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Verpackungsmaschine mit volumenmäßiger Abfüllung für fließfähige
Schüttgüter Die Erfindung betrifft eine Verpackungsmaschine mit mehreren Meßgefäßen
für volumenmäßige Abfüllung fließfähiger Schüttgüter, einer dieVerpackungsbehälter
nacheinander in die Füllstellung bringenden Fördervorrichtung sowie einer Kontrollwiegeeinrichtung.
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Die Erfindung bezweckt, eine verbesserte Kontroll-und Korrekturvorrichtung
zur Anpassung des Füllvolumens an unterschiedliche Dichten des Füllgutes zu schaffen,
wobei die Korrektur in an sich bekannter Weise in unterschiedlichen Größen durchgeführt
werden soll.
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Es ist bereits bekannt, die Kontrollwägung bei derartigen Verpackungsmaschinen
an einem gefüllten Behälter durchzuführen. Es ergibt sich hierbei jedoch der Nachteil,
daß, nachdem die Füllmasse bereits verpackt ist, zwei Varianten gegenwärtig sein
können, nämlich einmal das Gewicht der Abfüllmenge selbst und außerdem das Gewicht
der Verpackung, welche beide Änderungen unterliegen. Demgegenüber wird nach der
erfindungsgemäßen Kontrollart gesichert, daß dem letzten Verbraucher tatsächlich
aus dasselbe Gewicht des gekauften Materials abgegeben wird.
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Weiterhin weisen die für solche Wägevorrichtungen bislang verwendeten
Konstruktionen für moderne Verpackungsmaschinen mit großen Fördergeschwindigkeiten
eine zu langsame Wägung auf, welche erst zum Ausschwingen und zur Ruhe kommen muß,
bis eine genaue Anzeige der Gewichtsabweichung festgestellt werden kann.
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Es ist ferner eine Verpackungsmaschine bekannt, bei der abgemessene
Füllgutmengen während des Umlaufs der Maschine in die mit den Abmeßeinrichtungen
mitlaufenden Packungen gefüllt werden und bei der abgemessene Teilmengen für sich
allein vor dem Abfüllen in die Packungen und während des Umlaufs der Maschine einer
Kontrollwägung unterzogen werden. Die hierbei verwendete Waage besteht aus einem
an parallelen Blattfedern als Waagebalken befestigtem Wiegegefäß mit unterer Schließklappe,
welches mit pneumatischen Steuereinrichtungen zur Verstellung bzw. Korrektur der
Volumenmeßgefäße in Abhängigkeit vom geprüften Gewicht zusammen wirkt. Die Korrektur
der Meßgefäße erfolgt dabei innerhalb fest eingestellter Grenzen nach oben und unten.
Mit diesen Maschinen lassen sich nur solche Korrekturen einwandfrei ausführen, die
innerhalb kleiner Abweichungen vom Sollgewicht liegen. Bei gröBeren Abweichungen
kann der Ausgleich nur in einer Korrekturstufe erfolgen, die diesen festen Grenzen
entspricht. Die weiteren Korrekturen. können erst nach erfolgten weiteren Wägungen
vorgenommen werden, so lange, bis das Sollgewicht wieder erreicht ist. Hieraus ergibt
sich der Nachteil, daß starke zeit-
liche Abweichungen des Sollgewichts der Packungen
auftreten. Zur Vermeidung dieser Nachteile, insbesondere von serienweisen Fehlfüllungen,
wird nun gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß bei einer Maschine der obenerwähnten
Art der pneumatischen Steuereinrichtung eine Mehrzahl pneumatisch betätigter Schalter
zugeordnet sind, welche durch die aus der Waage stellung sich ergebenden Druckdifferenzen
in der pneumatischen Steuereinrichtung derart betätigt werden, daß unmittelbar im
Anschluß an jede Wägung in an sich bekannter Weise entweder eine Vergrößerung oder
Verminderung des Füllvolumens je nach der festgestellten größeren oder geringeren
