DE1080086B - Verfahren zur Aufbereitung von Abfallbeizen - Google Patents

Verfahren zur Aufbereitung von Abfallbeizen

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DE1080086B
DE1080086B DEO4800A DEO0004800A DE1080086B DE 1080086 B DE1080086 B DE 1080086B DE O4800 A DEO4800 A DE O4800A DE O0004800 A DEO0004800 A DE O0004800A DE 1080086 B DE1080086 B DE 1080086B
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Germany
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iron
gas
sulfuric acid
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waste
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DEO4800A
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English (en)
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Franklin Cooper
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KERAMIKWERKE
OTTO SAEUREBAU DR
ZWEIGNIEDERLASSUNG DER DR C OT
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KERAMIKWERKE
OTTO SAEUREBAU DR
ZWEIGNIEDERLASSUNG DER DR C OT
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Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G49/00Compounds of iron
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/24Sulfates of ammonium

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Removal Of Specific Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Aufbereitung von Abfallbeizen Bei der Oberflächenbehandlung von Stahl durch Beizen mit Schwefelsäure und beim schwefelsauren Auslaugen eisenhaltiger Titanerze entstehen Abfallbeizen, die etwa 2 bis 80Jo freie Schwefelsäure gemeinsam, mit 6 bis 25"/o Eisensulfat enthalten. Diese Abfallbeizen müssen vor dem Einleiten in die Vorflut mit Kalk neutralisiert werden, um eine Verunreinigung der Wasserläufe zu verhindern. Die Neutralisation ist sehr teuer und deswegen unbefriedigend, weil der gebildete Eisenhydroxyd- und Gipsschlamm beim Lagern auf Halde wieder gelöst werden kann.
  • Es wurde schon versucht, das Problem der Aufbereitung der verbrauchten Beize durch Abkristallisieren des Eisensulfats unter Kreislaufführung der Mutterlauge zu lösen. Es sind verschiedene Verfahren bekannt, bei denen durch Kühlung der heißen Ab- fallbeize oder durch Eindampfen und Fällen mit Schwefelsäure Eisenvitriol oder Eisensulfat-Monohydrat ausgeschieden werden. Das ausgeschiedene Eisensulfat muß dann einer industriellenVerwendung zugeführt werden. Zum Beispiel kann durch Abrösten auf S 02 oder durch Umsetzen mit Salzsäuregas Schwefelsäure zurückgewonnen werden. Diese Verfahren haben aber wegen ihrer hohen Betriebskosten keine Bedeutung erlangt.
  • Ferner ist es bekannt, die verbrauchte Beizflüssigkeit mit Koksofengas zu behandeln. Derartige Gase enthalten Schwefelwasserstoff, cyanhaltige Bestandteile und nur etw- a 2 %, Kohlendioxyd. Bei diesen Verfahren werden verschiedene Cyanverbindungen des Eisens erzeugt, die wegen ihrer schleimigenAusscheidung die Filtration sehr schwierig gestalten. Gleichzeitig bilden sich Eisensulfide bevorzugt vor Eisencarbonaten. Die anfallenden Feststoffe sind praktisch unverkäuflich. Das erzeugte Ammonsulfat enthält Eisen und ist durch die hierdurch verursachte Verfärbung in seiner Güte und Verkaufsfähigkeit gemindert.
  • Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, die verbrauchte Beizflüssigkeit durch Umsatz mit industriellen Abgasen in Eisencarbonat und Ammonsulfat umzuwandeln, wobei diese Salze in gut filtrierbarer, verkaufsfähiger Form anfallen und sowohl Abfallbeize als auch Abfallgase einer nutzbringenden Verwendung zugeführt werden.
  • Bei einem Verfahren zum Aufbereiten eisenhaltiger, sch-wefelsaurer Abfallbeizlaugen unter Gewinnung von Eisencarbonat und Ammonsulfat besteht die Erfindung darin, daß in die Abfallbeize bei einer Temperatur von unter 60' C bei gleichzeitiger Anwesenheit von Ammoniakgas und einem Sauerstoffgehalt von unter 41/o im Gegenstrom ein cyanid- und sulfidfreies Gasgernisch eingeleitet wird, das mindestens 3, insbesondere 8 bis 25 Volumprozent CO, und weniger als 2 Volumprozent S 02 enthält, wobei bei einem pur-Wert von 5,5 bis 9,5 Eisencarbonat ausgefällt und aus der Mutterlauge nach Entfernung der letzten Eisenspuren - gegebenenfalls unter Zugabe von Schwefelsäure - Animonsulfat durch Eindampfen erhalten wird.
  • Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird das Restgas aus der Eisencarbonatfällung in einer zweiten Gaswaschstufe mit einer sauren Lösung gewaschen, die Eisensulfat und freie Schwefelsäure enthält, um Spuren von Ammoniak aus dem Restgas auszuwaschen.
  • Das Abgas aus dieser sauren Gaswaschstufe enthält noch 3 bis 5 Volumprozent Kohlendioxyd, ist weitgehend inert und wird zur Oxydationsverhinderung an verschiedenen Stellen des Verfahrens als Inertgas verwendet. Es ist vorteilhaft, eine Berührung zwischen Flüssigkeit und Luft zu vermeiden, um eine Oydation der Eisenanteile zu verhindern. Die Flüssigkeit wird daher in den Umpumpbehältern und wo immer möglich mit einem Inertgas überdeckt. Die für den Gas-Flüssigkeits-Austausch erforderlichen Temperaturen und pjl-Werte werden in Umpumpvorratsbehältern genau eingestellt. Die Temperaturregelung erfolgt durch Wärmeaustauscher, die pE[-Wert-Einstellung durch Eindüsen von Ammoniakgas oder Zugabe saurer Abfallbeizlauge.
  • Als vorteilhaft für die Verbesserung der Reaktionsgeschwindigkeit bei der Bildung des Eisencarbonats hat sich die Anwendung höherer Drücke als 1 Atmosphäre erwiesen. Ein Druck zwischen 3 und 5 Atmosphären ist ausreichend, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu verbessern, ohne den Preis der Einrichtung zu stark zu erhöhen.
  • Das Behandlungsverfahren ist auch für die Verarbeitung von Bisulfatbeizlauge und von jeder anderen eisensulfathaligen Flüssigkei anwendbar. Zweckmäßigerweise enthält die zu behandelnde Flüssigkeit einen kleinen Anteil freier Schwefelsäure. Das kohlendioxydhaltige Gas, das in diesem Verfahren verwendet wird, kann aus einem Kalkbrennofen, einem Bicarbonatcalcinierofen oder aus einem Hochofen stammen. Es kann auch durch Verbrennung irgendeines üblichen flüssigen, gasförmigen oder festen, kohlenstoffhaltigen Brennstoffes hergestellt werden. Es ist möglich, ein Gas mit genügendem Kohlendioxydgehalt zu erzeugen durch die Verwendung eines Spezialbrenners, welcher kurz brennt, um 1 oder 20/0 Kohlenmonoxyd zu erzeugen, welches unter Verwendung von handelsüblichen Katalysatoren katalytisch in Kohlendioxyd umgewandelt wird, wobei ein praktisch sauerstofffreies Gas erhalten wird. Der Sauerstoffgehalt des Gases, das bei Durchführung des Verfahrens verwendet wird, kann bis zu 4Volumprozent betragen; es ist aber zu empfehlen, den Sauerstoffgehalt des Gases auf weniger als 1 Volumprozent zu halten, da die Bildung kleiner Anteile von Eisenhydroxyd von mehr als 2 Gewichtsprozent die Abscheidung des Eisencarbonats verhinder ' t.
  • Das verwendete Gas sollte nicht mehr als 2 Volumprozent Schwefeldioxyd enthalten, da dieses bei höheren Gehalten Ammoniumsulfit und -bisulfit erzeugt und dann einen Aufbau von Metallsulfiten verursacht. Diese können reduziert werden unter Bildung von kolloidem Schwefel, der sich in den Filtern absetzt und diese unverwendbar macht. Das Verfahren kann auch mit künstlich hergestellten Mischungen von Kohlendioxyd, Ammonial, und Inertgas ausgeführt werden.
  • Aus dem Flüssigkeitsablauf des ersten Verfahrensabschnittes wird durch Dekantation und Filtration verkaufsfähiges Eisencarbonat ausgeschieden. Die Mutterlauge wird mit Schwefelwasserstoff behandelt, um die letzten Spuren löslichen Eisens als Eisensulfid auszufällen. Der Niederschlag wird durch Dekantation und mittels Feinfilter entfernt.
