DE1074C - Verfahren und Apparat zur Darstellung von Bleiweifs - Google Patents

Verfahren und Apparat zur Darstellung von Bleiweifs

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DE1074C
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1877.
Klasse 22.
LUDWIG MELBURN in EISENACH.
Verfahren und Apparat zur Darstellung von Bleiweifs.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. August 1877 ab.
Längste Dauer: 28. Juni 1892.
Wenn man metallisches Blei der Einwirkung der Luft aussetzt, so verliert die Oberfläche den Glanz und wird blind, indem sich der Sauerstoff der Luft mit dem Metall zu Oxydul verbindet. Setzt man dieses der Einwirkung von Essigdämpfen aus, oder taucht es in Essig, so bildet sich auf der Oberfläche des Bleies essigsaures Bleioxyd oder Bleizucker; befeuchtet man aber das Blei mit einer neutralen Lösung von essigsaurem Blei oder Bleizucker, so wird ein basisch essigsaures Blei gebildet, welches, der Einwirkung von Kohlensäure ausgesetzt, sich zersetzt, indem die Kohlensäure dem basischen Bleioxyd soviel Bleioxyd entzieht, bis dasselbe wieder neutral geworden, währenddem das dem basischen Bleioxyd entzogene Bleioxyd mit der Kohlensäure in Verbindung tritt und Bleiweifs oder kohlensaures Bleioxyd, bildet. Auf diese allgemeine Theorie der Bleiweifsbildung ist der folgende Apparat und folgendes Verfahren gestützt, Bleiweifs rasch, billig und besonders ohne Gefahr für die Gesundheit der Arbeiter zu fabriciren. Da man nur auf die Oberfläche des Bleies wirken kann, so wird das Blei auf eine solche Weise durch ein eisernes Sieb in Wasser gegossen, dafs Draht oder Fäden von % mm Durchmesser entstehen. Diese Fäden oder Drähte werden nun in Fässer von beliebiger Gröfse, ca. 1000 1 enthaltend und durch Deckel dicht geschlossen, gebracht und solche dann mit verdünntem Essig angefüllt, der sofort wieder abgezogen wird. In demselben Grade, wie der Essig abläuft, wird der Raum durch Luft ersetzt, deren Sauerstoff sofort unter Wärmeentwickelung das Blei angreift und die Oberfläche oxydirt. Sobald nun der Essig auf das Blei gegossen wird, löst dieser, das gebildete Bleioxyd sofort auf und bildet je nach der Stärke des angewendeten Essigs entweder neutrale oder auch schon basische Bleilösung. Diese Lösung wird sofort wieder abgelassen, um der Luft Raum zu lassen, die dann das Blei wieder angreift, um Bleioxyd zu bilden, welches nun mit der neu aufgegossenen, neutralen Bleilösung eine stark basische Lösung bildet, y
Um solche nun zur Fabrikation von Bleiweifs zu verwenden, wird folgendermaafsen verfahren:
Ein Kasten β ist mit gufseisernen Zapfen bbx versehen und bewegt sich in Bogen der Böcke cc \ Unter diesen Böcken befindet sich das Vorgelege d, welches durch Riemscheiben e von irgend einem Motor betrieben wird und mittelst Kurbel f und Lenkerstange g den genannten Kasten a in schaukelnde Bewegung versetzt, deren Einstellungen punktirt gezeichnet sind.
Die Buffer h hl dienen zum Auffangen des Kastens, zum Abschwächen der Stöfse auf die Kurbel und Kurbelzapfen. Der Rohrstutzen i ist mit einem Kugelventil y versehen, welches zum Schutz gegen Herausfallen der Kugel mit einer durchlöcherten Haube α versehen ist und mittelst Schlauchverschraubung k mit einem Ventilator A in Verbindung steht. Derselbe bläst continuiiiich Kohlensäure in den Kasten a, die vorher in dem Gefäfse m erwärmt wird, indem man durch die schwache, kupferne Schlange Wasserdampf streichen läfst. Die Kohlensäure geht dann durch die Verschraubung η und einen Gummischlauch in den Kasten a.
Die so eingelassene, auf 35 bis 40° R. erhitzte Kohlensäure durchstreicht, durch die eingesetzten Bretter // gezwungen, den Kasten in der Richtung der Pfeile und verläfst ihn durch den mit Klappen r versehenen Stutzen q, von dem sie mittelst Gummischlauch in ein Gefäfs, welches mit basisch essigsaurer Bleilösung gefüllt ist, geleitet und hier vollständig absorbirt wird.
Die Löcher in den am Boden des Kastens a befestigten Brettern/ dienen der basischen Bleilösung als Durchflufs und verhindern gleichzeitig einen zu starken Stofs beim Schaukeln des Kastens, da sie die Geschwindigkeit der Bleilösung verlangsamen. Das Sperrventil u dient zum Ablassen der in dem Kasten α enthaltenen Flüssigkeit. Der beschriebene Kasten α ist durch zwei Deckel ν ν1 verschlossen, welche durch aufgenagelte Gummi- oder Filzstreifen dicht schliefsen und von den Schrauben w mit Handmuttern w' zugehalten werden. Die Deckel sind aufserdem in der Mitte des Kastens in Charnieren befestigt, so dafs sie nach Entfernung der Befestigungsschrauben leicht hochgehoben werden können.