Gewichtsabweichung außerhalb einer zulässigen Gewichtstoleranz vom festgesetzten
Gewicht verändert wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf dieVerpackungsmaschine, Fig. 2 eine Seitenansicht,
oberer Teil nach Linie 2-2 der Fig. 1 geschnitten, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie
3-3 des oberen Teiles der Fig. 1, Fig. 4 eine Seitenansicht der Kontrollwiegevorrichtung
der Fig. 2, teilweise im Schnitt bzw. abgebrochen, Fig. 5 eine perspektivische Darstellung
des Wiegebehälters und seiner Befestigung am Wiegebalken, Fig. 6 eine Draufsicht
auf die Wiegevorrichtung mit den zugehörigen Leitungen der pneumatischen Steuerung,
Fig. 7 einen Querschnitt durch die pneumatische Waagenverriegelung der Fig. 4 im
größeren Maßstab, Fig. 8 eine Ansicht der Fülltrichterbefestigung, Fig. 9 eine Ansicht
der Korrekturvorrichtung nach Linie 9-9 der Fig. 1,
Fig. 10 einen
Querschnitt der mit dem Wiegebalken zusammenarbeitenden pneumatischen Steuervorrichtung
entsprechend Linie 10-10 der Fig. 4, Fig. 11 einen Querschnitt nach Linie 11-11
der Fig. o, Fig. 12 einen Teilschnitt der Vorrichtung zur Handjustierung des Wiegebalkens,
Fig. 13 einen Querschnitt der Hauptwelle mit den Anschlußleitungen der pneumatischen
Steuervorrichtung, Fig. 14 ein Diagramm mit den Einschaltzeiten der Schaltnocken
für die Stromkreise der selektiv arbeitenden Korrekturvorrichtung, Fig. 15 eine
schematische Darstellung der Luftleitungen der pneumatischen Steuervorrichtung,
Fig. 16 einen Teilschnitt durch die Steuervorrichtung nach Linie 16-16 der Fig.
1, Fig. 17 einen Längsschnitt durch den pneumatischen Schalter der Fig. 16, Fig.
18 ein Diagramm für die Arbeitsgänge während aufeinanderfolgender Maschinenspiele
und Fig. 19 das Zeitdiagramm zu Fig. 18.
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Dem Ausführungsbeispiel ist eine bekannte Maschine zugrunde gelegt,
welche einen unregelmäßig ausgebildeten, nicht umlaufenden Behälter 10 zur Aufnahme
eines Schüttgutvorrates sowie eine Reihe von teleskopartig einstellbaren Meßgefäßen
14 aufweist, die kreisförmig so angeordnet sind, daß sie unterhalb des Behälters
10 sich vorbeidrehen können und ihre Füllung aufnehmen. Der Behälter 10 ist aus
einem größeren Wandteil 11 und einem kleineren Wandteil 13 zusammengesetzt, so daß
die Meßgefäße 14 beim Drehen nach Erreichen des Wandteils 13 sich offen neben dem
Behälter 10 befinden.
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Die Meßgefäße 14 sind teleskopartig verstellbar, entsprechend Fig.
2, - und mit einem nockenbetätigten Bodenverschlußventil 36 versehen, das mit einem
auf dem Maschinenrahmen sitzenden Nockenteil 48 zusammenarbeitet bzw. durch nicht
dargestellte Federn in die Schließstellung gebracht wird.
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Beim Arbeiten der Maschine gelangen alle abgemessenen Füllungen der
Meßgefäße 14 bis auf eine nacheinander in Kartons 60, die unter diesen längs einer
Fördereinrichtung 74 entlanggeführt werden.
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Das Abfüllen erfolgt über Trichter 62 mit Ausnahme des Inhalts der
zu kontrollierenden Menge des restlichen Meßgefäßes, welche in einen Wiegebehälter
68 abgelassen wird, der zu einer Kontrollwiegevorrichtung, die allgemein mit 70
(Fig. 4) bezeichnet ist, gehört. Der überprüfte Inhalt gelangt sodann in einen zweiten
Behälter 72 unterhalb des Wiegebehälters 68 und von hier in einen Karton 60, der
bei einer folgenden Umdrehung der Fülleinheiten untergestellt wird, wie weiter unten
noch näher beschrieben wird.