  • Das Filtrat wird durch Zusatz eisenfreier Schwefelsäure auf pa-Werte im Bereich von 6,0 bis 9,0 gebracht und einer Verdampfung unterworfen, um das gebildete Ammonsulfat kristallin abzuscheiden. Das Salz wird auf einer Zentrifuge entwässert und anschließend getrocknet. Das Produkt ist eisenfrei und voll verkaufsfähig.
  • Aus dem bei der Eisenfällung mit Schwefelwasserstoff ausgeschiedenen Eisensulfid kann durch Behandeln mit frischer Beizflüssigkeit H.,S erzeugt werden. Es ist dann nicht erforderlich, einen unabhängigen Gaserzeuger oder eine Gasflasche zu verwenden.
  • Beispielsweise wird ein cyanid- und sulfidfreies Abgas mit 10 Volumprozent C 02 unter Zusatz von z3 etwa 10Volumprozent NH, in das Unterteil eines zweistufigen Gaswaschturms eingeleitet. Der oberen Stufe des Turms wird verbrauchte schwefelsaure Eisenbeize mit einem Gehalt von 51g/1 Schwefelsäure und 146g/1 Eisensulfat aufgegeben. Die Zulaufflüssigkeit der oberen Turmstufe wird durch ständige Zugabe von Abfallbeize im sauren Bereich gehalten, damit die letzten Spuren Ammoniak aus dem Gas ausgewaschen werden.
  • Aus dem Umpumpvorratsbehälter der oberen Turmstufe fließt der Flüssigkeitsüberschuß in den Umpumpvorratsbehälter der unteren Turmstufe. In diesem Behälter wird durch Eindüsen von NH, ein p11-Wert von 5,9 eingestellt. Diese Flüssigkeit wird durch Wärmeaustauscher auf 60' C geheizt und dann der unteren Turmstufe aufgegeben. Die Menge wird so gehalten, daß die Flüssigkeit im Unterteil mit pH-Wert 9 bis 9,5 abläuft. Die Ablaufflüssigkeit enthält noch 10 g/1 Eisensulfat und 2 g11 freies Ammoniak. 136 g Eisensulfat pro Liter Abfallbeize werden in Eisencarbonat und Ammonsulfat umgewandelt.
  • Der Eisencarbonatniederschlag wird abfiltriert und ausgewaschen. In die Mutterlauge wird Schwefelwasserstoff eingeleitet und das entstehende Eisensul-fid durch Filtration entfernt. Der Ablauf ist eisenfrei und wird durch Zugabe von Schwefelsäure auf p11-Wert 6 bis 9 eingestellt. Die Lösung wird durch Verdampfen konzentriert und Ammonsulfat auskristallisiert.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRüCHE. 1. Verfahren zum Aufarbeiten eisenhaltiger, schwefelsaurer Abfallbeizlangen unter Gewinnun- von Eisencarbonat und Ammonsulfat, dadurch gekennzeichnet, daß in die Abfallbeize bei, einer Temperatur von unter 60' C bei gleichzeitiger Anwesenheit von Ammoniakgas und einem Sauerstoffgehalt von unter 411/o im Gegenstrom ein cyanid- und sulfidfreies Gasgemisch eingeleitet wird, das mindestens 3, insbesondere 8 bis 25 Volumprozent C 02 und weniger als 2 Voluniprozent S 02 enthält, wobei bei einem pH-Wert von 5,5 bis 9,5 Eisencarbonat ausgefällt und aus der Mutterlauge nach Entfernung der letzten Eisenspuren - gegebenenfalls unter Zugabe von Schwefelsäure - Ammonsulfat durch Eindampfen erhalten wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Restgas aus der Eisencarbonatfällung mit einer sauren Lösung gewaschen wird, die Eisensulfat und freie Schwefelsäure enthält. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei einem Druck von 1 bis 5 atü durchgeführt wird. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung unter Inertgas durchgeführt wird.
DEO4800A 1955-04-05 1956-04-04 Verfahren zur Aufbereitung von Abfallbeizen Pending DE1080086B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2005068358A1 (en) * 2003-12-18 2005-07-28 Millennium Chemicals Production of 'useful material(s)' from waste acid issued from the production of titanium dioxyde

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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