DE555845C - Verfahren zur Reinigung von Brenn- und anderen Gasen von Schwefelwasserstoff und anderen sauren Bestandteilen - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Brenn- und anderen Gasen von Schwefelwasserstoff und anderen sauren Bestandteilen

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DE555845C
DE555845C DEK105241D DEK0105241D DE555845C DE 555845 C DE555845 C DE 555845C DE K105241 D DEK105241 D DE K105241D DE K0105241 D DEK0105241 D DE K0105241D DE 555845 C DE555845 C DE 555845C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/12Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors
    • C10K1/124Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors containing metal compounds other than alkali- or earth-alkali carbonates, hydroxides- or oxides- or salts of inorganic acids derived from sulfur
    • C10K1/126Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors containing metal compounds other than alkali- or earth-alkali carbonates, hydroxides- or oxides- or salts of inorganic acids derived from sulfur containing As-, Sb-, Sn compounds

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Description

  • Verfahren zur Reinigung von Brenn- und anderen Gasen von Schwefelwasserstoff und anderen sauren Bestandteilen Die Erfindung bezieht sich auf die Reinigung von Brenn- und anderen Gasen von Schwefelwasserstoff und anderen sauren Bestandteilen durch Waschen des Gases mit einer Flüssigkeit, die Alkali und Arsen in Lösung enthält, und durch Regenerieren der schwefelhaltigen Flüssigkeit mit Hilfe von Luft oder Sauerstoff, wodurch die Flüssigkeit von neuem in dem Verfahren benutzt «-erden kann. _ Bisher war die bevorzugte Waschflüssigkeit eine Aufschwemmung einer Eisenverbindung, z. B. Eisenhydroxyd, in einer Lösung von Natriumcarbonat. Das Verfahren gemäß der Erfindung ist wirtschaftlicher und in höherem Grade ein Kreislaufverfahren als das Verfahren, bei dem eine Eisenverbindung in alkalischer Lösung benutzt wird, weil geringere Verluste an aktiven Stoffen in der Flüssigkeit erfolgen.
  • Die Erfindung besteht darin, daß während der Wäsche eine im wesentlichen gleichförtnige Konzentration der Waschflüssigkeit dadurch aufrechterhalten wird, daß ihr eine Verbindung oder vorbereitete Mischung, vor-' zugsweise in Lösung, des Alkalis und einer Arsen- oder anderen Metallverbindung der Sulfosalze bildenden Metalle zugesetzt wird. Wie oben ausgeführt, besteht die gesamte Gasreinigung mit Hilfe des Alkali-Arsen-Verfahrens aus einer Absorptionsstufe und einer Regenerationsstufe. In der Absorptionsstufe wird das Schwefelwasserstoff, Cyanwasserstoff und Kohlenoxyd enthaltende Gas durch Inberührungbringen mit einer Alkali und Arsen enthaltenden Lösung ge= reinigt, welche durch das Gas im Gegenstrom hindurchgeschickt wird. Die durch Schwefelaufnahme aus dem Gas verbrauchte Lösung wird vorzugsweise durch Lüftung mittels fein verteilter Luft regeneriert. Mach der Entfernung des durch die Lüftung in Freiheit gesetzten Schwefels wird die ragenerierte Lösung von neuem durch die Absorptionsstufe zwecks Reinigung neuer Mengen von Gas geschickt. Dies Verfahren ist also ein Kreislaufverfahren und kontinuierlich. Zusätze von. Alkali und Arsenverbindungen werden vorgenommen, um die mechanischenVerluste und diejenigen Verluste auszugleichen, die infolge von Nebeureaktionen entstehen; die Verluste sind aber beim Verfahren nach der Erfindung verhältnismäßig klein. Vorzugsweise wird ungefähr ein Gehalt von o,8 °% Arsen (als As@09 berechnet) in der Lösung aufrechterhalten, obwohl noch Mengen von o,5 °/o bis r °/o gute Ergebnisse liefern; auch stärkere Lösungen können benutzt werden, falls dies gewünscht ist.