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Nach Fig. 3 bis 6 ist das Wiegegefäß 68 am freien Ende eines bekannten,
als Wiegebalken dienenden Auslegefederträgers 100 angeordnet, der im wesentlichen
aus zwei oberen und unteren, - verhältnismäßig steifen Blattfedern 102,104 von gleicher
Länge besteht und auf der umlaufenden Scheibe 66 befestigt ist. Das Gewicht des
in den Wiegebehälter lbrebrachteTn Gutes erteilt diesem eine geradlinige Bewegung
in der Lotrechten, wobei die abzuwägende Last durch eine verstellbare Schraubenfeder
116 als Gegenkraft fast vollständig abgefangen wird. Außerdem ist eine zweite Schraubenfeder
111 zur Feinjustierung der Wiegeeinheit vorgesehen.
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Mit dem Wiegebalkeni00 arbeiten allgemein mit 134 bezeichnete pneumatische
Steuervorrichtungen zusammen, die einen etwaigen geringen Ausschlag des
Wiegebalkens
anzeigen oder messen. Diese pneumatische Steuervorrichtung 134 ist so ausgebildet,
daß durch eine Abbiegung des Wiegebalkens um eine winzige Entfernung eine große
Druckänderung auftritt.
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Die Abbiegung ist zweckmäßig so eingestellt, daß sie proportional
der Druckänderung in der pneumatischen Steuervorrichtung ist, wobei ein Ubergewicht-
einen verhältnismäßig großen Druckzuwachs bewirkt, ein Untergewicht einen geringen
Druckzuwachs. Diese Druckwerte werden in Bewegungen umgesetzt, um eine Volumenkorrektur
der Füllung der Meßgefäße 14 zu bewirken, wenn eine Abweichung vom festgesetzten
Normalgewicht festgestellt wird. Die Erfindung befaßt sich mit einer neuen Korrekturvorrichtung,
die eine gesonderte Justierung der Meßgefäße 14 ermöglicht, um ihr Volumen um einen
kleineren oder größeren Betrag entsprechend den von der Steuervorrichtung festgestellten
verschiedenen Druckwerten, vorzugsweise in verschiedenen festgelegten Stufen, zu
ändern.
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Entsprechend Fig. 10 und 11 weist die pneumatische Steuervorrichtung
134 eine Düse 136 auf, die in einem Block 138 sitzt. Durch die kleine Öffnung 141
der Düse 136 kann Luft unter bestimmtem Druck aus einer verhältnismäßig kleinen
Druckkammer 140 ausströmen, wodurch ein Ventilglied 142 beeinflußt wird.
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Dieses befindet sich einstellbar in einem Arm 143 der Stange 115,
die vom Arm 126 am freien Ende des Wiegebalkens 100 getragen wird. Durch den Einlaß
144 wird ein regelbarer Luftstrom über eine Leitung 146 und Durchlässe 145 im Bodengut
147, im Endrahmenglied 101 und einem nach vorn gerichteten Teil 149 des starren
Gliedes 106 des Wiegebalkens 100 geleitet. Der Block 138 selbst ist an dem vorstehenden
Teil 149 durch Schrauben 151 befestigt (Fig. 10). Der Vorsprung 149 ist mit Offnungen
versehen, die mit einem Durchlaß 153 im Block 138 in Verbindung stehen. Der Durchlaß
153 führt zu dem Einlaß 144, der wiederum mit dem Hauptdurchlaß verbunden ist, welcher
einen engeren Halsteil mit einem kleinen Röhrchen 148 aufweist, das dem Durchfluß
der Luft einen erheblichen Widerstand entgegensetzt. Die schematische Darstellung
der Fig. 15 zeigt die Speiseleitung 146, die über einen zweiten Regler 152, Lei
tung 155, Tank 157, zweites Filter 159, Leitung 161 zu einem Durchlaß 154 in der
kontinuierlich umlaufenden Welle 34 geführt ist.
