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Kulierplüschplatine und mit solchen Platinen ausgestattete.
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flache Kulierwirkmaschine Die Erfindung betrifft eine Kulierplatine
zur Herstellung von Kulierplüschwirkware in den verschieden bekannten Arten auf
der flachen Kulierwirkmaschine.
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Mit den bisher bekannten Ausführungen zur Herstellung von Kulierplüschwirkware
auf der flachen Kulierwirkmaschine mit Plüschhenkel über jeder oder bestimmten Platinenmaschen,
bei welcher die normalen Kulierplatinen unter Zuhilfenahme von vor und zwischen
den Platinen sowie zwischen den Nadeln angeordneten Hilfswerkzeugen verwendet wurden
(deutsche Patentschrift 656 095), ist es nicht möglich, Plüschhenkel in einer
annähernd erforderlichen Länge zu kulieren.
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Mit dieser Herstellungsweise ist aber, abgesehen davon, ob die Plüschhenkel
in einer erforderlichen Länge kuliert werden können oder nicht, keine einwandfreie
Plüschherstellung möglich,. da in diesem Falle der Plüschfaden zwischen den Gegenplatinen
und den Kulierplatinen, die zusammen in einer Nadelteilung stehend sich aneinanderlegen,
hindurch zu langen Plüschschleifen gezogen werden muß, wodurch derselbe einer zu
starken Beanspruchung ausgesetzt wird.
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Diese Herstellungsweise von Kulierplüschwirkware mit der normalen
Kulierplatinenforni hätte jedoch den Vorteil für sich, daß z. B. bei der- Herstellung
eines Strumpfes beim Bilden von glatter Ware (also ohne Plüschhenkel) der Grundfaden
ohne Hilfswerkzeuge, wie beispielsweise Gegenplatinen, bei normaler Stellung der
Fadenführer in die Grundfadenkehle gelangt, während nur in dem Teil des Strumpfes,
der mit Plüschhenkel versehen sein soll, die Hilfswerkzeuge in Tätigkeit treten
müssen.
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Eine andere Ausführungsart der Kulierplüschplatine ist gemäß der deutschen
Patentschrift 667 70,9
die mit einer senkrechten oder nahezu senkrechten,
etwas nach vorn, von der Grundfadenkehle weg, geneigten schrägen Kante als Plüschfadenkulierkante.
Diese Ausführung erfordert aber, daß auch beim Arbeiten von glatter, also nicht
Plüschware die Hilfswerkzeuge beim Kulieren mit in Tätigkeit zwischen den Stuhlnadeln
sein müssen, um den Grundfaden von dieser Plüschfadenkulierkante sicher in die Grundfadenkehle
der Kulierplatine zu leiten. - Bei einer solchen senkrecht verlaufenden Plüschfadenkulierkante
tritt also der Nachteil ein, daß, ohne Hilfswerkzeuge oder ohne Tiefstellung des
Grundfadenführers zwischen den Platinen bis örtlich in Höhe der Grun& fadenkehle,
der Grundfaden, der schräg von der Grundfadenkehle nach oben bis zum Fadenführeraustritt
über der Verteilplatine beim Fadenlegen verläuft, begünstigt noch durch Fadenschwankungen,
sich auf - di(# Plüschfadetikulierkante legt 'und--durch ihren senkrechten
Verlauf auch auf dieser gehalten und mit zu langen Schleifen kuliert wird.
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Der Zweck der Erfindung ist, bei Verwendung von Kulierplüschplatinen
ein widerstandsloses Abgleiten der zu verarbeitenden Fäden bis in die Grundfadenkehle,
beim Bilden von Ware ohne Plüschhenkel, zu erreichen, wie es bei normalen Kulierplatinen
der Fall ist.
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- Die Herstellung von Kulierpläschwirkware wird nun durch Anwendung
einer Kulierplüschplatine gemäß der Erfindung dadurch verbessert, daß die Vorderkante
der Platinennase, an deren Spitze beginnend bis zu ' r Kehle für den Grundfaden,
in drei verschiedenen nach dieser Kehle zu gerichteten Schrägen verläuft, wobei
die die Kulierkante für den Plüschfaden bildende mittlere Schräge geringer geneigt
ist als die beiden anderen Schrägen.
