Auf diese Weise wird erzielt, dass die aus den Pfosten a, den Deckenträgern b und den Quer- triigernfgebildeten Rahmen innerhalb der Dichtung liegen und als Konstruktionsteile für die Sohle, die Seitenwände und die Decke des Bauwerks verwendbar sind. Hieraus entspringt der Vorteil, dass Seitenwände und Sohle bedeutend schwächer als bisher bemessen werden können und dadurch eine Ersparnis an Beton entsteht.
Es sei noch erwähnt, dass vor dem Betonieren der Seitenwände die hölzernen Keile e, die Tupfschrauben usw., welche die Schalung gegen die Pfosten absteifen, durch kleine Beton-oder
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verbleiben.
Nach oder schon vor Fertigstellung des Bauwerks werden die etwa oberhalb der Deckenträger befindlichen Teile der Pfosten abgeschnitten.
Die hier beschriebene Ausführung gibt im allgemeinen den Vorgang beim Bau einer Unter- grundbahn wieder. Fig. 6 zeigt den fertigen Querschnitt eines solchen Tunnels. Diese Herstellungsweise kann jedoch auch bei Kanälen, Kellern, Flüssigkeitsbehältern und anderen auch oben offenen Hauwerken (betontrögen) entsprechend angewendet werden.
Die in der Zeichnung dargestellte Form des eisernen Rahmens kann auch in der Weise abgeändert werden, dass die Pfosten a auf jeder Seite durch Längsträger verbunden und an diesen
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zweimal durchgeschnitten sowie die Zwischenstücke al herausgenommen worden sind, alsdann die Dichtung durchgezogen und die Einbotonierung der Pfosten hergestellt worden ist, die Querträger wieder entfernt. Schliesslich können die Querträger auch durch eine andere zweckentsprechende Absteifung ersetzt werden.
Bei offenen Betontrögen werden an Stelle der eisernen Deckenträger am oberen Ende der
Pfosten'a Steifen aus Holz oder sonstigem Material vorübergehend angebracht und die Aushöhlung bis an die oberen Pfostenenden hinter die Pfosten zurückgesetzt.