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Das untere Ende dieses Durchlasses 154 steht mit einer Ringkammer
156 (Fig. 13) in einer Buchse 165 in Verbindung, welche fest auf dem unteren Wellenende
34 sitzt und sich in einem geflanschten Lagerteil 158 drehen kann. Der Lagerteil
158 hat eine mit der Ringkammer 156 in Verbindung stehende Öffnung 167, die ihrerseits
über eine Leitung 160, einen ersten Regler 161 und ein erstes Filter 163 zu der
Luftquelle geführt ist. Über dieses Leistungssystem wird die pneumatische Steuervorrichtung
134 während des kontinuierlichen Umlaufs der Welle 34 mit der Kontrollwiegeeinheit
70 mit Luft versorgt. Beim Arbeiten der Maschine soll der Wiegebalken 100 so einjustiert
werden, daß er das Ventilglied 142 in leicht augehobener Stellung von der Auslaßdüse
141 entfernt hält. Ein geringes Absinken des Wiegebalkens unter dem Einfluß der
Wiegelast bewegt das Ventil 142 um einen kleinen Betrag auf die Auslaßdüse zu, wodurch
ein beträchtlicher Druckanstieg in der Kammer140 zwischen der Düse 141 und dem engeren
Halsteil 148 verursacht wird.
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Die Drucksteigerung in der Kammer 140 wird bei der erfindungsgemäßen
Steuervorrichtung dazu benutzt,
die selbsttätige Einstellung des
oberen Teiles 16 der Meßgefäße 14 gegenüber ihrem unteren Teil 28 vorzunehmen, und
zwar derart, daß das Volumen der Meßgefäße um verschiedene Beträge entsprechend
den verschiedenen Abweichungen, die nach einer bestimmten Reihenfolge von der Kontrollwiegeeinrichtung
70 als außerhalb der handelsüblichen Toleranzen liegend festgestellt wurden, verändert
wird. Entsprechend Fig. 3 und 9 enthält die Ausgleichvorrichtung, wie bekannt, eine
Reihe von Schrauben 200, die im Maschinenrahmen drehbar angeordnet sind und mit
mehreren Muttern 202 zusammenarbeiten, welche in dem Tragring 26 sitzen. Die Schrauben
200 können zusammen durch einen Kettentrieb 204 gedreht werden. Eine der Schrauben
200 steht über die Kegelräder 206 und 208 mit einer im Maschinenrahmen sitzenden
Achse 210 in Verbindung. Die Drehung der Schrauben 200 wird durch eine Steuereinrichtung
mit einem umsteuerbaren Elektromotor 201 bewirkt, der über eine Kette 203 ein fest
auf der Achse 210 sitzendes Kettenrad 205 antreibt.
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Anschließend wird der Steuerkreis des Motors 201 zur wahlweisen Einstellung
der Meßgefäße 14 beschrieben. Eine Drehung der Schrauben 200 in der einen Richtung
bewirkt ein Anheben des oberen Teiles 16 der Meßgefäße und damit eine Volumenvergrößerung
derselben, während eine Drehung der Schrauben 200 in der entgegengesetzten Richtung
ein Absenken der oberen Teile 16 der Meßgefäße in ihre unteren Teile 28 und damit
eine Volumenverringerung verursacht.
