DE1074545B - Verfahren zum Entschlichten und Bleichen vor. stärkegeschlichteten Geweben - Google Patents
Verfahren zum Entschlichten und Bleichen vor. stärkegeschlichteten GewebenInfo
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- D06L—DRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
- D06L1/00—Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods
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Description
DEUTSCHES
Zum Bleichen von Textilgeweben wird in zunehmendem.
Maße Natriumchlorit verwandt. Hierbei ist als bleichende Substanz chlorige Säure bzw. Chlordioxyd wirksam, das
aus Natriumchlorit durch Ansäuern gebildet wird. Da Chlordioxyd nur eine geringe abbauende Wirkung gegen
Stärke, die sich als Schlichte auf dem Gewebe befindet, besitzt, war es bisher erforderlich und üblich, die zu
bleichenden Gewebe in einem getrennten Arbeitsgang vorher zu entschlichten. Auch die verbesserte, kontinuierlich
gestaltete Chloritbleiche macht eine getrennte Entschlichtung erforderlich.
Die gebräuchlichsten Entschlichtungsmittel sind Enzymprodukte, und weil Enzyme durch oxydierende Substanzen
zerstört werden, schien ein gleichzeitiger Einsatz von Enzymen mit der Bleichflotte nicht möglich.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Textilausrüstungsverfahren,
bei dem die Entschlichtung und die Bleiche in einem Arbeitsgang stattfinden. Das
Verfahren besteht darin, daß man der Chloritbleichflotte enzymatische Entschlichtungsmittel, die im neutralen
Bereich bei Temperaturen unter 60°C wirksam sind, sowie erst oberhalb von 60° C Säure abspaltende Substanzen
zusetzt, das Textilgut mit dieser Flotte kalt imprägniert und anschließend auf Temperaturen erhitzt,
bei denen Säureabspaltung eintritt.
Für die Zwecke der Erfindung geeignete enzymatische Entschlichtungsmittel sind z. B. Pankreasamylase und
ihre Mischungen mit Bakterienamylasen. Sie werden durch neutrale Chloritlösung nicht geschädigt und bauen
bereits bei 30 bis 400C Stärke gut ab.
Die zur Ingangsetzung des Bleichprozesses, der erfindungsgemäß nach vorheriger Entschlichtung des Textilmaterials
erst bei höheren Temperaturen einsetzen und vor sich gehen soll, erforderlichen Säure abspaltenden
Substanzen können organischer oder anorganischer Natur sein. Als Beispiele werden genannt Äthyllaktat, Äthyltartrat,
Äthylphthalat, Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid.
Zur Durchführung des Verfahrens nach der vorliegenden
Erfindung imprägniert man die Textilware, nachdem sie gesengt ist, bei 20 bis 30° C mit einer Flotte, die außer
Natriumchlorit ein Pankreas-Entschlichtungsmittel und eine bei höheren Temperaturen Säure abspaltende Sub-
Verfahren zum Entschlichten und Bleichen von stärkegeschlichteten Geweben
Anmelder:
Kalle & Co. Aktiengesellschaft,
Wiesbaden-Biebrich, Rheinstr. 25
Wiesbaden-Biebrich, Rheinstr. 25
Dr. Victor Windbichler und Dr. Hans Ferdinand Göbel,
Wiesbaden-Biebrich,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
stanz enthält. Dann wird die Ware in einer Wärmekammer,
einem heizbaren Dockenkasten oder einer ähnlichen Vorrichtung auf etwa 75 bis 970C erhitzt.
Durch die in diesem Temperaturbereich allmählich freigesetzte Säure wird das Natriumchlorit aktiviert und
entfaltet seine bleichende Wirkung. Bis die Säureabspaltung wirksam wird, hat jedoch bei der allmählich
ansteigenden Temperatur das anwesende Entschlichtungsmittel genügend Zeit, die vorhandene Stärkeschlichte so weit abzubauen, daß sie in dem anschließenden
Wasch- und Spülprozeß aus dem Gewebe entfernt werden kann. Durch geeignete Wahl der Temperatur
läßt sich eine Fast-Vollweißbleiche gleichzeitig mit einer praktisch vollständigen Entschlichtung erreichen. Die
folgende Tabelle läßt die Ergebnisse des erfindungsgemäßen Verfahrens und damit den erreichten Fortschritt
deutlich erkennen.
Gewebestreifen wurden mit einer Flotte, die 30 g/l Natriumchlorit, 10 g/l Aktivator, 5 g/l Netzmittel enthielt,
bei 30° C imprägniert, 1 Stunde auf die unten angegebenen Temperaturen erhitzt, heiß und kalt gespült,
getrocknet und ihr Entschlichtungsgrad und subjektiver Weißheitsgrad bestimmt. In gleicher Weise
wurden Streifen desselben Gewebes behandelt, jedoch unter Zusatz von 5 g/l Pankreasamylase zu der oben
angeführten Flotte.
Temperatur | ohne Entschlichtungsmittel | Subjektiver | Ent |
mit Entschlichtungsmittel | Weißgrad | schlichtungs- | |
°C | ohne Entschlichtungsmittel | Vo | grad |
60 | mit Entschh'chtungsmittel | 84,9 | 5,0 |
60 | ohne Entschlichtungsmittel | 84,1 | 9,8 |
70 | mit Entschlichtungsmittel | 86,1 | 5,0 |
70 | 86,8 | 9,0 | |
80 | 89,2 | 4,0 | |
80 | 90,7 | 7,0 | |
909 728/500
Die Bewertung des Entschlichtungsgrades erfolgte nach der in der Zeitschrift »Melliand Textilberichte«, Bd. 36
(1955), S. 1293 und 1294, beschriebenen Methode; Stufe 10 entspricht hierbei einer völligen Stärkefreiheit.
