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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von .Anzuchttöpfen Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Anzuchttöpfen.
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Anzuchttöpfe zur Aufzucht -von Pflanzen sind an sich bekannt. Der
Vorteil dieser Anzuchttöpfe besteht darin, daß ein Umtopfen der Pflanzen nicht erforderlich
ist. Beim Umpflanzen brauchen die Anzüchttöpfe nicht von den Pflanzenballen entfernt
zu werden, die Pflanzen werden vielmehr mit den Anzuchttöpfen verpflanzt. Dies ist
möglich, da der Topf beim weiteren Wachstum der Pflanze auf Grund seiner stofflichen
Zusammensetzung von den sich ausdehnenden Wurzeln ohne Schwierigkeiten durchdrungen
wird. Zumal die Herstellungskosten dieser Anzuchttöpfe sehr niedrig liegen und sich
erheblich unter dem Preis von Tontöpfen gleicher Größe bewegen, bringt die Verwendung
dieser Anzuchtöpfe für Gärtnereibetriebe eine wesentliche Erleichterung, da das
bisher übliche Austopfen der Pflanzen vermieden wird.
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Man hat derartige Anzuchttöpfe hergestellt aus einem trockenen Torfmehl
und die Anzuchttöpfe aus diesem Mehl derart ausgeformt, daß man auf einer umlaufenden
Trommel die Formen der Anzuchttöpfe angeordnet hat und die Formen von oben her mit
Torfmehl beschickt und das Torfmehl vorverdichtet hat. Dann hat man die Trommel
um 90° gedreht und die eigentliche Ausformung der Anzuchttöpfe durch einen in waagerechter
Ebene beweglichen Schlagstempel bewirkt, der in die waagerecht liegende Form eingebracht
wird. Die ausgeformten trockenen Anzuchttöpfe werden aus der Form, nach weiterer
Drehung der Trommel um 90° nach unten, auf ein Transportband zur Weiterbehandlung
abgelegt. Es sind auch schon Anzuchttöpfe bekanntgeworden, die aus einem die erforderlichen
Feststoffe und Zusatzmittel enthaltenden Flüssigkeitsbrei hergestellt werden. Diese
Töpfe besitzen gewisse Vorteile gegenüber den aus trockenem Material hergestellten
Töpfen. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf solche, aus einem Flüssigkeitsbrei
hergestellte Töpfe, für die das bekanntgewordene Verfahren zur Herstellung aus trockenem
Material nicht anwendbar ist.
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Es ist bereits bekannt, Anzuchttöpfe aus einem Flüssigkeitsbrei derart
herzustellen, daß der die erforderlichen Feststoffe und Zusatzmittel enthaltende
Flüssigkeitsbrei in eine Form eingefüllt wird, wobei der Topf unter Verdrängen der
Flüssigkeit durch einen in die Form eingreifenden Formstempel ausgeformt wird. Man
ist bisher hierbei so vorgegangen, daß in eine waagerecht stehende, mit dem Flüssigkeitsbrei
gefüllte Form ein aufblasbarer Gummistempel abgesenkt wurde, wobei der Gummistempel
in die Form eintaucht. Die erforderliche Verdrängung der Flüssigkeit wird hier durch
das Aufblasen des Gummistempels erreicht. Ein solcher aufblasbarer Gummistempel,
wie er für das bekannte Herstellungsverfahren verwendet wird, muß in nicht aufgeblasenem
Zustand der Innenform des Topfes entsprechen. Da der Stempel also eine gewisse Steifigkeit
besitzen muß, ist zum Aufblasen ein verhältnismäßig hoher Luftdruck erforderlich,
so daß bei dem bekannten Verfahren erhebliche Drücke zur Anwendung kommen müssen.
Der Gummistempel wird in aufgeblasenem Zustand mit dem auf ihm haftenden Formling
aus der Form ausgehoben und von dem Formstempel auf ein Transportband abgesetzt,
das die Formlinge nacheinander einem Trockenofen zuführt. Das Absenken des Formstempels
in die Form und das Absetzen des Formlings von dem Formstempel auf das Transportband
macht eine mechanisch komplizierte Anordnung von Betätigungs- und Steuerorganen
erforderlich. Aus den vorstehend ausgeführten Gründen ist das bekannte Herstellungsverfahren
für Anzuchttöpfe verhältnismäßig kompliziert und enthält zufolge dieser komplizierten
Ausführungsform Fehlerquellen, die zu Störungen des Betriebes führen können.