  • Obwohl die Alkalität der Lösung kein wahres Anzeichen für die Natriumkonzentration ist, so .wird doch eine- Alkalität von o,o5 °/o bis ungefähr o,z °% vorzugsweise benutzt. In der Praxis hat es. sich indessen herausgestellt, daß, wenn eine ungenügende 7 enge -Natrium vorhanden ist, die Ausfällung eines arsenhaltigen gelben Körpers erfolgt, der eine Verfärbung des gewöhnlich weißen Schwefelschaums auf der Oberfläche vier Flüssigkeit in der Regenerationsstufe verursacht; wenn diese Fällung oder Verfärbung auftritt, ist es zweckmäßig, genügend-Alkali hinzuzusetzen, um sie zu unterdrücken.
  • Indessen sind für die Frage, ob, inwiefern und unter welchen Umständen die Waschflüssigkeit als eine alkalische Flüssigkeit oder als eine nicht alkalische Flüssigkeit anzusprechen sein wird, die Gesichtspunkte zu beachten, die sich aus folgendem ergeben.
  • Entsprechend der Verwendung ausgesprochen alkalischer Waschlösungen bei älteren Gasreinigungsverfahren der Erfinderin mit Natriumcarbonat u. dgl. wurde auch für das Alkali-Arsen-Verfahren zunächst angenommen, daß mit alkalischer Waschlösung zu arbeiten sein werde. Bei betriebsmäßiger Ausführung stellte sich jedoch heraus, daß nach anfänglich mit alkalischer Waschlösung erzieltem außerordentlich gutem Erfolge plötzlich die Wirkung nachzulassen begann. Als man nun aber dieses Nachlassen der. Wirkung durch Zugabe von Natriumcarbonat zu beheben versuchte, wurde die Wirkung wider Erwarten noch schwächer. Da man zunächst kein anderes Gegenmittel kannte, hörte man schließlich mit dem Zusatz von Natriumcarbonat auf oder bemaß ihn wenigstens sehr gering. Die bei Verfahren dieser Art ununterbrochen vor sich gehenden Nebenreaktionen führen einen entsprechend ständigen Verbrauch des Alkalis herbei. Nach einer gewissen Zeit war daher der zugegebene Alkaliüberschuß wieder verzehrt, ünd die Alkalität der kreistaufenden Flüssigkeit verringerte sich erheblich. Es zeigte sich dann, daß das Verfahren. seine Wirksamkeit wieder zurückgewonnen atte.
  • Beim weiteren Betrieb ergab sich, daß in den Anfangsstadien des Verfahrens, wenigstens wenn Natriumcarbonat und oxydisches Arsen (arsenige Säure) als wirksarme Bestandteile verwendet werden, die anwesenden Arsenverbindungen von solcher Art sind, daß sie etwas alkalisch reagieren und wahrscheinlich in alkalischer Umgebung - beständiger oder wenigstens wirksamer sind. Ist aber erst einmal diese Anfangsstufe vorbei, dann scheint in dein Verfahren ein gewisser chemischer Wechsel stattzufinden (vielleicht eine Umwandlung der Arsenite in Arsenate), die die Aufrechterhaltung eines nahezu * neutralen Charakters der Lösung bedingt. Die Flüssigkeit kann sogar gelegentlich etwas saure Beschaffenheit annehmen.
  • Das genannte Anfangsstadium des Verfahrens dauert nur sehr kurze Zeit, und lediglich für diese kleine Zeitspanne scheint eine gewisse Alkalität der Lösung förderliche Bedeutung zu haben. -Trotzdem trifft es zu, daß die aktive Verbindung eine Verbindung von Natrium u. dgl. und Arsen ist, fraglos ein Natriumthioarsenat. Ferner ist es durchaus richtig, daß während des ganzen Verlaufs des Verfahrens Natriumcarbonat ununterbiochen zuzufügen ist, um zu verhindern, daß die erwähnten Nebenreaktionen den Alkaligehalt so weit erniedrigen, bis die Lösung zu sauer wird, -was wiederum unerwünscht ist.