Claims (1)

  1. Der beschriebene Kasten α wird nun mit Bleidraht oder Bleifäden beschickt, etwa bis zur Hälfte mit basischer Bleilösung gefüllt und mittelst der Deckel ν ν' möglichst luftdicht verschlossen. Jetzt wird auf 35 bis 40 ° R. erwärmte Kohlensäure durch den Stutzen i geblasen und zugleich der Kasten α mittelst des Vorgeleges d geschaukelt. In der nach links geneigten Stellung wird die eine Hälfte der Bleifadenfüllung von der basischen Bleilösung nicht umspült sein und die Kohlensäure, das Kugelventil y hochhebend, auf der Oberfläche der Fäden sofort Bleiweifs bilden, während bei der entgegengesetzten, nach rechts geneigten Lage die andere Hälfte der Bleifüllung durch die Kohlensäure Bleiweifs bildet, welches bei der nächsten Kippbewegung in der basischen Lösung suspendirt bleibt etc., bis die ganze, im Kasten enthaltene Flüssigkeit neutral geworden ist und Lackmuspapier röthet.
    Nun wird mittelst des Sperrventils u die neutrale Bleilösung sammt dem gebildeten Bleiweifs, welches sie suspendirt enthält, abgelassen, um in ein dazu bestimmtes Gefafs gebracht zu werden, wo sich das Bleiweifs setzen kann, damit die klare Lösung wieder basisch gemacht und aufs neue wieder gebraucht werden kann. Hat man nun eine hinlängliche Menge von Bleilösung und eine hinlängliche Anzahl Fässer mit Blei gefüllt vorräthig, so findet der Fortgang der Fabrikation von Bleiweifs ununterbrochen statt, indem der Kasten α sofort nach dem Entleeren wieder mit basischem Bleiessig gefüllt wird und die klare, neutralisirte Bleilösung wieder auf die mit Bleidraht gefüllten Fässer gebracht wird, um basisch gemacht zu werden und zur neuen Füllung des Kastens a bereit zu stehen, sobald die darin in Arbeit befindliche Lösung wieder erschöpft oder neutral ist. Selbstverständlich mufs alles in ein richtiges System gebracht werden, so dafs die Anzahl der Oxydfässer in gehörigem Verhältnifs zu der Anzahl und Gröfse der Kasten steht. Ist alles richtig in gehörigem Verhältnifs eingerichtet, so kann jeder Kasten etwa 10 kg Bleiweifs täglich. liefern. Auf die Stärke der Bleilösung, welche zum Gebrauch genommen wird, sowie auf Verhältnifs kommt _ es hier durchaus nicht an, so wenig, wie auf die Gröfse der Luftpumpe oder des Ventilators, da alles dieses nach der Gröfse der Localitäten oder Ausdehnung der Fabrik geregelt werden mufs; das Resultat wird jeder Zeit die Erzeugung von Bleiweifs sein, gleichviel, ob die Gefäfse grofs oder klein sind oder ob die angewendete Bleilösung stark oder schwach war. Das eingangs erwähnte Kugelventil y und die Kippklappe r dienen zum Zurückhalten der basischen Bleilösung im Kasten a, wenn letzterer nach einer oder der anderen Seite schaukelt, da andernfalls die Lösung durch die Stutzen ausfliefsen
    Patent-Anspruch: Das ganze vorliegend beschriebene Verfahren zur Herstellung von Bleiweifs, in Verbindung mit dem dazu gehörigen Apparate.
    Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
    9lttf|tißieit8etllärmtß bon patente».
    JDaS an Ludwig Brumleu, ftüljer in Gsifenaqj, } 3t in £am6urg, auf ein 33erfab,ren unb einen !Opparat jur iDarfteHung Don äölettoetfj erteilte «Patent ?lr. 1074, unb ϊ>αδ baju unter glei$em Site! erteilte 3üiaf°tPatent 5Rr. 2466 ftnb bur* ©nt· fc&etBung beS Patentamt? com 15. 2M 1884, be« ftätiflt Surd? Gsrfenntmfe be§ CReid&SgertcfetS »trat 13. ©esetnber 1884, für nichtig erflärt.
    SBetihü. ben 19. Sanuar 1885.
DE000000001074DA 1877-08-17 1877-08-17 Verfahren und Apparat zur Darstellung von Bleiweifs Expired - Lifetime DE1074C (de)

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  • 1877

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