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Die zur Kehle führende Kante der Nase der Kullerplüschplatine verläuft
demnach erfindungsgemäß vorerst ein Stück in der jeweils erforderlichen Schräge
nach der Kehle. zu, um die Fäden nach unten in die Kehle zu leiten, dann ein Stück
in ganz geringer Schräge nach der Grundfadenkehle zu geneigt als Kulierkante für
den Plüschfaden, auf der der Plüschfaden durch den Widerstand von Hilfswerkzeugen
gegen ein Abgleiten nach unten in die Grundfadenkehle gehalten und in Richtung gegen
die Nadeln kuliert wird, worauf diese Kante in eine weit nach hinten gerichteten
Schräge, zusa.mmm mit der Oberkante des Platinenschnabels in einem spitzen Winkel
die Kehle bildend, ausläuft, wobei der Abs#tand> -in waagerechter Richtung von der
Plüschfadenkulierkante
zur Kehle annähernd das doppelte Maß des
Abstandes dieser Kante zur Kehle in senkrechter Richtung beträgt.
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Durch diese gegen die- Kulierrichtung in geringer Schräge abfallende
Plüschfädenkulierkante wird nun erreicht, daß der oder die Fäden von der Platinennase
aufgenommen, beim Kulieren des Fadens gegen den Schaft der Nadel in jedem Falle
nach unten abgeleitet %verden und in die Grundfadenkehle gelangen, also ohne zusätzlichen
Widerstand nicht auf dieser Kulierkante gehalten werden können. Wird aber dem
Ab-
gleiten des Fadens nach unten ein zusätzlicher Widerstand in Form einer
Gegenplatine entgegengesetzt, dann ist diese geringe Schräge der Plüschfadenkulierkante
nicht geeignet, z. B. den Plüschfaden nach unten in die Grundfadenkehle zu drücken,
sondern derselbe wird dann, auf der -Oberkante der Gegenplatine liegend, von der
Plüschfadenkulierkante zu längeren Schleifen gegen den Nadelschaft kuliert.
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Die Hilfswerkzeuge bzw. Gegenplatinen haben dabei also den Zweck,
den Plüschfaden auf ihren Oberkanten in Höhe der Plüschfadenkulierkante zu halten,
wodurch der Plüschfaden infolge seiner festen Auflage nicht von dieser Kulierkante
nach unten gedrückt, sondern von derselben nach vorn zu Plüschschleifen in der erforderlichen
Länge kuliert wird. Zu diesem Zweck stehen in bekannter Weise die Gegenplatinen
nur dort zwischen den Stuhlnadeln, wo sich die Verteilplatinen befinden, und zwar
nur von Beginn bis zum Ende des Kuliervorganges, wobei sie mit ihrer Spitze den
Plüschfaden vom Grundfaden trennen und ersteren in seiner erforderlichen Lage zur
Plüschfadenkulierkante halten.
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Durch die Arbeitsweise dieser neuen Kulierplüschplatine wird nun die
Fadenlegung für die normale Maschenbildung sowie auch das Bilden von Plüschhenkeln
nicht mehr beeinträchtigt, und der Nachteil, der bei der Herstellung von Plüschwirkware
mit normalen Kulierplatinen dadurch eintritt, daß Gegenplatinen in einer Nadelteilung
mit den Kulierplatinen stehen müssen, kommt in Wegfall.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht. Es zeigt Fig. 1 die erfindungsgemäße Form der Kulierplüschplatine
für flache Kulierwirkmaschinen zum Kulieren von Plüschhenkeln in Verbindung mit
einer Verteilplüschplatine, -Fig. 2 die Stellung der Kulier- und der Verteilplüschplatine
mit Hilfswerkzeugen in Kulier- und Verteilstellung.
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. In der Zeichnung sind neben der erfindungsgemäßen Kulierplüschplatine
1 zum Verständnis des Arbeitsvorganges die weiteren notwendigen Werkzeuge,
wie die Verteilplüschplatine 2, die Hilfswerkzeuge bzw. Hilfsplatine 3 und
die Stuhlnadel 4, in an sich bekannter Ausführung in Fig, 1 und 2 dargestellt.
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Die Kulierplüschplatine 1 weist eine Kulierkante 111 für den
Plüschfaden auf. Diese Kulierkante la wird durch eine andere Ausgestaltung der üblichen
Vorderkante lx (gestrichelt eingezeichnet) der Nase lb erreicht.- Die Vorderkante
der Platine verläuft gemäß der Erfindung, von der Nase lb an ein Stück in der üblichen
erforderlichen Schräge lc in Richtung nach der Kehle le zu, dann in einer kurzen,
ebenfalls nach der Kehle le zu leicht geneigten schrägen Kante la, worauf dann dieselbe
in einer weit nach hinten gerichteten Schräge ld 1 mit der Oberkante
lt des Platinenschnabels die Kehle 1,1 in einem spitzen Winkel bildend,
ausläuft, wobei der Abstand b in waagerechter- Richtung von der Plüschfadenkulierkante
ja zur Kehle le annähernd das doppelte Maß des Abstandes a dieser Kante ja zur Kehle
le in senkrechter Richtung beträgt.