  • Allerdings läßt sich das vorliegende Gasreinigungsverfahren auch in der Weise äusführen, daß die Lösung während der Dauer ihrer Verwendung ausgesprochen alkalische Beschaffenheit behält. Indessen würde man dabei mit einem nicht so hohen Wirkungsgrad vorlieb nehmen müssen. .
  • Bei der Ausführung des Verfahrens und besonders in seinen Anfangsstufen ist es sehr erwünscht, Alkali und Arsen in einem bestimmten Mengenverhältnis anwesend zu haben. Aus diesem Grunde ist eine gute chemische Kontrolle zweckmäßig.
  • Arsenverbindungen, wie z. B. Arsentrioxy d, sind schwer löslich, auch in alkalischer Lösung. Es ist besonders schwierig, Arsentrioxyd mit einer kalten Natriumcarbonatlösung gleichmäßig zu durchfeuchten. Wenn Arsentrioxyd in ein Lösegefäß eingebracht wird, das eine zuvor hergestellte Lösung von Natriumcarbonat enthält, schwimmt das Oxyd auf der Oberfläche der Flüssigkeit, kriecht aufwärts und setzt sich an den Seiten des Gefäßes ab; es geht erst in Lösung nach längerem Durchrühren und Erhitzen.
  • Es hat sich herausgestellt, daß eine 1iischung von Alkali- und Arsenverbindung verhältnismäßig leicht löslich ist und daß durch Benutzung einer solchen nicht nur der Nachteil des Entstehens einer ungewünschten Zusammensetzung der Lösung vermieden wird, sondern daß auch die Herstellung und dauernde Einstellung der Lösung erleichtert wird.
  • Obwohl Natriumcarbonat und Arsen--" trioxyd vorzugsweise zur Herstellung der Gasreinigungslösung benutzt werden, können auch andere Alkaliverbindungen und andere Arsenverbindungen mit Erfolg verwendet werden.
  • Es ist darauf hinzuweisen, daß Arsentrioxyd und Natriumcarbonat nicht an sich die aktiven Substanzen sind, auf denen die Entfernung des Schwefelwasserstoffs aus dem Gase, die darauffolgende Abscheidung von Schwefel und die Regenerierung der aktiven Substanz unter Lüftung der Lösung beruht. Es ist in dem Patent .I78 r.Io der Erfinderin auseinandergesetzt, claß es erwünscht ist, daß Arsen in Form einer Thioverbindung anwesend ist, d. h. in teilweise geschwefeltem Zustande, und daß ein Anfangsverhältnis von 3 oder mehr Atomen Natrium auf r Atom Arsen in Lösung zweckmäßig ist, um die Bildung einer Natriuin-Thio-Arsen-Verbindung herbeizuführen.
  • Gemäß der Erfindung kann eine sehr aktive Thio .-#,rsen-Verbindung hergestellt werden, wenn das Verhältnis von Natrium oder anderem Alkalimetall und Arsen etwa :2 Mole Natrium auf t Mol Arsen ist. Obwohl Lösungen mit höherem Gehalt an Natrium noch brauchbar sind, ist es im allgemeinen vorzuziehen, den Mindestgehalt an N atriumverbindung zu benutzen. Aus diesem Grunde wechselt die Zusammensetzung des Materials und die Art der Einführung in die Gasreinigung je nach den besonderen Alkali- und Arsenverbindungen, die verwendet werden.