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Um verschiedene Einstellungen der Meßgefäße 14 entsprechend den verschiedenen
festgestellten Ge.-wichtsabweichungen vornehmen zu können, sind mehrere pneumatisch
gesteuerte Schalteinheiten 212 (Fig. 15, 17) vorgesehen, deren Schalter 214 den
elektrischen Stromkreis zum Einschalten des Motors 201 in der einen oder anderen
Richtung während eines gewissen Zeitraumes schließen. Fig. 17 zeigt im einzelnen
eine pneumatische Schalteinheit 212 mit einem Kontaktarm 216, der an einer im Gehäuse220
gleitbaren Scheibe 218 angeordnet ist. Das eine Ende des Gehäuses 220 ist mit einem
druckempfindlichen Glied, das als Gummibalg 224 dargestellt und an eine Luftleitung
226 angeschlossen ist, versehen, das auf die eine Seite der Scheibe 218 einwirken
kann. Am anderen Ende des Gehäuses ist eine Einstellschraube 228 mit einer Schraubenfeder
230 vorgesehen, die an der anderen Seite der Scheibe 218 anliegt. Die Feder 230
wird so eingestellt, daß der Kontaktarm 216 normalerweise einen Mikroschalter 214
in der Ruhestellung hält, während er beim Auftreten von Druck bestimmter Größe im
Gummibalg 224 vom Schalter 214 fortbewegt wird, so daß dieser den Motorstromkreis
schließt und die Änderung der Einstellung der Meßgefäße in der folgenden Weise veranlaßt:
Fig. 15 zeigt schematisch die Einrichtung zum Verstärken und Steuern des in der
Kammer 140 der pneumatischen Steuervorrichtungl34 herrschenden Druckes, der auf
die pneumatisch gesteuerten Schalteinheiten 212 einwirkt. Entsprechend Fig. 10 und
11 ist die Kammer 140 iiber den Durchlaß 234 mit einer Druckeinheit 236 verbunden,
die auf dem Maschinenrahmen 108 vorgesehen ist. Die Druckeinheit 236 besteht aus
einem handelsüblichen selbsttätigen Druckregler mit einem Einlaß 238, der zu einem
Zweig 240 der Luftleitung 155 geführt ist. Der Auslaß242 steht mit einem Durchlaß
244 in der Hauptwelle 34 in Verbindung, dessen unteres Ende mit einer zweiten Ringkammer
246 in der Lagerbuchse 165 versehen ist, die
ihrerseits über Flanschglied 158, Speiseleitung
248.
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Magnetventil250, Speiseleitung 252 mit den Leitungen 226 verbunden
ist, die zu dem druckempfindlichen Gummibalg 224 der pneumatischen Schalteinheit
212 geführt sind.
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Ein für das sichere Arbeiten der Maschine praktischer Wert für den
der Steuervorrichtung 134 über den zweiten Regler 152 zugeführten Druck liegt bei
etwa 0,0281 kg/mm2, der durch den ersten Regler 161 kontrollierte Druck für die
Übertragungseinheit 236 liegt bei etwa 0,0422 kg/mm2. Beim Arbeiten der Maschine
verursachen die durch den Ausschlag des Wiegebalkens 100 in der Kammer 140 hervorgerufenen
Druckänderungen eine Druckänderung in der Übertragungseinheit 236 um einen entsprechenden
Betrag, so daß der Druck in der Kammer 140 vergrößert wird und die pneumatische
Auslösung der Schaltereinheit 212 erfolgt.