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Die Erfindung vermeidet diese den bekannten Verfahren anhaftenden
Nachteile. Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet die Herstellung von Anzuchttöpfen
aus einem die erforderlichen Feststoffe und Zusatzmittel enthaltenden Flüssigkeitsbrei,
wobei der in eine Form eingefüllte Brei unter Verdrängen der Flüssigkeit durch einen
in die Form eingreifenden Formstempel ausgeformt wird unter Verwendung eines trommelförmigen,
um eine horizontale Achse schrittweise fortgeschalteten, die einzelnen Formen in
kranzförmigerAnordnung enthaltenden Formenträgers. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Formstempel in der oberen Scheitelstellung der Trommel in die Form abgesenkt
und unter Zurücklassen des Formlings
aus der Form ausgehoben wird,
daß der in der Form befindliche Formling einer Vortrocknung unterzogen und danach
in der unteren Scheitelstellung der Trommel durch den als Stössel ausgebildeten
Formboden aus der Form ausgestoßen und auf einem Transportband zwecks Fertigtrocknung
abgelegt wird.-Das erfindungsgemäße Verfahren gibt auf Grund der Maßnahme, daß der
Formling in der Form verbleibt, die Möglichkeit, den Formling unmittelbar nach der
Ausformung einer Vortrocknung zu unterziehen, bevor das Ausstoßen aus der Form erfolgt.
Diese Vortrocknung ist insbesondere bei der Herstellung von Anzuchttöpfenwesentlich,
da die Formlinge in einem Zustand höherer Festigkeit auf das Transportband gelangen
als bei dem bekannten Verfahren, bei dem eine Vortrocknung nicht erfolgt und auch
nicht möglich ist. Zufolge dieser dem Formling beim schrittweisen Fortschalten der
Form gegebenen ausreichenden Vortrocknung ist es möglich, dein Flüssigkeitsbrei
weitere Zusätze bei--zufügen. So können dem Flüssigkeitsbrei fungizide und insektizide
Zusatzstoffe neben den üblichen Zusatzmitteln zugegeben werden, um den nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Anzuchttopf widerstandsfähig gegen Fäulnis
und Insektenbefall zu machen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Formling nicht, wie bei
den bekannten Verfahren, mit dem Formstempel aus der Form ausgehoben, sondern verbleibt
in der Form und wird mit ihm taktartig auf einer Kreisbahn fortbewegt, so daß die
Zeit von der Ausformung bis zum Ausstoß, d. h. die halbe Kreisbahn, zur Vortröcknung
zur Verfügung steht. Die Vortrocknung erfolgt zweckmäßigerweise durch Infrarotstrahlung,kann
aber auch auf beliebige andere Weise torgenommen werden. Ein weiterer Vorteil des
erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß der Ausstoßvorgang nicht schlagartig
erfolgt, sondern ini Zuge des taktartigen Weiterschaltens der Form auf mehrere aufeinanderfolgende
Takte verteilt werden kann, so daß das Ausstoßen der Form allmählich erfolgt. Hierdurch
wird zuverlässig erreicht, daß eine Beschädigung des Formlings, die erfahrungsgemäß
bei einem schlagartigen Ausstoß eintritt, zuverlässig vermieden wird.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, daß der in die Form eintauchende Formstempel erfindungsgemäß
-aus starrem Material besteht und mit einem anliegenden dünnwandigen.- :Mantel aus
elastischem Material, beispielsweise einer Gummihaut, versehen ist, die mittels
Druckluft über in den Formstempelseitenwänden angeordnete Öffnungen aufblasbar ist.
Diese erfindungsgemäße Ausbildung des Formstempels aus starrem Material mit einer
dünnen Gummihaut ermöglicht die Anwendung geringer Luftdrücke von etwa höchstens
2 atii, was gegenüber dem bekannten Verfahren als weiterer Vorteil anzusprechen
ist. In weiterer Ausbildung der Erfindung ist die Stirnfläche des Formstempels als
in Achsrichtung verstellbares Betätigungsorgan für ein Luftventil ausgebildet derart,
daß das Ventil bei Erreichen der Eintauch-Endstellung geöffnet wird. Durch diese
konstruktive Maßnahme wird erreicht, daß das eigentliche Ausformen des Flüssigkeitsbreis
durch den starren Stempel erfolgt, während lediglich die nach der Ausformung noch
erforderliche zusätzliche Flüssigkeitsverdrängung unter Anwendung eines verhältnismäßig
sehr geringen Luftdruckes durch die den Formstempel umgebende Gummihaut vorgenommen
wird. In der Druckluftleitung für die Formstempel sind Organe angeordnet, durch
die die Zufuhr von Druckluft vor der Aushebung des Formstempels selbsttätig unterbrochen
wird, wobei die in dem elastischen Mantel befindliche Druckluft, beispielsweise
über eine Nebenleitung, aus dem Formstempel entweicht. Auf diese Weise wird zuverlässig
erreicht, daß vor der Aushebung des Formstempels aus der mit dem Formling gefüllten
Form die Luft aus dem Gummimantel des Formstempels entfernt wird, so daß ein müheloses
Ausheben ohne Beschädigung des Formlings erfolgen kann.