  • In dem Patent :I78 LIO ist ausgeführt, daß eine Lösung von Natriumarsenit geschwefelt und dann gelüftet werden kann, ohne daß freier Schwefel oder Schwefelwasserstoff entsteht. Diese Lösung ist dann fähig, weiteren Schwefelwasserstoff -zu absorbieren, und kann durch weitere Lüftung regeneriert werden, ohne daß freier Schwefel entsteht. Die letzten zwei Stufen der Schwefelung und Regenerierung können unbegrenzt wiederholt «-erden. Dieses Verhalten .zeigt an, daß das aktive' Arsen, welches durch anfängliches. Schwefeln und- Lüften einer Lösung von Natriumarsenit erhalten wird, als Thio-Arsen-V erbindung anzusehen ist. Es ist erwünscht, diese Verbindung zu schaffen und dauernd bei der Gasreinigung anwesend zu erhalten. Zur Herstellung der Anfangslösung für die Gasreinigung ist es zweckmäßig, etwa gleiche Gewichtsteile N atriumcarbonat und Arsentrioxvd zu mischen. Diese Menge entspricht ungefähr 2 Molen Natriumcarbonat auf r Mol Arsentrioxyd in reiner Form; sie ändert sich natürlich etwas, je nach dem Reingehalt der benutzten Ausgangsstoffe. Die Bestandteile werden innig miteinander gemischt.
  • Dieses gemäß den vorstehenden Mengenverhältnissen gemischte Material wird zweckmäßig durch Erhitzen in Lösung gebracht. Die Reaktion geht wahrscheinlich nach folgender Gleichung vor sich: 2 Na=CO3 -f- As203 + H=O -2 \TaAs02+2 NaHC03 @I) Durch Kochen der Lösung wird Kohlensäure entwickelt gemäß nachstehender Gleichung: 2 NaAs02+ 2 NaHC03 -2Na2HAs03+2@02 (.) Wenn diese Lösung in Berührung mit schwefelwasserstofflialtige!n Gas gebracht wird, wird der Schwefelwasserstoff absorbiert; wahrscheinlich nach folgender Gleichung: Na2HAs03 + 6 H@S -21Va2HÄsSs+6H.=O (3) Bei der Herstellung der ursprünglichen Lösung wird vorzugsweise die Lösung gekocht, um C02 zu entfernen. Danach aber kann das Kochen unterbleiben, da sich herausgestellt hat, daß die Absorption von H.=S eine allmähliche Entfernung von CO. verursacht; die Vorgänge gemäß den Gleichungen 2 und 3 finden gleichzeitig statt.
  • Die Lüftung der sulfidischen Lösung verursacht weder das Freiwerden von Schwefel noch von Schwefelwasserstoff und geht wahrscheinlich nach folgender Gleichung vor sich:-2 Na2H As S3 + 02 - 2 Na2H As S3 O (.I) Die teilweise geschwefelte Verbindung, die aus der Gleichung 4 sich ergibt, ist ein Natriumthiooxyarseniat; diese Verbindung ist aktiv in bezug auf das Absorbieren von weiterem Schwefelwasserstoff und kann durch Lüftung o. dgl. regeneriert werden, ohne daß Schwefelwasserstoff frei wird, wie nachstehende Gleichungen zeigen: 2 Na2HAsS30 -+- 2 H.S - 2 Nag H3 As S; O (5) 2INTa2H"AsS40 + 02 6 -2Na2HAsS30+2H20+2S (6 ) Die Schwefelung und Regenerierung gemäß den Gleichungen 5 und 6 kann unbegrenzt wiederholt werden.
  • Bei der Herstellung der ursprünglichen Gasreinigungslösung wird vorzugsweise so viel Material in Wasser gelöst, daß die Lösung etwa o,8 °/o Arsen, als As=O3 berechnet, enthält, obwohl, wie oben ausgeführt, auch andere Konzentrationen benutzt werden können.