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Das Ausführungsbeispiel (Fig. 15) zeigt vier pneumatische Schaltereinheiten
212, deren jede durch einen fortschreitend höheren Druck in der Kammer 140 der Druckeinheit
134 betätigt wird, der durch einen Ausschlag des Wiegebalkens 100 unter dem Einfluß
einer Kontrollwägung hervorgerufen wird. Jede Schaltereinheit 212 schließt einen
zugehörigen Stromkreis, um eine vorbestimmte Korrektur des Volumens der Meßgefäße
14 herbeizuführen. Im praktischen Betriebe werden die Schaltereinheiten 212 so eingestellt,
daß sie auf Drücke innerhalb vorgeschriebener Grenzen ansprechen, die über oder
unter dem exakten oder handelsüblichen . zulässigen Gewicht liegen. Wenn beim Nachprüfen
des Füllungsgewichts der Wiegebalken 100 um einen verhältnismäßig geringen Betrag
ausschlägt und damit ein großes Untergewicht anzeigt, so wird in der Steuervorrichtung
134 eine verhältnismäßig kleine Druckzunahme hervorgerufen, die die Schaltereinheit
212 ansprechen läßt, wodurch der Stromkreis für den Motor 201 so lange geschlossen
bleibt, bis das Volumen der Meßgefäße 14 um einen verhältnismäßig großen Betrag
erhöht ist. Jeder weitere Druckanstieg, der noch ein geringeres Untergewicht anzeigt
und eine dementsprechende geringere Volumenkorrektur der Meßgefäße 14 erfordert,
bewirkt das Ansprechen der zweiten Schaltereinheit 212 b für einen Stromkreis, der
eine kleinere Volumenkorrektur bewirkt. Weiterer Druckanstieg, der dem Einstellwert
der Waage entspricht, zeigt an, daß exaktes oder innerhalb der handelsüblichen Toleranz
liegendes Gewicht vorhanden ist, so daß keine der Schaltereinheiten 212 betätigt
und daher auch keine Volumenänderung bei den Meßgefäßen 14 vorgenommen wird. Weiterer
Druckanstieg über diesen Normaldruck hinaus zeigt ein geringes Übergewicht an und
betätigt die dritte Schaltereinheit 212 c für den Motor 201 in der Weise, daß eine
geringe Volumenverkleinerung bei den Meßgefäßen vorgenommen wird. Druck anstiege
mit noch höheren Werten zeigen verhältnismäßig große Übergewichte an und betätigen
die vierte Schaltereinheit 212 d und einen Stromkreis für den Motor 201 derart,
daß eine verhältnismäßig große Volumenverkleinerung bei den Meßgefäßen 14 stattfindet.
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Die Abfüllmaschine des Ausführungsbeispiels arbeitet im Hinblick
auf die Kontrollwiegeeinrichttmg 70 für das Abfüllvolumen zyklisch, indem ein Umlauf
der Abfülleinheit zur Durchführung der Wägung dient, während beim folgenden Umlauf
die Volumenkorrektur der Meßgefäße vorgenommen wird. Wie die Diagramme der Fig.
18 und 19 zeigen, wird der Wiegebalken 100 während des Korrekturzyklus verriegelt
und
dann während eines Teiles des Wiegezyklus freigegeben, damit sein Ausschlag je nach
dem festgestellten Füllungsgewicht die entsprechende Schaltereinheit 212 betätigen
kann. Entsprechend Fig. 7 besteht die Verriegelung des Wiegebalkens 100 aus einer
pneumatisch betätigten Vorrichtung 260 mit einem unter Federdruck stehenden Kolben
262, der mit der Unterseite des Wiegebalkens 100 zusammenarbeiten und diesen dadurch
während des Arbeitszyklus in unwirksamer Stellung halten kann. Nach Fig. 15 enthält
die Druckluftleitung zu der Wiegebalkenverriegelung 260 ein durch ein Solenoid betätigtes
Ventil 264, das mittels eines von dem Nocken 268 auf der Nockenwelle 270 betätigten
Schalters 266 derart gesteuert wird, daß bei Offnung des Schalters 266 durch den
Nocken 268 das Solenoid stromlos und das Ventil während eines Teiles des Wiegezyklus
geschlossen wird.
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Die Arbeitszeit des Umsteuermotors 201 für die Korrektur des Volumens
der Meßgefäße 14 während eines Korrekturzyklus wird durch zwei nockenbetätigte Schalter272,
274 im Motorstromkreis begrenzt, wobei Schalter 272 durch einen Nocken 276 und Schalter
274 durch einen Nocken 278, die beide auf der Nockenwelle 270 sitzen, geschlossen
werden. Der Nocken 276 begrenzt die Arbeitszeit des Motors 201 so, daß eine verhältnismäßig
große Änderung des Volumens der Meßgefäße 14 in beiden Richtungen vorgenommen wird,
der Nocken 278 dagegen so, daß die Volumenänderung in beiden Richtungen verhältnismäßig
gering ist. Die Schaltereinheiten 212 bewirken dabei das Schließen des ausgewählten
Stromkreises für den Motor in der einen oder anderen Richtung, um das Füllvolumen
der Meßgefäße 14 zu vergrößern oder zu verkleinern.
