DE1074201B - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10K—PURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
- C10K1/00—Purifying combustible gases containing carbon monoxide
- C10K1/08—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
- C10K1/10—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
- C10K1/12—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswaschung von sauren Komponenten, insbesondere von
Kohlendioxyd, aus technischen Gasen.
Aus brennbaren Gasen, die bei der Vergasung von Brennstoffen entstehen, beispielsweise aus Generatorgas,
Druckvergasungsgas, Konvertierungsgas, werden saure Bestandteile, insbesondere Kohlendioxyd, mittels
konzentrierter Alkalikarbonatlösungen ausgewaschen. Die Absorptionswirkung solcher Lösungen
beruht bekanntlich auf der Bindung des ' Kohlendioxyds zu Alkalibikarbonat. Infolge der hohen Salzkonzentration
nehmen solche Lösungen wenig inerte Gasbestandteile, insbesondere Kohlenwasserstoffe,
auf. Wegen der geringen Löslichkeit der Alkalibikarbonate werden diese Waschprozesse bekanntlich
bei erhöhten Temperaturen, z. B. bei 40 bis 80° C, ausgeführt, wobei das zu reinigende Gas unter erhöhtem
Druck in einem Waschturm od. dgl. mit der Waschlösung in Berührung gebracht wird.
Der Absorptionsvorgang setzt sich aus mehreren Reaktionen zusammen. Der erste Schritt ist die physikalische Lösung des Kohlendioxyds in der Waschlösung.
Die Geschwindigkeit, mit welcher dieser Vorgang abläuft, hängt ab von der Diffusionsgeschwindigkeit
des Kohlendioxyds durch die Grenzfläche der gasförmigen und der flüssigen Phase. Die Diffusionsgeschwindigkeit kann gesteigert werden durch die
Vergrößerung der Grenzfläche, durch Erhöhung des Druckes und bzw. oder der Temperatur. Der zweite
Schritt ist die Hydratisierung des Kohlendioxyds zur eigentlichen Kohlensäure gemäß der Gleichung
CO2H-H2O = H2CO3.
Daran schließt sich die Reaktion zwischen dem gelösten
Alkalikarbonat und der gebildeten Kohlensäure unter Bildung von Alkalibikarbonat an:
Na2CO3+ H2CO3 = NaHCO3.
Der zweite Schritt, die Hydratisierung des Kohlendioxyds, ist die langsamste dieser drei Reaktionen
und bestimmt demgemäß die-Geschwindigkeit des gesamten
Reaktionsablaufes.
Bei der Absorption des Kohlendioxyds durch Alkalihydroxydlösungen wird diese Reaktionsstufe
übersprungen. Hier erfolgen nur zwei Teilvorgänge, die Absorption des Kohlendioxyds und die Bindung
des gelösten Kohlendioxyds durch Natriumhydroxyd zu Natriumbikarbonat. Die Umkehrung der zweiten
Reaktion, also die Umwandlung von Natriumbikarbonat in Natriumhydroxyd und Kohlendioxyd, ist nur
durch Kaustifizierung mittels Kalziumhydroxyd ausführbar. Diese Umsetzung ist zur Anwendung auf die
Regeneration der Waschlösung zu umständlich und zu teuer.
Verfahren zur Auswaschung
saurer Bestandteile aus Gasen
saurer Bestandteile aus Gasen
Anmelder:
Metallgesellschaft Aktiengesellschaft,
Frankfurt/M., Reuterweg 14
Frankfurt/M., Reuterweg 14
Dr. Karl Bratzier, Bad Homburg v. d. Höhe,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Demgegenüber ist die Regeneration der beladenen Alkalikarbonatlösungen, welche eine Umwandlung
von Alkalibikarbonat zu Alkalikarbonat und Kohlendioxyd darstellt, vergleichsweise einfach und als thermische
Zersetzung mittels Dampf oder Abtreibgas leicht durchzuführen. Die Regeneration ist also die
echte Umkehrung der Beladungsreaktion.
Um die rasche Waschwirkung, durch welche sich die Alkalihydroxydlösungen auszeichnen, auch mit
Alkalikarbonatlösungen, deren Vorteil die leichte Regenerierbarkeit ist, zu erreichen, ist es erforderlich,
die Hydratisierung des in der Alkalikarbonatlösung zunächst physikalisch gelösten Kohlendioxyds zu beschleunigen
oder ganz zu umgehen.
Das gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß der Waschlösung leicht hydrolysierbare Alkalisalze
schwacher, nicht flüchtiger organischer Säuren oder schwer flüchtige organische Basen zugefügt werden.
Als geeignete Zusätze haben sich die Kaliumsalze und Natriumsalze der Borsäure, der Vanadinsäure,
der arsenigen Säure, der antimonigen Säure, insbesondere die primären und sekundären Salze, erwiesen.