1. Ein mit Kartoffelmehl geschlichtetes Baumwollgewebe von etwa 170 g/m2, leicht schalenhaltig, Leinwandbindung
(24:24), wird bei 20 bis 40°C mit einer Flotte geklotzt, die je Liter Wasser 10 g Ammoniumsulfat,
5 g eines nichtionogenen Netzmittels, 30 g Natriumchlorit, 10 g Pankreasamylase, entsprechend 20 Amylaseeinheiten
nach Willstätter, enthält, auf 100% Restfeuchte abgequetscht und 60 Minuten auf 75 bzw. 95 bis
98° C gebracht. Danach wird das Gewebe bei etwa 900C
mit Wasser oder sehr verdünnter Sodalösung (1 g/l Soda) neutral gewaschen und normal getrocknet. Man
erhält hierbei eine Fast-Vollweißbleiche und eine gute Entschlichtung des Gewebes.
2. Ein mit Kartoffelmehl geschlichtetes Baumwollgewebe von etwa 170 g/m2, leicht schalenhaltig, Leinwandbindung
(24:24), wird bei 20 bis 400C mit einer
Flotte geklotzt, die je Liter Wasser 10 g Ammoniumchlorid,
5 g eines nichtionogenen Netzmittels, 30 g Natriumchlorit, 10 g Pankreasamylase, entsprechend
20 Amylaseeinheiten nach Willstätter, enthält, auf 100 °/o Restfeuchte abgequetscht und 60 Minuten auf
75 bzw. 95 bis 98°C gebracht. Danach wird das Gewebe bei etwa 900C mit Wasser oder sehr verdünnter
Sodalösung (1 g/l Soda) neutral gewaschen und normal getrocknet. Man erhält hierbei wie bei Beispiel 1 eine
Fast-Vollweißbleiche und eine gute Entschlichtung des Gewebes.
Gleiche Ergebnisse werden erzielt, wenn der Flotte an Stelle der angegebenen Menge Ammoniumsulfat oder
Ammoniumchlorid die gleiche Menge Äthyllaktat oder Ammoniumnitrat zugesetzt wird.
3. Ein mit Kartoffelmehl geschlichtetes Baumwollgewebe von etwa 170 g/m2, leicht schalenhaltig, Leinwandbindung
(24:24), wird bei 20 bis 400C mit einer
Flotte geklotzt, die je Liter Wasser 10 g Ammoniumsulfat, 5 g eines nichtionogenen Netzmittels, 30 g Natriumchlorit,
5 g Bakterienamylase, entsprechend 2 Amylaseeinheiten nach Willstätter, 5 g Pankreasamylase, entsprechend
10 Amylaseeinheiten nach Willstätter, enthält, auf 100 % Restfeuchte abgequetscht und 60 Minuten
auf 75 bzw. 95 bis 980C gebracht. Danach wird das Gewebe bei 90° C mit Wasser oder mit sehr verdünnter
Sodalösung (IgA Soda) neutral gewaschen und normal getrocknet. Man erhält hierbei eine Fast-Vollweißbleiche
und eine gute Entschlichtung des Gewebes.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Entschlichten und Bleichen von stärkegeschlichteten Geweben, dadurch gekennzeich net, daß man der neutralen Chloritbleichflotte enzymatische Entschlichtungsmittel, die im neutralen Bereich bei Temperaturen unter 6O0C wirksam sind, sowie erst oberhalb von 6O0C Säure abspaltende Substanzen zusetzt, das Textilgut mit dieser Flotte kalt imprägniert und anschließend auf Temperaturen erhitzt, bei denen Säureabspaltung eintritt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschriften Nr. 291 790, 231 047.© 909 72S/500 1.60
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE833914X | 1957-07-20 | ||
DEF0043767 | 1964-08-17 |
Publications (1)
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DE1074545B true DE1074545B (de) | 1960-02-04 |
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Family Applications (1)
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DENDAT1074545D Pending DE1074545B (de) | 1957-07-20 | Verfahren zum Entschlichten und Bleichen vor. stärkegeschlichteten Geweben |
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GB (1) | GB833914A (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1267656B (de) * | 1957-07-20 | 1968-05-09 | Bayer Ag | Verfahren zum gleichzeitigen Entschlichten und Bleichen von staerkegeschlichteten Geweben mit enzymatischen Entschlichtungsmitteln und Chloriten |
DE2148278A1 (de) * | 1970-09-29 | 1972-03-30 | Unilever N.V., Rotterdam (Niederlande) | Mittel zum Weichmachen von Textilien |
FR2498649A1 (fr) * | 1981-01-23 | 1982-07-30 | Ugine Kuhlmann | Procede de desencollage et de blanchiment des tissus en une seule operation dans un bain a base de chlorite de sodium |
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CH291790A (de) * | 1949-12-27 | 1953-07-15 | Hoechst Ag | Haltbare, insbesondere als Bleichmittel verwendbare Mischung. |
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- BE BE569318D patent/BE569318A/xx unknown
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- 1958-07-16 GB GB22870/58A patent/GB833914A/en not_active Expired
- 1958-07-19 FR FR1207867D patent/FR1207867A/fr not_active Expired
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- 1965-07-16 CH CH1006365A patent/CH451072A/de unknown
- 1965-08-17 BE BE668357D patent/BE668357A/xx unknown
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Also Published As
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BE668357A (de) | 1965-12-16 |
NL112558C (de) | |
FR1207867A (fr) | 1960-02-19 |
BE569318A (de) | |
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GB833914A (en) | 1960-05-04 |
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