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Die Steuerung der Abfüllmaschine für fortlaufende Kontrollwägungen
und Korrekturen erfolgt durch die erwähnte eine Nockenwelle 270, die in bezug auf
die Abfiillkopfe im Verhältnis 1:2 gedreht wird, so daß eine halbe Umdrehung der
Nockenwelle 270 einer vollen Umdrehung der Abfüllköpfe entspricht, auf die eine
halbe Umdrehung der Nockenwelle folgt entsprechend den aufeinanderfolgenden Wiegekorrekturzyklen
für die Abfüllköpfe. Entsprechend Fig. 2 und 16 wird die Nockenwelle 270 von der
Welle 84 der Maschine durch einen Kettentrieb 280 und ein Zahnrädergetriebe282 so
angetrieben.
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Beim Arbeitsgang der Maschine werden in der beschriebenen Weise nacheinander
die Meßgefäße 14 gefüllt, sobald sie unter den Füllöffnungen des Behälters 10 vorbeikommen.
Die Gefäße bleiben dabei während etwa einer halben Umdrehung der Fülleinheiten unter
dem Abfüllteil; während dieser Zeit sind die Ventile 36 geschlossen, so daß die
Gefäße gefüllt werden können. Sobald die Gefäße 14 über ihren zugehörigen Kartons
ausgerichtet sind, werden die Ventile 36 durch das Nockenstück 48 geöffnet, um ihren
Inhalt zu entleeren. Die Ventile bleiben während etwa 1800 geöffnet und werden dann
wieder geschlossen.
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Während sich die Meßgefäße zusammen mit ihren zugehörigen Kartons
weiterbewegen, werden alle Ge-Gefäße bis auf dasjenige, das. der Wiegeeinrichtung
70 zugeordnet ist, über die Trichter 62 unmittelbar in die darunter befindlichen
Kartons 60 entleert, während die zurückbehaltene Füllung in die Wiegeschale 68 gelangt.
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Nach Fig. 2 und 4 ist das Wiegegefäß 68 mit einem Verschluß 400 versehen,
der bei 402 drehbar und normalenveise durch eine Feder 404 geschlossen gehalten
wird. Der Verschluß 400 hat einen Betätigungsarm 406 mit einer durch ein Nockenstück
410 ge-
steuerten Rolle 408. Nach der Kontrollwägung bleibt der Verschluß 400 geschlossen;
anschließend gelangt die Füllung, deren Gewicht kontrolliert wurde, in den darunterliegenden
Behälter 72, wie das Diagramm der Fig. 18 zeigt, und zwar unmittelbar vor dem Eintreffen
und Ausrichten auf die Kartons während eines anschließenden Umlaufs der Füllköpfe.
Entsprechend Fig. 2 ist der untere Behälter 72 ebenfalls mit einem normalerweise
durch eine Feder 414 geschlossenen Verschluß 412 versehen, der durch ein mit einer
Rolle 418 zusammenarbeitendes Nockenstück 416 des Betätigungsarmes 420 des Verschlusses
412 geöffnet wird. Sobald der untere Behälter 72 auf die Kartons ausgerichtet ist,
wird der Verschluß 412 geöffnet, um den gewogenen Inhalt in den Karton zu geben.
Anschließend wird der Verschluß geschlossen, und zwar in dem Augenblick, wo die
Kartons auf den Entladeförderer gelangen. Die geschilderten Arbeitsgänge werden
bei jedem Zyklus der Maschine durchgeführt.