  • Das gemäß den obigen Gleichungen gewonnene Material ist besonders geeignet für die Anfangslösung, die zur Gasreinigung benutzt werden soll, und kann bei der darauffolgenden Arbeit gebraucht «-erden, um den richtigen Gehalt der Lösung aufrechtzuerhalten. Es kann indessen für diese nachträglichen Zusätze das Material mit weniger Alkali hergestellt werden. So kann man beispielsweise etwa i Gewichtsteil Natriumcarbonat und a Gewichtsteile Arsentrioxyd mischen. Dies entspricht einem Verhältnis von i Mol 1 a2 C 03 auf das Mol Ase 03. Die Lösung dieses Materials wird vorzugsweise durch Kochen vorgenommen nach nachstehender Gleichung: Na, C 03 + As, 03 - z NaAs 02 +C O, (7) Ein Überschuß von Alkali in der umlaufenden Flüssigkeit oder den nachträglichen Zusätzen dazu wird gebraucht, um die Umwandlung von N aAs 02 in Nag H As 03 gemäß der Gleichung 2 vor sich gehen zu lassen. Die darauffolgenden Reaktionen (3 bis 6) verlanfen wie zuvor.
  • Da die Lösung des letzteren Materials am besten durch Kochen erhalten wird, ist es zweckmäßig, dieses Material in Wasser durch Kochen zu lösen und die entstandene Lösung in das Gasreinigungssystem einzuführen; dies geschieht vorzugsweise an .einer solchen Stelle, daß die frisch hergestellte Lösung mit dem mit Schwefelwasserstoff beladenen Gas vor der Lüftung in Berührung kommt, d. h. also beim Eingang in das Absorptionsgefäß.
  • Es hat sich herausgestellt, daß Zusätze des Materials oder seiner Lösungen zu dem Gasreinigungssystem in Abständen und größeren Mengen einen vermehrten Verbrauch der Bestandteile und insbesondere des Alkalis bewirken. Aus diesem Grunde erfolgen die nötigen Zusätze möglichst in so geringem und gleichmäßigem Grade, als dies möglich ist. Dies kann dadurch geschehen, daß man eine geeignete Lösung des Materials -langsam und gleichmäßig in das Gasreinigungssystem annähernd mit einer solchen Geschwindigkeit zulaufen läßt, daß die Verluste ausgeglichen werden, so daß also der gewünschte Gehalt der Lösung aufrechterhalten wird. - Wenn weitere Zusätze von Alkali nötig werden, so ist es auch zweckmäßig, diese in der angegebenen Weise erfolgen zu lassen, indem man entweder das weitere Natriumcarbonat in der Lösung des Materials auflöst, oder aber, daß man eine Lösung von Natriumcarbonat gleichzeitig mit der Lösung des Materials zusetzt. Es ist aber zweckmäßig, größere Mengen von Alkali oder einer Lösung davon auf einmal zuzusetzen, wenn die Farbe der Lösung oder der Schaum anzeigen, daß ein Mangel an Alkali vorliegt; solcher Mangel soll möglichst schnell wieder ausgeglichen werden.
  • Es ist nicht nötig, daß eine Gasreinigüngsanlage ausschließlich mit dem erwähnten Material arbeitet. Das anzuwendende Material ist so beschaffen und ausgewählt, daß die Bildung einer besonders wirksamen Form der Arsenverbindung erfolgt, und hat weitere Vorteile insofern, als die Auflösung von Arsentrioxyd oder der benutzten anderen Arsenverbindung erleichtert wird. Es ist indessen nicht beabsichtigt, daß der Gesamtalkalibedarf einer Gasreinigungsanlage ausschließlich durch Zusätze des Materials herbeigeführt wird.