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- Diese Ausführungsart ermöglicht nun, dadurch, -daß auch die
Plüschfadenkulierkante la, wenn auch nur ganz gering, nach der Kehle le zu abgeschrägt
ist, daß der oder die Grundfäden 6, 5 (Fig. 1) beim Vorgehen der Kulierplatinen
1 gegen die Stuhlnadeln 4 zum Schleifenbilden ohne Zuhilfenahme der gestrichelt
gezeichneten Hilfswerkzeuge 3 beim Gleiten auf der ganzen Nasenvorderkante
lc, la, Id nicht auf der Kante la gehalten werden, sondern in üblicher Weise bis
nach unten in die Kehle le abgleiten.
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Wird dagegen ein Hilfswerkzeug bzw. Gegenplatine 3 in bekannter
Form und Weise zwischen den Stuhlnadeln 4 und nur vor den Verteilplatinen 2 während
des Kuliervorganges verwendet (gemäß den gestrichelt gezeichneten Hilfswerkzeugen
3 in Fig. 1
und 2), -dann wird der Plüschfaden 5 in der Höhe
der Plüschfadenkulierkante ja auf den Oberkanten der Hilfswerkzeuge 3 gehalten.
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Diese Hilfswerkzeuge 3 bilden nun beim Vorgehen der Kulierplatinen
1 zum Schleifenbilden des Plüschfadens 5 auf der Kante 111 zwischen
die Stuhlnadeln 4 hindurch einen Widerstand gegen das'Abgleiten des Plüschfadens
5 von dieser Kante la. Da die Kante ja nur in einer geringen Neigung nach
der Kehle le zu abgeschrägt ist, ist diese nicht in der Lage, den Plüschfaden gegen
diesen zusätzlichen Widerstand auf den Hilfswerkzeugen 3 nach unten in die
Kehle le für den Grundfaden 6 zu drücken, sondern dieser wird auf der Kante
111 zu langen Plüschschleifen 54 gemäß Fig. 2 gebildet.
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Vorteilhaft werden bei einer sehr kurzen Plüschfadenktilierkante ja
die Hilfswerkzeuge 3 mit ihrer Oberkante jeweils noch etwas oberhalb des
Beginns oder am Beginn der Kante la eingestellt, damit ein gewisser Spielraum zum
Gleiten für den Plüschfaden 5
auf dieser Kante la nach unten gegeben ist.
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Die Hilfswerkzeuge bzw. Gegenplatinen 3 werden auch hierbei
in bekannter Weise gleichzeitig als Trennwerkzeuge für den Plüschfaden
5 vom Grundfaden 6,
wie in Fig. 2 dargestellt, verwendet, so daß nur
der Plüschfaden 5 von den Hilfswerkzeugen 3 aufgenommen wird, während
der oder die Grundfäden 6 in die Kehle le der Kulierplatine 1 gelangen.
Die Fadenführer für den Grund- und Plüschfaden können dabei in üblicher Weise über
den Oberkanten der Verteilplatinen2 gemäß Fig. 2 stehen.
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Zur Herstellung einer Kulierplüschwirkware mit Plüschhenkel über jeder
Platinenmasche kommt unter Verwendung der erfindungsgemäßen Kulierplatine
1
eine bekannte Verteilplatine 2 (Fig. 1 und 2) zur Anwendung, wobei
diese Verteilplatine mit zwei Kehlen 2c und 2e, die genau übereinanderliegen, und
da.-zwischen mit einer Nase 2a versehen ist, um den Plüschfaden 5 in horizontaler
Richtung in der Länge der Schleifen des Grundfadens 6 (Fig. 2) und beim Nachuntengehen
der Stuhlnadeln 4 in vertikaler Richtung zu langen Plüschschleifen über den Verteilplatinen
2 zu verteilen.
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Die Kehle 2c der Verteilplatine 2 für den Plüschfaden 5 wird
vorteilhaft so gestaltet, daß an Stelle einer Kehlenecke eine'senkrecht verlaufende
Hinterkante im Höhenbereich der Plüschfadenkulierkante 111 vorhanden ist, damit
beim üblichen Verteilen des Plüschfadens gegen die Stuhlnadeln4 (Fig. 2), infolge
der tieferen Lage der Nase 2a zur Kulierkante ja, durch den Verteildruck auf diese
teilweise verteilten Plüschschleifen nicht vorzeitig die Plüschschleifen Sa
von
der Kulierkante Ja nach unten abgedrückt werden können.
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Die erfindungsgemäße Form der Kulierplatine 1
kann ebenso durch
die ihr eigenen Vorteile für jede Art von Plüschhenkelanordnung, z. B. für jede
zweite Platinenmasche, in der Ware bei flachen Kulierwirkmaschinen angewendet werden.