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Wie beschrieben, wird die Maschine so gesteuert, daß sie abwechselnd
ein Spiel zur Kontrollwägung und zur Korrektur durchführt. Dabei wird während eines
Teiles des Wiegezyklus der Maschine der Wiegebalken entriegelt (Fig. 18), um dem
Wiegebalken die Zusammenarbeit mit der pneumatischen Steuervorrichtung 134 zu ermöglichen,
die den Korrekturzyklus auslöst und den Wiegebalken während des ganzen Korrektur
zyklus verriegelt hält, so daß während dieses Zyklus keine Gewichtsanzeige erfolgen
kann.
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Entsprechend der schematischen Darstellung der Fig. 15 ist die pneumatische
Verriegelung260 der Wiegevorrichtung, die in Fig. 7 besonders dargestellt ist, an
eine Luftleitung 422 angeschlossen, die mit einem Durchlaß 424 in der Hauptwelle
34 verbunden ist. Das untere Ende des Durchlasses 424 steht mit der Ringkammer 426
in der Buchse 165 (Fig. 13) in Verbindung, die ihrerseits über das Lager 158 an
eine zum Magnetventil 264 führende Leitung angeschlossen ist. Das Ventil 264 ist
über eine Leitung 430 an eine Druckluftquelle gelegt.
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Während des Arbeitsganges der Maschine ist das Ventil 264 normalerweise
geöffnet, so daß die Verriegelung 260 sich in ihrer Wirkstellung befindet, um die
Wiegeeinheit zu verriegeln. Wenn das Solenoid erregt und -dadurch das Ventil geschlossen
wird, erfolgt die Rückführung des Kolbens 262 unter der Wirkung seiner Feder und
bewirkt dadurch die Entriegelung des Wiegebalkens, nachdem der Schalter 266 in der
beschriebenen Weise durch den Nocken 268 geschlossen worden ist. Da die Nockenwelle
270 für jeden vollen Umlauf der Abfülleinheiten nur eine halbe Umdrehung macht,
bleibt das Ventil 264 nur während der eigentlichen Wägung des Wiegezyklus geschlossen,
so daß die Wiegeeinheit während des Abfüllvorganges und während des gesamten Korrekturzyklus
verriegelt bleibt, wie im Nocken di agramm 14 sowie in den Zeitdiagrammen 18, 19
gezeigt ist.
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Nach dem Schema der Fig. 15 ist die Luftleitung 248 über eine Leitung
438 zu einem Druckanzeiger 440 sowie einem Druckschreiber, der bei 442 angedeutet
ist, geführt. Der Druckschreiber enthält eine sich während des Maschinenspiels drehende
Diagrammtrommel 444 sowie eine Schreibvorrichtung 446, die entsprechend dem in der
Leitung 438 herrschenden Druck seitlich bewegt wird und in dem Diagramm eine Aufzeichnung
macht, wenn die Wiegevorrichtung eine Kontrollwägung vorgenommen hat.
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Entsprechend der vorstehenden- Beschreibung ist die erläuterte Abfüllmaschine
in der Lage, gesonderte Korrekturen des Füllvolumens der Meßgefäße entsprechend
dem
von einer Wiegevorrichtung festgestellten Gewicht vorzunehmen. Dabei wird eine verhältnismäßig
kleine Volumenänderung durchgeführt, wenn das festgestellte Gewicht nur wenig über
oder unter einem festgesetzten Gewichtswert außerhalb der vorgeschriebenen Toleranz
bleibt, während eine größere Volumenänderung erfolgt, wenn das Kontrollgewicht ein
größeres Über- oder Untergewicht einschließlich der zulässigen Toleranz ergeben
hat. Die Bezeichnungen »Einzelkorrektur« und »Doppelkorrektur« in der Zeichnung
sollen auf einen geringen bzw. einen größeren Korrekturwert hinweisen; dagegen ist
nicht erforderlich, daß die eine Korrektur den doppelten Wert der anderen hat, da
die das Korrekturintervall bestimmenden Nocken so ausgeführt werden können, daß
sie verschiedene Korrekturen in jedem gewünschten Bereich ermöglichen.