Die Salze der arsenigen Säure und der antimonigen Säure eignen sich nicht als Zusätze,
wenn das zu behandelnde Gas Schwefelwasserstoff enthält, weil diese Zusätze dann nach dem
aus der deutschen Patentschrift 555 845 bekannten Thylox-Verfahren reagieren und für das erfindungsgemäße
Verfahren unwirksam werden. Beim Behandeln schwefelwasserstofffreier Gase, beispielsweise
von entschwefelten, aber an Kohlendioxyd reichen Konvertierungsgasen, vermögen jedoch arsenige
Säure und antimonige Säure mit Alkalikarbonatlösung in der beschriebenen Weise im Sinne reziproker Salzpaare
zu reagieren. Andere geeignete Zusätze sind
909 727/429
Diäthanolamin, Triäthanolamin und andere, wenig flüchtige, wasserlösliche organische Amine. Von organischen
sauren Stoffen kommen insbesondere die Alkalisalze aromatischer Oxydverbindungen in Betracht.
Die Wirkung dieser Zusätze beruht darauf, daß sie mit dem in der Waschlösung enthaltenen Alkalikarbonat
neue Lösungskomponenten bilden, welche durch Hydrolyse in primäres oder sekundäres Salz
und Alkalihydroxyd zerfallen. Durch Zusatz eines der genannten Stoffe zu einer Alkalikarbonatlösung werden
Alkalisalzgemische mit verschiedenen sich schnell austauschenden Kationen und Anionen hergestellt, in
welchen stets so viel Alkali verfügbar ist, daß auch bei steigender Bikarbonatkonzentration die Absorptionsgeschwindigkeit
für Kohlendioxyd nicht vermindert wird. Werden Alkalikarbonat und der aktivierende
Zusatzstoff in äquivalenten Mengen verwendet, dann liegt ein reziprokes Salzpaar vor. Beispielsweise
treten mit Natriumborat als aktivierendem Zusatz folgende Umsetzungen ein:
K2CO3+ Na3BO3 ^Na2CO3+ K3BO3
K3BO3 + H2O $K2HBO3 + KOH
K3B O3+ 2H2O ^KH2BO3 + 2KOH a5
K3BO3 + H2O $K2HBO3 + KOH
K3B O3+ 2H2O ^KH2BO3 + 2KOH a5
Durch die Hydrolyse wird, also eine gewisse Menge Alkalihydroxyd gebildet, mit welchem das Kohlendioxyd
unter Umgehung der Hydrationsstufe direkt reagiert.
Die Menge des Zusatzes ergibt sich einmal daraus,
daß bei der Hydrolyse eine ausreichende Konzentration an Alkalihydroxyd entsteht, andererseits daraus,
daß die Löslichkeit des Alkalikarbonates, das der Träger der Waschwirkung ist, und des als Reaktionsprodukt
entstehenden Alkalibikarbonates nicht vermindert wird. Pottaschelösungen als Waschmittel zur
Ausscheidung von Kohlendioxyd aus Gasen enthalten gewöhnlich 250 bis 400 g Kaliumkarbonat je Liter
Lösung. Erfindungsgemäß werden diesen Lösungen 100 bis 200 g des aktivierenden Zusatzes zugefügt,
um den optimalen Wascheffekt zu erreichen.
Da die Hydrolyse der neu gebildeten Komponente unter Bildung von Alkalihydroxyd mit steigender
Temperatur verstärkt wird, werden die Verfahrenstemperaturen zweckmäßig möglichst hoch gewählt und
auf 60 bis 120° C, vorzugsweise auf 80 bis 100° C, gesteigert. Dann können die Gleichgewichtswerte der
Kohlendioxydabsorption in der kurzen, bei Alkalihydroxydlösungen möglichen Berührungszeit praktisch
erreicht werden, was eine Erhöhung der Beladungsfähigkeit von Alkalikarbonatlösungen bis aufs
Doppelte und darüber bedeutet.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung dient das folgende Beispiel 1.
Ein Gas, das durch Vergasung von Steinkohle mittels Sauerstoff und Wasserdampf erzeugt wird, fällt
beispielsweise mit 32,5 Volumprozent CO2 unter
einem Druck von von 22 atm an. Der Partialdruck des Kohlendioxyds beträgt darin 7,1 atm. Das Gas wird
mit einer Pottaschelösung von 40 Gewichtsprozent Kaliumkarbonat bei einer Waschtemperatur von
100° C bis zur Einstellung des Kohlendioxydabsorptionsgleichgewichtes
gewaschen. Die Waschflüssigkeit nimmt dabei 90 Nm3 Kohlendioxyd je m3 Waschmittel
auf, was dem theoretischen Wert entspricht. Bei der Regeneration des Waschmittels bis zu einem
Gleichgewichtspartialdruck des Kohlendioxyds von 1 Volumprozent bei 100° C behält die Waschlösung
eine Restbeladung von 14 Nm3 je ms Waschlösung.