  • Ein Verbrauch an Alkali infolge von mechanischen Verlusten und Bildung von Natriumthiocyanat und -thiosulfat o. dgl. wird durch Zusatz derartiger Ergänzungsmengen von Alkali in der erforderlichen Menge oder durch Mischung der Alkali;und Arsenverbindung ausgeglichen. Die überschüssige Alkalität bewirkt, obwohl sie nur gering ist, die Absorption von Schwefelwasserstoff und Cyanwasserstoff und ermöglicht es, nach den Anfangsstufen des Verfahrens, d. h. nachdem das Freiwerden von Schwefel in der Regenerationsstufe begonnen hat, ein Material zu benutzen, das weniger Alkali' enthält, als es bei den Anfangsstufen des Verfahrens erforderlich -ist.
  • Bezüglich des Alkalis und der bei der Herstellung der Zusatzlösung benutzten Arsenverbindung ist es zweckmäßig, die absoluten Mengen dieser Zusätze so zu verändern, daß die Mischung etwa a Atome Natrium auf r Atom Arsen enthält, wenn das Material zu Anfang benutzt werden soll. i Atom Natrium . auf i Atom Arsen ist zweckmäßig, wenn das .Material nur für späteren Zusatz Verwendung finden soll. So kann die doppelte .Anzahl von Molen von NaOH erforderlich sein im Ver-. gleich mit Nag C 03, d. h. q. Mol NaOH auf i Mol As, 0" wenn die Lösung für die Anfangsoperation benutzt werden soll. Andere Natriumverbindungen, wie Natriumsulfid, können benutzt werden, ebenfalls andere Alkaliverbindungen, wie Kalium- und Ammoniumverbindungen. Es können auch andere Arsenverbindungen, wie z. B. Arsensulfid, benutzt werden, und zwar in Verbindung mit irgendeiner geeigneten Alkaliverbindung. Das Arsen kann durch Zinn, Antimon oder eine andere Verbindung der Sulfosalze bildenden ,Metalle ersetzt werden.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung ernlöglicht eine Arbeitsweise bei der Gasreinigung, durch die die Bildung reaktionsfähiger Verbindungen gesichert ist, und erleichtert den Zusatz von Bestandteilen, die für das Gasreinigungssystem nötig sind. Ferner wird gemäß dem Verfahren nach der Erfindung das Material in bequemer Form zur Anwendung gebracht, wodurch die Gasreinigung durch die Arbeitsweise unter Zusatz der Bestandteile erleichtert und verbilligt wird.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCFIE: r. Verfahren zur Reinigung von Brenn-und anderen Gasen von Schwefelwasserstoff und anderen sauren Beständteilen durch Waschen mit einer Flüssigkeit, die Alkali und Arsen in Lösung enthält, und Aktivierung der mit Schwefel angereicherten Flüssigkeit mittels Luft oder Sauerstoffs unter Gewinnung von Schwefel in fester Form, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der Waschflüssigkeit, von o,5 bis r °/o als As20a berechnet, dadurch aufrechterhalten wird. daß eine Alkali und Arsen enthaltende Verbindung oder .Mischung, vorzugsweise eine Lösung, zugesetzt wird. z. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzverbindung oder Zusatzmischung -Alkali und Arsen im Verhältnis von I bis
  2. 2 Molen des ersteren auf r Mol des letzteren enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung einer Verbindung oder einer Mischung, die Alkali und Arsen enthält, ohne Unterbrechung der Waschflüssigkeit zugesetzt wird. 4.. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verbindung oder 'Mischung, die das Alkali und Arsen enthält, vor Gebrauch in Wasser gelöst, mit Schwefel beladen und dann gelüftet wird.
DEK105241D 1927-03-07 1927-07-27 Verfahren zur Reinigung von Brenn- und anderen Gasen von Schwefelwasserstoff und anderen sauren Bestandteilen Expired DE555845C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1074201B (de) * 1955-12-13 1960-01-28
DE1266282B (de) * 1962-03-31 1968-04-18 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Konvertierung von Kohlenmonoxyd in Schwefelwasserstoff enthaltenden Rohgasen

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DE1074201B (de) * 1955-12-13 1960-01-28
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