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In weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens ist der elastische,
den Formstempel umgebende Mantel auf seiner Außenseite mit leisten- oder nockenartigen
Vorsprüngen ausgestattet, die vorzugsweise in der Bewegungsrichtung des Formstempels
liegen. Da der Widerstand gegen die Durchwurzelung des Anzuchttopfes von der Wandstärke
abhängig ist, können die Anzuchttöpfe nur mit einer verhältnismäßig kleinen maximalen
Wandstärke ausgestattet werden, um das spätere Wachstum der Pflanze nicht zu beeinträchtigen.
Diese erfindungsgemäße Maßnahme gibt die Möglichkeit, dem Topf eine größere Wandstärke
zu verleihen, da durch die leisten- oder nockenartigen Vorsprünge des elastischen
Mantels des Formstempels dünne Stellen in der Wandung des Anzuchttopfes geschaffen
werden, die eine Durchwurzelung erleichtern. Mittels der erfindungsgemäßen Maßnahme
ist es daher möglich, Anzuchttöpfe mit größerer Stabilität zu schaffen als bisher.
Man kann selbstverständlich die Form und den Formstempel auch so ausbilden, daß
Anzuchttöpfe ausgeformt werden, die einen verstärkten Randteil, ähnlich wie die
bekannten Tontöpfe, besitzen. Dieser Randteil .erhöht ebenfalls die Festigkeit des
Anzuchttopfes und verhindert außerdem bei Ineinanderstecken mehrerer Töpfe das Haften
zwei ineinandergesteckter Töpfe.
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Um eine einwandfreie Abfuhr der Flüssigkeit bei der Ausformung zu
erreichen, ist erfindungsgemäß die Siebeinlage der Form als kegelstumpfförmiger
Spreizmantel ausgebildet, der sich beim Anheben des Formlings durch das Auswurforgan
entsprechend dem Hub öffnet und den Formling zur Ablage auf das Transportband freigibt.
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Erfindungsgemäß ist die Trommelachse zwecks Abführung der aus dem
Brei austretenden Flüssigkeit hohl ausgebildet, wobei jeder einzelnen Form bzw.
Formreihe ein Sammelbehälter für die austretende Flüssigkeit zugeordnet ist,-der
mittels einer Leitung mit der hohlen Trommelwelle in Verbindung steht.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung sind die Steuereinrichtungen
für die Einfüllvorrichtung, für die Bewegung des Formstempels, für die taktweise
Fortschaltung der Formtrommel und für die Regulierung der Druckluft in zeitlicher
Abhängigkeit von einer gemeinsamen Antriebswelle aus formschlüssig zu betätigen.
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Die Zeichnungen zeigen eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, und es bedeutet Abb. 1 schematische Darstellung einer Formentromme]
in Seitenansicht, Abb. 2 schematische Darstellung einer Formenreibe für die Formentrommel
gemäß Abb. 1, Abb.3 schematische Darstellung eines Formstempels mit Druckluftventil,
Abb.4 schematische Darstellung einer Einzelform mit zugeordnetem Sammelbehälter
für die abzuscheidende Flüssigkeit, Abb.5 schematische Darstellung der Abführung
der.Flüssigkeit durch die hohle Trommelachse.