Wenn der Einstellung des Gleichgewichtes in der Absorption und Regeneration die nötige Zeit gelassen
wird, dann beträgt das effektive Aufnahmevermögen der Lösung rund 75 Nm3 Kohlendioxyd je ms Waschlösung.
In der praktischen Ausführung steht im allgemeinen nur eine Berührungsdauer von etwa 30 Sekunden zur
Verfügung, und diese reicht zur Einstellung der Gleichgewichte bei weitem nicht aus. Die praktisch
erreichbare effektive Beladungshöhe, die auch als Absorptionsbreite bezeichnet wird, liegt deshalb bei
nur 22 bis 25 Nm3 je m3 Lösung.
Bei Verwendung einer Waschflüssigkeit mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung von beispielsweise
30 Gewichtsprozent Kaliumkarbonat und 10% Natriumborat werden unter gleichen Bedingungen,
also bei einer Waschtemperatur von 100° C, einem Kohlendioxydpartialdruck von 7,1 atm im Rohgas,
bis zum Absorptionsgleichgewicht 102 Nm3 Kohlendioxyd aufgenommen und bei der Regeneration bis zu
einem Kohlendioxydpartialdruck von 0,01 atm über der regenerierten Lösung 28 Nm3 Kohlendioxyd je
m3 Lösung als Restladung zurückgehalten. Wenn der Einstellung der Gleichgewichte genügend Zeit gelassen
wird, beträgt die Absorptionsbreite wiederum 74 Nm3 je m3 Lösung.
Bei der in· der Praxis möglichen Berührungsdauer von 30 Sekunden nimmt 1 m3 Waschlösung mit der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung jedoch 54 Nm3 Kohlendioxyd auf., Das ist mehr als das Doppelte der
reinen Pottaschelösung.
Die Absorptionsbreite einer Lösung mit 30 Gewichtsprozent und 10 Gewichtsprozent sekundärem
Natriumborat (Na2HBO3) beträgt 40,5 Nm3 Kohlendioxyd
je m3 Lösung, das ist das l,8fache der Absorptionsbreite
der reinen Pottaschelösung mit 40 Gewichtsprozent Kaliumkarbonat.
Eine Lösung mit 30 Gewichtsprozent Kaliumkarbonat und 10% Natriumvanadit Na» V O, hat
unter gleichen Bedingungen eine Absorptionsbreite von 53 Nm3 Kohlendioxyd je m3 Lösung. Das ist das
2,4fache der reinen Pottaschelösung mit 40 Gewichtsprozent Kaliumkarbonat.
Absorptionslösungen mit der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung können in einstufigen oder mehrstufigen Waschprozessen zur Auswaschung von
Kohlendioxyd oder allgemein von sauren Gaskomponenten, beispielsweise von Kohlendioxyd und Schwefelwasserstoff,
Verwendung finden. Die Regeneration der beladenen Waschlösung kann dabei durch Entspannen,
Erwärmen und Abtreiben mit Dämpfen oder inerten Gasen erfolgen, wobei diese Regenerationsmaßnahmen einzeln oder in beliebigen Kombinationen
anwendbar sind.
Claims (4)
1. Verfahren zur Auswaschung saurer Komponenten, insbesondere Kohlensäure, aus brennbaren
technischen Gasen, z. B. aus Generatorgas, Druckvergasungsgas, Konvertierungsgas oder Gasen aus
der Kohlendestillation, mittels heißer konzentrierter Alkalikarbonatlösungen unter Druck bei
Temperaturen von 60 bis 120° C mit Kreislaufführung des Waschmittels durch den Waschprozeß
und eine Regeneration mittels Entspannung und Abtreibung durch Dampf, Inertgas u. dgl., dadurch
gekennzeichnet, daß als Waschlösungen wäßrige Alkalikarbonatlösungen mit Zusätzen von Salzen
schwacher anorganischer oder wenig flüchtiger
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organischer Säuren oder starker wenig flüchtiger organischer Basen, welche mit dem gelösten Alkalikarbonat
im Sinne reziproker Salzpaare zu reagieren vermögen, verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch -1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusätze in Mengen gegeben werden, die gleich oder kleiner sind als die zur Einbeziehung
des insgesamt gelösten Alkalikarbonates in ein reziprokes Salzpaar erforderliche Menge.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalium- und Natriumsalze
der Borsäure, Vanadinsäure, antimonigen Säure oder der Karbolsäure verwendet werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die konzentrierten
wäßrigen Lösungen von Gemischen von Alkalikarbonaten mit wenig flüchtigen organischen
Aminen verwendet werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 555 845, 549 551;
USA.-Patentschrift Nr. 2 712 978.
Deutsche Patentschriften Nr. 555 845, 549 551;
USA.-Patentschrift Nr. 2 712 978.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE819215X | 1955-12-13 |
Publications (1)
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GB (1) | GB819215A (de) |
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-
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- DE DENDAT1074201D patent/DE1074201B/de active Pending
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- 1956-11-28 GB GB36439/56A patent/GB819215A/en not_active Expired
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