Die erfindungsgemäße
Vorrichtung besteht -gemäß Abb. 1 aus einer horizontal angeordneten Trommel
1,
die in Pfeilrichtung um- eine Achse 44 taktweise umläuft. Auf der Oberfläche
der Trommel 1 sind die Formen für die Anzuchttöpfe derart angeordnet, däß sie mit
radial zur Trommel gerichteten Achsen -unter Innehaltung gleicher Abstände auf dem
gesamten Umfang der Trommel angeordnet sind. Bei der gezeichneten Ausführungsform
befinden sich - auf der Trommel die Formen 2 bis 13. Mittels des Rohres 14 wird
in die einzelnen Formen 2 bis 13 bei aufeinanderfolgenden Taktschritten der zu dem
Anzuchttopf auszuformende Flüssigkeitsbrei eingefüllt, wie bei der Form 13 gezeigt
ist. Oberhalb des oberen Scheitelpunktes der Trommel t ist der Formstempel 15 angeordnet,
der bei jedem Arbeitstakt in die einzelnen Formen abgesenkt wird und so nacheinander
in jeder Form einen Anzuchttopf unter Verdrängung der Flüssigkeit ausformt. - Nach
Verdrängung der Flüssigkeit mittels des aufblasbaren Formstempels 15 wird der Stempelaus
der Form 2 ausgehoben, worauf die Trommel 1 einen Schritt in -Pfeilrichtung-weitergeschaltet
wird, so daß nun die Form 13 unter den Formstempe115 gelangt. Nach erfolgter Ausformung
werden die in den Formen 2 bis 13 befindlichen Formlinge in den auf die Ausformung
folgenden fünf Taktschritten durch die Infrarotlampen 16 bis 20 einer Vortrocknung
unterzogen. Im unteren Scheitelpunkt der Trommel, bei der in Abb.-1 gezeigten A.usführungsforin,
also bei der Form 8, wird der vorgetrocknete Formling 21 aus der Form ausgestoßen
und auf ein Transportband 22 gegeben,- das die Formlinge nacheinander in einen Ofen
zur Fertigtrocknung bringt. An Stelle der Formen 2 bis 13 kann in die Trommel 1
auch je eine Formenreihe 23 eingesetzt werden, so daß bei jedem Taktschritt nicht
eine, sondern zehn Formen gefüllt und nicht ein, sondern zehn Formlinge erzeugt
werden, wie die Abb.2 erkennen läßt. Zu diesem Zwecke müssen natürlich auch zehn
Forrnsternpel24 vorgesehen sein, die ebenso wie die Formen in der Richtung der Achse
44 hintereinanderliegen. Die Formenreihen 23 können durch geeignete Verriegelungsorgane
auswechselbar auf der Trommeloberfläche befestigt werden. Auf diese Weise besteht
die Möglichkeit, durch Auswechselung von Formenreihen mit unterschiedlicher Anzahl
und Größe der Formen Anzuchttöpfe unterschiedlicher Abmessungen mit einer einzigen
Formtrommel zu erzielen.
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Die Abb. 3 zeigt eine schematische Darstellung des Formstempels 15.
Der Stempel 15 besitzt einen der Innenabmessung des Anzuchttopfes entsprechenden
Konus 25 aus starrem Material, beispielsweise aus Metall, der in seiner Seitenwandung
Durchtrittsöffnungen 26 besitzt. Über dem Konus 25 ist eine dünne anliegende Gummihaut
27 angeordnet, die den gesamten Stempel 25 umschließt. Der Boden 28 des Stempels
25 ist höhenverstellbar angeordnet und steht über eine Stange29 mit einem Luftventil
30 in Verbindung, l'as bei Ruhestellung des Formstempels unter Wirkung der Feder
31 in der Schließstellung gehalten wird. Erreicht der Formstempe115 beim Einsenken
in die zugehörige Form 2 bis 13 seine tiefste Stellung, so wird der Boden 28 gegen
den Druck der Feder 31 angehoben, das Ventil 30 wird von seinem Sitz abgehoben,
und die Druckluft strömt über die Leitung 32 und das Ventil 30 in das Innere des
Stempels 25 und tritt durch die Öffnungen 26 nach außen aus, wobei die Gummihaut
27 so weit aufgeblasen wird, daß eine ausreichende Verdrängung der Flüssigkeit aus
dem Formling erreicht wird. Bevor der Formstempel 15 aus der Form ausgehoben wird,
wird das in der Leitung 32 angeordnete Absperrventil 33 geschlossen. Nach Fortfall
des Druckes aus der Leitung 32 entweicht der in dem Stempel 15 enthaltene
Überdruck durch die Bohrung 34, so daß die Gummihaut 27 in ihre anliegende Ausgangsstellung
zurückkehrt und damit der Formling von dem Stempel 15 freigegeben wird, so daß dieser
ungehindert aus der Form ausgehoben werden kann. Hierbei schließt sich unter Wirkung
der Feder 31 erneut das Ventil 30, und der Boden 28 tritt in seine tiefste Stellung.
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Gemäß Abb. 4 ist die Form 2 mit einem konischen Sieb 35 ausgestattet.
Dieses Sieb, das mit seinem unteren Ende an dem Boden 37 durch Ösen od. dgl. befestigt
ist, ist als kegelstumpfförmiger Spreizmantel ausgebildet. Hierbei kann am oberen
und am unteren Ende ein nach außen federnder Ring eingelegt werden, so daß das in
einer Mantellinie geteilte Sieb 35 beim Austreten aus der Form 2 auseinandergespreizt
wird. Der Boden 37 der - Form-2 ist ebenfalls mit einem Sieb 36 versehen. Der Boden
37 trägt. einen Stößel 38 und wird durch die Feder 39 in seiner unteren Stellung
festgehalten. In der Seitenwand der Form 2 sind Querbohrungen 46 angeordnet, durch
die die durch den Stempel 15 verdrängte Flüssigkeit in den die Form -umgebenden
Sammelbehälter 41 austritt. Der Sammelbehälter 41 ist am Boden mit einem Auslaß
42 versehen, an den sich eine Leitung 43 gemäß Abb. 5 .anschließt.- Die Leitung
43, die flexibel ausgebildet sein kann, -endet auf der Oberfläche- der Achse 44.
Wie die Abb. 5 erkennen läßt, ist. die Achse 44 mit einer Ausnehmüng 45 versehen.
Befindet sich die Form in der in Fig. 1 gezeigten oberen Stellung 2, so tritt die
zugehörige Leitung 43 in die Ausnehmung 45 ein. Die Leitung 43 bleibt in der Ausnehmung
45 während der beiden folgenden Arbeitstakte, so daß in dieser Zeit die Ableitung
der Flüssigkeit aus dem Behälter 41 über die Leitung 43 in das Innere der hohlen
Achse 44 erfolgt.
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Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist folgende:
Die Trommel 1 wird schrittweise derart bewegt, daß bei jedem Schritt eine Form 2
bis 13 unterhalb des Stempels 15 sich befindet. Bevor -die Form die oberste Stellung
erreicht, wird sie durch die Leitung 14 mit dem auszuformenden Flüssigkeitsbrei
gefüllt. In der obersten Stellung der Form wird, wie Abb. 1 erkennen läßt, der Stempel
15 in die Form 2 abgesenkt, wobei der Flüssigkeitsbrei unter teilweiser Verdrängung
der Flüssigkeit in eine dem Anzuchttopf entsprechende Form übergeführt wird. Um
eine vollständige Verdrängung der Flüssigkeit zu erzielen, wird der Stempel, wie
bereits geschildert wurde und wie sich aus Fig.3 ergibt, mittels Druckluft durch
die Leitung 32 aufgeblasen, wobei sich die auf dem Stempel 15 aufliegende
Gummihaut abhebt und hierbei die restliche Flüssigkeit verdrängt. Vor dem Ausheben
des Stempels 15 wird der Zufluß der Druckluft durch das Absperrventil
33 unterbrochen, worauf die in dem Stempel befindliche Druckluft durch die
Bohrung 34 entweicht und die Gummihaut 27 in ihre Ausgangsstellung zurückkehrt.
Nun kann die Aushebung des Stempels 15 erfolgen. Ist der Stempel 15 ausgehoben,
wird die Walze l in der Pfeilrichtung um einen Schritt weitergedreht, so daß gemäß
Abb. 1 die Form 13 unter den Stempel 15 gelangt. Bei der schrittweisen Ausformung
und Weiterschaltung werden also die in den Formen 2 bis 13 befindlichen Formlinge
nacheinander an den. Infrarot-Trocknern 16 bis 20 vorbeigeführt. Gleichzeitig wird
beispielsweise nach dem
dritten Arbeitstakt der Stößel 38 des Formbodens
37 über die exzentrisch liegende Kreisbahn 40 allmählich angehoben, wobei sich das
Anheben des Formbodens über fünf Arbeitstakte erstreckt, bis in der untersten Stellung
der Formling 21 aus der Form ausgestoßen und auf das Transportband 22 abgesetzt
wird. Durch das allmähliche Anheben des Stößels 38 bedingte langsame Ausstoßen des
Formlings wird zuverlässig jede Beschädigung des vorgetrockneten Formlings vermieden.
Beim Ausstoßen wird durch den Boden 37 auch der Siebmantel 35 allmählich mit ausgestoßen,
_ wobei er sich entsprechend dem j eweiligen Hub auseinanderspreizt und hierbei
sich allmählich von dem Formling ablöst, so daß dieser in der in Fig. 1 bei 8 gezeigten
Stellung frei auf das Transportband 22 aufgesetzt werden kann.